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Freitag, 26. Januar 2024

Todesstrafe

 


Rache ist keine Justiz,

Todesstrafe ein unwürdiger Abstieg auf Mörderniveau,

abseits von zivilisatorischer Reife und Souveränität.

Ein geistiges Armutszeugnis

auch in seiner amtlichen Anmaßung und Selbstgerechtigkeit.

Schandmal einer jeden gestrig verirrt verharrenden Gesellschaft!

 

 

 

Freitag, 10. März 2023

Sequenzen von Skepsis (538)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


5985

Verlaufen Kriegsfronten erst einmal durch die Wohnzimmer, durch Familien, Verwandten- und Freundeskreise, beginnt bereits das Zertrümmern im Vorfeld, holt beklemmenden Schwung für das politisch herbeigeführte Inferno.


5986

Die Natur baut fundamental und überaus erfolgreich auf Sexualität. Der ideologisch-religiöse Mensch pervertiert und „verschweinzt“ Sexualität, bekämpft sie sogar, was ihn nicht hindert, sie auf den Markt zu werfen und mit schrillen Farbkreationen, je nach launigem Empfinden der eigenen Geschlechtlichkeit, zu kokettieren, auch zu diktieren, zu regieren und aufgrund völliger Enthemmungen und Verirrungen auch zu schänden, immer wieder gedeckt selbst durch Amt, Talar und Uniform.


5987

In nichts unterscheidet sich die „Klimakirche der letzten Tage“ vom traditionellen Gotteswahn. Man steigt also von einem toten Pferd ab, um auf ein ebenso totes aufzusatteln. Erneut werden die „Segnungen“ historisch sein. Selbstbestimmung und Freiheit werden zunächst quasi „stationär“ und dann „rückläufig“, gleichsam analog zu den Planeten(-Göttern).


5988

Bei einem Kabarett, das sich Regierungen und ihren Konformisten anbiedert, bleibt das Lachen im Halse stecken, angewidert, … falls man nicht längst auch schon konformistisch tickt, ideologisch eingegliedert.


5989

Rast komme nicht zu kurz beim Reisen, auch nicht bei der Arbeit, ohne zu „rosten“!


5990

Hegemonialpolitik und Demokratie schließen einander aus. Muss Demokratie also irreal, weil bisher verlogen, bleiben? Nun, die gesamte weltpolitische Lage mag sich so zuspitzen, dass kosmonomisches Denken, wie etwa im Kosmonomischen Manifest komprimiert, vermehrt in Betracht gezogen wird.


5991

In hellem Bewusstsein pflege und hege ich geradezu folgende Begriffe: die Gelassenheit, die Ausgeglichenheit, die Skepsis, die Bestimmtheit und das Abschalten. Denn man sollte wissen, weniger glauben, was man will.


5992

Schießprügel-Machos und Flintenweiber sind Fehlbesetzungen im Parlament:

Sie zuerst an die Front mit dem ersten Regiment!

Und dann wird Frieden beschlossen im Hohen Hause,

diplomatisch verhandelt auf höchster Ebene, auch in geheimen Kreisen;

zunächst macht der Krieg Pause,

sodann wird er sich als völlig verrückt, weil unnötig erweisen.



5993

Liebe und Frieden werden gesprochen in aller Munde,

sie werden gebrochen zu jeder Stunde, in großer Runde,

denn sie sind Sache des individuellen Herzens und des Geistes.

Sage mir nicht, du weißt es,

du müsstest erst lieber und friedliebender leben,

aufrichtiger uns allen, und damit der Menschheit Hoffnungen geben.


5994

Todesstrafe, Folter, Arbeits- und Vernichtungslager kennzeichnen die entsprechenden Staaten als barbarische Systeme jenseits von Humanität, jenseits der Aufklärung und weisen auf drastische Intelligenzdefizite hin, die auch durch etwaig höchste technische Standards keinesfalls gemindert werden.


5995

Die stets deutliche Unterscheidung zwischen Staat und Volk (Bevölkerung) ist unverzichtbare Voraussetzung jeder seriösen Erörterung und Diskussion.


5996

Je höher die Wolkenkratzer, je länger die Jachten, je protziger die Residenzpaläste, desto kleingeistiger und zweifelhafter die Eigentümer und ihre Lakaien.


5997

Waches Altern verlangt nach Mut, um zu ertragen, was man erst mit späterer Reife durchschaut und überhaupt wahrnimmt. Zusammenhänge erschließen sich häufig schonungslos und redigieren maßgebliche Stellen des eigenen Lebenslaufs und des Zeitgeists. Wie oft wurde man doch offiziell und scheinheiligst betrogen!


5998

Seilschaften der Verarmung und Versklavung umspannen den Globus unsichtbar, aber überaus auffallend aussaugend und knebelnd, peitschend bis aufs Blut … tödlich. Angebliche Wertegesellschaften und ihre Verfechter erlauben sich das im Namen ihrer „Kultur“.


5999

Das Volk liebt eitle Fatzkes aller Genres, und die lieben sich umso mehr.


**** Die Ziffern 6000 bis 6559 wurden bereits in den Editionen *402 bis *461 vergeben, sodass sich die folgende, nunmehr kontinuierliche Fortsetzung mit 6560 in der Edition *539 ergibt.



© Raymond Walden




Montag, 20. April 2020

Menschliches Glauben: Giftinjektion gegen Menschlichkeit (S. 81)



Februar 1998

Das Szenario ist so absurd, so widerwärtig, so desillusionierend.

  1. Akt: Ein Kind wächst in zerrütteten Familienverhältnissen auf.
  2. Akt: Das Mädchen wird zur drogenabhängigen Prostituierten.
  3. Akt: Unter abartiger sexueller Luststeigerung, vom Rauschgift benebelt, zerfleischt die Gescheiterte bestialisch zwei Menschen.
  4. Akt: Karla Faye Tucker, die Mörderin, wird zum Tode verurteilt – durch eine texanische Justiz, die ihre Wurzeln in der gnadenlosen Sonne der Prärie und nirgends anders hat.
  5. Akt: Die kranke Frau wird 13 Jahre lang in Todesangst gehalten und sie wird „erleuchtet“, liest die Bibel, wird Christin, sieht ihr Unrecht ein und bittet um Gnade.
  6. Akt: Die kranke Frau wird als „geläuterte Christin“ der Öffentlichkeit vorgeführt; sie vertraut der Güte Gottes, trotz aller Ablehnungen der Gnadengesuche durch die rachsüchtig unbewegliche Justiz.
  7. Akt: Die Medien geilen sich „am letzten Interview“ der nun religiös Abgehobenen auf (auch der öffentlich-rechtliche deutsche Kanal Phönix übernimmt von „The 700 Club“ das unwürdige Spektakel).
  8. Akt: Gottes Gnade versagt; die Frau wird, angeblich lächelnd und „alle liebend“, am 03.02.98 durch eine Giftspritze hingerichtet – wie schon weit über 400 Menschen in den USA vor ihr in den letzten zwanzig Jahren.
  9. Akt: Vor dem Gefängnis drängt sich der Mob: Die einen trauern wegen der allenthalben verloren gegangenen Vorstellung von Gnade, die anderen tanzen vor Freude, die Rache ist die ihre.
  10. Akt: Ein Hinterbliebener der Tucker-Opfer will auch jetzt noch nicht der Frau verzeihen, kündigt an, dass seine ermordetet Frau nunmehr im Jenseits die Gelegenheit hätte, mit der gerade dort angekommenen Hingerichteten abzurechnen – und das werde kein Vergnügen sein. Der Mann ist selbst auch Opfer der K. F. Tucker, hat offenbar seelisch viel in sich hineingefressen, was verständlich sein mag; sicher ist er krank und nicht besonders zurechnungsfähig – aber er gibt den passenden Kommentator für die dekadente Presse ab.
  11. Akt: ist das Vergegenwärtigen, dass in den überaus religiösen USA Todesurteile vor allem an Männern zifgach vollstreckt werden, diesmal ist es seit langen Dekaden erstmals wieder eine Frau; die nächste soll im Frühjahr folgen.
  12. Akt: spielt sich nicht mehr öffentlich ab, sondern nur noch in Menschen, die über ein Minimum an Gefühl und Verstand verfügen; es ist die Erkenntnis, dass die Menschlichkeit mit einer Giftspritze einen traumatischen Schaden erlitten hat – nicht nur im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Der Ruf nach der Todesstrafe wird auch in Deutschland immer lauter.


© Raymond Walden




Montag, 8. August 2016

Sequenzen von Skepsis (243)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3072
Konsequenz garantiert Abhilfe! Aber will man die?

3073
Wissen wird anerkannt, geachtet und zertifiziert, beliebt aber ist das Blendwerk.

3074
Kosmopolit wird man nicht durch Massentourismus, sondern in der objektiven Wertschätzung des Fremden wie aber auch durch unvoreingenommene Kritikfähigkeit. Weltoffenheit jenseits von Ideologie, Nationalismus und Religion bildet die Grundvoraussetzung.

3075
Wahrheiten sind unbequem im Erkennen wie im Ertragen. Im Verstehen aber liegt der unüberbietbare Komfort, auf dem erst sich Kultur aufbaut.

3076
Was ist „Gott“ anderes als eine unberechenbare irrationale Variable.

3077
Auch Dummheit hat zwei Seiten: die menschliche und die unmenschliche, letztere als gravierende und tragische.

3078
Furcht vor Unbehagen nach dem Vergnügen (post coitum tristesse) führt Verzagte zum Verzicht auf den Genuss.

3079
Mord-Medien“ suhlen sich endlos in der sensationsheischenden Berichterstattung über Mord und Totschlag, über Naturkatastrophen, Terroranschläge, über Flugzeug- und Schiffsunglücke, Verkehrsunfälle und sonstige möglichst tödliche Schicksalsschläge. Je nach Situation treten „Experten“ zum x-ten Wiederkäuen gemutmaßter Zusammenhänge auf. Es macht sich gut, wenn die Moderation mit weinerlicher anteilnehmender Stimme säuselt, während Endlosschleifen blutige Bilder zeigen, Explosionsdonner krachen oder zumindest Sirenenautos durch den Hintergrund jagen. Darüber hinaus stellen Mord-Medien ihre geballte Sub-Intelligenz zur Schau in mehreren Kriminalfilmen pro Tag, wobei der eine oder andere auch gleich zweimal gezeigt wird.
Solche Medien tragen in einer dekadenten Gesellschaft durchaus auch den Status einer „öffentlich-rechtlichen Anstalt“.
Der Begriff „Lügenpresse“ erscheint da beinahe schmeichelhaft, denn es handelt sich um Kanäle unverhohlener Volksverdummung.

3080
In einer aufgeklärten Gesellschaft nach der Todesstrafe zu rufen, brandmarkt die Schreihälse als Gegner der Aufklärung, als Verachter des Humanen. In der Duldung dieses Schwachsinns beginge die Aufklärung einen fatalen Irrtum mit der Folge der Selbstzerstörung. Wirkliche, human gereifte und fundierte Aufklärung weist solchen Geistern ganz entschieden die Tür.

3081
Lange schon reinkarniert der Wilde Westen, pulsiert das europäische Mittelalter, besäuft sich zaristische Zügellosigkeit und morden Mafia-Strukturen: Zurück zu den Wurzeln! Das heißt: Weiter so wie bisher mit Höllenritt und Hexensabbat!

3082
Wie Antikörper verhalten sich Moralisten und ihre kleingeistigen Ableger, wie sie sich der menschlichen Körperlichkeit schämen.

3083
Der Horizont markiert eine physische Grenze; im Menschenbild mehr noch die Möglichkeit der Metamorphose zur Persönlichkeit.

3084
Was die Deutschen als Zerstörungspotenzial in Peenemünde entwickelt hatten, vervollkommneten die Sieger in bedenkenlosem Eifer mit eben den Fachleuten und mit ebensolcher eigenen Menschenverachtung, die sich bis heute im Rüstungsrausch ebenso auf Feindbilder beruft und sich scheinheiligst austobt.

3085
Den Scheißhaufen am falschen Ort und Datum zu loben, das ist das große Geschäft von Politik und Religion.


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de 


 

Samstag, 23. Mai 2015

Sequenzen von Skepsis (205)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2589
Der primitive Mensch tötet seinesgleichen und darüber hinaus zu seiner erbärmlichen Selbstbestätigung.

2590
Parlamente und sich ähnlich nennende Anstalten repräsentieren weltweit eine überaus kranke Immunität.

2591
Der indoktrinierte Mensch glaubt ausnahmslos alles und stirbt für jeden Unsinn. Das heißt im Klartext: Dem Indoktrinierten ist alles zuzutrauen.

2592
Wirklich menschliches Leben basiert nicht auf Darwinismus, sondern qualifiziert sich in Raum und Körperlichkeit, erhellt sich in Zeit, Kultur und Sozialisation und gelangt in Bewusstheit zur verantwortungsvollen Freiheitsfähigkeit.

2593
Todesstrafe fordert nur eine Gesellschaft, die sich auf das Niveau des Mörders erniedrigt, also Recht missachtet.

2594
Über allen Wolken strahlt eine Sonne, zumeist sogar als Ursache.

2595
Blühend pflanzt sich das Leben fort, in prächtigster Verschwendung. Diese allein ist gerechtfertigt.

2596
Wo Götter, Konsorten und Heerscharen sich prügeln,
kann ich nicht sein.
Wo man sauber denkt,
da kehr’ ich ein,
beim ehrlichen Brot und klaren Wein.

2597
Das Alter der Religion bestätigt lediglich ihre Rigorosität und Rückschrittlichkeit.

2598
Die masochistische Schmähung des Verstandes peitscht sich durch in Werbung, Kirche, Parlament. 
Ganz legal fatal, global, 
als Fanal Banal der Würdelosigkeit. 

2599 
Sklave bist du, wenn du nicht denkst! 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de












Slave System: Devotees, Patriots, Soldiers, Officials, Fans ...