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Montag, 22. April 2024

Auch am „Tag der Erde“

 


Medien trommeln unentwegt, bei jeder Gelegenheit, in jede Thematik eingebunden, für den Hass auf den Feind, auf diese Inkarnation des Bösen, auf diesen Vernichter unserer Werte des Guten, der freiheitlichen reinen Wahrheit, für die wir uns nun gezwungenermaßen kriegsertüchtigen müssen, für die wir Waffen produzieren, Waffen liefern auch an stellvertretend für uns Kämpfende, gezwungen wie aufgehetzt, für völker- und kriegsrechtmäßige Armeen, die ehrenvoll Mensch und Natur dem Erdboden angleichen.

So geschehen auch am 22. April 2024, dem von unter anderem auch klimareligiösen Weltrettern propagierten „Tag der Erde“, beiläufig ebenso der 300. Geburtstag von Immanuel Kant, den aber die Massen des Hasses und der Glaubenserleuchteten weniger kennen, geschweige denn verstehen. 

Denn er lenkte seine Bemühungen auf den freiheitlichen und selbstständigen Gebrauch der Vernunft und wagte es, den menschlichen Verstand zu beflügeln zum kulturellen friedlichen Wohl der Welt: „Sapere aude! – Erkühne dich weise zu sein!“

 

 

 

Donnerstag, 7. März 2024

Es hieß: „Nie wieder!“

 


Eine neue menschen- und lebensfreundliche Ordnung der Völkergemeinschaft?


Es sollte „nie wieder“ in Deutschland sein, doch es ist „schon wieder“ da. Denn es war eigentlich immer da, jedoch unter der Kontrolle von Besatzungsmächten, von glauben machenden, nicht etwa wissen lassenden, sondern von dezent dezidiert zwingenden.

Nie wieder sollte von Deutschland Krieg ausgehen.

Deutschlands sogenannte Wiedervereinigung folgte jedoch durch komplette Einverleibung in die amerikanische Einflusssphäre – als Vasall mit zwar souveräner Etikettierung.

Damit waren die Würfel für das „Schon-Wieder“ endgültig gefallen, da die USA als militärische Supermacht, die seit Dekaden von Krieg zu Krieg strebt, von Vasallen Beteiligung fordert und nicht etwa sonnige Enthaltsamkeit im Schutze dieses Weltverständnisses.


Nunmehr ist der Militärgigant aber schon seit einigen Jahren durch innere Probleme gesellschaftspolitisch schwer angeschlagen, angefault durch Dekadenz auf zahlreichen Ebenen. „The American Way Of Life“ wird für die eigene Gesellschaft und für die gesamte Weltzivilisation eher ein „Way To Hell“.


Somit steht die Menschheit vor der Herausforderung, eine alternative Weltordnung zu errichten, allerdings in der Gewissheit, dass auch keine der bestehenden anderen Großmächte zu einer Führerschaft geeignet ist.

Es muss etwas ganz Neues, ein auch emanzipiert durchsetzungsfähiges Gremium die bisherigen unzureichend wirksamen „Vereinten Nationen“ ablösen, nicht dominiert durch Sonderrechte für einzelne „mächtigere“ Mitgliedsstaaten, durch Einflussnahmen einzelner Nichtregierungsorganisationen, Konzerne oder Moguln und Oligarchen.


Die menschliche Intelligenz hat sich demzufolge in bisher unerreicht fataler Dringlichkeit zu beweisen!

Gegenwärtig mit Vehemenz an die Wand gemalte, verunsichernd indoktrinierte Weltuntergangsstimmungen und -szenarien werden keine Lösungen entwickeln und überhaupt erst gar nicht ermöglichen. Schon gar nicht wird die rasant um sich greifende Kriegsgeilheit (ich gebrauche bewusst diesen zwielichtigen Ausdruck) einen Beitrag zu einer humanen Besinnung weisen.

Daher gilt für die Völkergemeinschaft auch diesbezüglich vor allem die Wiederholung des Kantschen Auftrags: „Sapere aude!“ (Erkühne dich, deinen Verstand zu gebrauchen!)

Kosmonomisch hege ich die Hoffnung, dass noch ein Rest von Verstand vorhanden und wieder auf- und ausbaufähig ist. Dieser vorausgesetzte „Restbestand“ an Intelligenz ruht mit einiger Sicherheit in den Köpfen von bisher nicht großartig in Erscheinung getretenen individuellen Persönlichkeiten in allen Kulturkreisen. Diese möchte ich anregen, ihrerseits ihr persönliches Umfeld intellektuell und aufgeklärt zu ermutigen. Vielleicht finden sich unter ihnen aufrechte Menschen mit auch erweiterten Möglichkeiten zur Einflussnahme im Sinne kosmonomischer Menschen- und Lebensfreundlichkeit.


Sie lächeln, werte Leserinnen und Leser, wo immer ich Sie erreiche?

Wollen Sie wirklich schicksalsergeben dem Gewaltchaos zusehen und unwidersprochen auf eigene Verschonung hoffen?

Oder wollen Sie sogar „in den bewaffneten Kampf“ ziehen?

Dann allerdings denken wir aneinander vorbei. 

 

 

 

Samstag, 24. Februar 2024

In totaler Verblendung umfallende Demokratien


Totale Verblendung verdunkelt die eigene Unfähigkeit, ermutigt sogar zu Orgien der Ignoranz im Heiligenschein des Amtes und der blindwütigen Jubelchöre indoktriniert-opportuner Gefolgschaften.

Der Angriff auf die Demokratie steht dabei im Vordergrund mit der perfiden Verdrehung, besonders dem Schutz der Demokratie zu dienen. Möglich wird derartig Abstruses durch sich anbiedernd willfährige Medien in deren vollumfänglichen Versagen bezüglich sachlicher, neutraler, distanzierter und auch fachkundiger Berichterstattung und fundierter Kommentierung. Die öffentliche Anmaßung der Kontrollierung von Meinungen, des Verbietens von Meinungen, die Anmaßung des Spionierens, des Bespitzelns, des Denunzierens und des kategorischen Vorschreibens von Meinungen stellen offenbar „blauäugig“ für überwunden geglaubte Wahnsinnsmethoden dar, die Gesellschaft zu spalten, den Staat und seine Menschen ins ideologische und wirtschaftliche, ins bildungspolitische und letztlich kriegerische Chaos zu stürzen – und das unter zunehmendem Zwang des einzelnen Bürgers, sich öffentlich zu dem kranken System bekennen zu müssen oder rigoros ausgegrenzt, von allen möglichen ihm freiheitlich zustehenden Leistungen der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden.

Dass keine Missverständnisse die Sicht eintrüben, die Rede ist nicht nur von den Verhältnissen der Bundesrepublik Deutschland, sondern betrifft den gesamten „Wertewesten“, der allerdings wohl alle sogenannten Demokratien umfasst. Über die anderen noch zahlreicheren Gesellschaftsmodelle muss in diesem Zusammenhang nicht gestritten werden, denn sie verkörpern ja gar nicht den Anspruch „demokratisch“ zu sein und agieren entsprechend anders.


Die Frage stellt sich schonungslos: Woher kommen die inneren Demokratiesaboteure?

Aber nein, so stellt sich die Frage nicht, denn jeder Staat hat seine äußeren Feinde aus den verschiedensten Gründen, die natürlich auch nach innen drängen und die durch demokratisch verankerte Organe der Staatssicherheit zu kontrollieren und abzuwehren wären.

Die Frage lautet durchweg: Wie erklärt sich das latente und so leichte Umfallen von Demokratien?

Die Antwort ist geradezu peinlich plausibel: Es ist die eigene Verlogenheit in einer unüberschaubaren Vielfalt, die sich wie eine Krake ausstreckt und Wahrheit gierig als Lieblingsspeise auffrisst, rücksichtslos auch unter Todesverachtung, unter Einsatz der eigenen Existenz. Der „Wertewesten“ verrät in hohem Maße seine eigenen Werte durch eine fortwährende Propagierung von Feindbildern, von Gegnerschaften, die er schürt und befeuert, um von eigenem Versagen, eigenen Falschheiten abzulenken und aus Kriegsaktivitäten ungezügelte Profite zu schlagen.

Man wage es, darüber nachzudenken! Jeder Status hat eine Ursache, beides muss man erkennen. Und da sind wir wieder, immer wieder bei der Bildung: Demokratie funktioniert nur mit „mündigen Bürgern“, das heißt mit aufrecht informierten, mit aufgeklärten und gebildeten Menschen.

Die entschiedensten Gefolgsleute von Scheindemokratien sind keineswegs immer und durchgängig Lügner, sondern vor allem auch betrogene Leichtgläubige, die glauben ehrlich zu sein, denn in ihrem eklatanten Bildungsmangel haben sie nicht verinnerlicht, was Menschenwürde bedeutet. Hätten sie auch nur konkretere Ahnung davon, wäre der Boden für echte demokratische Diskussionskultur vorbereitet und führte zu freiheitlich-demokratischen Beschlüssen im Einklang mit Selbstbestimmung, mit Menschenrecht und Völkerrecht. Krieg wäre keine Option!


Zu weltfremd? Mag sein; ist denn etwa der gegenwärtige Zustand „die Welt“, die anzustrebende und bestialisch zu verteidigende?

Kosmonomie denkt anders, nämlich konsequent freiheitlich-demokratisch, dem friedlichen, emanzipierten menschenwürdigen Leben verpflichtet und jeglicher Kriegstreiberei widersprechend. "Sapere aude!" (Kant)


Links zum Kosmonomischen Manifest


Deutsch: => hier

http://www.raymond-walden.blogspot.com/2008/05/kosmonomisches-manifest.html


Englisch: => hier

http://www.raymond-walden.blogspot.com/2009/11/cosmonomic-manifesto.html


Spanisch: => hier

http://www.raymond-walden.blogspot.com/2021/02/das-kosmonomische-manifest-in.html


 

 

Samstag, 9. Dezember 2023

Nicht zu denken vernichtet die menschliche Welt

 


Die parlamentarische Tragödie beginnt mit der Verweigerung der sachlichen und fachlichen Debatte durch Parteien, die sich versteigen, ebenso gewählte abweichende Meinungen auszugrenzen und zu verteufeln.

So stirbt freiheitliche Demokratie im inkompetenten Heiligenschein von Gesellschaftsspaltung, von Zivilisationszersetzung und von staatlichem Niedergang.

Was soll werden, wenn die so geschnittenen Oppositionellen dennoch demnächst Mehrheiten gewinnen und sich dann erst recht nationalistisch aufführen?

Aber zu derartig konsequenter Hinterfragung sind sich undemokratisch aufführende Dilettanten und Kriegsbefürworter in ihrem Machterhaltungswahn mit Weltrettungsphantasien nicht fähig. Später erst mag man, wieder entrüstet, fragen hören: „Wie war es nur möglich?“


Es beginnt, wie immer, mit Zensur, Denunziation, Ausgrenzung, „Cancel Culture“, Medienmanipulationen, Desinformation, Indoktrination, Feindbildkonstruktionen und so weiter.


Sapere aude!“ (Kant)


In sehr freier Abwandlung: „Nicht zu denken vernichtet die menschliche Welt!“

 

 

 

Donnerstag, 23. Dezember 2021

Jedes Körnchen ist Wahrheit

 


Angst, Panik, Chaos, Hysterie und Hass erzeugen immer wieder ihresgleichen und bedeuten auf Dauer ein untrügliches Zeichen, dass die Gegenwart sich selbst zerstört und die Zukunft frisst.

Die Nachrichten, unsäglich unerträglich, abgeschaltet, ehe der Verstand im Wirrwarr „alternativlos“ erkaltet und das vornehmliche, geheuchelte Miteinander endgültig zerbrochen ist.

In einem Traum treffe ich Immanuel Kant, Sie wissen schon, den mit dem Erkühnen zum Gebrauch von Verstand.

Ich fragte: „Wie rafft man sich auf zu diesem Einsatz, wenn kein Verstand vorhanden?“

Er saß in Kaliningrad, dem alten Königsberg, am Strand im Sand, nahm immer wieder voll die Hand und ließ die feinen Körner durch die Finger gleiten. Sein müder, aber ungebrochener Blick blieb in der Ferne unverwandt, als er zweifelnd sprach:

Es zerrinnen uns die Zeiten, zu viele sind wir, auf die sich zu wenig Verstand verteilt. Denn Aufklärung ist nicht wandelbar verhandelbar, Demokratie erfordert Stimmberechtigte, nicht Stimmbestochene, noch Stimmbeschenkte, Kinder gar. Um Verstand reifen zu lassen, braucht es Besinnung, nicht im kleinkarierten Feiertagsgesäusel regionaler Merkwürdigkeiten und ideologischer Kleinkopfigkeiten, sondern im kosmischen Maßstab, den man sich lernend erarbeite und nicht durch Glauben, Hoffen und Fürchten definiere.“

Da erhob sich der weise alte Mann, lächelte mir zu und gab mir seine Hand voll Sand: „Jedes Körnchen ist Wahrheit“, zwinkerte er mit seinen unverhofft glänzenden Augen.

Und ich erwache – nicht nur aus meinem Traum.

 

 

 

Freitag, 13. August 2021

Am 13. August 1961

 


Am 13.August 1961 schlossen unfreie Menschen die Grenzen und begannen mit der Errichtung der „Berliner Mauer“, um sich selbst ein- und die Welt auszusperren, um die Spaltung der Gesellschaft stacheldrahtverhauen zu betonieren.


Sie mauern heute schon wieder – besser wohl: immer noch, – um Menschen, um die Welt, um das Leben weg- und auszusperren, um die Gesellschaft unversöhnlich zu spalten, um gegen eigene Verfassungen zu verstoßen und völkerrechtswidrig zu walten.

Ihr Credo ist angeblich „das Wohl der Menschheit“, tatsächlich aber die Entmündigung, die Unterwerfung des Menschen, die Auslöschung des freiheitlichen Individuums.


Es verhallt der Ruf: „Die Mauer muss weg!“

Man muss dazu stehen, sich gegen Unterwerfung behaupten, ehe man am Boden liegt. Für die gesamte Menschheit gilt Immanuel Kants Aufruf:

Sapere aude!

 

 

 

Mittwoch, 6. Januar 2021

Sapere aude!

 


Nun, werter Herr Kant, bezüglich der selbstverschuldeten Unmündigkeit stellt sich das praktische Leben nicht ganz so einfach dar, gibt es doch unzählige Behindernde einer aufgeklärten Mündigkeit.

Diese heute allgemein leicht zu Erkennenden an Mikrofonen, Tastaturen, aber auch an Parteiabzeichen oder Talaren, lassen sich nur schwer kategorisieren etwa in schuldhafte Behinderer oder als selbst Behinderte, als Opfer, fern der Möglichkeit eines objektiven Gedankengangs gar zur Selbsterkenntnis.

Diesen Wirren zu entkommen, bedarf es neben distinguierter Klugheit schon auch starker Gene und ebensolchen Mutes zur Standfestigkeit und Durchsetzung wie auch eines feinsinnigen Gespürs für eigene Verletzlichkeiten und Bedrohtheiten.

Denn das Ziel des Wagnisses, den eigenen Verstand zu gebrauchen, ist eindeutig der Erhalt, ja auch der Genuss des Lebens und nicht etwa sogar religionsähnliches Märtyrertum.

 

 

 

Dienstag, 15. Dezember 2020

Sequenzen von Skepsis (397)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


5056

Fake“, brüllt Trump, „alternativlos“, lächelt Frau Doktorin Merkel. Einer hat so Unrecht wie die andere.


5057

Eingebildete „Alternativlosigkeit“ bekennt entweder überhebliche Anmaßung oder das ultimative Ende jeglicher Weisheit. Beides aber trifft in vollem Ausmaß auf Regierungen zu.


5058

Das Versagen tarnt sich durch Wegsperren der Kritik.


5059

Frau Doktorin vollzog die „Energiewende“ und so manch weiteren schwerwiegenden und teuren Purzelbaum. „Physikalische Vorahnung“ konnte sie nicht davon abhalten, während sich das Volk ahnungslos mit wendete, wenden ließ.


5060

Die Herde folgt stur dem Leithammel, sieht also vornehmlich seinen Allerwertesten, beim Absturz in die Tiefe wirkt er wie das Gesicht.


5061

Intelligenz schätzt plausible und funktionale Beschreibungen, Einfalt benötigt zuerst sogar unsinnige Vorschriften.


5062

Die Mauer ist weg. Jetzt fährt man nicht nur in Deutschland gegen eine andere Wand, für deren Stabilität über Jahrzehnte hinweg ebenso gelogen und indoktriniert wurde, bis zum heutigen Tag mit zunehmender Schärfe und Bissigkeit.


5063

Es gilt, nicht gegen die staatliche öffentliche Ordnung zu verstoßen, die Menschenrechte nicht zu verletzen, aber es gilt ebenso, Regierungen sachlich zu kritisieren, die den Staat ideologisch gegen Menschen und Menschenrechte instrumentalisieren, gegen Aufklärung und Menschlichkeit agieren.


5064

Sich parteipolitisch produzierende Wissenschaftler haben durch diese Tätigkeit ihre Unvoreingenommenheit und Neutralität gegenüber der Forschungsarbeit an politisch aktuellen Themen eindeutig eingebüßt, sie wirken in kosmonomischem Sinne nicht als Wissenschaftler, sondern als Lakaien der Ideologie.


5065

Wir erleben einen breiten Angriff auf Kultur, Humanität, Freiheit und Demokratie, auf die Menschenwürde durch beispielloses Versagen aller Beteiligten, besonders der dilettantischen Regierungen wie der hinters Licht geführten Volksmassen. Denn man verstößt dauerhaft nicht gegen ein aufgeklärtes Menschsein, ohne chaotische Folgen heraufzubeschwören. Nun ist „Zahltag“ für lange Zeit. Selbstverschuldet (Kant) !

 

 

© Raymond Walden

 

 

Donnerstag, 11. Juni 2020

Menschliches Glauben: Der Stern der Weisen (S. 93)


Dezember 1998

Folgt man alten Überlieferungen, so befand sich zur Geburtszeit Christi ein besonders auffallender Stern am Himmel und wies bekanntermaßen den Weisen aus dem Morgenlande den Weg nach Bethlehem. Mit dem heutigen Kenntnisstand lässt sich ziemlich sicher nachweisen, dass es keinen derartigen Stern gab, sodass der Schwerpunkt der Betrachtung auf dem Symbolgehalt des Phänomens ruht. Die Gelehrten oder Weisen vor 2.000 Jahren waren oft auch Himmelskundige, deren Weisheiten jedoch weniger einer Wissenschaft in heutigem Sinne als vielmehr einer Deutungskunst genügten; Astronomie und Astrologie entsprachen noch ein und demselben. Davon aber unabhängig ist der philosophische Wert des zitierten Himmelslichts als Zeichen der Freude, des Optimismus, der menschlichen Wärme zu sehen. Sterne allgemein hoben sich ab vom Alltäglichen als überirdisch oder gar göttlich, charakterisiert als Garanten des Guten wie des Bösen.
     Heute wissen wir um die gewaltigen Energieprozesse innerhalb und außerhalb von Sternen. Wir kennen den segensreichen, einzig Leben ermöglichenden Erdabstand zur Sonne, unser Planetensystem haben wir sehr gut verstanden und auch schon manche Struktur unserer Heimatgalaxis definiert. Daher wissen wir: Es gab keinen physikalischen „Weihnachtsstern“; weder als Supernova, noch als Kometen (der sowieso kein Stern ist).
     Nun kennt man das Geburtsjahr Christi nicht so genau, so dass drei etwa 7 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung zu beobachtende enge Jupiter/Saturn-Konjunktionen, also Zusammentreffen der Planeten am Firmament, die Aufmerksamkeit auf sich zogen. Viele populärwissenschaftliche Darstellungen folgen dieser Erklärung für die Existenz des Weihnachtssterns, doch erscheint dies eher opportunistisch, denn über einen Zeitraum von nur wenigen Jahren existieren am Himmel derart viele Zyklen, sodass sich zu beinahe jedem irdischen Geschehen irgendeine, oft auch an den Haaren herbeigezogene, Himmelsentsprechung konstruieren lässt, so man nur will.
     Das wiederum ist das Geheimnis der heutigen Astrologie als Täuschung auf der ganzen Linie, begünstigt durch die Mentalität einer Gesellschaft, die millionenfach Weihnachtssterne aufhängt im kalten Geschäftslicht, das jeden Sternhimmel, selbst den in unserer Seele, niederstrahlt. Glücklich waren die Weisen damals; sie folgten einem klaren, verzaubernden Sternhimmel und einer freudigen Hingabe. Die Marksteine heute sind zum Beispiel kommerzielle Skybeamer, die den Nachthimmel dem Menschen entfremden. Die Lichtverschmutzung geht einher mit unsäglichen Abfallmassen, die wir in den Himmel und wieder herabbefördern durch militärische Projekte, extensiven Menschen- und Gütertourismus und durch geistige Verseuchungen, die via Satellitenfernsehen die Menschen befallen. Der Massenmensch verfügt über entrückte und verrückte Weltbilder, obgleich ihm die moderne Forschung wirklich grandiose Weiten eröffnet, denen er sich aber verschließt. Das ist die eigentliche Tragik.
     Schon ein bescheidenes Fernglas kann zu Einsichten führen, denn die überwältigende Anzahl der verschiedenen Himmelsphänomene hat allemal die Qualität eines Weihnachtssterns, den eigenen Standort physiologisch wie psychologisch-philosophisch zu bestimmen. Man muss sich allerdings, frei nach Kant, bemühen: Sapere aude – wage es, deinen Verstand zu gebrauchen!


© Raymond Walden 


 

Donnerstag, 28. November 2019

Deutschlands grünes Delirium


Grüne Windigkeit zaust das Land,
kohlensaure Dünste beuteln die Genderinnen und Genderer,
auch Diverser und Diverserinnen, Homos und Lesben
und die ganz üblichen Väter, Mütter und Kinder.
Seit Tschernobyls Reaktor-Gau und Fukushimas Tsunami
ist Deutschlands Schicksal – ganz undemokratisch – entschieden;
es gab keine Meinungsbildungsprozesse, keine Diskussionen, nur
abenteuerliche Beschlüsse.
Die grünweise Kanzlerin programmierte ihr physik-promoviertes
und fraktioniertes Denkstübchen um,
und fast über Nacht war es schon vollbracht.
Energiewende“, „Atomausstieg“!

Politisch „Grün“ auf sämtlichen Kanälen,
bildungsarm, also „grün“ in Studierzimmern und Hörsälen.
Wer das nicht hofiert, wird ausgegrenzt, verschwiegen,
verleumdet, denunziert – gründemokraturisch eliminiert.

Das, liebe Menschen in aller Welt,
die ihr von Deutschland schwärmt,
habt ihr euch nicht träumen lassen,
dass man in einem „christlichen Abendlande“
Demokratie wieder ans Holz nagelt.
Grünes Holz der unreifen Ahnungslosigkeit,
die der Verirrung die Stiefel putzt
zum Marsch durch alle Instanzen,
zum Zertreten aller Meinungs- und Redefreiheit
und der Freiheit von Forschung und Lehre.

Dabei wären wissenschaftlich qualifizierte Korrekturen
einer verfettenden Wachstumsideologie so dringlich!
Doch diese Kuh des heiligen Konsumzwangs
will man ja weiterhin füttern mit blähendem Grün
zur einfach subventionierten Kapitalumschichtung
nach bewährten Mechanismen:
Wasser für andere predigen, sich selbst am Wein berauschen.

Und dann: „Sprung auf, marsch, marsch!
Mit erhöhten Rüstungskosten in den Kampf
gegen Feindbilder im Wahn: „Deutschland muss in der Welt
mehr Verantwortung übernehmen.“
Umweltschutz, ganz „durch den Wind“, sonnenverbrannt,
abgekocht!

Wer wagt es noch,
im Kant'schen Sinne seinen Verstand zu benutzen?
Sapere aude! 


 

Donnerstag, 1. September 2016

Sequenzen von Skepsis (245)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3105
Immanuel Kant war bekannt als Pedant. Manche sehen darin das Unterpfand für seinen brillanten Verstand. Aufklärung jedoch gibt sich tatsächlich nonchalant.

3106
Liebe und Eifersucht schließen einander aus.

3107
Fleißig asexuell, durch Leere beladen, vom Leben verladen.

3108
Böses erleiden, Böses tun, Reue empfinden, Gutes tun, enttäuscht werden, Hinwendung zum Irrealen, Intensivierung des Kreislaufs: Tragik des Interimsmenschen in seinem Status zwischen Tier und Mensch, in seiner embryonalen Denkunfähigkeit.

3109
Es ist nicht die Atombombe, nicht die Granate, das Gewehr, das Messer, nicht die Waffe, sondern der Mensch, präziser: der Unmensch.

3110
Wünsche treiben uns an. Man sollte sich vergegenwärtigen, woher sie kommen und wohin sie führen.

3111
Beständiges Wegschauen meint keineswegs Pragmatismus, sondern Unaufrichtigkeit, Ignoranz oder Gleichgültigkeit.

3112
Im Nachhinein weiß ich, was mich während der Kindheit immer wieder unangenehm und ahnungsvoll verunsicherte: Das Kindische der Erwachsenen, bei jeder Gelegenheit.

3113
Sich Weltbilder zu malen, statt die Realität auf- und wahrzunehmen, führt in den Krieg der Werte. Der grässlichste Unwert an sich.

3114
Das uneigentlich kommunistische China erstickt wortwörtlich am Kapitalismus, Russland besäuft sich daran.

3115
Ich konnte nichts verändern, nur mich. So verwarf ich Naivität, übte skeptische Wachsamkeit und ging auf Distanz,  ich nehme Abstand und Zeit für Neues.

3116
Sie sitzen an üppigen Tafeln und werfen ein paar Krümel auch schon einmal nach Afrika. Sogar ihre Hunde und Katzen speisen ausgesucht Erlesenes.

3117
Christlicher Kapitalismus – eine einzige Blüte! Satter Betrug am Hunger, endloses Blutvergießen. Auferstehung ist überfällig.

3118
Der hoffnungsfrohe Mensch, woher nimmt er Zuversicht, wenn nicht aus sich selbst!

3119
Geld regiert nicht die Welt, es ist Mittel zum Zweck.
Dummheit füllt die Konten, Dummheit nennt sich Gott.

3120
Hat die Politik die Massen verführt und fest im Griff, beginnt das Werk der Kontrolleure, die außer Kontrolle geraten.


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de