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Donnerstag, 7. März 2024

Sequenzen von Skepsis (604)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


8158

Patriotismus entehrt in kleinkarierter Selbstüberhöhung den echten Wert von Heimat.


8159

Wo sogenannte Geistliche nationalistisch blöken, müssen Schafherden weiden.


8160

In der Dekadenz hausen auch teuflische Götter.


8161

Bringt eine Gesellschaft keine jungen Kandidaten mehr für höchste Ämter auf die Beine, ist Siechtum offensichtlich.


8162

Nicht nur Lateinamerika hat das Christentum auf dem Gewissen, wenn es denn eines hat.


8163

Ein desorientiertes Europa hat Russland verprellt und es zum Feindbild abgestempelt.


8164

Wo man mehr als zwei Geschlechter propagiert, hat man eben nichts von der eigentlichen Bipolarität der Welt gemerkt, die natürlich auch organische Zwitterausprägungen wie auch Bi- und Homosexualität toleriert.


8165

Dass Frauen gleichberechtigte Menschen verkörpern, beweist auch die Tatsache, dass sie genauso kriegstrunken argumentieren und agieren wie Männer. Sic.


8166

Kinder wollen einer Führung vertrauen, einer liebevollen Zuverlässigkeit. Vernachlässigende Eltern sind häufig als das Resultat eigener liebloser Kindheit auffällig.


8167

Indoktrination im Bildungswesen entpuppt sich als weithin ungeahndete, ja sogar verordnete Sabotage an der Gesellschaft.



© Raymond Walden




Montag, 9. Januar 2023

Intelligente Menschheit?

 


Während sich Resignation aus der Gesellschaft in die innere Emigration verabschieden mag, hält der kritische Emigrant beobachtenden Kontakt mit Interesse, um seinen eigenen Standpunkt stets auf „aktuellem Stand“ für die eigene Navigation zu halten, für eine Navigation herum um die grundlegenden Verirrungen und die daraus quellenden Verblödungen der zur seriösen Diskussion mehrheitlich nicht (mehr) fähigen Gesellschaft.

Diese Haltung setzt voraus, dass es echte humane Intelligenz definitiv gibt, wenngleich manchmal aus verschiedenen Gründen sehr verborgen, und dass man sie in der eigenen Existenz ebenfalls bestätigen möchte, untermauern mag, nicht zuletzt durch eine lebensbejahende Moral und Ethik, obwohl man immer wieder auch an persönliche Grenzen stößt.

Wirkliche Intelligenz weiß um die positive Bedeutung von verbindlichen Regionalitäten und familiären Schutzzonen, weiß ebenso um die Lebensfeindlichkeit von Patriotismus und Nationalismus auf einem natürlicherweise begrenzten Planeten, dessen Naturgesetzlichkeiten für alle Menschen global und gleichermaßen gelten.


Alle Auserwähltheitsreligionen und -ideologien stellen Intelligenzdefizite dar und dienen irrationalen Vertröstungen gegen durch wertfreie natürliche Abläufe erzeugte Leiden. Konsequente Intelligenz zielt dagegen auf Leidverminderung bis hin zur Leidvermeidung und keinesfalls auf Leidverherrlichung und -verehrung, sehr wohl aber auf Mitgefühl und auch Mitleid.


Der ungetrübte Blick auf die Geschichte und besonders auch auf die dezidierte Gegenwart der gesamten Menschheit verdeutlicht, welche enorme philosophische und psychologische Umwälzung erst noch in Gang kommen muss, um vielleicht irgendwann einmal zutreffend von einer intelligenten Menschheit sprechen zu können.

 

 

 

Freitag, 16. Dezember 2022

Sequenzen von Skepsis (523)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


5810

Es gibt eben keine Wunder. Das ehemalige Wirtschaftswunderland war hart erarbeitet. Als der Fleiß nachließ, war Schluss. Schlendrian und Grünalgen umgeben das einstige Märchenschloss. Nun feiert man Erbärmlichkeitsfeste, Offenbarungen geistiger und materieller Defizite.


5811

Nicht selten sorgt unzureichendes Wissen über ein konkretes Vorbild dafür, dass selbiges zum völlig überzogenen Idol verkommt.


5812

Intensives Denken kann Zeitabläufe beschleunigend beflügeln.


5813

Lies mal, denk mal nach, sag mal was, wenn du möchtest, ehrlich und taktvoll. Aufrechte werden dich schätzen.


5814

Der Wert des Patriotismus leitet sich vom Radius seines Horizontes ab.


5815

Bestseller“ bürgt keineswegs von vornherein für anspruchsvolle Literatur. – Bei dem Publikum.


5816

Das Niveau der Werbung erspürt die Anpassung an das der Kunden.


5817

Vieles um die Nobelpreise herum erscheint dürftig begründet und wenig preiswürdig.


5818

Der Freigeist baut in seiner Unabhängigkeit weniger auf Zustimmungen, registriert aber durchaus mit einiger Genugtuung die Beachtung und vielleicht sogar Achtung seiner Freiheitlichkeit.


5818

Im „Hohen Haus“ konterkarieren sich sehr ungeniert die „menschlichsten“ Niederungen.



© Raymond Walden

 

 

 


Dienstag, 3. August 2021

Sequenzen von Skepsis (435)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


6254

Die kriegerischen Schlachte(n)feste sind die wahre Kultur von Patrioten, von mordenden und selbst verblutenden, befehlenden und befehligten Chaoten und ausgesprochenen Idioten. Es ist die tödliche Infragestellung der gesamten Welt – immer wieder neu und feierlich als Exzess des Nihilismus. Dafür gibt es keine Entschuldigung, sondern nur Schuld. Unverzeihlich!


6255

Wie lang ist ein Jahr in Kindertagen, um sich zu verkürzen nahezu unmerklich zunächst, im menschlichen Mittelalter schon eiliger, und dann erst, demnächst!


6256

Der Fußballrasen wird für viel Geld und Macht zum Gebetsteppich und politischen Paradefeld umfunktioniert: Der devote Kniefall vor dem Eigentor. Die Gladiatoren sind hörig, es grölt der Mob. Was „abseits“ eigentlich ist, regelt die Regeländerung in Unkenntlichkeit.


6257

Wie Fische im Aquarium werden wir alle in unser jeweiliges Bassin eines Milieus hineingeboren, in das Raster unserer geografischen, temporären und kulturellen Eingrenzung, in Beschränkungen, die dem Fisch trotz gläserner Verschwommenheit seines unbestimmbaren Außen kaum ins „Bewusstsein“ dringen. Der sprichwörtliche „Blindfisch“ begnügt sich. Die selteneren vorwitzig Interessierten springen vor Lust und Neugier sogar aus ihrem Element, auch über den gläsernen Horizont des Beckenrandes ins eigene Ende. Der denkende Mensch kennt analog solche Risiken, wenn er sich andere Welten erschließt.


6258

Das schlimmste Geschehen findet statt; so lebe umsichtig in bewusster Vorsorge, aber lebe wirklich.


6259

Es ist, als bremse sich die Menschheit in strudelnder Rückwärtsgewandtheit selbst aus, strebe der zwischenzeitlichen Stagnation zu, um sich rückläufig zu beschleunigen. Das Stationäre erhebt flüchtigen Ewigkeitsanspruch als eine schizophrene Göttlichkeit mit unterwerfender Verbindlichkeit für alles Sein.


6260

Es streitet sich erbittert um das Geschlecht, um die Geschlechtlichkeit an sich, das an sich verwirrte Menschlein.


6261

Zwischen Lebensmut und Todessehnsucht dehnen sich die Felder und Wiesen der Angst, die Wälder und Wüsten der Zerrissenheit, das Universum der Ungewissheiten.


6262

Richter von Politikers Gnaden oder Heilige des Unrechts! Und das sogar auf Lebenszeit – in Gottes eigenem Staat, logisch!


6263

Wenn die Gebeine ächzen, die Seele, als Herz und Verstand, aber singt, wird so manches Tänzchen flott.


6264

Werden Grundrechte plötzlich als „Privilegien“ propagiert, entpuppt sich die Propaganda als boshafte Scharlatanerie – und die nicht widersprechende Öffentlichkeit als bereits „kopflos“.

 


© Raymond Walden

 

 

Mittwoch, 1. März 2017

Demokratie wird systematisch verunmöglicht

Die Welt sei in Unordnung und Orientierungslosigkeit geraten, heißt es neuerlich aufgeregt, doch es sind lediglich die etwas deutlicher erscheinenden Auswirkungen der schon immer üblichen Verlogenheiten, die sich dem Einzelnen dank einiger revolutionierenden Neuheiten, wie Internet und so weiter, unmittelbarer und allgegenwärtiger ins mehr oder weniger entwickelte Bewusstsein drängen.

Keine historische gesellschaftspolitische Entwicklung kam je wie ein Blitz aus einem heiteren Himmel, sondern zeitigte für den intelligenten Beobachter eine aufquellende Wolkenfront voraussehbarer Bedrohungen.
Bedrohungen“ meinte in der Regel vor allem kriegerische Auseinandersetzungen und nicht zwingend etwa grundlegende Veränderungen eines bestehenden Systems, denn die meisten Systeme eint seit jeher das unterwerfende und versklavende Prinzip der Völker und des Individuums in göttlicher und ideologischer, konsequenter Unerbittlichkeit, in kleinkariertem Patriotismus, Nationalismus und kindischem Personenkult.

Die Menschheit als Gesamtheit blutet in roher Unterentwicklung, was sie nicht daran hindert, von der angeblichen Überlegenheit und Weisheit gegenüber der übrigen Natur zu fabulieren und sich entsprechend irrwitzig aufzuführen.
Vergleichsweise wenige Menschen verfügen über ausreichende Intelligenz und gleichzeitig erforderliche Herzensbildung, um die modern expandierenden ungeistigen und unmoralischen Auswüchse einzudämmen, ihnen standhaft zu begegnen und neue freiheitlich-demokratische Gesellschaften zu etablieren; es fehlt allgemein an Bildung.

Die beschämendste Täuschung liegt bei den Regierungen vor, die sich offiziell als demokratischen Werten verpflichtet darstellen, um im praktischen, oft diplomatisch versteckten Handeln alle freiheitlichen Werte fallenzulassen, besonders auch bei der Übervorteilung anderer schwächerer Völker.
Der so beschriebene westliche Kapitalismus arbeitet derart effektiv, dass auch die eigentlichen Klassenfeinde, der Kommunismus russischer und chinesischer Spielarten, Methoden und Strategien übernommen haben. Und alle verbindet die jeweilige nationalistische Komponente, die sie skrupellos bis ins Detail vom Faschismus adaptiert haben. Gleiches gilt für den exerzierten hemmungslosen Militarismus.

Aus hinlänglich bekannten und vor allem vernünftigen Gründen formierte sich die Europäische Union auf den Idealen freiheitlicher Demokratie, Emanzipation und Aufklärung. Eine bisher beispiellose Friedensepoche erstreckte sich über weite Areale Europas.
Doch dilettantischer Verwaltungswust, Bürgerferne, Vertragsbrüche, kapitalistische Übervorteilungen ärmerer Länder, Waffenhandel, Finanzdiktate und vielschichtige Unfähigkeiten verspielten viele ursprünglich angestrebten Vorzüge, engstirnige Nationalismen weichen die Union wieder auf.
Noch ist es Zeit, Europa als derzeit vielleicht einzigen Standort einigermaßen freiheitlicher Demokratie und als kulturelle Heimat der Aufklärung zu bewahren. Denn nachdem auch die USA nach ihrer jahrzehntelangen Doppelmoral die freiheitliche Demokratie offen und ungehindert abstreifen, gibt es nirgends auf dem Globus ein wahres demokratisches machtvolles Fundament.

Neue Strukturen eines neuen politischen Selbstverständnisses sind zu schaffen.
Das Kosmonomische Manifest wäre eine Initialzündung zum Aufbruch realer Humanitas.
Auf in ein neues Bewusstsein!

Alle wahrhaften Menschen überall sind willkommen und eingeladen zum Umdenken.

Die Welt werde Mensch, ganz natürlich.“ 


 

Sonntag, 11. Dezember 2016

Kritische Präsenzen (15)

Anmerkungen zu aktuellen Vorgängen,
zum Nachdenken und Zitieren:

112
In der Hauptschule überfordert, aber für das Militär geeignet! Treffender kann sich die Soldateska kaum charakterisieren.

113
Je flacher der Geist, desto höher die Finanz-Tempel und Kirchtürme, die Frieden vorbeten, aber Waffenarsenale und kriegerisches Morden vergöttern.

114
Meine Identität ist zweifellos europäisch deutsch, mein Patriotismus ebenso bestimmt kosmopolitisch.

115
Nicht nur Unfähigkeit schändet die europäische Idee, sondern vor allem die Unaufrichtigkeit, die ungestraften Gesetzesbrüche der Stärkeren.

116
Sogenannte Grenzwerte geben keine Auskunft darüber: Wer definiert sie warum?

117
Voraussetzung der Volkssouveränität ist ein möglichst objektiver und umfangreicher Informationsstand. Zu oft wird er durch Presse-Konzentrationen, gezielte Desinformationen und ideologisches Verschweigen sabotiert. Auf diese Weise wird aber die Volkssouveränität zu einer akademischen Diskussion in tatsächlicher Realitätsferne.

118
Die Pseudowerte des Kapitalismus, das fortwährende, unlautere Verkaufen der freiheitlichen Demokratie führt zwangsläufig zu Trump, Brexit und all den rückwärts gewandten, tragischen Bewusstseinsverlusten der indifferenten, eben zur Demokratie unfähigen Konsumenten-Massen.

119
Hamburg, Dezember 2016: OSZE – Organisation sinnloser Zusammenkunft der Ergebnislosigkeit.

120
Papst Franziskus betet für „Klimaschutz“, weil sein „Gott“ von alleine nicht darauf käme. – In geglaubtem Unsinn fest!

121
Intelligenz, die lediglich den heimischen systemkonformen Medien traut, täuscht sich selbst, will getäuscht werden, hat sich erledigt.


© Raymond Walden



Donnerstag, 10. November 2016

Der Staat sind wir

Nicht der Staat steht über dem Menschen, sondern der Mensch ist die höchste Instanz für den Staat, welcher der Gesellschaft bei der Organisation der Lebensbewältigung dient.

Kein Staat, im Bewusstsein seines eigenen Werdens und Vergehens, seiner temporären Existenz, besitzt das Recht, Menschenleben als Opfer einzufordern oder gar zu erzwingen.
Das Staatsrecht der eigenen Verteidigung gegenüber Aggressoren prägt das Militär mit klarem Verteidigungsauftrag unter definitivem Ausschluss des Angriffskrieges.
Niemand kann zum „Dienst an der Waffe“ gegen seinen Willen befohlen werden.
Das Verteidigungsmilitär setzt sich folglich aus Freiwilligen zusammen.

Oberste Priorität des Staates ist jedoch der Erhalt des Friedens durch eine weitsichtige, alle Lebensbereiche umfassende Politik.
Insbesondere verbieten sich wirtschaftliche Übervorteilungen und Ausbeutungen, Waffenhandel und Aufrüstungen anderer Staaten und Organisationen, ebenso die Einmischungen von Konzernen und Religionsgemeinschaften in demokratische Entscheidungsprozesse und in die Ausführung freiheitlich gefasster Beschlüsse.

Militantem Patriotismus und primitivem Rassismus lässt sich nur mit hohen Bildungsstandards der Bevölkerung begegnen; der Staat muss ein entsprechendes Bildungsangebot garantieren.
Dabei geht es nicht um das Kreieren von gut funktionierenden Fachidioten und Konsumenten unter staatlicher Kontrolle und Bevormundung, sondern um den (früher schon propagierten) mündigen Bürger mit der Denk- und Entscheidungsfähigkeit eines aufgeklärt humanen Weltbildes, ideologiefrei und objektivierbar, verantwortungsbewusst, emanzipiert, mit Empathie und Herzensbildung ausgestattet, Begabungsunterschiede respektierend, Gleichmacherei vermeidend.

Die Überhöhung des Nationalstaats, oft unter Berufung auf „Gott“, stellt einen bigotten Frevel am Menschen dar, schmäht den Staatsbürger und die internationale Völkergemeinschaft und dient einzig dem Machtanspruch und dem Machterhalt von verblendeten Egomanen und ihren Gefolgschaften.


Ergänzend zu diesen Ausführungen: Das Kosmonomische Manifest


 

Montag, 19. September 2016

Glaubet doch nicht …

den Göttern und ihren Urhebern, Stellvertretern und Interpreten!

Religion ist das perfideste Machwerk der Menschheit.

Seit Jahrtausenden nicht endendes Blutvergießen im Namen von „Göttern“, Folter, Mord, Schändungen, Krankheit und Hunger aufgrund von in Wahrheit Menschen verachtenden Religionen!

Erhebet, erwecket den menschlichen Verstand!

Ja, dies ist ein Aufruf an jeden einzelnen Menschen auf diesem geschundenen Planeten.
Er erfolgt in dem Bewusstsein, dass er nicht von allen Menschen gehört oder gar befolgt werden kann, weil lokale Infrastrukturen es nicht zulassen oder weil gesellschaftliche Machtverhältnisse es verbieten und mit vernichtenden Strafen ahnden.

Dennoch gibt es in nicht zu unterschätzenden Erdregionen Freiräume und frei denkende Menschen, die sich nicht länger, vielleicht sogar in faulem Egoismus, einigeln sollten, bedient sich doch der globale religiöse Terrorismus von Regierungen und Organisationen immer zerstörerischer Technologien, sodass jede vermeintliche Idylle der Freiheit morgen schon Geschichte sein kann.

Angesichts des wieder erstarkenden, dabei längst als untauglich erwiesenen Nationalismus', braucht die Welt eine gewaltfreie neue geistige Offensive, wie sie beispielsweise das Kosmonomische Manifest ( => hier) skizziert.

Unter Wahrung der Identität jedes Individuums und jedes Volkes geht es um einen Patriotismus weltweiter Freiheitlichkeit gegen alles religiös und ideologisch Diskriminierende und ökonomisch Übervorteilende.

In des Wortes tragischster Bedeutung haben die bisherigen Gesellschaftsordnungen abgewirtschaftet, denn religiöse Verführungen und Vortäuschungen führen logischerweise wie zügellose politische Verlogenheiten nicht zur menschlichen Emanzipation, sondern von einem Krieg zum nächsten.

Die Welt zu verbessern, wäre ein verwegener Anspruch, das persönliche Lebensgefühl vielleicht etwas zu konsolidieren, mag aber gelingen im Bewusstsein, dass weltweit doch zahlreiche Menschen aufgeklärt denken und sich human und verantwortungsvoll verhalten, sich auch immer wieder im Internet entsprechend informieren und orientieren.

Hier auf dieser Seite ist man in denkwürdiger Gesellschaft.

Bleiben Sie ihr gewogen, empfehlen Sie sie, wann und wo immer, weiter!
Seien Sie dabei wachsam und passen Sie auf sich auf!

Ihr/Euer
Raymond Walden

The Cosmonomic Manifesto => here.



Mittwoch, 2. Dezember 2015

Sequenzen von Skepsis (219)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2772
Krieg schürt man mit Waffengeschäften, knallt es dann vor der eigenen Tür, muss man sie verteidigen und den Weltkrieg herbeibeten, im Namen der Unvernunft, die als Religion geradezu zyklisch explodiert.

2773
Todesangst und Einfalt generieren die skurrilsten Götter.

2774
Ruht das Gehirn bereits in religiöser Patina, bemoost der Zeitgeist die letzten Nervenbahnen.

2775
Eine eventuell außerirdische Intelligenz wird sich nie mit „gottähnlichen“ Menschen einlassen, es sei denn als Tierbändiger.

2776
Freiheit muss auch Dummheit ertragen, aber aufrichtige Intelligenz entgegensetzen.

2777
Überwindest du mit den Jahren die geistige Stagnation deiner Umgebung und stehst über dem Zeitgeist, wirst du dich von bisherig Vertrauten trennen müssen oder Schaden nehmen.

2778
Licht geht an oder auf, Finsternis setzt ein und herrscht.

2779
Es gibt einen Herzschrittmacher im Kopf.

2780
Mit Mut im Bauch, wenn’s im Kopf fehlt.

2781
„Willst du Frieden, rüste für den Krieg.“ (Vegetius)
1600 Jahre alte Weisheit der Kriegstreiber.
Sprung auf, marsch, marsch!
Ihr ewig Gestrigen! Wegtreten!

2782
Wer sich dem Konsum verschreibt, lebt eingeschränkt.

2783
Das Leben ist kein Geschäft, wohl verstanden aber ein Austausch.

2784
Auch die Unwelt des Glaubens birgt alle Gefahren.

2785
Könnerschaft mag begeistern, aber in wessen Diensten?

2786
Tiefe Erkenntnis in einer sonst gläubigen Gesellschaft führt in ein Außenseiterdasein, das zu bestehen ist in beständiger Achtsamkeit und lebendiger Skepsis.

2787
Das Herdentier sei nicht dein Freund.

2788
Geld wird nach Belieben gedruckt, von politischen Goldeseln, um das Volk zu bescheißen.

2789
So viele Windräder als Merkel-Monumente verschandelter Natur.
Windiges Deutschland.

2790
Im Abstand hält sich Anstand, sortiert sich freiheitlicher Verstand.

2791
Kein Staat der Erde hat das Zeug, mich zum Patrioten zu überzeugen, zu jener geschönten Kleinkariertheit, die sich jeder noch so winzigen realen Weltverbesserung mit Gewalt entgegenstemmt.

2792
Europa ließ sich mit der exaltierten Verlogenheit ein und zeugte die nackte Unfähigkeit.


©  Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de



Samstag, 25. Juli 2015

Der Kompromiss als Verstärkung des Dilemmas


Regionale Denkstrukturen unterbinden globale Menschlichkeit

 Der moderne Massenmensch, nach meiner Definition der „Interimsmensch“, besitzt kaum eine eigene Denkstruktur, er verlangt, wenngleich mehr oder weniger unbewusst, nach Fremdstrukturierung durch Traditionen und Indoktrinationen, die beide durch Massenmedien und Realisierungen von Konsum- und Verhaltenszwängen „nach bestem Wissen und Gewissen“ ausgelebt werden.
Das geschieht jedoch nicht ohne ein gehöriges Maß an Schuldbewusstsein wegen der so lebensbedingten Verstöße gegen gepredigte Sonntagsprinzipien, welche die herrschenden Klassen überall auf dem Globus im Sattel halten.

Man denkt – wenn überhaupt – regional aufgrund mangelnder Kenntnisse und Bildung, man versteht andere Kulturen nicht, weil sie sich vor allem in ihren kriegerischen Potenzialen so deprimierend ähnlich, das heißt gegeneinander gefährlich sind.
Die Menschheit leidet immer gravierender unter dem Dilemma einer technologisch um sich greifenden Globalisierung, während es eine globale geistige Aufklärung nicht gibt. „Aufklärung“ entstand im Abendland unter ganz spezifischen philosophischen Voraussetzungen und Gegebenheiten, die zwar globale Gültigkeit ableiten mögen, weil ja auch die technologisch-wissenschaftlichen Errungenschaften des Okzidents universal anerkannte werden (im Falle von Naturgesetzen anerkannt werden müssen), die aber milliardenfach auf psychologischen Widerspruch und Nichtakzeptanz stoßen.
Es ist die Rede von Werten, die woanders mit Selbstverständlichkeit als Unwerte verurteilt werden. Solche Unverträglichkeiten münden zwangsläufig in Konfliktanhäufungen, denen keine verbindliche „Welt-Ethik“ Einhalt gebieten kann, weil es auch sie in Ermangelung der Aufklärung nicht gibt. Religionen dienen in dem Szenario wie eh und je lediglich der Interessenspaltung mit allerdings vernichtenderer Bewaffnung als zuvor.
Die Aufrüstung der Kontrahenten erfolgt skurrilerweise nicht selten mit dem ideologischen Gegner in „gemeinsamen“ Geschäfts- und Stabilitätsinteressen.
Kalter Krieg und Stellvertreterkriege scheinen vielen Entscheidungsträgern nicht nur unvermeidlich, sondern in ihrer Unweisheit schlussendlich sogar anstrebbar.

Keine Weltanschauung, welche auch immer, kann die Augen davor verschließen, dass die kleinen, besonders aber die großen Macht- und Ballungszentren jeweils ihre Positionen als „unumstößlich“ überbewerten, sich gar nicht der Mühe unterziehen, eine globale Philosophie zu entwickeln. Unter Globalisierung verstehen diese durchweg kleinkarierten „Macher“ stets die eigene Hegemonie, für deren Durchsetzung jedes Opfer und jedes Verbrechen gegen die Menschlichkeit als gerechtfertigte Tugend pervertiert wird.
Schachereien zwischen den unversöhnlichen Selbstverständnissen werden üblicherweise als diplomatische Kompromisse  gepriesen, weil ja sonst „überhaupt nichts ginge“. Was da wirklich vor sich geht, beinhaltet – auf die gesamte Weltszene bezogen – kurzfristige Milliardengeschäfte für die Kapitalisten und für die Politstrategen Stabilisierungen der etablierten oder geplanten Unrechtssysteme.

Derartige Machteskalationen richten sich direkt gegen das menschliche Individuum; es wird wie in antiken Schlachtordnungen zum Interessen- und Kriegsmaterial, zum Verheizen erzogen und gezwungen.
Über den desaströsen Gesamtzustand mögen in einigen Erdregionen Wolkenkratzer, Autobahnen, Flughäfen und andere neuzeitliche Infrastrukturen hinwegtäuschen, sie spiegeln aber umso drastischer den Konkurrenzkampf der Systeme wider.

Auf dieser Basis kann es keinen Frieden geben, außer der begrenzten, taktierenden Waffenruhe. Damit ist und bleibt der Krieg das unausweichliche Schicksal der Menschen, wie er es während der gesamten Menschheitsgeschichte blutig und grausam als Ergebnis beschränkter Hirnfunktionen prägt.
Die Primitivität lebt von Verbrüderungen gegen traditionelle und immer wieder neu definierte Feindbilder, in einem Patriotismus, der sich auch und nunmehr vor allem gegen eine freiheitliche Welt- und Werteordnung richtet.
Niemand sollte sich der Träumerei verschreiben, Religionen könnten, etwa durch Revolutionen, abgelegt werden. Die Göttermärchen bildeten sich über Generationen, Jahrhunderte, sogar Jahrtausende hinweg. Lösten sie sich plötzlich auf, fiele der Interimsmensch in orientierungslose Ratlosigkeit.
Es ist aber höchste Zeit für eine götterfreie und auch esoterikfreie Menschheitsphilosophie. Sie kann sich zunächst nur im Kontext aufgeklärter Menschen aus allen Teilen der Welt herausschälen. Ich denke dabei konkret an die im Kosmonomischen Manifest beschriebenen Ansätze.
Diese stellen aber logischerweise für alle Religiösen und für andere Doktrinentreue eine beängstigende Gefahr dar, der sie sich bis auf Weiteres mit aller Gewalt erwehren.
Unter der entschiedenen Ablehnung kann sich eine freiheitlich demokratische Welt-Ethik nur parallel zu den bestehenden Dogmen-Systemen entwickeln und nur durch Gewaltfreiheit in der Sache des Friedens und Rechts, der Lebensförderung statt der gängigen Lebenszerstörungen überzeugen.
Auch so ein Prozess wird Generationen benötigen. Erschwerend kommt hinzu, dass er über keine staats- oder religionsähnliche Organisationsstruktur verfügt. Die UNO käme unter Umständen dereinst infrage, bleibt jedoch für einen Fortschritt völlig bedeutungslos, solange die mächtigen Ideologie-Kartelle mit Veto-Rechten die Stagnation im untauglichen Staus quo garantieren.

Es ist richtig, dass die sogenannte Realpolitik auch immer wieder den faulen Kompromiss suchen muss – als Interimslösungen, die nichts mit einer Weltverbesserung im realen Verständnis zu tun haben, sondern mit der aktuellen Verwaltung der dümmlichen Animositäten und Eifersüchteleien im Regionalen und des Chaos der Welt.
Ehrliche Kompromisse setzen ehrenhafte Partner auf Augenhöhe voraus, wie sie etwa in praktizierter Demokratie um das Gemeinwohl ringen.
Von diesem Ideal entfernt sich jedoch die Menschheit, sie überlässt die Macht, kritikloser denn je, dem Kapital, das sogar ehemalige kommunistische Erzfeinde korrumpiert.

Der Versuch, kosmonomische, global geltende Menschlichkeitswerte zu entwickeln, um sie später vielleicht institutionalisieren zu können, bedeutet, dass die philosophische Denkrichtung nicht im Fatalismus resigniert.
Sie erkennt aber ihre gegenwärtige Chancenlosigkeit, weil sie
  1. noch nicht detailliert ausgereift ist und
  2. den Wettlauf mit dem immanenten Zerstörungswahn der Realpolitik gar nicht gewinnen könnte, denn sie agiert in einer völlig anderen, von Realpolitikern unverstandenen Disziplin.

Im ungünstigsten Falle bereitet kosmonomische Philosophie die Verständigungsbasis einer nach der Selbstzerstörung der Massenmenschheit post-chaotischen völlig neuen Wertegemeinschaft vor.



Donnerstag, 12. Februar 2015

Die Urgewalt des Interimsmenschen


Dem gesamten Universum entsprechend, unterliegt erst recht der Mensch der Evolution.
Er hat sich entwickelt aus Vorstufen des Lebens und einfacheren Organismen.
Zweifellos stellt die Intelligenz bisher den Höhepunkt einer Entwicklung dar, die geprägt ist vom Überleben des Stärkeren und des am besten Angepassten – ein aus humanem Blickwinkel betrachtetes System der Gnaden- und Kompromisslosigkeit.

Humanität ist ein Imperativ, der sich aus einem Intelligenten Wissen und Fühlen ergibt; der Mensch erfährt die Möglichkeit, die Unerbittlichkeit der Naturgesetze zu lindern, ja mehr noch, die Naturparameter zum humanen Vorteil, zum menschenwürdigen Miteinander anzuwenden und auszunutzen.

Es liegt auf der Hand, dass die Menschheit lediglich in den allerersten Kinderschuhen des Humanen steht, auch das Laufen gleicht eher einem Stolpern und Stürzen.
Einzelne Mitglieder der Spezies sind ganz deutlich um Schritte voraus, die Masse strunkelt noch hilflos, orientiert sich an Täuschungen und Unverständnis, negiert dadurch die Realität.
Runden wir das Bild ab auf kindliche Naivität, Unerfahrenheit, auch Dummheit und vor allem Angst.

Die Angst aber, begründet in der eigenen Sterblichkeit, ist des Lebens schlechtester Berater, unter dessen Fuchtel Intelligenz, in die Idiotie getrieben,  durch Lebensverachtung und Zerstörung das Leben optimieren möchte. Ein Wahnwitz, der sich im sprichwörtlichen „Chaos der Welt“ manifestiert.

Die stets latent vorhandene Gewalt des Menschen gegen seinesgleichen ist die Urgewalt des Interimsmenschen, die eskalierende Zerstörungswut des unfertigen Menschen, der in der Masse noch nicht begriffen hat, dass Gewalt seine Probleme nicht nur nicht löst, sondern sie weiter auftürmt.
Diese destruktive Urgewalt speist sich vor allem aus vier Quellen:
  1. aus Mystik und Religion
  2. aus nationalistischer, patriotischer Ideologie
  3. aus doppelmoralisch versklavter Sexualität
  4. aus eklatantem Bildungs- und Informationsmangel .

Dass Religion nichts anderes darstellt als Volksverdummung, leitet sich allein aus der Tatsache ab, dass es ungezählte, sich erheblich widersprechende und sich bekämpfende Religionen gibt, die sich sogar innerhalb der einzelnen Glaubensgemeinschaften mannigfaltig und unverträglich aufspalten.
Ein Hohn auf jede Intelligenz und einen „allwissenden Gott“!

Nationalistischer Patriotismus bedeutet im weitesten Sinne Rassismus in eigener Überschätzung und Abwertung anderer Kulturen. Die Systematik dieses Spaltpilzes der Völker begründet Ideologien des Schwachsinns, üblicherweise, und nicht überraschend, vereint mit religiösem Habitus.

Sexualität als der Motor biologischen Lebens überhaupt wird durch ein im Sinne des Wortes „ungeistiges“ Leben derart verkorkst und mit blödsinnigsten Dogmen belegt, dass auch hier an dieser Stelle mit detaillierterer Kritik Zurückhaltung geboten erscheint. Ein wesentlicher Aspekt sei aber genannt: Niemand ist je irgendjemandes Eigentum.
So unterliegt  aufgeklärte humane Sexualität einzig und allein der freiwilligen Verantwortung der beteiligten Partner in ihrem ureigenen Willen und  in ihrer freien Entscheidung.

Bildung ist ein Menschenrecht, und dazu bedarf es unter anderem objektiver Information in Unabhängigkeit von Weltanschauungen, aber in Einbettung der Würde des Menschen bei der Entwicklung seiner Individualität in einer ebenso zu achtenden Gemeinschaft.

Bisher versagen alle Gesellschaftsordnungen, weltweit, weil alle Machthaber letztlich auf Gewaltanwendung vertrauen und im Profitstreben bis hin zu Waffengeschäften sogar auf und mit Gewalt spekulieren.

Der Interimsmensch weist sich aus als Sackgasse der Evolution. Er lässt sich über viele weitere Generationen nicht korrigieren.
Deshalb ist die kosmonomische Philosophie, ist das Kosmonomische Manifest kein aktuelles, gar politisches Kehrtwendeprogramm.
Das kann Kosmonomie nicht leisten.

Kosmonomie ist aber eine Initialzündung für jeden wachen Geist, unabhängig von geografischen Koordinaten.
Sie ist ein Beitrag so – oder in ähnlicher Form – zum einstigen Abzweig aus einem evolutionären Irrweg des Massenmenschen. 





Donnerstag, 8. Januar 2015

Sequenzen von Skepsis (195)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2445
Eine bunte, multikulturelle Gesellschaft funktioniert ausschließlich auf der Basis von freiheitlich-demokratischer Emanzipation. Keine Religion erfüllt diesen Anspruch.
Glaubenspostulate gehören nicht in eine aufgeklärte Öffentlichkeit, die ihrerseits auf der Basis von Wissen, von Ursache und Wirkung für Gerechtigkeit und Gewaltfreiheit zu sorgen hat.

2446
Gutmenschen gefährden durch ihre Verharmlosung destruktiver Kräfte die Freiheit. Arglosigkeit aber ist Ausdruck von Weltfremdheit, jenem wuchernden Tumor, der jedes schöne Freiheitsideal zu Tode quält.

2447
Genuss ist sinnlich und herzlich.

2448
Die Interpretation erschließt der Welt den Ton, lässt sie erklingen, im Echo sich brechen und im Nachhall vergehen.

2449
Menschenwürdige Neugier ertastet einfühlsam Unbekanntes und Neues, um es zu bergen als klare Erkenntnis.

2450
Ahnung bedeutet Wissen und Nichtwissen zugleich im Bewusstsein des Unvollkommenen, der vollkommenen Endlichkeit.

2451
Politische Farbspiele mischen sich zu Schmutz, denn es fehlt der Farbenlehre reines Licht.

2452
Wo Sach- und Fachverstand zu Hause sind, wird es verbindlich und gemütlich. Ganzheitliche Schwafelei kühlt aus, denn sie scheitert am Detail.

2453
Symbolisch wird niemand satt, auch nicht gesund. Symbole töten aber ganz real.

2454
Im Patriotismus verbirgt sich der Fetischismus der Unterwürfigkeit unter das Kleinkarierte der bedeutsamen Bedeutungslosigkeit. Ersatzbefriedigung bis hin zu eigener zerstörerischer Aufopferung in mangelnder Kenntnis von der Welt.

2455
Das schärfste Kabarett dient in einer ignoranten Gesellschaft lediglich als scheindemokratische Alibiveranstaltung dafür, dass die Kritisierten noch unverfrorener weitermachen dürfen. Das lächerliche Publikum hat ausgelacht und doch nichts verstanden. Wie sollte es auch? Systematisch belogen, betrogen und aufgezogen! Es ist doch eigentlich alles gut ....

2456
Es ist davon auszugehen, dass Staatspräsidenten und Kanzler nicht das geringste Gespür für den laizistisch-demokratischen Staat aufbringen, wenn sie besonders bei feierlichen Ansprachen öffentlich den Segen ihres Gottes postulieren. Faktisch bedeutet diese Unsitte eine unverschämte Nötigung. 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de


Je suis Charlie


Montag, 1. September 2014

Kosmonomischer Friedensaufruf


Ausgehend vom Kausalitätsprinzip, also von Ursache und Wirkung, rückt besonders auch der Mensch in das Feld der Betrachtungen. Sein Denken und Handeln erfolgen als Antworten auf Ursachen und können ihrerseits ursächlich für weitere Abfolgen wirken. Solche Zusammenhänge existieren generell und bestimmen das Geschehen auch dann, wenn sie sich jenseits der Erkenntnisebene des Menschen abspielen.

Tragischerweise neigt die Mehrzahl des „Homo sapiens“ bei fehlender Erkenntnis zum Wunderglauben und erhebt in ihrer Verunsicherung das irrationale Bild quasi zur eigenen Bestätigung über die Realität und damit über sich selbst: Der Mensch erfindet „Gott“.
Diese Absolutheit löst Kausalität und Logik ab und bildet die Grundlage für regionalen Dogmatismus, der sich gegen alles nicht Konforme zur Wehr setzt und darüber hinaus sich aggressiver Gewalt bedient, um seinen Einfluss auszuweiten.

Zum Krieg gehören immer zwei Voraussetzungen: die Menschenverachtung allgemein wie im Besonderen und der Wille zum Mord.
Daraus erst erwachsen die Anstrengungen zur Bewaffnung und Aufrüstung. „Gott“ als höchste Verkörperung des Guten kann nur gegen das Böse ins Leben eingebunden werden, gegen den Satan, der in jedem angeblich erlösungsbedürftigen Menschen steckt. Die spezielle Schlechtigkeit des zu ermordenden Gegners erfährt man durch Propagandalügen, die zur Konflikteskalation auf die Spitze zu treiben sind, um auch den Aufwand für die militärische Rüstung zu rechtfertigen, Waffenhandel und Schiebereien als moralische Notwendigkeiten gegen die Bosheit der anderen zu sanktionieren. Terror organisiert so den Antiterror und sorgt für globale Waffen-Profite und für die „Pflicht des Einschreitens“ der stets „guten“ Wächter der Welt.
Die Kriege vor allem der neueren Zeit kochen hoch in diesem Kausalzirkel der Desinformationen, der patriotischen Aufhetzung und in der Pervertierung eigener Glaubensmärchen angeblicher Nichttötungs-Gebote zu militärischer Tötungspflicht im Einvernehmen höchst aggressiver sogenannter Verteidigungsbündnisse.

Es gehört zur taktischen Raffinesse der bewussten oder auch nicht besser wissenden Kriegstreiber, den Pazifismus als romantisierende Weltfremdheit zu diskreditieren, denn weder Friedfertigkeit noch Friedensfähigkeit passen in die Machtstrategien dummer unfertiger Menschen, die sich wegen ihrer Unfähigkeit zur Selbstreflexion gewaltig überschätzen.

Pazifismus in der konkreten kosmonomischen Definition von kausaler Friedenszielsetzung mag man irgendwo im Bombenhagel auslöschen, als Idee hat der Pazifismus in der Welt aber eine Heimat, eine Basis aufgrund von Bildung, von denkenden Menschen, die nicht Zeitgeistern folgen, sondern Demokratie und Freiheit ernstnehmen.

Es gibt keinen „heiligen Krieg“ und keinen „gerechten Krieg“, weil jeder Waffengang Menschen schändet und vernichtet, weil jeder Krieg eine verbrecherische Vorgeschichte aufweist, ein Versagen in der Regel aller beteiligten Verantwortlichen und eine unentschuldbare Gleichgültigkeit abgestumpfter Massen.

Kosmonomischer Pazifismus heißt keinesfalls Wehrlosigkeit gegenüber destruktiven Desperados, meint eindeutige Bereitschaft zur Verteidigung und ebenso unmissverständliche Ablehnung jedes Angriffskrieges. Kosmonomisches Selbstverständnis zielt auf die Ausnutzung der Naturgesetze zur Linderung von Not und Leid, zur Verhinderung von Unmenschlichkeit, zur Förderung humanen würdigen Lebens.
Dazu sind Waffen völlig kontraproduktiv: Jeder Waffenhersteller erzeugt Leid. Und das gilt für den profitgierigen Boss wie für den unnachdenklichen Fließbandmenschen.
Künftige Kriege werden durch überlegene Digitaltechniken entschieden, die dafür sorgen, dass gegnerische Waffen ihren Dienst versagen. Alle bisher weiterhin verübten Abschlachtungen entsprechen den anachronistischen Ideologiestrukturen und einem verblödeten Militarismus.

Ein Schlüssel zum Pazifismus liegt in einer logisch-kausalen Außenpolitik, die sich am Abbau sozialer Gefälle in der Welt orientiert, das heißt an Bildung, an Entwicklungshilfe zur Selbsthilfe, an Einstellung jeglicher Ausbeutungsmentalität gegenüber sogenannten „Billiglohn-Ländern“. Darüber hinaus ist der blühende Handel mit menschenverachtenden Staaten einzustellen, denn der Nutzen liegt lediglich in einem verzichtbaren sinnlosen Wachstum der Konsumgesellschaften und vor allem in der Stabilisierung der Diktaturen und Despotien.

Erweiterungen von Militärbündnissen haben noch nie zum Frieden geführt, sondern berufen sich auf die hirnrissige Verpflichtung zum Krieg. Der kalte Krieg war kein Frieden, zog zahllose Stellvertreterkriege nach sich. Hinzu kommt, dass die NATO als mächtigste Militär-Allianz von dem weltweit kriegslüsternsten, die Demokratie völlig ruinierenden Staat dominiert wird.

Die zivile Gesellschaft muss ferner vor allem erkennen, dass die unter dem perfiden Deckmantel der Religionsfreiheit angestrebte Integration menschenzerstörender Offenbarungsweisheiten tatsächlich das unausweichliche Ende eben der Zivilisation verfolgt.

Angesichts der verworrenen Weltlage in diesem unseren Sommer/Herbst 2014 rufe ich die Friedliebenden, alle Intellektuellen besonders auf:
Schweigen Sie nicht länger! Artikulieren Sie Ihre Friedenssicht, wo, wie und wann immer Sie können, gegen völlig überforderte, Werte vorschützende, aber verratende Politiker.
Werden Sie nicht müde! Leben Sie Frieden vor. Bemühen Sie Ihren freiheitlichen Geist, denn nur ein solcher kann langfristig den Waffenwahnsinn überwinden.



Montag, 28. Juli 2014

Die Verleumdung des Humanen


Humanität beschreibt den wesentlichen Unterschied zwischen Mensch und Tier, basierend aber auf einer unzureichenden Intelligenz des Menschen, die einen Sinn des Lebens nicht erkennt und deshalb Zuflucht in geistlichem Unsinn sucht.
Die geistliche Finsternis organisiert sich als Glauben gegenüber dem Wissen, als Religion und Ideologie gegen Aufklärung und Vernunft, trotz Verstandes und gegebenenfalls ausgeprägter Intelligenz.
Irrsinnig Erdachtes, von psychopatischen Propheten „Offenbartes“ wird über objektiv Faktisches und dogmatisch auch über Rätselhaftes erhoben und gipfelt in der Verteufelung des Nichtgläubigen und in der Vernichtung des Unfolgsamen.

Auserwähltheits- und Besitzansprüche werden so gerechtfertigt, Ungerechtigkeiten durch Ausbeutungen und Kriege durchgesetzt, Terror und Rache mit Folter und Mord skrupellos, das heißt, im Namen von „höheren Mächten“ und Idealen sogar zum Ruhme ausgeführt.
Das idiotischste Weltgeschehen findet statt im Angesicht von geheuchelten Menschenrechten, von der Verleumdung des Humanen, da die jeweilige Demagogie und Doktrin „Wehrhaftigkeit“, also Mord und Totschlag zur Pflicht erklären und die erfolgreichsten Lebensvernichter und ihre Helfershelfer mit verblödendem Ruhm überschütten.

Scheinbar humane Gesellschaftsrichtlinien dienen in der geistlichen Finsternis zur Konformierung des Einzelnen, zu seiner opportunen Demut gegenüber dem „heiligen Ganzen“ unter Ausnutzung der Aufrichtigkeit und ehrlichen treuen Hilfsbereitschaft des wohlmeinenden und auch arglosen Durchschnittsmenschen.
Pausenlos trommeln die Prediger, die Propagandisten, die Dogmatiker und indoktrinären Wächter, um Scheinwahrheiten und Lügen traditionell zu vermählen mit dem Ziel einer zahlreichen Nachkommenschaft.
„Es war immer so, so muss es bleiben!“
Für diese Freiheit ist das Menschenleben nur zur Erzeugung von Masse wichtig.

Diplomatisches Geschwätz beherrscht die Politik. Philosophische Analyse jedoch darf sich dem nicht beugen, sie soll aber auch nicht zur Konflikt-Eskalation beitragen, denn nach kosmonomischem Verständnis stehen Analyse und Erkenntnisgewinn im Dienste von Friedfertigkeit und Gewaltlosigkeit.
Um überhaupt dem fortwährenden Zirkel von Armut und Krieg eine Chance der Unterbrechung zu geben, müssen Probleme tabufrei definiert werden. – Eine bisher nicht vorhandene Voraussetzung zur Problembewältigung, die durch geistliche Unweisheit systematisch verhindert wird.

Philosophie kann keine Politik ersetzen, durch ihre Direktheit mag sie lediglich Grundorientierungen anregen, und zwar nicht in patriotisch-nationalistischer Beschränktheit, sondern mit Relevanz für die gesamte Menschheit.
Ein solcher philosophischer Ansatz bietet für den aufgeklärten Menschen Optionen zum humanen Denken und Handeln, die „ewig Gestrigen“ werden damit nicht erreicht, denn ihr fortwährender Geschäftssinn und ihre ungebremste ideologische und waffentechnische Aufrüstung versiegeln ihren Verstand und ihr Gefühl.

Weltbürgertum und pazifistische Verhaltensweisen stören ihre nicht zu hinterfragende Selbstherrlichkeit in ihren blutigen Scheinweltkonstruktionen, blinder Gehorsam erschießt standrechtlich die Befehlsverweigerung.
Und das Volk steht traditionell dahinter.

Die Menschheit schläft und stirbt traditionell.

Nach und trotz all der Kriegskatastrophen kristallisiert sich der vordergründig überlegene „American Way of Life“ als letztendliche Gedankenlosigkeit, als Sackgasse eines Wachstums der Entmündigung, der totalen Entpersönlichung und Rücksichtslosigkeit heraus. Viel mehr noch, er ist, auch in seinen kommunistischen, asiatischen und arabischen Abwandlungen der Grund für Armut und Krieg.

Der Bedarf an einem neuen Weltbild gemäß dem „Kosmonomischen Manifest“ beschleunigt sich in der Dringlichkeit einer wahrhaften Humanität. Sie steht gegen die übliche Verlogenheitsdiplomatie. 
Nicht "Erhebet die Herzen!" (christl. Gebet), sondern: Stabilisiert den Verstand in der Erfassung von Ursache und Wirkung und zieht die Konsequenzen für eine Globale Menschheit, gegen den sektiererischen, Zwist erzeugenden Patriotismus!




Montag, 2. Juni 2014

Sequenzen von Skepsis (177)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2223
Not weicht nicht durch Almosen, oft aber bei Hilfe zur Selbsthilfe.

2224
Von allen Lebewesen verfügt zweifellos der Mensch über das hellste Bewusstsein, doch Sinnestäuschungen, Gewohnheiten, Krankheiten, Indoktrinationen und zeitgeistige Wahnideen verursachen dramatische Abschattungen, sodass sich das Chaos der Welt erklärt.

2225
Illusionen sind die Selbstverwirklichung der Inkompetenz.

2226
Bei der Problemlösung scheitert der Massenmensch regelmäßig an der Komplexität, die er, spurgetreu eingeengt, nicht erkennen kann.

2227
Krieg ist Rechtsbruch und Pflichtverletzung, weil Frieden in der Zivilisation ein Grundrecht und eine Menschenpflicht darstellt. Es gibt aber kein Friedensministerium, stattdessen als gewaltsamen Ausdruck menschlicher Unterentwicklung und Primitivität die Kriegsministerien, die sich als Verteidiger aufspielen, als Kampforganisatoren jedes beliebigen ideologischen Unsinns.

2228
Erst wenn man den Kopf hebt, weitet sich der behütete Blick über die Krempe hinaus.

2229
Schutzheiliger der Terroristen ist „Gott“.

2230
Für Brot und Spiele
darben viel zu viele,
doch das Volk verdrängt
zugunsten von Illusionen,
von Idolen, einst selber eingeengt,
und von korrupt erwirtschafteten Millionen.
Mit Brot aber, spielt man nicht.

2231
Der Zoo lebt in und von Gefangenschaften, spiegelt also den Menschen.

2232
Ideologisierte Wissenschaft ist das grausamste Schwergewicht von Esoterik.

2233
Egoismus, am Plural ausgerichtet, wird feierlich zu Patriotismus verdichtet.

2234
Das Grün der Natur schafft Vielfalt und Farbenpracht. Gesinnungsgrün entfärbt die Vielfalt.

2235
Sogar in höchsten staatlichen Ämtern reitet sie der „Heilige Geist“ in ihrem Unverständnis aus dem Glauben, aus der objektiven Unkenntnis der Welt.


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de