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Donnerstag, 11. Januar 2024

Sequenzen von Skepsis (591)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


8039

Mein Weltbild? Der Urheber bin ich. Keine Ersteigerung, keine Fälschung.


8040

Mode flattert dem Wind gemäß, aber erst individuelle Kennerschaft entwickelt Geschmack.


8041

Eine gerechtfertigte Skepsis gegenüber jeder Regierung steht auch jeder Nichtregierungsorganisation (NGO) zu, wenn sie sich politisch engagiert.


8042

Sie glauben an freie Medien? Leichtgläubigkeit ist Ihnen fremd? Und Ihre Konsequenz daraus?


8043

Freie Wissenschaft“? – Eine Disziplin mit vielen Fragezeichen! Gleichwohl einzig zukunftsträchtig, daher letztlich unverzichtbar.


8044

Ernüchternd, wie wenige Regierungen Demokratie beherrschen und wie viele sie verraten.


8045

Die Wiege der Intelligenz ist eine ganz individuelle – nicht ein Massentrog.


8046

Ein klarer frischer Himmel über einem klaren und kühlen Kopf – ein Hoch auf solche „Wetterfühligkeit“, warmherzig und aufgeschlossen!


8047

Die Lüge führt Krieg gegen Wahrheit, um ganz andere Kriege herbeizuführen.


8048

Krieg ist die tödliche Entgleisung jeglicher Intelligenz, hervorgerufen durch ideologische Sabotage, vorbereitet durch indoktrinierte Kriegstreiberei.


8049

Welcher Staat verfügt denn über einen ausgewiesenen Friedens- und Deeskalationsetat, welcher über entsprechende Forschung?



© Raymond Walden




Freitag, 3. November 2023

Sequenzen von Skepsis (575)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


7873

Verwaltungswust in aufgedunsener Bürokratie bewirkt die Ineffizienz durch gediegene Unfähigkeit und Desorientierung.


7874

Reale Welt und Weltbild stellen sich gegenseitig infrage, was bewusst zu hinterfragen ist. Im „Glauben“ aber gelingt das nicht, es ist sogar verboten.


7875

Wir kommen aus dem Nichts und scheiden wieder hin. Dazwischen aber ist das volle Leben, und es erwartet die volle Hingabe an sich selbst und nicht an den Mord.


7876

Wird es „heilig“, verlasse ich nach Möglichkeit das Terrain, denn aufrichtig duldet man kein aufgeklärtes Weltbild, sondern lehnt es ab, und ich möchte nicht die Ursache für Ungemach liefern. Ich gehe und möchte nicht behelligt werden.


7877

Demokratie lässt sich erfolgreich nur aus annähernd freiheitlichen Staatsformen heraus verteidigen. Dies als Erklärung für den Status quo der Welt.


7878

Die Besteuerung von Luft beschreibt in vollkommener Abwegigkeit kein Luftschloss.


7879

Schon die Abgase der Kriegsmaschinerie führen knallig vor Augen, was der Kriege betreibende Interimsmensch unter „Nachhaltigkeit“ versteht.


7880

Die Natur agiert wertfrei, der egomanisch sich auserwählt wähnende Interimsmensch irrt in seinen Wertelabyrinthen umher mit der einzigen übergeordneten Zielsetzung, andere Menschen mit anderen Weltauffassungen auszuschalten: Barbarei.


7881

Und wenn der Interimsmensch nicht selbst zuschlägt, schaut er doch etwas besorgt und irritiert zu, schließlich stellt er Waffen in großem Stil her, liefert sie und verdient daran üppig.


7882

Manche „Geistliche“ segnen sogar Waffen, als wäre "Gott" ein einseitiger Unterstützer dieses Schwachsinns: Der Gipfel der Intelligenzverachtung, der sich hohlköpfige Demagogen hinwerfend in den Dienst stellen.



© Raymond Walden

 

 

 

Sonntag, 2. Juli 2023

Der grüne Spleen


Der grüne Spleen greift gleichermaßen wie eine Ideologie und wie eine Religion um sich. Mit „Grünspleen“ (engl.: „Green-Spleen“ bezeichne ich das unlogische und widernatürliche Bemühen um an sich sinnvollen und fraglos erforderlichen Natur- und Menschenschutz.

Der Grünspleen geht nahtlos über in die Religion der „Klimaten“, jenen in der Regel naturwissenschaftlich ahnungslosen, aber umso neurotisch ängstlicheren Protagonisten mit indoktrinär dogmatischem, auch mit militantem und intrigantem Auftreten zur Verbreitung und Durchsetzung ihrer sachfremden und destruktiven Phantastereien über das „von Menschen gemachte und zu machende („ zu schützende und zu rettende“) Klima“.

Es ist kein Zufall, dass gerade auch die „angeschlagenen“ Kirchen sich mehr und mehr den Klimaten anschließen, denn die Glaubensmechanismen wie der universale Machtanspruch, das Missionieren bis hin zur „Inquisition“ ähneln sich fatal.

Definitiv sind Klimaten zu keinem aufgeklärten Weltbild fähig. Das ist die eigentliche Bedrohung für die Zukunft der Menschheit, für das Leben jedes einzelnen Menschen.




Mittwoch, 1. Februar 2023

Aberglaube an der Macht


Als der pure Aberglaube die Regentschaft übernahm, die sich in nichts von der des bisherigen Gotteswahns abhebt, taten sich dennoch gewaltige Risse in der Gesellschaft auf, die Freundschaften, Partnerschaften, Ehen, Familien und Gemeinschaften zunehmend spalten, Konfliktpotenziale auftürmen und Feindbilder nach primitivsten Methoden der Menschenverachtung etablieren.


In von langer Hand vorbereiteten Strategien nistete sich Aberglaube in Universitäten, politischen Parteien und Verbänden, in den Medien und allgemein in der Wirtschaft ein, entmündigt nunmehr in klassischem Diktaturgehabe den demokratisch selbstständig denkenden Bürger, vernichtet Bildung und Kultur und sorgt für Abbau von Infrastrukturen und Lebensstandards, steigert eklatantes Versagen durch Wissenschaftsfeindlichkeit, durch Massenkreationen von Pseudo- und Parawissenschaften, welche sogar in Kindergärten, Schulen, in die Medizin und Altenpflege und in die Rechtsprechung vordringen.

Scheinmoral und Doppelstandards werden unbesehen von dilettantischen Experten übernommen, Verunsicherungen, Ängste und Panik werden systematisch geschürt, offene Dummheit beherrscht die Medien und schreit nun – nicht unerwartet – in Kriegsbesessenheit nach Waffen und blindwütiger Vernichtung von Staaten und Kulturen, als gäbe es bei anderen Kriegsparteien keine Menschen, die nichts sehnlicher wollen als Frieden, die auch ein Recht darauf haben!


Es sind die Machthaber, manche schön und dumm, andere hässlich und gewalttätig, die skrupellos versagen, und zwar auf allen Seiten!


Mit Aberglaube ist dem niemals beizukommen. Gesucht wird, gefragt ist die mutige, aufrichtige Intelligenz in freier Wissenschaft, in freier Bildung und Kultur, in fairem Wettbewerb und in humaner Emanzipation!

Aber ja, woher nehmen – ohne die kritische Selbsthinterfragung, die ein Grundelement menschlicher Aufgeklärtheit bildet und die im gegenwärtigen unseligen Weltverständnis diskreditiert und rigoros verboten wird?

 

 

 

Montag, 30. Januar 2023

Sequenzen von Skepsis (530)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


5890

Indem ich schreibe, dokumentiere ich meine Hoffnung, dass es auch nach der nächsten großen Schweinerei noch ein paar des Denkens fähige Leser gibt.


5891

Durch Abhängigkeit erzwungenes Schreiben birgt für die darum Wissenden die Anregung, wenn nicht die Aufforderung, auch zwischen den Zeilen und darüber hinaus zu lesen.


5892

Einem erlesenen Weltbild liegen vielfältige deutliche Beschreibungen und ebensolche Blickwinkel zugrunde, aber keine Medienpropaganda.


5893

Ehrliches Schreiben beinhaltet die Bereitschaft, sich hinterfragen zu lassen, genauso ehrlich.


5894

Gleichgeschaltetes Schreiben beruht weniger auf Unfähigkeit als auf Ruchlosigkeit und Demokratieverachtung.


5895

Schreibkräfte arbeiten mitunter auch als ehrbare, qualifizierte Handwerker.


5896

Der schreibende Schmierfink vollendet sein Werk zumeist in optischer Korrektheit.


5897

Texte, die zum Himmel schreien und nach der Hölle rufen, sind nicht per se religiös, aber so ähnlich.


5898

Sitzt die Kriegsbegeisterung erst einmal im Sattel, bekommen die Pferde Flügel, ehe man sie kotzen sieht.


5899

Presse, Popen, Pseudoexperten und Präsidenten befeuern die allgemeine Hirnschmelze.


5900

Amerika, sprich! Deutschland hört.


5901

Dummheit braucht Sprecher und findet sie in allen Farben und Dialekten.



© Raymond Walden




Donnerstag, 6. August 2020

Menschliches Glauben: Bildung: Das Bild von der Welt (S. 127)


Februar 1996


Bildungsauftrag, Allgemeinbildung, Fortbildung, Bildungsminister ... Einbildung – nur wenige der vielsagenden Wortzusammensetzungen mit dem Begriff „Bildung“, der jenes Gut beschreibt, das angeblich Menschlichkeit begründet.

     Die Crux mit der Bildung offenbart sich bei genauerem Nachfragen in der Einbildung, mit Weltanschauung Bildung zu vermitteln, Bildung wird also letztlich als Ideologiekonformität dargestellt, gar mit opportun elitärem Element, wähnt sich doch jedwede Elite im Sinne des von ihr geschaffenen oder gestützten Anschauungssystems, auserkoren zu sein, ausgestattet mit Sondervollmachten, die aus Tradition und Religion abzuleiten sind: die „tugendhafte“ Protektion und Korruption unter Berufung auf nicht beweisbare höhere Prinzipien. Die Anforderungen beispielsweise der Universität in Cambridge mögen intellektuell noch so hoch eingestuft werden, was ist der humane Wert, wenn dort bis heute die Frauendiskriminierung in vielen universitären Bereichen nicht überwunden ist? Die Tradition gilt mehr als die Menschenachtung – das Ergebnis einer Jahrhunderte währenden Verbildung.

     Das mystische Weltbild der Religionen animiert alle menschlichen Sinne und hat zur Entstehung geradezu überirdischer Kunstschätze der Gottesverehrung geführt, aber weitaus häufiger zu katastrophalen Gewaltausbrüchen im Namen eingebildeter Heiliger. Die Bildraster sind interkontinental austauschbar: Ob Wodu-Gott oder Heilige Dreieinigkeit, sie sitzen seit Jahrtausenden vernunftwidrig im Kulturerbgut, sodass sogar heute die Entdecker neuer Sichtweisen, getauft und vereinnahmt, wie sie nun einmal sind, vor den Konsequenzen ihrer Erkenntnisse zurückschrecken, mehrheitlich kniend unter dem Kreuz oder betend gen Mekka verharren und mit den subtilsten Waffen in der Hand den ausgebildeten Eingebildeten dienen. Jenen sind sie willfährig, die noch am kleinsten Zwist verdienen, weil sie die Unbildung des gemeinen Volkes ausnutzen und als Monopolisten Schwachsinn als Bildung administrieren, gar unter der Vorgabe von psychologisierten „Lerntheorien“. Allein, solche „Klugheit“ verfehlt die Herzensbildung, einen seltenen Wert in einer traditionell scheinheiligen Umgebung.

     “Kein Mensch darf gegen seinen Willen durch Menschen getötet werden“, gemäß dieser Prämisse mögen alle Götter sterben. Das Bild von der Welt ist ein menschliches, kein göttliches. Dies demokratisch zu erkennen und zu leben, ist die Bildung, die Menschlichkeit sogar zur Menschenfreundlichkeit reifen lassen könnte. Keine Religion ist dieser Aufgabe gewachsen, wie die Geschichte beweist. Ganz im Gegenteil, sie blenden alle mit ihren „Offenbarungen“ die Menschen und nehmen sie, frei nach Nietzsche, in die Pflicht: "Betrüge weiter, selbst Betrogener, du“!


© Raymond Walden





Dienstag, 18. Februar 2020

Sequenzen von Skepsis (367)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4701
Der Warenwert generiert sich aus der Nachfrage, einem vor allem manipulierbaren Phänomen der Psychologie.
Ähnliches gilt für moralisch-ethische Werte.

4702
Das angeblich evolutionär bisher fehlende Bindeglied zwischen dem Menschenaffen und dem Menschen scheint mir an Deutlichkeit zu gewinnen im zahlenmäßig explodierenden Affenmenschen. Er grassiert besonders durch einen Anspruch auf „Alternativlosigkeit“.

4703
Revolverhelden und Flintenweiber sind nicht mein Kaliber, denn Menschlichkeit und Menschenwürde bemessen sich in ganz anderen Dimensionen.

4704
Erzwungenes Töten von Menschen ist an Ehrlosigkeit nicht zu überbieten; daran ist zu denken, statt den Boden für Kriege vorzubereiten und verleumderische Feindbilder in die Welt zu schmieren.

4705
Wäre ich Christ, formulierte ich: „Mein Gott, warum hast du den Westen verlassen?“
Da ich nicht religiös denke, weiß ich, „Gott“ war und ist historisch das blendende Etikett für westliche Demokratieunfähigkeit, für Frevel und Verrat an der Freiheit, für verirrte Wertigkeiten und Verhinderungen menschlicher Emanzipation wie auch der Achtung vor der Natur.

4706
Entgleitet Satire zu einem Redeschwall des Hasses vor johlendem Publikum, folgt die Kleinkunst möglicherweise dem Intelligenz- und Würdeverlust eines Hohen Hauses.

4707
Auf dem Friedhof der Intelligenz wuchert ein kranker Blätterwald der skurrilsten Botschaften und blühenden Unwahrheiten.

4708
Kein Wurst- und Käseblatt auf meinen Frühstückstisch!

4709
Für die meisten Menschen ist der Weg zu einem eigenen Weltbild zu steinig und zu steil oder gar nicht in Sicht.


© Raymond Walden



Mittwoch, 17. Juli 2019

Lebendige Aufklärung lässt sich nicht entkräften, also erklärt man sie für tot

Nicht etwa das Christentum brachte die Aufklärung ursächlich hervor, sondern die zunehmende Verweltlichung durch Dogmenaufweichungen, durch wissenschaftliche Widerlegung der selbstherrlichen wie schrulligen religiösen Weltansichten.
Freilich handelt es sich nicht um einen definitiven und abgeschlossenen Vorgang, sondern lediglich um eine Ansammlung verschiedener Lichtblicke, die stets konservative Rückschläge erfuhren und bis heute noch rundheraus geleugnet werden, wenngleich weniger in universeller gesellschaftlicher Einigkeit.
Aufklärung lebt nicht als „Glaubensgemeinschaft“, sondern existiert in humaner Intelligenz von individueller Bildung und Emanzipation.
Weder Indoktrination noch Dogmatismus begründen das Weltbild, das sich aber auf das Erkennen und Achten von Naturgesetzen stützt, um in logischer und gefühlter Kausalität ein humanes Leben zu erzeugen, zu führen und zu fördern.
Nicht theoretische Axiome und alltägliche Sonntagsreden charakterisieren Aufklärung, sondern die direkten Auswirkungen von Beschlüssen und Maßnahmen auf das Leben jedes Einzelnen in der Einhaltung und Wahrung freiheitlicher Demokratie und Gleichberechtigung.

Apropos Demokratie: Bisher existiert sie nur in wenigen Staaten und da auch nur näherungsweise, weil traditionelle und barbarische Auffassungen weltweit dominieren. Im Besonderen gilt das für die Großmächte, die sich auf Demokratie und Menschenrechte berufen, während sie weltweit für Armut, Ausbeutung und Stellvertreterkriege durch verbrecherische Einflussnahmen und Interventionen die Verantwortung tragen. Mit Aufklärung, gemäß einer menschenfreundlichen Philosophie, hat das nichts zu tun, denn ausnahmslos wurzeln die Rechtsauffassungen solcher Regierungen im nationalen Machtstreben, in wirtschaftlicher Übervorteilung und in militärischen Hegemonialansprüchen im Verbund mit überkommenen Religionen.

Auf solcher Basis stellen die Vereinten Nationen lediglich ein Marionettentheater mit Alibicharakter dar, gleichwohl nicht zur Reform fähig wegen der in Beton gegossenen Machtpositionen der entscheidenden ständigen Mitglieder des sogenannten Sicherheitsrates, die sich zudem auf die Gefolgschaften ihrer jeweiligen Vasallenstaaten verlassen können.

Kein Wunderglaube und kein wie immer begründeter Nationalismus vermögen an dem desaströsen Status quo etwas zu ändern; das ist die traurige Gewissheit.

Aufklärung kann demnach, wie eingangs erwähnt, nur durch aufgeklärte Individuen, unabhängig von Rasse und Nation, quasi inoffiziell aufkommen, bei gleichzeitigem Bewusstsein der eigenen Gefährdung durch die unaufgeklärte Welt. Gedankenaustausch und Kontaktpflege aufgeklärter Menschen untereinander sollten immer dezent, seriös und deeskalierend stattfinden, wenngleich keineswegs in der Leugnung des eigenen Standpunktes.
Die Welt „drehe durch“, hört man jetzt häufiger. Der Grund liegt in medialer Verquirlung und Aufschäumung wie in der doktrinären Folter aller Freiheitlichkeit, darüber hinaus in der Verfälschung und in der ideologischen Dienstbarmachung von willfähriger Wissenschaft.

Was sind das für Menschen, die beispielsweise als Präsident tausendfach Drohnenmorde anordnen, dabei von christlichen Werten schwadronieren, andere Völker aushungern und zerstören lassen und, dadurch unbeschadet, mit dem Friedensnobelpreis geehrt werden?

Welchen „Wert“ hat eine solche, hat die bisherige Weltordnung?

Sie ist schlicht heraus ungeeignet für Demokratie und Aufklärung, sie ist unfähig dazu und in ihrem Versagen aufklärungsfeindlich. Für jede unmenschliche „Schweinerei“ finden sich selbstherrliche Befehlsgeber und „pflichterfüllte“ Ausführende, Mörder und Henker, seit Jahrtausenden gleichbleibend primitiv und dennoch mit Orden und Ehrenzeichen hinters Licht geführt!
Nicht Mensch und Menschlichkeit gelten als Werte, sondern Macht, Geld um jeden Preis unter Aufbietung gerissenster Täuschungen, Betrügereien und Scheinheiligkeiten.

Jeder Ansatz von Aufklärung erfordert eine ehrliche Analyse des Realzustandes, um Änderungen auch nur zu erwägen und zu erwartende Folgen abzuschätzen und einzukalkulieren, sie zu rechtfertigen. Die Möglichkeit menschlichen Irrtums ist Bestandteil der Aufklärung, die jegliche „Alleinseligmachung“ und Ansprüche von „Alternativlosigkeit“ als Grundübel von besserwissender Bevormundung und inkompetenter Klugscheißerei in ungeschminkter Deutlichkeit verurteilt.

Was sind das für Gesellschaftsordnungen, wo man politische Oppositionen einsperrt, wo man abweichende Meinungen mit Arbeitslagern und Gehirnwäsche auf Linie zwingt, wo man religiöse Mission, auch mit drastischen Methoden, für förderungswürdig erklärt!
Ist das überhaupt Kultur, seit jeher einen Giordano Bruno vor gaffender Menge durch die religiöse Inquisition verbrennen zu lassen, nur weil er Tatsachen der Welt und nicht Glaubensunfug vertritt? Die Richter wie die Scheiterhaufenbefeuerer stehen fanatisch primitiver Mordlust zu Diensten und bestimmen unverändert, was Norm, was Räson zu sein hat.

Man tötet die Aufklärung, spielt sich im freiheitlich vorgegaukelten Zwirn und in abenteuerlich religiösen Gewandungen zu mordenden Gottheiten auf, tötet und erklärt für tot.
Wer dem entkommen kann und wachen Geistes ist, dem widme ich das Kosmonomische Manifest als aufklärerische Rückenstärkung, den Gepeinigten als ein, wenn auch vages Hoffnungssignal.

Besondere Tragik: Hemmungsloser Mord in totalitären Systemen wird genährt durch hemmungslosen Verrat der Aufklärung in der sich völlig verlogen so nennenden „freien Welt“.




Samstag, 1. Dezember 2018

Sequenzen von Skepsis (325)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4169
Was wird sein, wenn Dummheit künstliche Intelligenz einsetzt?
Etwa der Normalfall, weiter so? Dummheit zieht den Stecker!

4170
Der Rahmen des Lebens ist ein zeitgeistiges Fenster eines zufälligen gesellschaftlichen Überbaus auf zugewiesenem Standort klimatischer Prägung. Die Startbedingungen für Aufklärung gestalten sich dramatisch verschieden, sind oft gar nicht vorhanden. Umso unverzeihlicher werden aufklärerische Versäumnisse unter freiheitlichen Bedingungen.

4171
Weltbilder verkörpern nicht nur verschiedene Blickwinkel, sondern divergierende Stilrichtungen, Erfassungsmethoden, Ansichtsgewohnheiten, zutreffende Objektbestimmungen wie Sehfehler, sogar Mode und inhaltlosen Schein. Der Realität indes nähert man sich aufklarend durch die Analyse viel breiterer Spektralbereiche der Aufklärung.

4172
Tiere verfallen nicht dem Glauben an Wunder, oft sind sie aber abhängig von wundergläubigen Menschen, werden sinnlos gequält, dem Unsinn geopfert wie sogar ungläubige Menschen.

4173
Die Menschheit ist nicht reif für diese Welt, nicht für sich selbst.

4174
Das groteskeste Grauen spaltet die Schädel: Man bastelt am Klima, streitet sich, verteufelt sich im Wahn, im Größenwahn erbärmlicher eskalierender Desorientierung.

4175
Der „Große Bruder“ (Big Brother) sieht alles und hat natürlich auch gendergerecht eine „Große Schwester“. Sie haben dich immer und überall im Blick. Doch dir ist seit frühester Zeit das Spielchen längst vertraut. Sie spielen Gott, kontrollieren mit allen Konsequenzen, ob du „sündigst in Gedanken, Worten und Werken“. Was bleibt dir noch, da du dich so hintergehen lässt?

4176
Religiöse und ideologische Versiegelungen der Gehirne erfolgen nach wie vor großflächig als platte Rennbahnen für stromlinienförmiges Mitläufertum.

4177
Gepflegtes Leben beginnt täglich im Bad und bleibt sich treu in Klarheit und Benimm.

4178
Kunst ist eben nicht künstlich, sondern natürliche Kreativität in ausgenommener Begabung.

4179
Fenster können philosophieren, wenn das Durchschauen sich darauf einlässt.

4180
Wenn jeder Mensch besonders sei, wäre das nichts Besonderes. Aber einmalig ist er schon und unwiederbringlich!

4181
Sich als Führer mit Befehlsgewalt aufzuspielen, beweist nicht per se die Fähigkeit des Vordenkens. Ganze Nationen stürzen in entsprechende Verderben.

4182
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, andere Samen reisen umso weiter.

4183
Klima“ ist nur noch Hysterie und Paranoia, längst mit dem Potenzial der primitiven Enthauptung der Menschheit in wissenschaftsfremder, verursachter Gewaltbereitschaft und Wachstumsverirrung.


© Raymond Walden


 

Freitag, 23. März 2018

Sequenzen von Skepsis (299)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3849
Krieg setzt die Dummheit des Volkes voraus, also wird alles dafür „innoviert“.

3850
Putin-Worte und Trump-Phrasen, Xi Jinping-Diktat, Merkel-Alternativlosigkeiten, Erdogan-Egomanie und Netanjahu-Einstaaten-Siedelei!
Das unglaublich Unglaubbare greift gewaltig um sich, breitet sich global aus, denn Bevölkerungsexplosion führt logischerweise zu explodierender Masse an Denkunfähigkeit, aber zu erzwungener, dramatischer Gutgläubigkeit. Die Menschheit verliert sich, weil die Intelligenz schlafend versagt.

3851
Jeder Folterknecht ein Verbrecher! Und erst recht sein befehlender Vorgesetzter und dessen Präsident.

3852
Da Konsum die vorwiegende Selbstverwirklichung darstellt, nimmt der stupide Konsument alles ihm entfernte Unrecht in Kauf.

3853
Der geistigen Gefangenschaft aller Berufsnationalisten, Profirassisten und Vollpfosten-Lobbyisten setze ich lediglich gesunden Menschenverstand entgegen.

3854
Das erbauende Glück eines aufgeklärten Lebens ist umzingelt von gefährlich aggressiven Totenkulten und Intelligenzvernichtern.

3855
Was lange währt, ist einfach überlegen im unlauteren Wettbewerb.

3856
Eine Demokratie ohne Mut zur Feinderkennung hat ihren Titel wie ihren Inhalt bereits dem Diktat des Opportunismus ausgeliefert, hat sich selbst erledigt.

3857
Nationalisten und Militaristen fehlt es an Weltbildern, denn sie sehen nur sich.

3858
Ein Mensch erklärt nach einer deftigen Niederlage frank und frei, er könne nicht erkennen, was er hätte besser machen können. Und genau diese Person regiert nun wieder Deutschland! Im Verbund mit einem völlig verstimmten Gesangverein von Brüdern zur Sonne, zur Freiheit, wie sie schreiten Seit' an Seit'!

3859
Deutschlands Parteien und Medien sind vom Kapital unterpflügt, unterwandert von Wühlmäusen epidemischer Zersetzungskompetenz im Einklang völkischer Dekadenz.
Tragischerweise gibt es weltweit keinen kultivierteren Acker. Die neuen Schlachtfelder werden systemisch bestellt.


© Raymond Walden 


 

Mittwoch, 15. Februar 2017

Höchste Zeit für ein menschenwürdiges Weltbild!

Ein wesentliches Merkmal der Menschheitsgeschichte bildet die allgegenwärtige Kriegsgefahr, aus der sich ebenso allgegenwärtig exzessive Kriege unter religiösen und ideologischen Rechtfertigungen austoben.
Wissenschaftlich-technologische Errungenschaften verdanken auffallend häufig ihre Existenz kriegerischen Forschungsbestrebungen, und auch die geistige Kultur zielt nahezu ausnahmslos auf die Ausgrenzung von Feinden, das heißt, von Anders- und Ungläubigen.

Mit zunehmender Technisierung gewannen die ursprünglich regionalen Konflikte mehr und mehr überregionale Bedeutung, sodass heute scheinbar regional stattfindende Kriegsausbrüche in realer Vernetzung weltweit, offen erkennbare Stellvertreterkriege der den Globus beherrschenden Großmächte darstellen.

Immer meint Krieg das Versagen menschlicher Intelligenz und darüber hinaus das Triumphieren der Primitivität bis hin zur bestialischen Geistlosigkeit. Ob je der historische Zeitpunkt erreicht wird, dass zumindest die mächtigsten Staaten die zuvor genannte Behauptung unterschreiben und entsprechend friedlich werden, scheint gegenwärtig sehr unwahrscheinlich. Also zeichnet sich kaum eine Fortentwicklung der bisherigen, bescheidenen Ansätze der sogenannten Aufklärung ab.
Aufklärerisches Denken, wie zum Beispiel die kosmonomische Philosophie (siehe Kosmonomisches Manifest), bleibt begrenzt auf weitsichtige unabhängige Individualisten, vielleicht auch auf intellektuelle Zirkel, wo immer in der Welt.

Aufgrund der „Herkunft“ von Aufklärung ergibt sich ihre gewisse natürliche „Heimat“ in Europa, was jedoch keinerlei Bevorrechtigung impliziert, eher aber für europäische Denker eine erhöhte moralische Verpflichtung gegenüber der Aufklärung herleiten mag.

Wir haben unverbrämt zwei Fakten zur Kenntnis zu nehmen:
1. Der „westliche“ Kulturkreis entwickelte die bisher fortschrittlichste Kultur. So verfügte beispielsweise Deutschland auch nie zuvor über eine derartig freiheitliche staatliche Grundordnung.
2. Ob es sich allgemein um wirklichen „Fortschritt“ handelt, ist dringend zu hinterfragen, denn der „Westen“, wie alle anderen Kulturkreise auch, versagt im Hinblick auf Menschenrechte, auf Friedfertigkeit und auf Naturschutz in einer verheerenden kapitalistischen Ausbeutungsgier, die vor keiner Betrügerei zurückschreckt, ja nicht einmal vor dem abzusehenden eigenen Untergang.

Daraus sind für glaubensfreie, aber wissensdurstige und selbstständig denkfähige Bürger konkrete Konsequenzen zu ziehen. Im Angesicht der eigenen Ohnmacht gegenüber den „Glaubens-Massen“, gegenüber ihren Falschspielereien und Gewaltausbrüchen empfiehlt sich keine „aufklärerische Agitation“, sondern eine akademische, eher zurückhaltende Diskussionskultur.

Da keine der aktuellen politischen Parteien echten aufklärerischen Ansprüchen gerecht wird, beschränkt sich der Wahlgang auf das Ankreuzen des sprichwörtlich „geringeren Übels“ - eine äußerst unbefriedigende Situation!
Sehr profan formuliert: Man rette, was noch zu retten ist und wäge eigenständig begründet ab.
Von wichtigster globaler Bedeutung ist für die gesamte Menschheit der Fortbestand der Europäischen Union!
Auch da sie umfassend reformbedürftig ist.

Zusammenfassend:
Religion, Kommunismus, Faschismus, Nationalismus, Kapitalismus, Rassismus, Klimawahn, Wachstumswahn, Militarismus, Imperialismus, Expansionismus, Hegemonialismus und Auserwähltheitswahn jeglicher Couleur haben bisher das durch natürliches Sterben, durch Krankheiten und Naturkatastrophen gegebene Leiden der Menschen extrem grausam verstärkt, durch immer herrschende Vortäuschung und Volksverdummung.
Unter diesen Vorzeichen hat der „Westen“ die Demokratie verraten, er ist äußerlich und innerlich verkommen.

Es ist Zeit, höchste Zeit für zaghafte Gestaltungen eines neuen Menschen- und Weltbildes, für die menschenwürdige Achtung jedes individuellen Menschenlebens, das höher rangiert als jeder Gottes- und ideologische Machtwahn.
Der Staat dient dem Menschen bei einer möglichst erfüllten Alltagsbewältigung; der Mensch in seiner individuellen Einzigartigkeit würdigt den Staat durch Erfüllung der freiheitlichen Pflichten zum Gelingen des ehrlichen demokratischen Miteinanders.




Montag, 6. Februar 2017

Vorurteile

Gar nicht so wenige Vorurteile treffen ins Schwarze, geradezu präsidial.

Beispiele?
  • Deutsche Ignoranz: Kaum jemand nimmt zur Kenntnis, dass das Land besetzt ist.
  • Amerikanische Bigotterie: Verschiebebahnhof von Geld, Waffen, Macht, Menschen und Dekadenz.
  • Britische Inseln: Benebelt im lakaiischen Spülwasser Amerikas.
  • Russisches Vaterland: Mannhaft besoffen. Oder umgekehrt.
  • Italienische Konsequenz: Kirche im Dorf, Mafia auch. Improvisationskunst.
  • Französische Lebensart: Eine liebenswürdige Chance, hoffentlich lange noch!
  • Türkischer Kaffee: Vergossene Freiheit.
  • Israelische Religiosität: Siedelt gewaltig im ewigen Gestern.
  • Polen: Gehört dem Papst.
  • Skandinavien: Die Sonne schräg, die Menschen aufrecht.
  • Indien: Kasten als Särge des Lebens.
  • China: Die längste Mauer so, und im parteilichen Kopf sowieso.
  • Brasilien: Der statische Jesus freut sich über die Samba in den Elendsvierteln.
  • Vereinte Nationen: Sicherheitsrat als höchstes Gremium der Einigkeit in der Menschenverachtung.
  • Hiroshima, Nagasaki, Verdun und Stalingrad: Nicht verstanden!
  • Menschenrechte und Humanität: Den Göttern und Ideologen zum Fraß hingeworfen.

Europäische Union: Äußerst angeschlagen durch die hier zum geringeren Teil zuvor Aufgelisteten; aber zur Zeit einziges eventuell effektives Refugium der aufgeklärten Menschlichkeit.
Ein schwankendes Schiff stabilisiert man nicht durch Überbordgehen, sondern durch entschlossenes und gekonntes Eingreifen in die Navigation und in das Steuer!
Nationalisten sind unfähig zur Steuerung, sie haben von Navigation keine Ahnung, denn sie treiben absichtlich in der hochkochenden Brandung gegen das karge Land ihrer Vergangenheiten, unfähig zum Aufbruch zu neuen Ufern, fehlt es ihnen doch an Horizont
und globalem Bewusstsein.
Und auch das vergegenwärtige man endlich: Eine Gesellschaft, die ihr Wohlergehen auf der gnadenlosen Ausbeutung anderer Menschen aufbaut und verankert, ist eine verbrecherische Gesellschaft!
Erkennt Ihr Euch?
Dann werdet Ihr hoffentlich entsprechend wählen.

Einen besonderen Gruß sende ich nach Frankreich, denn Ihr und wir in Deutschland sind natürlicherweise das Herz Europas, das zum Wohle aller Körperteile stark und stabil den Takt in gleicher Sorgfalt halten muss.
Halten wir Kurs gegen Trump, Putin, Erdogan und all die anderen Despoten und suchen wir aufrichtig Frieden durch unser Erstarken in vorausschauender Politik, ehrlich vor allem auch gegen uns.
Es ist höchste Zeit für ein praktiziertes neues Weltbild: Ich nenne es Kosmonomie,
denn es muss einen Namen haben, um sich damit zu solidarisieren, sich damit zu identifizieren, ohne ihm je dogmatisch zu unterliegen.


Das Kosmonomische Manifest  =>  hier


 

Donnerstag, 10. November 2016

Der Staat sind wir

Nicht der Staat steht über dem Menschen, sondern der Mensch ist die höchste Instanz für den Staat, welcher der Gesellschaft bei der Organisation der Lebensbewältigung dient.

Kein Staat, im Bewusstsein seines eigenen Werdens und Vergehens, seiner temporären Existenz, besitzt das Recht, Menschenleben als Opfer einzufordern oder gar zu erzwingen.
Das Staatsrecht der eigenen Verteidigung gegenüber Aggressoren prägt das Militär mit klarem Verteidigungsauftrag unter definitivem Ausschluss des Angriffskrieges.
Niemand kann zum „Dienst an der Waffe“ gegen seinen Willen befohlen werden.
Das Verteidigungsmilitär setzt sich folglich aus Freiwilligen zusammen.

Oberste Priorität des Staates ist jedoch der Erhalt des Friedens durch eine weitsichtige, alle Lebensbereiche umfassende Politik.
Insbesondere verbieten sich wirtschaftliche Übervorteilungen und Ausbeutungen, Waffenhandel und Aufrüstungen anderer Staaten und Organisationen, ebenso die Einmischungen von Konzernen und Religionsgemeinschaften in demokratische Entscheidungsprozesse und in die Ausführung freiheitlich gefasster Beschlüsse.

Militantem Patriotismus und primitivem Rassismus lässt sich nur mit hohen Bildungsstandards der Bevölkerung begegnen; der Staat muss ein entsprechendes Bildungsangebot garantieren.
Dabei geht es nicht um das Kreieren von gut funktionierenden Fachidioten und Konsumenten unter staatlicher Kontrolle und Bevormundung, sondern um den (früher schon propagierten) mündigen Bürger mit der Denk- und Entscheidungsfähigkeit eines aufgeklärt humanen Weltbildes, ideologiefrei und objektivierbar, verantwortungsbewusst, emanzipiert, mit Empathie und Herzensbildung ausgestattet, Begabungsunterschiede respektierend, Gleichmacherei vermeidend.

Die Überhöhung des Nationalstaats, oft unter Berufung auf „Gott“, stellt einen bigotten Frevel am Menschen dar, schmäht den Staatsbürger und die internationale Völkergemeinschaft und dient einzig dem Machtanspruch und dem Machterhalt von verblendeten Egomanen und ihren Gefolgschaften.


Ergänzend zu diesen Ausführungen: Das Kosmonomische Manifest


 

Donnerstag, 1. September 2016

Sequenzen von Skepsis (245)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3105
Immanuel Kant war bekannt als Pedant. Manche sehen darin das Unterpfand für seinen brillanten Verstand. Aufklärung jedoch gibt sich tatsächlich nonchalant.

3106
Liebe und Eifersucht schließen einander aus.

3107
Fleißig asexuell, durch Leere beladen, vom Leben verladen.

3108
Böses erleiden, Böses tun, Reue empfinden, Gutes tun, enttäuscht werden, Hinwendung zum Irrealen, Intensivierung des Kreislaufs: Tragik des Interimsmenschen in seinem Status zwischen Tier und Mensch, in seiner embryonalen Denkunfähigkeit.

3109
Es ist nicht die Atombombe, nicht die Granate, das Gewehr, das Messer, nicht die Waffe, sondern der Mensch, präziser: der Unmensch.

3110
Wünsche treiben uns an. Man sollte sich vergegenwärtigen, woher sie kommen und wohin sie führen.

3111
Beständiges Wegschauen meint keineswegs Pragmatismus, sondern Unaufrichtigkeit, Ignoranz oder Gleichgültigkeit.

3112
Im Nachhinein weiß ich, was mich während der Kindheit immer wieder unangenehm und ahnungsvoll verunsicherte: Das Kindische der Erwachsenen, bei jeder Gelegenheit.

3113
Sich Weltbilder zu malen, statt die Realität auf- und wahrzunehmen, führt in den Krieg der Werte. Der grässlichste Unwert an sich.

3114
Das uneigentlich kommunistische China erstickt wortwörtlich am Kapitalismus, Russland besäuft sich daran.

3115
Ich konnte nichts verändern, nur mich. So verwarf ich Naivität, übte skeptische Wachsamkeit und ging auf Distanz,  ich nehme Abstand und Zeit für Neues.

3116
Sie sitzen an üppigen Tafeln und werfen ein paar Krümel auch schon einmal nach Afrika. Sogar ihre Hunde und Katzen speisen ausgesucht Erlesenes.

3117
Christlicher Kapitalismus – eine einzige Blüte! Satter Betrug am Hunger, endloses Blutvergießen. Auferstehung ist überfällig.

3118
Der hoffnungsfrohe Mensch, woher nimmt er Zuversicht, wenn nicht aus sich selbst!

3119
Geld regiert nicht die Welt, es ist Mittel zum Zweck.
Dummheit füllt die Konten, Dummheit nennt sich Gott.

3120
Hat die Politik die Massen verführt und fest im Griff, beginnt das Werk der Kontrolleure, die außer Kontrolle geraten.


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de  


 

Freitag, 3. April 2015

Ein Interview vom anderen Stern



In einer „außergewöhnlichen Begegnung“ bat mich der Chefredakteur, Herr Mark Imagine, des Magazins „Vom Anderen Stern“ um ein Interview über die globale Dummheit.

MI:  Herr Walden, in Ihren Veröffentlichungen nehmen Sie immer wieder Bezug, nicht ohne vehemente Verurteilungen, zur „allgegenwärtigen Dummheit“.
Können Sie komprimiert verdeutlichen, was Sie meinen?

RW:  Erlauben Sie mir die Antwort mit einem geradezu abgedroschenen Bild: Wer am Ast sägt, auf dem er sitzt, ist dumm.
Es sei denn, er beabsichtigt seine Selbsttötung. Aber auch in dem Fall, handelt er zwar im Sinne der Zerstörung zielstrebig „intelligent“, aber dennoch beschränkt, weil er das Leid, das er bei Verwandten, Freunden und so weiter hinterlässt, nicht gebührend beachtet. Er begeht eine Dummheit, entschuldbar lediglich, wenn eigenes, tatsächliches und nicht eingebildetes, hoffnungsloses Leid die Ursache bildet.

MI:  Was heißt das in globalem Maßstab?

RW:  Die Menschheit, der gesunde Mensch überall wünscht sich ein friedliches, zivilisiertes und gesundes Leben.
In völlig unkontrollierbarem Ausmaß verkehrt er sein Streben in das definitive Gegenteil. Trotz aller historisch negativen Erfahrungen, glaubt er an Frieden durch Waffengewalt, an Zivilisation durch Zerstörung und an Gesundheit durch ungesunde Verhaltensweisen. Er favorisiert Glauben vor Wissen und Naturgesetzen – eine fundamentale Dummheit.

MI:  Gibt es aber nicht immer wieder Kräfte, terroristische Energien, die Frieden, Zivilisation, Gesundheit rundheraus ablehnen, die in Gewalt und Anarchie ihren Sinn erkennen?

RW:  Sie erkennen gar nichts. Sie erfahren und begreifen das Leben nicht, dessen Sinn biologisch wie geistig die Weitergabe, der Schutz und die Entwicklung von neuem Leben ist, keinesfalls die Zerstörung der Existenz.
Die Verneinung dieser Naturgesetzmäßigkeiten stellt Dummheit dar in ihrer ungezügeltsten Ausprägung, verursacht durch vor allem ideologische Infizierungen.

MI:  Sie erklären Dummheit als Krankheit.

RW:  Eine Lebensweise, die die eigene Vernichtung quasi zum Programm erhebt, sitzt auf dem Ast ....
Das mag man zutreffend auch als krankheitsähnlich bezeichnen.

MI:  Kranke aber sind nur vermindert, vielleicht gar nicht schuldfähig?

RW:  Das ist so. Es gibt jedoch die andere Komponente der Dummheit: die Verachtung, mit der Auswirkung von Boshaftigkeit. Der Mitmensch wird degradiert zum Instrument der Verwirklichung des Egoismus’ der Skrupellosen, der Werte Verneinenden.

MI:  Stellen deren Defizite nicht auch eine Krankheit dar?

RW:  Das kann man vielleicht so sehen, sie entsprechen aber viel eher den Prinzipien von Züchtungen, das heißt, an sich gesunden Organismen werden Merkmale und Eigenschaften gegen das Leben angezüchtet.

MI:  Wer sind in diesem Verständnis die Züchter?

RW:  Ganz eindeutig Ideologien, Religionen, Nationalismus, Rassismus und, ganz allgemein, Auserwähltheitswahn, die allesamt durch Erziehung über Generationen vermittelt werden.

MI:  Ohne Erziehung hätten wir aber auch keine Werte.

RW:  Richtig. Es geht aber um humane Werte für das Leben hier und jetzt und nicht um fiktive Vorstellungen des Jenseitigen und des patriotisch Überhöhten. Die traditionellen Werte werden weiter vermittelt, trotz ihrer global immer wieder bewiesenen Untauglichkeit.

MI:  Wie kann das erklärt werden?

RW:  Im Kleinen, in der privatesten Sphäre hilft ja zum Beispiel eine Göttereinbildung. Der naive Gläubige, der „Gutmensch“ findet Trost in seiner kleinen Welt, und wenn nicht, rüttelt das nicht am Weltgeschehen.
Überregional und vor allem global kommen jedoch die ideologisch-religiösen Gegensätze zum Tragen. Ausgrenzungen bilden das Prinzip von Herrschaft und Vorherrschaft. Die Dummheit rüstet sich machtvoll gegen objektives Denken und menschenfreundliches Fühlen.

MI:  Ist die Menschheit also machtlos dem ausgeliefert?

RW:  Bisher weitestgehend, aber nicht total.
Keine Tyrannei der Welt wird je komplett die aufgeklärte Denkweise von Menschen ausmerzen können.
Unser bescheidenes Hoffen liegt in der zu erwerbenden und zu vermittelnden Bildung, in der objektiven Werteerkennung lebenszugewandter, menschenfreundlicher Parameter des realen Lebens. Dazu bedarf es sehr vielen Mutes zum Bruch mit Traditionen und Tabus und einer enormen Vorsicht gegenüber den entarteten Gewalttätigkeiten, Verlogenheiten und Heucheleien der gängigen Herrschaftssysteme.

MI:  Welche Rolle spielen die Medien bei den Bemühungen um Aufklärung?

RW:  Leider nur eine sehr begrenzte, denn sie befinden sich hauptsächlich im Eigentum der Unfreiheit und Einseitigkeit. Zuverlässige Informationen werden mangels Objektivität kaum geliefert, lassen sich aber mühsam erarbeiten, wenn man die Inhalte möglichst vieler verschiedenen Mediensysteme vergleicht und so auf die eigentlichen Spuren von Wahrheit stößt.
Ganz deutlich ist festzuhalten, dass die Mehrheit der Medien weltweit unter der Fuchtel der Dummheit agiert, eindeutig als Propaganda-Apparat unter ideologischem Diktat oder süffisanter Steuerung.

MI:  Gibt es keine Alternativen?

RW:  Bei genauer Betrachtung kaum, denn im Kommunikationszeitalter tragen besonders die Massenmedien zu Feindbildern, Vorurteilen, Pseudowissen und Esoterik bei, indem Nachrichten selektiert und manipuliert und auch gezielte Desinformationen gestreut werden. Sensationssucht, Massenverängstigungen, Psychosen, Epidemien erscheinen wie in saisonalen Rhythmen, sorgen für Pseudoüberzeugungen in den Redaktionen und vor allem bei den Bürgern.
Es handelt sich um einen Verblödungsprozess, den die breite Masse kaum realisiert. Mit anderen Worten, nur Köpfe, die sich nicht hinter Zeitungen und Bildschirmen verbergen, können kluge Köpfe sein.
Sie sind selten und finden entsprechend rare Nischen der Artikulation in wenigen Verlagen mit geringen Auflagen und natürlich im Internet, hier allerdings umgeben von einem Sumpf der Subkultur und undisziplinierten Primitivität.

MI:  Sie, Herr Walden, haben aber hauptsächlich das Internet als Ihr Publikationsorgan gewählt. Glauben Sie, damit Effektivität zu erreichen?

RW:  Das ist eine Frage, was man unter „Effektivität“ verstehen will, denn der Kampf gegen die Übermacht der Dummheit gleicht dem viel zitierten Ritt gegen Windmühlen.
Mein Auftritt im Internet geschieht unter zwei mir selbst gestellten Ansprüchen.
1. Indem ich gegen die Dummheit schreibe, vergegenwärtige ich mir, im Detail begründet, dass ich mich nicht, entschuldigen Sie den Ausdruck, verarschen lasse. Das ist mir sehr wichtig.
2. Wer sich in einer mir ähnlichen Lage befindet, freut sich über jede verwandte Stimme und Meinung, wo auch immer.
Im Internet setze ich ein solches Signal für aufgeklärte Menschen überall auf der Erde. Ich missioniere nicht, baue auch keine Organisation auf, aber offenbar treffe ich auf denkfähige Menschen, auf denken wollende Individuen, wohl zur gegenseitigen Anregung, nicht an der allgegenwärtigen Dummheit zu verzweifeln. So jedenfalls interpretiere ich die ansteigenden Zugriffszahlen auf meine Ausführungen im Internet.

MI:  Erlebten Sie schon Anfeindungen im Internet und darüber hinaus?

RW:  Sie sind nicht nennenswert. Ich habe den Eindruck, dass das Heer der Unzivilisierten meine Argumente nicht versteht und sich schon gar nicht in solche Texte hineinarbeiten kann und will.
Anfeindungen allgemein äußern sich hauptsächlich im „freundlichen“ Totschweigen. Das kommt mir durchaus entgegen, ich möchte mich nicht mit der Ahnungslosigkeit und Unbedarftheit in Dispute vertiefen; es wäre, um den Begriff noch einmal zu verwenden, einfach nicht effektiv.
Natürlich ist es für mich weitaus gefährlicher in Staaten mit geringeren freiheitlich-demokratischen Standards als in Deutschland, das ich dafür ausdrücklich zu würdigen weiß.

MI:  Sie kritisieren nicht nur, sondern entwerfen mit Ihrem Kosmonomischen Manifest ein alternatives Weltverständnis.

RW:  Ein Kritiker ohne Verbesserungsvorschläge ist von vornherein unglaubwürdig.
Im Kosmonomischen Manifest habe ich ein neues Weltbild skizziert, eine Philosophie, die so utopisch für viele erscheint, weil sie quasi im Frieden verankert ist. Sie ächtet jeden Krieg und favorisiert stattdessen konsequenten Humanismus in verwirklichter Gleichberechtigung und in gelebter Empathie gegenüber dem Menschen.
Freude am Denken und am intelligenten Bemühen spielt eine entscheidende Rolle.
Nichts steht über der Würde des Menschen, keine ihn abwertende Idee, keine Ideologie und kein Gott.

MI:  Ich danke Ihnen für das Interview.