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Donnerstag, 7. März 2024

Sequenzen von Skepsis (604)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


8158

Patriotismus entehrt in kleinkarierter Selbstüberhöhung den echten Wert von Heimat.


8159

Wo sogenannte Geistliche nationalistisch blöken, müssen Schafherden weiden.


8160

In der Dekadenz hausen auch teuflische Götter.


8161

Bringt eine Gesellschaft keine jungen Kandidaten mehr für höchste Ämter auf die Beine, ist Siechtum offensichtlich.


8162

Nicht nur Lateinamerika hat das Christentum auf dem Gewissen, wenn es denn eines hat.


8163

Ein desorientiertes Europa hat Russland verprellt und es zum Feindbild abgestempelt.


8164

Wo man mehr als zwei Geschlechter propagiert, hat man eben nichts von der eigentlichen Bipolarität der Welt gemerkt, die natürlich auch organische Zwitterausprägungen wie auch Bi- und Homosexualität toleriert.


8165

Dass Frauen gleichberechtigte Menschen verkörpern, beweist auch die Tatsache, dass sie genauso kriegstrunken argumentieren und agieren wie Männer. Sic.


8166

Kinder wollen einer Führung vertrauen, einer liebevollen Zuverlässigkeit. Vernachlässigende Eltern sind häufig als das Resultat eigener liebloser Kindheit auffällig.


8167

Indoktrination im Bildungswesen entpuppt sich als weithin ungeahndete, ja sogar verordnete Sabotage an der Gesellschaft.



© Raymond Walden




Freitag, 10. März 2023

Sequenzen von Skepsis (538)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


5985

Verlaufen Kriegsfronten erst einmal durch die Wohnzimmer, durch Familien, Verwandten- und Freundeskreise, beginnt bereits das Zertrümmern im Vorfeld, holt beklemmenden Schwung für das politisch herbeigeführte Inferno.


5986

Die Natur baut fundamental und überaus erfolgreich auf Sexualität. Der ideologisch-religiöse Mensch pervertiert und „verschweinzt“ Sexualität, bekämpft sie sogar, was ihn nicht hindert, sie auf den Markt zu werfen und mit schrillen Farbkreationen, je nach launigem Empfinden der eigenen Geschlechtlichkeit, zu kokettieren, auch zu diktieren, zu regieren und aufgrund völliger Enthemmungen und Verirrungen auch zu schänden, immer wieder gedeckt selbst durch Amt, Talar und Uniform.


5987

In nichts unterscheidet sich die „Klimakirche der letzten Tage“ vom traditionellen Gotteswahn. Man steigt also von einem toten Pferd ab, um auf ein ebenso totes aufzusatteln. Erneut werden die „Segnungen“ historisch sein. Selbstbestimmung und Freiheit werden zunächst quasi „stationär“ und dann „rückläufig“, gleichsam analog zu den Planeten(-Göttern).


5988

Bei einem Kabarett, das sich Regierungen und ihren Konformisten anbiedert, bleibt das Lachen im Halse stecken, angewidert, … falls man nicht längst auch schon konformistisch tickt, ideologisch eingegliedert.


5989

Rast komme nicht zu kurz beim Reisen, auch nicht bei der Arbeit, ohne zu „rosten“!


5990

Hegemonialpolitik und Demokratie schließen einander aus. Muss Demokratie also irreal, weil bisher verlogen, bleiben? Nun, die gesamte weltpolitische Lage mag sich so zuspitzen, dass kosmonomisches Denken, wie etwa im Kosmonomischen Manifest komprimiert, vermehrt in Betracht gezogen wird.


5991

In hellem Bewusstsein pflege und hege ich geradezu folgende Begriffe: die Gelassenheit, die Ausgeglichenheit, die Skepsis, die Bestimmtheit und das Abschalten. Denn man sollte wissen, weniger glauben, was man will.


5992

Schießprügel-Machos und Flintenweiber sind Fehlbesetzungen im Parlament:

Sie zuerst an die Front mit dem ersten Regiment!

Und dann wird Frieden beschlossen im Hohen Hause,

diplomatisch verhandelt auf höchster Ebene, auch in geheimen Kreisen;

zunächst macht der Krieg Pause,

sodann wird er sich als völlig verrückt, weil unnötig erweisen.



5993

Liebe und Frieden werden gesprochen in aller Munde,

sie werden gebrochen zu jeder Stunde, in großer Runde,

denn sie sind Sache des individuellen Herzens und des Geistes.

Sage mir nicht, du weißt es,

du müsstest erst lieber und friedliebender leben,

aufrichtiger uns allen, und damit der Menschheit Hoffnungen geben.


5994

Todesstrafe, Folter, Arbeits- und Vernichtungslager kennzeichnen die entsprechenden Staaten als barbarische Systeme jenseits von Humanität, jenseits der Aufklärung und weisen auf drastische Intelligenzdefizite hin, die auch durch etwaig höchste technische Standards keinesfalls gemindert werden.


5995

Die stets deutliche Unterscheidung zwischen Staat und Volk (Bevölkerung) ist unverzichtbare Voraussetzung jeder seriösen Erörterung und Diskussion.


5996

Je höher die Wolkenkratzer, je länger die Jachten, je protziger die Residenzpaläste, desto kleingeistiger und zweifelhafter die Eigentümer und ihre Lakaien.


5997

Waches Altern verlangt nach Mut, um zu ertragen, was man erst mit späterer Reife durchschaut und überhaupt wahrnimmt. Zusammenhänge erschließen sich häufig schonungslos und redigieren maßgebliche Stellen des eigenen Lebenslaufs und des Zeitgeists. Wie oft wurde man doch offiziell und scheinheiligst betrogen!


5998

Seilschaften der Verarmung und Versklavung umspannen den Globus unsichtbar, aber überaus auffallend aussaugend und knebelnd, peitschend bis aufs Blut … tödlich. Angebliche Wertegesellschaften und ihre Verfechter erlauben sich das im Namen ihrer „Kultur“.


5999

Das Volk liebt eitle Fatzkes aller Genres, und die lieben sich umso mehr.


**** Die Ziffern 6000 bis 6559 wurden bereits in den Editionen *402 bis *461 vergeben, sodass sich die folgende, nunmehr kontinuierliche Fortsetzung mit 6560 in der Edition *539 ergibt.



© Raymond Walden




Freitag, 10. Februar 2023

Sequenzen von Skepsis (532)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


5911

Ich bin das Klima. Dein Gott! Mir allein bist du tributpflichtig.“


5912

Das Goldene Klima beten sie an im entflammten Götzendienst.


5913

Die Waffe in betenden Händen „rettet“ nicht Menschen, aber „das Klima“.


5914

Nahezu alle Religionen haben fundamentale Probleme mit der ganz natürlichen Sexualität, denn das Glauben erträgt keine eindringlich freiheitliche Lust.


5915

Sexualformalisten tummeln sich gerne dozierend an Universitäten, stammeln vor Kameras und Mikrofonen, hacken auf ihre Tastaturen ein und verkrampfen auch handschriftlich. Die biologisch wie sprachlich unbeleckten „Lehrstühle und -stühlinnen“ bilden besonders amerikanische Hochburgen, die aber auch Heerscharen über den Teich nach Europa schiffen lassen.


5916

Zu lesen bedeutet auch immer ein Abwägen des Zeitaufwands und gar nicht selten ein konsequent vorzeitiges Ablegen des Buches.


5917

Wie im Land so im Parlament: Bildungs- und Fachkräftemangel.


5918

Viele Vögel ernähren sich von Insekten und Würmern, schräge Vögel demnächst mit Besteck.


5919

Sondervermögen“ versteht sich auf Hochdeutsch als „Unvermögen“.


5920

Berlin wählt sein geistiges Zille-Milieu.


5921

Im Wind flattert Unvermögen und verströmt sich in Verschandlungen von Geist und Land.


5922

Kröten zu schlucken wird zum neudeutschen Alltagsessen.


5923

Jedem kometenartigen Aufstieg ist das Verschwinden programmiert. Echte Sterne strahlen länger, sehr lange.


5924

Europa, du bist dabei zu verkommen, aber du warst ja auch nie ganz da.


5925

Als seinerzeit in West-Berlin „Die Insulaner“ kabarettistisch die Hoffnung besangen, wieder ein schönes Festland zu werden, ahnten sie natürlich nichts vom heutigen Sumpf. Sie hätten ihn sicher gnadenlos verlacht.


5926

Weibliche Intelligenz beschreibt ganz andere Ansprüche als weibische Dummheit, wenngleich letztere mit Unterstützung durch männliche Dämlichkeit ihren Amazonenritt ins nationale und internationale Chaos forciert.


 

© Raymond Walden




Montag, 12. Dezember 2022

Sequenzen von Skepsis (522)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


5798

Prassende Erbärmlichkeitsfeste führen mit kitschigem Singsang durch verstopfte Straßen, bei Rekordumsätzen zu vollen Bäuchen und – zur dezenten Gewissensberuhigung – auch zu der einen oder anderen „Spenden-Gala“. Der Frohsinn bleibe bei uns, sein Frieden schießt ins Kraut!


5799

Dirigierte Zeichensetzer wollten „Weltmeister“ werden. Sie hielten sich den Mund zu, da blieb ihnen die Luft weg. Selten sah man so ein rundes Eigentor, vor allem so strategisch, sogar ministeriell in „ONE LOVE“ eingebunden.


5800

Der Massenmensch lebt bevorzugt in großen Schwärmen, sich Fischen und Vögeln ähnlich verhaltend, sich beschützt wähnend im großen Verbund, tatsächlich aber abgeschirmt gegen die Realitäten der Umwelt. Zu den markantesten Massenansammlungen gehören Religionsschwärme, Nationalschwärme, Angst- und Panikschwärme, Dummheits- und Wahnschwärme, aber auch Konsum- und Gesundheitsschwärme, Mode- wie Ideologieschwärme und besonders auch Militärschwärme. Allen gemeinsam ist, dass sie kopflos ihren Leithammeln in den verheerenden Unsinn folgen.


5801

Die ehrliche Gegnerschaft zum „Wahnsinn der Welt“ ist die freiheitliche individuelle Besonnenheit.


5802

Mit Antonio Guterres steht ein Prediger des Weltuntergangs an der Spitze der „Vereinten Nationen“, eines Vereins des blendenden zwielichtigen Versagens.


5803

Werteorientierung! Was man in der Europäischen Union unter Demokratie versteht, lässt sich nachvollziehen anhand der Präsidentin der Europäischen Kommission, Frau Ursula von der Leyen, die für ihr Amt gar nicht kandidierte und folglich auch nicht gewählt, aber von mächtigen Kräften einfach eingesetzt ist. „Freude, schöner Götterfunken“!


5804

Weitblick der Befähigung! Für die deutsche Außenministerin gibt es Länder, die Hunderttausende Kilometer entfernt sind. Die „werteorientierte“ Außenpolitik entspringt einer schier grenzenlosen Intelligenz, welche die Weltöffentlichkeit verdummt, aber weitreichend bewundert wird: „Beliebteste Politikerin“ in deutschen Umfragen, exemplarisch „Made in Germany“.


5805

Die natürliche Sexualität aufgeklärter Menschen geht keinen Popen und keine staatliche Administration etwas an. (Siehe 5. Kosmonomische These: Sexualität.)

Kosmonomisches Manifest: => hier    


5806

Nachrichtenschrott überschwemmt Mensch und Natur, medialer Müll vergiftet ganze Gesellschaften. – Alles wirklich „menschengemacht“. Was für Menschen!


5807

Wendewahn ausgewiesener Wendehälse wendet wieder einmal die Zeit. Umwendend wendet sich der Realist mit Grausen.


5808

Verschwörung!“, ist das Argument derjenigen, die eine Durchleuchtung aus guten Gründen fürchten.


5809

Vereinte Nationen“ mit Vetorecht für Einige, die eben gleicher sind als die Masse der Ungleichen. Praktiziertes Kulturerbe!



© Raymond Walden




Montag, 24. Februar 2020

Menschliches Glauben: Welt-Kindertag (S. 64)


Oktober 1996

Hochzeitszeremonien am Strand von Monterey (Brautpaar, Eltern auf Klappstühlen, ein paar herausgeputzte Kinder, Trauzeugen, vielleicht zwei, drei Freunde und der alles moralisch absegnende Prediger), ein paar hundert Meilen weiter in Las Vegas Schnellhochzeiten in einer kitschigen Wedding-Chapel, nebenan ein kaum getarntes Bordell mit den gleichen roten Neonherzen oder das Büro „Scheidungen in einem Tag“.
     Wer im Wohlstand derartig mit dem Leben spielt, ist für Kinder mit Sicherheit ungeeignet, denn solche Paare setzen ihren Nachwuchs lediglich den Launen ihrer Persönlichkeitsspaltung aus. Doch auch im vergleichsweise biederen Europa werden Ehen geschlossen, um sie in Selbstverwirklichung der Beteiligten alsbald in großer Zahl wieder zu lösen. Auf der Strecke bleiben meistens Kinder, doch die säumen ja auch die Bürgersteige der Bildungssackgassen; sie werden religiös und kommerziell-werbestrategisch von Geburt an indoktriniert, sie arbeiten in vielen Teilen der Erde gezwungenermaßen für niedrigen oder keinen Lohn, sie werden in unseren Breiten gesetzlich „geschützt“ – zum Wohle der über sie Gebietenden.
     Die Doppelmoral bezüglich des Kinderschutzes geht einher mit der sexuellen Bewusstseinsspaltung. Und so überschreibt ein erzkonservatives Blatt seine erste Seite zum Kinder-Tag mit der Aussage, Pornografie sei die Droge Nummer eins. Diesem Surfer auf der gerade aktuellen Welle der „sexuelle Kinderausbeutung“ wäre mitzuteilen, dass es von Parteien, Kirchen und Gewerkschaften beeinflusste und „kontrollierte“ Medien sind, die den Kindern zeigen, „was ein Pariser ist“. Beim Geburtstag der „BRAVO“ ließen sich denn auch die Heuchler keineswegs lumpen, lobten und zeichneten aus - eine der destruktivsten (Jugend-)Gazetten.
     Haben Sie spätestens jetzt einen Eindruck von meinem grenzenlosen, knöchernen Konservativismus? Ich bin dafür, dass man die Sexualität, sobald sie sich beim Individuum meldet (und das ist oft sehr früh!), nicht unterdrückt. „BRAVO“-Sexualität allerdings halte ich für provozierte, weltfremde Geilheit, gleichermaßen genährt vom hochgeknöpften Dekolleté der Süßmuths oder Noltes wie von den Vertretern des „Titten-Sozialismus“ („Copyright“: Fahrtmann, NRW-Minister). Die GEW hat Recht: Der Kindertag kann aufgrund der erwachsenen Verlogenheit nur abgeschafft werden.


© Raymond Walden




Samstag, 15. Februar 2020

Menschliches Glauben: Fundamentalistischer „Sexismus“ (S. 58)


Dezember 1995

Zum Thema „Gewaltlosigkeit“ fertigten Lehrerinnen für ihre Schüler Plakate. Unter der Überschrift „Wer handelt gewalttätig?“ hieß es unter anderem: „Ein Mann, der seine Freundin überreden möchte, mit ihm zu schlafen, obwohl sie bereits nein gesagt hat.“
     Man(n) könnte lächelnd und achselzuckend darüber hinweggehen, ich gestehe jedoch, dass mich das „Outing“ der „emanzipierten“ Damen mittleren Alters unangenehm berührt; nicht etwa, weil es in der Schule stattgefunden hat, sondern wegen der wörtlichen Bedeutung der Aussage im Hinblick auf einen offensichtlich parallel zum männlichen „Sexismus“ um sich greifenden weiblichen.
     „Sexismus“ meint dem Sprachgebrauch nach eine negative Bewertung von offensivem Sexualverhalten. Offensiv kann sowohl „Angriff“ wie auch „Abwehr“ sein, beides Resultate der Verdrängung, entstanden aus einer sperrigen Moral heraus, die schon über Generationen religiös manifestiert ist. Weil man mit „Moralin“ so wirkungsvoll einschüchtern oder gar erpressen kann, feiert auch fundamentalistischer „Sexismus“ seine Renaissance. Frauen wie Männer sind gleichermaßen Betreiber.
     Mit todernster Miene kommentiert der TV-Moderator einen Beitrag zum „Sexismus“ in einem Fitness-Studio, wo Männer Frauen „angemacht“ haben und die so „Gedemütigten“ sich nun beklagen: „Die gieren uns auf den Busen und zwischen die Beine“. Als dann Bilder aus dem Studio folgen, zeigt der Bildschirm Männer in üblichen Trainingsanzügen, also in üblicher Sportbekleidung, wie man sie etwa auf dem Sportplatz trägt, daneben Frauen in hautengen „Bodys“, die teilweise tiefe Einblicke gewähren. Ähnliches ist übrigens bei gesellschaftlichen Anlässen zu beobachten: Männer bedeckt, Frauen oft freizügig.
     Eine keineswegs modernistische Lehrerin sagte dazu: „Wenn Frauen sexuell so konservativ sind, sollten sie sich gefälligst auch so kleiden, denn wenn man dem Hund die Wurst vor die Nase hält, darf man sich nicht wundern, dass er danach schnappt.“ Sie meinte „Hund“ keineswegs diskriminierend, sondern wollte mit diesem Beispiel einen Hinweis auf die natürliche Reaktion innerhalb einer gesunden Sexualität geben.


© Raymond Walden



Freitag, 14. Februar 2020

Menschliches Glauben: Unwürdig so oder so (S. 58)


Oktober 1995

DER SPIEGEL 38/1995: „Rimini ... ist zum Sex-Dorado geworden ... gilt als Europas längster Strich. ... nehmen vier Huren aus Nigeria am Strand fest. Für 50.000 Lire machen die jedes Sexspielchen ohne Kondom mit. In dieser Nacht werden wieder 60 bis 70 Prostituierte im Gefängnis landen. ... Die Anschafferinnen aus Russland und Brasilien kassieren bis zu 12.000 Mark pro Woche. Noch mehr nehmen die Topmodelle aus Österreich ein. ... Heute muss der notgeile Mitteleuropäer nicht mehr nach Bangkok, ... Rimini bietet alles ... machten weit über 300.000 Urlaub am verrufenen Abschnitt des Teutonengrills – 25% mehr als im Vorjahr. ... Tausend Gaffer etwa fanden sich zum Sex-Höhepunkt der Sommersaison ein, um Italiens Porno-Stars E.H. und C.B. bei den Bühnenshows in den Schritt zu fassen. ....“


© Raymond Walden



Mittwoch, 22. Januar 2020

Menschliches Glauben: Männer kaufen Frauen – oder Ware: Liebe (S. 45)


April 1995

Dieser Kommentar entstand in seinen Ansätzen vor Jahren, als Herbert Grönemeyers Platte „4630 Bochum“ mit dem Song „Männer kaufen Frauen“ erschien. War damals Gesellschaftskritik das Anliegen des Künstlers, vermarktet heute ein Privatsender telegenen Stumpfsinn „Wa(h)re Liebe“, und ich bin mir nach wie vor darüber im Klaren, jetzt das Thema aufzugreifen, an welchem der christliche Kulturkreis (und andere ebenso) am meisten krankt. Ich charakterisiere kurz, aber treffend: Sexualität ist ein Schweinkram.
     Wie anders soll man erklären, dass an einem katholischen Mädchengymnasium eine Nonne wie folgt unterrichtete: Man solle vor dem ehelichen Koitus wie auch danach gemeinsam beten. Oder wie soll man die kirchlichen „Aussegnungen“ der Frauen nach der Geburt eines Kindes verstehen?
     In den meisten Religionen bilden Männer die Obrigkeit. In deren Konzept passt die fleischliche Begierde nach dem schwachen Weibe freilich nicht, also wird der natürliche Geschlechtstrieb tabuisiert. Dennoch lässt er sich nicht verleugnen, deshalb hat sich die Männerwelt Ventile geschaffen. Die Ventil-Frauen machen sich durch die Anerkennung des männlichen Hoheitsanspruches selbst zu Opfern, auch wenn so manche Prostituierte glauben mag, im Augenblick mit ihren weiblichen Reizen zu obsiegen und die Abhängigkeit vom moralisierenden Manne abzuschütteln.
     Einer der mächtigsten und mit Sicherheit einer der schönsten lebensbejahenden Triebe des Menschen wird verteufelt, um schlechtes Gewissen und, daraus resultierend, Abhängigkeiten zu erzeugen (was teilweise aus früheren Zeiten heraus verständlich wird, da die Empfängnisregelung damals weitgehend unbekannt war). Schuldbewusste Menschen hat die Volksseele, haben die Herrschenden fester im Griff.
     Aber ist es nicht beschämend, wie Bordelle aus dem Boden schießen, offensichtlich mit zahlreicher Kundschaft? Muss es wirklich so sein, dass in einem „aufgeklärten“ Gemeinwesen sich Frau und Mann als Ware und Kunde begegnen, nur weil die religiöse Moral zum Geschlechtsleben keinen gesunden Bezug herstellen kann? Dieses in hohem Maße kriminalisierte „Geschäft“ reift als Frucht religiöser Sexualsubkultur allerorts und offenbart Gefühlskälte, Egoismus, Verrohung und Perversion.
     Ich nehme an, dass mir bis hierher noch so mancher Christ gefolgt ist, überschreite jetzt aber höchstwahrscheinlich seine Grenzen, indem ich sexuelle Freizügigkeit in partnerschaftlicher Übereinstimmung fordere. Das heißt nichts anderes, als dass zwei Menschen – ungeachtet ihres Standes -, die das Bedürfnis empfinden, miteinander intim zu sein, diesem Verlangen nachgeben sollten. Ich bin überzeugt, dass körperliche Vereinigung und Liebe zweierlei sind, d.h. körperliche Befriedigung ist, wie zum Teil auch seelische, mit verschiedenen Partnern möglich. Liebe hingegen, als höchste Erfüllung, ist in der Regel nur mit einem Partner, kaum mit mehreren gleichzeitig, erlebbar. Diejenigen Paare sind wohl die glücklichsten, die ihre Liebe über Jahre hinweg bewahren, weil sie Liebe nicht an den Koitus binden.
     Nach religiösen Maßstäben gelebte Sexualität mündet in Zwangsneurosen und daraus erklärt sich vieles. So ist es bemerkenswert, dass sich an Universitäten „männerfreie Zonen“ bildeten, wohl kaum als Intelligenzareale anzusehen, eher als Überreaktion verkniffener Emanzen. Und überhaupt fällt eine allgemeine Mimosenhaftigkeit auf, die bei Bedarf nahezu jede Äußerung von Männern als „sexistisch“ abkanzelt. Selbst in aufgeklärten Kreisen finden wir die Sprachjongleure, die nicht über den Schatten der Sprachentwicklung springen können: Sie stolpern über das Wörtchen „man“ und machen daraus „man/frau“ (Kind fehlt) oder „mensch“. Sprechen sie von Lehrern oder Atheisten, unterliegen sie, indem sie „Lehrer(Innen) bzw. Atheist(Innen)“ gebrauchen, offenbar zwanghaft dem Hinweis darauf, dass mehr als die Hälfte unserer Spezies weiblichen Geschlechts ist.
     Mir scheint, gewisse „Frauenbewegungen“ haben die Männer längst im Sack, und so lassen jetzt „gleichberechtigte“ Frauen Männer strippen, kaufen Männer und erscheinen so dämlich wie umgekehrt die Machos selbstherrlich.
     Eines jedenfalls resultiert daraus:: Trotz nackter Bilder ist Sex nicht Lust-, sondern Machtfaktor. Sich dagegen – gar öffentlich – zu erklären, ist schlicht ungeheuerlich.


© Raymond Walden



Montag, 26. August 2019

Sequenzen von Skepsis (350)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4504
Jedenfalls entstanden die Meisterwerke der Kunst, der Musik, der Literatur und so weiter nicht im Team, sondern durch individuelle Entfaltung.
Teams lassen sich dann in den Dienst derselben stellen, mitunter sogar zwingen.

4505
Fern der Logik fällt es Naiven leichter, zu einem imaginären „Gott“ zu reden, als das Nichts zu akzeptieren, das allerdings, so einmal „erkannt“, sämtliche Jenseitssorgen bereinigt.

4506
Nennen Sie mir eine Schweinerei, an der Kirchen nie beteiligt waren!

4507
Wie leicht wird der Kopf zum Spielball in den unfairen Turnieren von Religion und Ideologie.

4508
Dass Glauben nicht Wissen heißt, muss man wissen können als Minimalforderung an die eigene Intelligenz.

4509
Sexualität wird vom Kopf gesteuert. Kann da noch etwas verwundern?

4510
Alle junge Freiheit wird erstickt im verordneten Morgengebet, im befohlenen Hymnengesang.

4511
Eine in die Kindheit zurückfallende Gesellschaft fährt (wieder) Roller und fällt hin, denn ihr abstruses Denken ist einfältig hinfällig.

4512
Natur kennt keine Sinnfrage, sie strebt einzig nach Fortpflanzung. Nichts anderes scheint die Menschheit darzustellen, trotz einiger menschenwürdiger, aber immer wieder verworfener Denkansätze.

4513
Es wäre nicht originell, den geistigen Notstand auszurufen, da er den Normalzustand umschreibt, so wahr irgendwelche Götter und Pseudoreligionen in die Irrung weisen.


© Raymond Walden



Dienstag, 8. Januar 2019

Kastrierte Tage


Kastrierte Tage kennen keine Sinnlichkeit
und finden auch keinen Sinn in impotenter Gier nach Geld,
nicht in frigider Reputation im Klatsch und Tratsch:
enteit und quotengerecht entzweit,
prüde wie unfruchtbar,
von Liebe und Geist befreit,
totemanzipiert,
statt gleichwertig berechtigt,
unmittelbar,
intelligent und aufgeschlossen animiert,
sensibilisiert,
aufgeklärt zum verantwortungsvollen Miteinander ermächtigt,
in gegenseitiger Wertschätzung spielend, inspiriert, kreativ
im Spannungsfeld unverdrängter, bejahter und kultivierter Faszination. 

Gender“ verfügt da lediglich über den Charme einer zerstäubenden Sprechblase.



Montag, 7. Januar 2019

Sequenzen von Skepsis (328)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4212
Auch mit Philosophen gehen gelegentlich die Gäule durch, wenn zügelloses Schwafeln sie um der Schwafelei willen davonpreschen lässt.

4213
Von „Deutschen Eichen“ als Sinnbildern gesunder Standfestigkeit und manchen Errungenschaften wie Selbstbestimmungen sägen grüne Weibchen und Männchen einen Ast nach dem anderen ab, um ihr Verständnis von Artenvielfalt dadaistisch auszumalen.

4214
Diese Welt der Tatsachen trennt mich bereichernd, erhellend und beglückend von Religionen, die ich andererseits alle fürchte, wenn ich einst nicht mehr stark sein kann.

4215
Hinter all den großen Namen wie hinter den zahllos Namenlosen verbergen sich je Menschen, will sagen, ein Schicksal: ein Los, eine gezogene Karte, eine gewürfelte Zahl, ein nicht weit vom Stamm gefallener Apfel. Und den haben viele Mäuler zum Fressen gern. So ein Zufall! Bedeutungslos?

4216
Gehst du ins Internet, bist du vor nichts sicher, rechne mit allem: Deine Stärke aber liegt im Ausschalten, nicht wahr?

4217
Im ausufernden Schwachsinn, in expandierender ideologischer Gleichschaltung und indoktrinierender Bevormundung mutieren die Medien für den wachen Geist zu einer quälenden Folter. Noch kann man ihr zwar freiheitlich entkommen, aber längst nicht mehr in aller Welt.

4218
Man verbietet und bestraft Sex scheinheilig, um ihn kommerziell nicht nur auszubeuten, zu versklaven, sondern ihn totalitär auszuschlachten.

4219
Unabhängig vom jeweiligen Inhalt der Religion oder Ideologie offenbart sich ihre Unmenschlichkeit in der Unterdrückung, in der Verfolgung und in der Erschlagung von Kritik.

4220
Lesen und verstehen zu können erweist sich oft schon am kurzen Aphorismus als überfordernder Hürdenlauf.

4221
Es verwundert keineswegs: Bei „zwitschernden“ Politikern piept es.


© Raymond Walden

Fast 1.000 Veröffentlichungen dieses Blogs laden zum selbstständigen Denken ein.
Almost 1.000 posts of this Blog are an invitation to thinking on your own.





Donnerstag, 15. November 2018

Sequenzen von Skepsis (323)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4143
Der braunen Totalverirrung folgt nun der grüne Hirnriss – nicht per Diktatur, sondern vom geblendeten Volk frei gewählt!

4144
Ja, wir sind Sternenstaub, und unser Denken verdeutlicht die komplexen und sensitiven Funktionen der Elemente und Moleküle. Nicht zuletzt deswegen habe ich ein persönliches Verhältnis zur Astronomie.

4145
Natürlich wohnt man vor Ort; zu leben aber heißt, noch ganz andere Horizonte zu erschließen.

4146
Sex sells“ oder ist tabubehaftet tot. Dazwischen stochert man verlustig in diversen psychologischen und philosophischen Lagern. Was für ein Leben!
Und das pflanzt sich fort.

4147
Im Namen irgendeines Gottes lässt sich komfortabel lügen, viel eindringlicher als ohne ihn. Richtig effektiv unterstützt „Gott“ Ausbeutung, Armut, Folter, Mord, Krieg; kurz: Das Geschäft des Teufels. Freilich und oft unter Berufung auch auf christlich-jüdische Werte, beginnend mit Bewaffnungen, über Feindbildkreationen, Landraub, Rassismus und Völkermord bis zur eigenen glorifizierten Größe, die an Niedertracht in Unendlichkeit und Ewigkeit nicht mehr zu steigern ist.

4148
Die Wahrheit, die reine Wahrheit, nichts als die Wahrheit, blank, nackt und ungeschminkt – immer, bis man es nicht mehr zu ertragen vermag, so wahr eine Lüge helfe!

4149
Vor hundert Jahren, Erster Weltkrieg: Ein Ende!
Paris 2018, großes Gedenken, zig Staatslenker und Präsidenten, „Friedensinitiative“, hehre Sprüche von tatsächlichen Waffenproduzenten, Aufrüstern, Kriegstreibern, Bombenverteilern, Völkermördern, Machtideologen und: Kein Ende!

4150
Der Tod philosophiert nicht, das Leben aber, mit zu oft tödlichen Folgen.

4151
Alles beendet der Tod. Welch eine friedliche Perspektive für alles Leben.

4152
Logische Kausalität überzeugt ohne Propaganda aus sich heraus, vorausgesetzt, die Beteiligten sind zur Logik befähigt.

4153
Die Menschheit vegetiert viel rückständiger als Gläubige glauben können.

4154
Keine Religion wird mich je überzeugen, es sei denn, ich verliere den Verstand.

4155
Jeder Mensch hat das Recht auf ein von Religion unbehelligtes Leben, auf eine religionsfreie Privatsphäre und auf eine neutrale Öffentlichkeit gemäß einer aufgeklärten Menschlichkeit und Wertegemeinschaft.


© Raymond Walden



Montag, 22. Oktober 2018

Sequenzen von Skepsis (319)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4093
Das unbekümmerte Leben auf dem Vulkan bricht aus, weil der Berg in geologischen Zeiträumen mineralische Naturschönheit auskristallisiert und biologische Fruchtbarkeit befeuert, bald vielleicht auch im, dann tragischen, Dacapo.

4094
Made in China“ ziert dereinst weltweit das Ende westlicher Kultur, die das nicht wahrhaben will und sich dennoch in ihrer dekadenten Widersprüchlichkeit auflöst, in geschäftlicher Anbiederung die Diktatur adaptiert.

4095
Politisch grün vollzieht sich Deutschlands Ideologiewechsel mit brauner Methodik: Der mündige Bürger ist unerwünscht, wird als Verschwörungstheoretiker und als Populist verleumdet. Deutschland reinkarniert undemokratisch, intolerant, in grüner wissenschafts- und bildungsferner Bodenständigkeit und trachtet nach Bevormundung der Welt, nicht zuletzt durch seine traditionell verheerende Waffentechnik.

4096
Alles in Allem spiegelt die Massentierhaltung den Menschen samt seinen Göttern.

4097
Optimismus, Zuversicht, Vertrauen!“ - Jeder Krieg geht einmal auch zu Ende.

4098
Die Käfighaltung des Menschen ist ihm in der Regel nicht bewusst, ganz im Sinne der ideologischen Pferchkonstrukteure.

4099
Es gibt ein Leben ohne Sex, vor dem Ableben.

4100
Aphoristische Tiefe bleibt langatmigen Oberflächen- und Bildschirmschwätzern unerreichbar.

4101
Vorurteile (!) treffen trotz aller berechtigten Einwände erstaunlich oft zu, auch als sich selbst erfüllende Phantasie.

4102
Machtmenschen, als unappetitlichste Auswüchse des Homo sapiens, tragen mitten im Gesicht ihr ungeistiges Ausscheidungsorgan der eitelsten Anrüchigkeiten.

4103
Angesichts einer fluktuierenden Menschheit ist nie alles gesagt.

4104
Auch wenn die modischen Massen singend immer neu das angeschlagene staatliche Kreuzfahrtschiff mit ignorierter Schieflage besteigen, wird der Mahner nicht müde in demonstrativer Abkehr, selbstsicher und besorgt, wissend und nicht glaubend.

4105
Das Militär verkörpert traditionell legalisierten Terrorismus, eine permanente Niederlage von Geist und Moral.

4106
Der Frieden stiftende und haltende Mensch allein, nur er, bezeichnet wahren Fortschritt, nur er lebt Intelligenz.

4107
Niemals „zurück zur Natur“, denn sie ist beglückend wie tödlich grausam! „Vorwärts mit erkannter Naturgesetzlichkeit“, denn sie beglückt berechenbar und lindert Leid in humanisierter Welt.


© Raymond Walden



Mittwoch, 25. April 2018

Sequenzen von Skepsis (301)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3861
Waffenmachos und Flintenweiber zeugen den Tod und fabulieren von Frieden.

3862
Die Sprache sei ein Werk der Wahrheit und der Klarheit, der Empathie und Feinsinnigkeit. Sie distanziere sich vom politischen Schwadronieren und vom militärischen Gebell, von ideologischer Hohlspülung, vom Marktgeschrei und von liturgischen Gebetsmühlen.
Die Sprache bist du, Mensch! Oder du bleibst sprachloses Opfer.

3863
Eiskalt schleift der Mistral das Firmament, verstärkt der Sonne Konturen und Intensität, zeichnet den Mond mit hartem Kontrast und verleiht den Sternen immense Tiefenschärfe. Venus, Mars, Jupiter und Saturn brillieren im Wind.

3864
Ostern als Symbol des Christentums im Ganzen – eine einzige Leidenseuphorie, eine Nötigungseskalation! Anbetung wahren Unsinns ausgemalter Grausamkeit.

3865
In der Unbedarftheit sogenannt demokratischer Bürger keimt und schwelt der internationale Terrorismus, der seine Bewaffnung durch die viel zitierte Zivilisation erhält, um mit den gleichen Waffen scheinheilig bekämpft werden zu müssen, wie ja auch „Gott“ den Teufel schuf, um in Ewigkeit seinen Frieden im Tod, sogar im sinnlosen Quälen seines „Gottes-Sohnes“ zu besiegen.

3866
Eine gestandene Persönlichkeit stützt sich nicht auf Gesundbeterei und nicht auf Hysterie, sondern analysiert Ursache und Wirkung. Sich daraus ergebende Aktionen und Reaktionen verleihen Selbstbewusstsein und positive Ausstrahlung auf das soziale Umfeld.

3867
Wenn bei so vielen Paaren jegliche Sexualität einschläft und schließlich ganz erlischt, sich die offensichtlichen, aber verdrängenden Folgen aufschaukeln, fällt das in die Kategorie dramatischer Erlösungsbedürftigkeit unaufgeklärter Menschen.

3868
Denkwürdig: 70 Jahre Israel und kein innerer, kein äußerer Frieden.
Heiliges, gelobtes Land“?
Gott“-Gläubigkeit in exemplarisch friedensunfähiger Effizienz.

3869
Wer bestimmt eigentlich, was Antisemitismus sei?
Kein klar denkender Kosmonom könnte je ein rassistisches Weltbild auch nur in Erwägung ziehen. Vielmehr verdeutlicht sich dem sauber Denkenden, dass es unter Rassisten Berufschauvinisten gibt, ungeschminkte Verbrecher, die etwas gegen humanistische Integration ins Feld führen und Assimilation gar als „Sünde“ verteufeln.

3870
Die Höhe und Länge der Zäune und Mauern an der Staatsgrenze bedeuten untrügliche Maßstäbe für die Verkommenheit und Unrechtmäßigkeit des jeweiligen Ausgrenzungssystems.


© Raymond Walden



Samstag, 6. Januar 2018

Sequenzen von Skepsis (289)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3720
Lebenskunst heute geht in die verantwortungsbewusste innere Emigration, hinaus aus dem trivialen Mediendunst, skeptisch abgeschirmt gegen politische, religiöse und kommerzielle Betrugsattacken bei distinguierter Vermeidung von Massengefolgschaften, auch in Standhaftigkeit gegen den Strom, weg vom Glauben hin zu permanenter Lern- und Wissensbereitschaft unter Offenheit für Kreativität, Mitmenschlichkeit und für lebensfreundlichen Genuss aller Sinne.

3721
Vierundzwanzig Stunden Rundfunk- und Fernsehgewäsch! Sauberes Denken bewahrt und bewährt sich im Abschalten.

3722
Wenden sich vom Schicksal erbarmungslos Geschlagene und Gemarterte voller Hoffnung und Lobpreis ihren Göttern zu, ergreift mich doppeltes Mitleid, erschütternde Rührung in ohnmächtigem Zorn, den ich beherrschen muss.

3723
Getauft, beschnitten und verschleiert, gehirngewaschen und vereidigt kennt man keine Freiheit, ängstigt sich davor. Deshalb und damit das so bleibt, zieht man entschlossen gegen sie in den Kampf.

3724
In der Gesellschaft mit einer bigott verdorbenen Sexualität gereicht dem Mann die biologisch sinnvolle Selbstbefriedigung zu einem hohen Maß an Unabhängigkeit und Ausgeglichenheit.

3725
So viel Unrecht wird göttlich gerechtfertigt!

3726
Ja, es hilft wenig, Dummen vorzuhalten, sie seien so. Vorteilhaft wäre es, Kluge zu ermuntern. Doch wo sind sie? Wo, wann und wie erfolgt ihr Auftritt? Ich will nicht daran zweifeln.

3727
Das Verhunzen der Sprache treibt seine stinkigsten Blüten auf politischem Acker.

3728
Wenn Natur das Haus zertrümmert,
Krankheit des Menschen Los verschlimmert,
Hunger und Durst Leben vernichten,
die Infrastruktur des Landes ein Chaos entfacht,
sich materielle und geistige Not verdichten,
so spricht man vertröstend gern von höherer Macht.
Viel empörender gebärdet sich aber der Gang der Zeit,
geschieht dem Menschen durch selbst entfachten Krieg all dieses Leid.

3729
Für die eigene Karriere verbiegt sich der weitaus größte Teil der Menschen, verleugnet sich bis zu aktivem Foltern und Morden, täuscht sich und der Welt Rechtschaffenheit vor.

3730
Nichts, wirklich nichts existiert materiell noch geistig ohne Vorgeschichte, ohne Ursache.
Intelligenz weiß das, kennt die eigene Unvollkommenheit und widersetzt sich deshalb im Leben allem Absoluten: also einem „Gott“ wie einem anderen „Urknall“.

3731
Romane ziehen sich; das ist ihre Absicht.
Der Aphorismus blitzt auf und erzeugt je nach Gedankenentfernung einen Donnerhall.

3732
Ein „Simpatico“ hat keinen Sitz im Parlament. Seine Aufrichtigkeit wünscht auch gar keinen Einzug.

3733
Beginne den Tag mit dir; bist du mit dir im Reinen, magst du beispielhaft wirken.


© Raymond Walden