Mittwoch, 29. Dezember 2010

Kosmonomische Freiheit

Nachdem in der Ausgabe 15 (Jan. – März 2010) des inzwischen dreisprachigen Magazins „Contemporary Literary Horizon“, Bukarest, Rumänien, mein Artikel „Cosmonomic Freedom“ erschienen ist, wurde er jetzt in der Anthologie „Contemporary Literary Horizon“ dreisprachig, deutsch, englisch und rumänisch, veröffentlicht.
Aus diesem Anlass bringe ich die deutsche Version noch einmal in meinem Blog, auf Englisch stellte ich ihn im Februar 2010 vor.

Kosmonomische Freiheit

Es ist ganz offensichtlich, dass es keine totale Freiheit gibt, denn wir sind alle geprägt durch den Ort und die Zeit unserer Geburt, wir hängen von unseren Eltern ab, von der umgebenden Kultur, von unserer physischen und mentalen Verfassung und von vielen Faktoren mehr.
Aber viele von uns haben eine gemeinsame Vorstellung von Freiheit, wenn wir über die Menschenrechte, über Demokratie nachdenken, wenn wir über Zivilisation sinnieren.

Unter dieser Betrachtung scheint die Situation der Völker rund um den Globus während der letzten Dekaden keinen wirklichen Fortschritt aufzuweisen, denn die Freiheit wird einfach verraten.
Verraten besonders durch Regierungen und Gesellschaften, die vorgeben, freiheitlichen Idealen zu folgen, aber tatsächlich andere Nationen und die Natur allgemein wie im Besonderen zu ihren eigenen Gunsten ausbeuten.
Die meisten Länder der Welt sind nicht frei und nur einige Nationen besitzen einen Status von „Halb-Freiheit“. Das ist die enttäuschende Wahrheit der Gegenwart.

Freiheit meint in jedem Falle das Recht und die Möglichkeit, ohne persönliche Nachteile oder gar Bestrafungen zwischen bestehenden verschiedenen Optionen zu wählen.

Da die Leser vom Contemporary Horizon Magazin über die Welt verteilt sind, bin ich mir sicher, dass die meisten von ihnen ihre eigenen Erfahrungen mit offenen und versteckten Restriktionen in ihren Ländern haben.

Aber Freiheit ist eine internationale Forderung, die jede individuelle Person betrifft.

Freiheit ist eine Angelegenheit

von Ausbildung und Wissen,
von Menschenwürde,
von Gleichberechtigung,
von Gewaltfreiheit,
von verantwortungsvoller Wissenschaft,
von allgemeiner Wohlfahrt und Gesundheitsfürsorge.

Jedes dieser Signalwörter ist es wert, darüber ausführliche Bücher zu schreiben.

Freiheit wird konsequent ausgelöscht

durch Rassismus,
durch Nationalismus,
durch Faschismus,
durch Kommunismus,
durch Kapitalismus,
durch Militarismus,
durch Geheimdienste,
durch Bildungsmangel,
durch Religion,
durch esoterischen Aberglauben,
durch Fundamentalismus,
durch gleichgeschaltete Medien,
durch Hungersnöte,
durch Umweltzerstörung,
durch Errichter von Mauern und durch Lügner,
durch moderne Sklaverei.

Und diese Signalwörter stehen nicht nur für künftige Buchprojekte, vielmehr füllen sie bereits die Bibliotheken mit ihren blutigen und grausamen Geschichten.


Als Dreizehnjähriger floh ich mit meinen Eltern wegen politischer Verfolgung von Ost- nach Westdeutschland. Ich hatte Glück, denn auf den ersten Blick ist das kapitalistische System bei weitem freiheitlicher. Und das ist der Grund für mich, für die Freiheit zu schreiben.
Wir sind es – in den „halb-freien“ Ländern! Wer sonst sollte seine Stimme erheben?!

Vor diesem Hintergrund entwarf ich die kosmonomische Philosophie (Siehe „The Cosmonomic Manifesto“, Contemporary Horizon, Nov. 2009) und ich bin mir darüber im Klaren, dass es sich um eine idealistische Betrachtung der Menschheit handelt.
Aber glaubt jemand, man könne Tyrannei ohne Ideale überwinden?

Wir brauchen eine lebendige Perspektive. Ich lege die kosmonomische Philosophie jedem Bürger der Welt nahe, indem ich weiß, dass meine vorgeschlagene Betrachtungsweise niemals auch nur eine Person töten wird.

Aber Kosmonomen müssen vorsichtig sein in Bezug auf die
archaischen Verhaltensweisen jener, die Freiheit predigen und die Segel setzen für Krieg und Terrorismus.

***
Ich bin bisher einziger deutscher externer Mitarbeiter des Magazins, welches Medienpartner der Universität Bukarest ist.

Montag, 27. Dezember 2010

Sequenzen von Skepsis (52)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

621
Machtmenschen verkörpern exemplarisch das Interim.

622
Grenzwerte in Wissenschaft und Technik definieren nicht selten ungenierte ideologische Einflussnahme.

623
Das Kreuz des Glaubens zu tragen, ist Ausdruck der Wahrnehmung: ein X für ein U.

624
Aus Worthülsen aufgeblasene Sätze bilden sprachlichen Abfall von Kultur.

625
Panikmache ist die Pandemie, deren Impfstoff nie entwickelt wird.

626
Dem Kesselwahn der globalen Erwärmung entdampft ein frostiges Klima.

627
Manchem Leichtfuß reicht das Wasser bis zum Hals; sein Lebenskonzept steht kopf.

628
Die Masse ruft nach Gott, denn sie ist träge.

629
Wer sich durchboxt, muss einiges einstecken.
Wer sich durchbeißt, hat viel zu verdauen.
Wer sich durchspielt, muss treffen.
Wer sich durchmogelt, macht manches möglich.

630
Man sollte beim Berechnen einrechnen, dass sich nicht jede Rechnung rechnet.
So wird’s berechenbar.

631
Ein wirklicher Mensch übt keine Rache.

632
Auch der Massenmensch muss individuell mit Individuen auskommen, will er ohne Einkommen, gar noch mit Nachkommen nicht verkommen.

633
Ernüchternd, wie viele Kirchenkritiker auf menschenverachtendem Niveau argumentieren. Waren sie zuvor gläubig, geht die Saat offensichtlich auf.

634
Rollt erst einmal der Zug des Irrtums, fährt die gesamte Masse – Mensch und Material – in die verkehrte Richtung. Aber schon am nächsten Haltepunkt könnte man umsteigen. Man muss allerdings merken, dass man im falschen Zug sitzt.

635
Hohl aufgetragenes akademisches Gewäsch überzieht die Moderne mit dem Abschaum der tatsächlichen Ahnungslosigkeit. Dieser Müll verfügt über eine besonders kurze Halbwertszeit – nicht etwa zu seiner Zersetzung, sondern um sich zu verdoppeln.

*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Freitag, 17. Dezember 2010

Undenkbar ... unglaublich

Es begab sich zu einer Zeit, da wurde das Denken eingestellt.

· Als ein „Gott“, allwissend und allmächtig, die Menschheit schuf, ahnte er wohl nicht, wie aufsässig, dadurch schuldig und erlösungsbedürftig sie würde.

· Der Allwissende wusste aber nach Tausenden von Jahren Rat zur Erlösung: Jemand musste stellvertretend dafür büßen, möglichst grausam sterben. Das war sich der beleidigte „Gott“ schuldig.

· Da der Allwissende kein normales Menschenopfer für würdig hielt, schwängerte er mit Hilfe seines „Heiligen Geistes“ eine menschliche „Jungfrau“. So würde das Opfer göttlich werden.

· Erbärmlich wie die Geschichte bisher, wurde das Menschlein in einem Stall geboren, und irgendwelche zufällig anwesenden Hirten wie später gesandte „Weisen“ wussten durch engelhaften Spuk sofort um die „Göttlichkeit“ des armen Kindes in der Krippe.

· Dem Allwissenden gefiel die Notsituation, schließlich hatte er das Knäblein als „Opferlamm“ gezeugt. – So etwas nannte er in seiner unendlichen Güte Vaterliebe.

· Der später gemarterte „Gottessohn“, der in der „Dreieinigkeit“ zugleich „Gott“ wie „Heiliger Geist“, also allwissend war, brachte dann – wohl an sich selbst – eine Bitte hervor: „Vater, wenn es möglich ist, lass diesen Kelch an mir vorübergehen.“ Oder er fragte: „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Er zeigte sogar Verständnis für seine Mörder: „Sie wissen nicht, was sie tun.“ – „Gott“ (er) hatte sie ja so geschaffen.

Und das alles heißt „frohe Botschaft“, „Frieden auf Erden“ und „Großer Gott, wir loben dich“.
Blut floss und fließt reichlich im Namen dieser „Gottesgüte“; sie verhinderte klares Bewusstsein, wissenschaftlichen Fortschritt, Gewaltfreiheit, humane Würde, menschliche Wärme, gibt vor allem den Hoffnungslosesten vor Ort des Leidens, im Krankenhaus, Altenheim oder auf dem Schlachtfeld vorgegaukelte Hoffnung auf ein Jenseits, das dafür sorgt, dass sich bis heute unvermindert die Religionen in ihrem stets gleich skurrilen Gotteswahn ganz diesseitig gegenseitig zerfleischen.

Da sind die grandiosen, für immer bewundernswürdigen Kunstwerke und Leistungen auf vielen Gebieten, welche aus Gottergebenheit entstanden, lediglich ein Mittel zu weiterer Verführung. Sie haben unschätzbaren Wert als historisches Erbe, darüber hinaus weisen sie keine Zukunft für die Entwicklung der Menschheit, es sei denn in die Apokalypse. – Aber das ist ja das ewige Gerede der Religionen: Weltuntergang bis hin zum neuen Klima-Gott!

Der Interimsmensch pflegt von Kindheit an seine Gottesfurcht, das ganze Leben eine fortwährende Angst, an die er glaubt, weil er nicht denkt, obwohl er sich nach Frieden und Geborgenheit sehnt.

Ich wünsche eine besinnliche Zeit an der Schwelle des Jahres 2010 zu 2011.

Sonntag, 12. Dezember 2010

Alle Macht gehe vom Volke aus ...

... klingt sonntäglich schön.
Wie aber, wenn das Volk mehrheitlich unwissend, desinformiert oder uninteressiert ist?
Sollte dem wirklich so sein, stellt sich die Frage nach den Gründen.

Eine kurze Beschreibung des heute üblichen demokratischen Vorgehens gibt Aufschluss. Mit der Wahl von Parteien und ihren Kandidaten gibt das Volk im wahren Sinne des Wortes seine Stimme ab und ermöglicht es den so Erkorenen, ihre Machtneurosen offen und ungeniert auszuleben. Dies geschieht in jeweils ideologisch engem und lernunfähigem Selbstverständnis, sodass Inkompetenz vorherrscht.
Da Inkompetenz aus sich selbst heraus selten zur Einsicht gelangt, verfestigen sich Systeme von Krampf und Murks.

In solcher Ohnmacht voller Aktionismen entgeht allgemein, dass sich die wirklich Mächtigen in den Institutionen und Konzernen des wuchernden Kapitals bedeckt halten; an ihren Strippen hängen die Regierungen, gleichgültig welcher Partei.
Konzerne und Kartelle bestimmen die Politik, sie bestimmen über die Völker – nicht umgekehrt.

Deshalb sind die Völker unwissend, nicht zuletzt durch mangelhafte Bildungssysteme, sie sind desinformiert durch verlogene Meinungsmonopole, und sie sind uninteressiert, weil sie entweder ihre Lage erkennen und resignieren oder einfach nichts davon durchschauen.

Als traditionelle Steigbügelhalter der Verhinderung von klaren Einsichten mischen Religion und Esoterik mit, die sich seit jeher mit den Mächtigen verständigen.

So aussichtslos die Lage erscheint, favorisiere ich dennoch eine demokratische Weiterentwicklung weg von Parteien hin zu Persönlichkeiten, welche direkt vom Volk gewählt werden und allein ihm gegenüber rechenschaftsverpflichtet sind.

Nicht Ideologien, nicht Lobbyismus, noch Wahlkampftheater helfen weiter, sondern persönliche Verantwortung, Qualifikation, Ehrlichkeit und Verbindlichkeit.
Das Volk wüsste sehr schnell, wem es zu seinem eigenen Vorteil trauen könnte.

Direkte Mitsprache des Volkes birgt gegenwärtig durchaus das Risiko, dass sich fehlinformierte Mehrheiten bilden. Unter den zuvor genannten Voraussetzungen aber würden sie sich recht bald selbst korrigieren.

Es geht nicht an, dass Einrichtungen und Unternehmen ohne jegliches politische Mandat Politik betreiben.
So bestimmt äußere ich das als kosmonomisch denkender Zeitgenosse.
Aber ich warne deswegen auch angesichts der etabliert verhärteten Fronten vor jeder „Revolution“, denn noch fraß jede Revolution ihre Kinder.
Gewaltlosigkeit ist Voraussetzung eines gesellschaftlichen Fortschritts, der sich wirklich nur evolutionär einstellen kann.

Ermutigen wir also alle gewaltfreien Bürger zur demokratischen Meinungsbildung und direkten Einmischung, zur konkreten Stimmabgabe und Machtkontrolle – nicht nur im Rhythmus von Wahlterminen!

Montag, 6. Dezember 2010

Sequenzen von Skepsis (51)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

605
Das überkommene Sexual-Ethos
zeugt wie selbstverständlich die Doppelmoral.
Ein lebendiger Verstand schätzt die Leidenschaft,
nicht frigide Prüderie, weder impotenten Manneswahn,
noch klerikale Inkompetenz.

606
Musik ist der Auftakt zum Kosmos.
Banausen pfeifen darauf.

607
Menschliches Leben im Einklang mit den Naturgesetzen
wäre die tägliche Festandacht von Bildung.

608
Nur Schein, der Heiligenschein!
Scheinbarer Anschein kommt zum Vorschein,
augenscheinlich nur bei Skulpturen und auf Bildern,
also ein Trugbild.

609
Der im Kapitalismus systemimmanente unlautere Wettbewerb treibt auf dem Feld der Politik bunte Blüten, sogar Nachtschattengewächse streben ans Zwilicht.

610
Verschlossene Akten schließen Geschichtsfälschung durch Siegerwillkür ein.

611
Wenn das Spezielle selbstverständlichen Status erreicht, mag das zunächst die Zivilisation aufwerten.
Der Seltenheitswert ist aber bald dahin und Routine führt in die Gedankenlosigkeit.
So ist das mit der Freiheit.

612
Reist man im Zug der Zeit, mag sich das Leben kurzweilig abspulen.
Man sieht den Zug aber nicht, auch nicht das Gleis, spürt keinen Fahrtwind,
hat kaum Orientierung.
Will man den Zug erkennen, muss man sich hinauslehnen.

613
Christliche Religion büßt, meditiert depressiv.
Nicht die Auferstehung – wie sollte sie auch – ist das Symbol des Glaubens,
sondern das Kreuz mit dem Leichnam.
Mensch, der du denkst, (er)löse dich!

614
Pressefreiheit? – Als ließe sich Freiheit freiwillig pressen!
Sie wird erdrückt.

615
Mit der Meinungsfreiheit macht man in endlosen Debatten systemtreuer Gremien kurzen Prozess.

616
In Kernkraftwerken spaltet man das Bewusstsein und überstrahlt das Entsorgungsproblem.

617
Gemäß freier Murkswirtschaft mutiert Kohlendioxid in den Wolken von Kühltürmen, zwischen Rotorblättern von Windmühlen und bei wachsenden Voltaik-Subventionen zu klimatischem Gift, gleichwohl zum Schmiermittel der Börse. – Ein pandemisch-ökonomischer Dienst am neuen und alten Gott Mammon.

618
Das Defizit an Sachverstand gegenwärtiger Politiker übersteigt die Milliarden an Schulden bei Weitem.

619
Politiker beten publikumswirksam, denn sie wissen nicht einmal dann, was sie tun.

620
Schauspielern verdreht manchmal die eigene Rolle den Kopf.

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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Montag, 29. November 2010

Sequenzen von Skepsis (50)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

591
Die Wahl der Qual
praktizieren Folterer und ihre präsidialen Auftraggeber.

592
Die Milchstraße ist mit Sternen gepflastert.
Als Pracht-Boulevard der Aufklärung,
so anspruchsvoll, erhellend, entspannend.
So lebenswert.

593
Zeit erhebt den Anspruch des Bewusstseins,
auf Verinnerlichung.
Zeitgeist versprüht den Lack des Oberflächlichen.

594
Kirchtürme bellen Hirtenhunden gleich,
treiben und pferchen die Herde.

595
Schaut man auf bescheidenere Verhältnisse, könnte sich Zufriedenheit einstellen, jene Bequemlichkeit, die den Status quo liebt. – Zustände!

596
Entgleisen Gesichtszüge, hakt es im Stellwerk.

597
In Gruppen gibt man sich gern anders.
Man denke an Massenaufläufe, Fankurven und Parteitage, Kriege gar.

598
Erst implodiert die Intelligenz, dann explodiert die Zahl der Weltbevölkerung.

599
An einen aufgeklärten Staat muss man glauben, denn es gibt ihn nicht.
Bislang.

600
Fenster verraten viel.

601
In der Fremde zu Hause, so wie im Leben.

602
Oh, seltenes Glück,
gesund, geliebt und geborgen zu leben
und zu sterben!

603
Sehnsucht hat Moral.

604
Das reale Leben wird zu oft mit dem eigentlichen Leben bezahlt.

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Freitag, 26. November 2010

Skepsis gegenüber dem Klimawahn

Gegenüber dem Klimawahn kann man nicht skeptisch sein, sondern, wenn man auch nur etwas von Naturwissenschaft versteht, lediglich mit besorgter Verwunderung reagieren.

Was sich da als „wissenschaftlich“ aufheizt, kennt keine Skrupel, ist also Meinungsmache mit geballten Geschäftsinteressen, ist Ideologie, ausgewachsen inzwischen zu einer Pseudoreligion mit allen charakteristischen Unduldsamkeiten und Verachtungen einer demokratischen Diskussionskultur.
Wer es nicht glaubt, nehme sich die Zeit und lese nach bei
www.zeit.de/2010/48/U-Klimaskeptiker

Ein geifernder Artikel gegen „Klimaskeptiker“, der wissenschaftlich nicht eine einzige konkrete Argumentation enthält, aber Stimmung macht.
Es ist offensichtlich höchste Zeit, diese Journaille mit größter Skepsis zu lesen.

Mittwoch, 24. November 2010

Sequenzen von Skepsis (49)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

581
Wer den Menschen das Kreuz entgegenstreckt,
sie gar mit dem christlichen „C“ blendet,
soll in Demut seinen Kreuzweg angehen.

582
Reliquienverehrung stilisiert Knochenarbeit.

583
Rollenverständnis: Wenn rollendes Material kriecht oder steht,
ist Urlaub oder „Rush-Hour“.
Der Rubel rollt.

584
Mit jedem beförderten Dienstgrad fügt sich fester nur die Degradierung des Menschen zum Funktionspartikel eines Machtapparates.

585
Das erlesenste Ambiente wird mit Spießigkeit erstochen.

586
Denkvermögen und Logik bedingen einander.
Nähert sich einer der Faktoren gegen Null, folgt ihm das Produkt genauso.
So erklärt sich der Zustand der Menschheit.

587
Eine Gesellschaft, die sich nicht eindeutig, konsequent von Foltermaßnahmen distanziert – vielleicht aus falscher Freundschaft zu Folterern – wird nie frei sein, denn die Rache der Gefolterten folgt.

588
Leibesertüchtigung, Leibeserziehung;
so ungelenk wie stimmig diese Wortkonstruktionen.
Gewinnoptimierend verkürzte man sie zu Sport,
jenem weiten Feld satter Kapitalinteressen,
mit feistem Chauvinismus und fettem Lokalpatriotismus.
Werbebanden überall. – Ein Doping-Fall.

589
Es gibt private Felder, die pflügt man nicht um,
es sei denn, man will sie umbrechen.

590
Wer immer Frieden will, mag schweigen.
Er wird daran sterben und sanft ruhen,
denn er verrät den Pazifismus.
Feige meidet er die Bühne des scharfen Wortes,
die Arena der charakterstarken intellektuellen Auseinandersetzung.
Nur sie aber kann Krieg verhindern.

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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Montag, 22. November 2010

Es grünt, bevor es braun wird

Während die bisherigen „Volksparteien“ ein jämmerliches Schauspiel inszenieren, profitieren die Grünen/Bündnis90 in den Wählerumfragen. Das ändert zwar noch nichts an der Regierung, besitzt aber zweifellos einiges nicht zu unterschätzendes Potenzial dazu.
Ich zitiere zunächst aus meinem Buch „Menschliches Glauben“, Novumverlag, 2008 unter der obigen Überschrift, bereits im März 1998 verfasst:

„ Fakt ist (genauso), dass ein „grünes Bündnis“ - als wüsste die Historie nicht von den merkwürdigsten „Bünden“ zu berichten - die Demokratie mit Füßen tritt. Es gibt Entscheidungen einer demokratisch eingesetzten Regierung und eine Minderheit nimmt sich heraus, dermaßen dagegen vorzugehen, dass Zigtausend Sicherheitsbeamte zum Einsatz kommen müssen, um das Fortführen der Regierungsgeschäfte zu gewährleisten. In den Parlamenten wird von Abgeordneten betont, nur „friedlichen Protest“ unterstützen zu wollen. Dass dies sogar bei Politikern überhaupt nötig erscheint, zeigt die offene Wunde der Demokratie auf: Minderheiten pauken ihre „Rechte“ mittels Sabotage durch, indem sie beispielsweise Bahngleise unterhöhlen, ohne auch nur zu fragen, wer die bezahlt hat, wer die Menschen sind, die als Beamte diese Anlagen schützen müssen, und ob die Mehrheit der Menschen in diesem Staat einen derartigen Aufmarsch dieser narzisstischen Szene gutheißt. Narzissmus, das heißt Selbstverliebtheit, ist die Vorstufe des Nazismus, des Wahns, im völkisch oder ideologisch bedingten Auserlesensein die eigenen Interessen und Anschauungen gewaltsam bis hin zur Eskalation durchzusetzen. Auch ein Adolf Hitler beschwerte sich stets über die inkompetente Bevormundung von Pragmatikern, auch er pflegte in jeder Hinsicht theatralische Inszenierungen, auch er pfiff auf die Demokratie, wenn es um Massenmobilisierungen ging. ... Grüne sind überhaupt keine Sympathisanten der NSDAP - um Gottes willen!
Ihre Glaubensmechanismen indes bringen mit ihren erdigen Männern und strickenden Frauen jene Typen hervor, die uns unter Schuldzuweisungen weismachen wollen, was Leben ist. Nicht wenige sind esoterisch angehaucht, so manche anthroposophisch reinkarniert und abgehoben auf dem Egotrip, immer unduldsamer gegenüber Andersdenkenden. ....“

Völlig dem Klimawahn verfallen, haben Grüne und ihre Mitläufer den Klimawandel bereits zur Pseudoreligion erklärt, und in diesem Sendungsbewusstsein bekämpfen sie abweichende, vor allem wissenschaftlich sauber begründete Meinungen und Ansichten. Nonkonformisten werden beispielsweise als „Klimaskeptiker“ oder gar „Klimaleugner“ verunglimpft und verleumdet.
Wenn nun die grüne Ideologie bei Wählerumfragen dennoch immer günstigere Werte verzeichnet, müssten längst die demokratischen Alarmglocken läuten.
Doch eine naturwissenschaftlich ungebildete Masse erkennt weder den geballten Unsinn noch die damit einhergehende finanzielle Abzocke und auch nicht den totalitären Gleichschritt der Medien.
Die Saat der naturwissenschaftlichen Vernachlässigung im Bildungssystem geht auf.

Es wird die Zeit kommen, da man fragen wird: „Wie konntet ihr da nur alle mitmachen? Habt ihr davon wirklich nichts gewusst?“

Freitag, 19. November 2010

Der Terrorismus hat eine ganz andere Qualität

Was man in diesen Tagen in Deutschland erlebt, ist ein ganz eigener Terrorismus.

Es handelt sich um einen medial gleichgeschalteten Anschlag auf die Intelligenz der Bevölkerung, gespickt mit Lügen, vagen Behauptungen und haltlosen Verunsicherungen, wie sie noch bei jeder Pandemie a la Waldsterben, Rinderwahnsinn, Vogelgrippe usw. erprobt wurden.

Der Zweck ist eindeutig: Man will mehr Kontrolle über den Bürger durch verschärfte Demokratie-Einschränkungen, und man will ihn zur Kasse bitten, nicht zuletzt, weil auch all diese akuten Aktionismen Kosten verursachen.

„Eines der einträglichsten Geschäfte ist das des Angsteinflößers.“ schrieb ich erst vor wenigen Tagen in mein Aphorismen-Manuskript und auch das:
„Wahrnehmen, erkennen, gestalten - das ist Perspektive. Sie scheitert oft schon am ersten Kriterium.“

Dabei soll gar nicht geleugnet werden, dass reale terroristische Bedrohungen sogar recht wahrscheinlich bestehen.
Der Grund dafür aber liegt in einer unfriedfertigen Bündnis- und Außenpolitik Deutschlands, das ungerechtfertigte amerikanische Interessen unterstützt, obgleich diese im Gegensatz zu den Menschenrechten stehen.
Mehr noch, sie sind Verbrechen an der Menschheit!

Montag, 15. November 2010

Sequenzen von Skepsis (48)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

569
Eigentümlich, was wir uns als Eigentum aneignen. – Eigenartig eigen!

570
In Panik vor der eigenen Vergänglichkeit fliehen Menschen vor sich selbst.

571
Oh, stimmengewaltiger Frühling,
wie verstummst du in prüder Spießigkeit
und verklemmst dich im provinziellen Brauchtum.

572
Die Komik des Schweigens birgt die Dramaturgie des tragischen Aufschreis.

573
Staatlicher Gottesbezug vertuscht teuflische Kumpanei.

574
Ich rufe in den Wald und es antwortet das Rauschen vom einstigen Meer, auf dessen Grund die Bäume wurzeln.

575
Menschenwürde und Religion: „Oh, Herr, ich bin nicht würdig, ... .“ beten Christen in dem Bewusstsein, dass eben dieser Herr sie so geschaffen habe.

576
Erstaunlich, wie wir uns abfinden mit Abfindungen, die wir als ungerechtfertigt empfinden. Und die Abgefundenen finden sowieso nichts dabei, erfindet doch die findige Politik ihre Selbstfindung in eigentlich unerfindlichen Schuldenlasten für die junge Generation. Schuldige sind unauffindbar, denn wir finden uns nicht wieder in dieser Fundstelle der verhinderten Wahrheitsfindung.

577
Das Herz schlägt, es rast, es hämmert, pocht, es flimmert, kommt zur Ruhe, ist heiß, kalt, hart, weich, ist gut und wird zerrissen, gestohlen, lässt sich gewinnen, verlieren, es blutet und springt, zerbricht, wird auf der Zunge getragen, erobert, getroffen, es öffnet und erwärmt sich wie es sich verschließt und versteinert, wird schwer oder leicht, wird zur Mördergrube, erhebt sich, ist mutig, hat Töne, Rhythmus, Klappen und Kammern, zuckt muskulös, pumpt und speist die Reflexionen des Lebens, das evolutionäre Erwachen des Gehirns.

578
Manche Intelligenz von Prominenz
scheint eher eloquent denn kompetent.
Schwer nur auszuhalten,
wie Stroh gedroschen und zu Blattgold versponnen wird.

579
Geglaubte Täuschungen und Trugschlüsse
trennen den Interimsmenschen vom Ethos.

580
Der ultimative Zusammenhalt ist das Schweigen,
ehe es bricht.

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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Samstag, 13. November 2010

November: christliche Trauer"aufarbeitung"

Ich gestehe, dass der November nicht meine Zeit im Jahr ist, sosehr ich mich bemühe, möglichst jedem Lebensabschnitt viel Angenehmes abzugewinnen. Denn eines steht für mich außer Frage: Trotz aller Rückschläge und Widerwärtigkeiten braucht man im Leben Optimismus und vor allem bedarf es einer Öffnung zu den Menschen hin.
Dies allein fällt häufig sehr schwer, wobei die Ursache sowohl in der eigenen Verzagtheit wie auch in den Menschen liegt, mit denen man umzugehen hat.
Der November jedenfalls hält mit seinen diversen Totengedenktagen für mich ein reales Problem bereit: Die Trauer.

Oft frage ich mich, ob Trauer, die ich empfinde, nichts anderes ist als entrücktes Mitleid oder gar Selbstmitleid, das zwar einem realen Anlass entspringt, aber von einer surrealen Welt zeugt. Es ist deshalb so unangenehm, das eigene Verhältnis zur Trauer laut zu hinterfragen, weil die Zuhörer oder Leser allemal geneigt sind, daraus Forderungen an sie selbst zu erkennen.
Da ich jegliches Ansinnen in diese Richtung aufrichtig verneine, seien mir einige Bemerkungen zum Thema "Trauer" gestattet.

Der Tod an sich kann für einen naturwissenschaftlich geprägten Menschen nichts Schreckliches beinhalten, wohl aber der häufig leidvolle, tragische Weg des Sterbens. Die Problematik einer aktiven Leidensverkürzung, sprich Sterbehilfe, möchte ich hier gar nicht neu aufwerfen, sondern den Status des Todes charakterisieren.

Kann man allen Ernstes in Trauerreden Verstorbene persönlich ansprechen?
Definitiv besteht doch einzig und allein eine Wahrnehmung bei der Trauergemeinde; es handelt sich schlicht um einen Akt - bitte jetzt nichts Abwegiges interpretieren - der Selbstbefriedigung. Der Tote hat von dem ganzen Aufheben nichts mehr.
Dieses zu realisieren, scheint für mich ein wirklicher Weg der erleichterten Abschiednahme von Verstorbenen. Nichts geht mehr nach dem Tode; alles was man im Leben gegenüber dem Verstorbenen versäumte, falsch machte, lässt sich nicht mehr korrigieren. Jeder Versuch dieser Art ist nichts als auch scheinheilige Gefühlsduselei, die freilich von interessierter Seite mit „Aufarbeitung“ des Trauerfalls gravitätisch durchpsychologisiert wird.

Der Tod ist das logische und sinnvolle Ende, damit kann ich gut leben. Und dennoch wird mir das Dasein bisweilen schwer durch die direkte Konfrontation mit den Jenseitsgläubigen, denen ich in dieser Beziehung nicht zu folgen vermag, die aber von mir erwarten, dass ich ihren Totenriten respektvoll beiwohne, ja dass ich sie beispielsweise im Verwandtenkreis in Einzelheiten vollziehe.

Nein, der November, so wie diese Weltanschauung ihn geprägt hat, ist nicht mein Monat: Ich möchte niemals auf solche Art verabschiedet werden, zumindest müssen diejenigen, die mich dereinst auf herkömmliche Weise begraben wollen, wissen, dass ich dies ablehne.

Nun mag man fragen, warum ich all das eigentlich erzähle. - Ich denke, dass vielleicht eine ehrlich und offen geführte Diskussion über das Begehen entscheidender Stationen der individuellen Existenz einiges beitragen könnte zu einem entspannteren Verhältnis im menschlichen Miteinander.
Da fehlen einfach neue Antworten auf das mystische Weltbild.

Diesen Text verfasste ich im November 1997, veröffentlichte ihn in kleinerem Kreise und erneut im Jahre 2008 in meinem Buch "Menschliches Glauben", novumVerlag.

Samstag, 6. November 2010

Sequenzen von Skepsis (47)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

551
„Gott“ gibt es nur in Anführungszeichen.
Unter Berufung auf ihn führt man dennoch an, ein, aus, durch und vor.

552
Ähnlich einem Rasier- und Schminkspiegel,
schief am Haken oder am Teleskoparm fest,
ausziehbar, in beliebige Richtung schwenkbar,
sogar beleuchtbar, reflektiert die Politik ihre Fratzen.

553
Vergrabene Bücher brennen nicht.
So macht man das heute.

554
Gott sähe alles;
so blind ist der Mensch.

555
„Ehrlich währt am längsten“,
der schnelle Erfolg lächelt darüber.

556
Hektik verschwendet Zeit;
Gelassenheit genießt
und besinnt sich auf das Wesentliche,
sie weiß, was sie nicht zu glauben braucht.

557
Religion ist der Ruf nach Diktatur.

558
Gott hält sich Leibeigene.

559
Nächtlich erträumte Freiheit verblasst im Morgengrauen,
tags ersehnte Freiheit verglüht im Abendrot.
Einsame Gefangenschaft !

560
Das Geheimnis des Glaubens
offenbart den gepflegten Betrug.

561
Religiöse Kelche werden mit Blut gefüllt.

562
Das ewig Archaische
zwingt die Menschheit auf und in die Knie.

563
„Wie geht’s?“ fragt ziemlich empfindungslos nach dem Empfinden.
Empfindsamkeit ersparte Empfindlichkeiten.

564
Politiker sind so!
Sonst wären sie es ja nicht geworden,
machthungrig, unterschieden lediglich in zwei Kategorien:
Gewalt Duldende und Gewalt Anwendende!
Sie (be)dienen sich – nur sich.
Diplomatisch – ungelogen!

565
Das Vergessen haucht Frieden und führt in den Krieg.

566
Manche Gewohnheiten erfordern besonders dann Gewöhnung,
wenn sie wirklich gewöhnlich sind.

567
Behütete Köpfe sind die anfälligsten.

568
Die bezaubernde Bucht von St. Tropez erlangte durch einen Busen bigotte Berühmtheit.


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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Mittwoch, 3. November 2010

Das Leben in Wahrheit

Wie ist das Leben wirklich, wenn man es ehrlich lebt? Oder lässt es sich nur im Schein, unwirklich und mit Unaufrichtigkeiten aushalten?

Um Antworten zu finden, will zunächst geklärt sein, was denn „wirklich“ ist. Und in Erweiterung dieser Neugier gipfelt die Frage gar in der Formulierung, was denn Wahrheit sei.
Man mache sich nichts vor, die klügsten Köpfe schrecken davor zurück, weil sie ratlos sind, sich günstigenfalls vielleicht an Umschreibungen wagen. Das darf nicht verwundern, denn Wahrheiten, so klar sie an sich mitunter sind, überfordern leicht, weil der Mensch teils aus Ahnungslosigkeit, teils aus Bequemlichkeit und Überlieferung den Schein als wirklich akzeptiert, ihn sogar feierlich stilisiert.
Mit anderen Worten: Er sehnt sich nach Wahrheit, während er sich häufig in der Lüge und Täuschung wohlig einseift. Er verlangt danach, süchtig im archaischen Muster, aber heutzutage selbstverständlich „aufgeklärt“ und „emanzipiert“.

Grundlage des Szenarios ist das Wunder des Lebens, das auch die höchste Wissenschaft noch nicht entschlüsselt hat, wenngleich sie zu Recht in Anspruch nehmen darf, epochal näher an die Antworten gelangt zu sein als alle anderen „Lehren“, die im Wundersamen dogmatisch verweilen müssen, um sich nicht selbst aufzulösen.

Geburt und Tod gelten gemeinhin und vordergründig als Lebensbeginn und –ende, werden aber wie selbstverständlich hintergangen, indem Menschen an Reinkarnationen und/oder an „ewiges Leben“ in einer anderen, nicht definierbaren Welt glauben. Undefinierbarkeiten bedeuten für die meisten Menschen „ihre Welt“, für die man nötigenfalls alles, sogar das eigene Leben unter Erlangung von Ehre und Ruhm opfert.
Mit Wahrheit hat das nur die Wirklichkeit gemeinsam, dass Leid erzeugt wird und der Tod massenhaft vorzeitig und grausamst eintritt. – Ideologisch begründete Wahrheit!

Eine weitere Wirklichkeit ist die, dass es eine Befreiung von ihr nicht gibt, weil sie Wahrheiten verachtet, lebt sie doch durch die getäuschte Imagination, die objektiv die Unwahrheit, letztlich das Belogensein pflegt, um in aufrichtiger Absicht und Gefolgschaft Falsches, Erlogenes weiter zu verbreiten.
Das ist das einfache Raster von Religion und Esoterik, das die Menschheit umso gnadenloser beherrscht, je stärker eine weitgehend ungebildete Weltbevölkerung anwächst. – Ein Charakteristikum des Interimsmenschen.

Gerade aus diesem Bevölkerungswachstum heraus ergibt sich aber auch, dass es noch nie so viel individuelle Intelligenz auf dem Globus gab wie gegenwärtig. Ob sie die Qualität besitzt, das andauernde Chaos zu mäßigen und zu überwinden, wird sich einst zeigen. Zumindest entsteht Hoffnung, die sich einem Fatalismus widersetzt.

Aus eigener Erfahrung weiß jeder, wie leicht man sich in der persönlichen Wahrnehmung und vor allem in der Erinnerung täuschen kann. Spätestens aber seit der Aufklärung und der Etablierung der Naturwissenschaften kennen wir den Objektivitätsfaktor, der wesentlich jede freiheitlich-demokratische Grundordnung befestigt, nicht zuletzt deswegen, weil auch die fortentwickelten Geisteswissenschaften die Objektivität anerkennen (müssen). Theologie erfüllt nicht nur in diesem Zusammenhang keinen wissenschaftlichen Anspruch, es sei denn in der beschreibenden historischen Erforschung von Religionen.

Das bürgerliche Leben gestaltet sich seit jeher im jeweiligen gesellschaftlich-staatlichen Rahmen, war also nie von besonderer individueller Freiheit geprägt. Es herrscht das Recht des Stärkeren, des Reicheren. Wer heute ernsthaft daran zweifelt, hat nicht begriffen, dass sich lediglich in einigen Regionen die Methoden der Machtausübung gefälliger inszenieren, an der konsequenten verachtenden Menschen- und Naturausbeutung hat sich nichts geändert.
Wir trinken eben preiswerten Kaffee, während die Erntearbeiter dieser Bohnen darben, wir steigern friedliebend unser Bruttosozialprodukt und überschwemmen die Welt mit Rüstungs(un)gütern, mit denen man übrigens Kriege schürt, Menschen vernichtet.
So leben wir in Wirklichkeit! Ein paar Millionen Euro Entwicklungshilfe in Länder, für deren Fortbestand in ihrer Not wir politisch alles geregelt haben, notfalls verteidigen wir unsere Wirtschaftsinteressen sogar mit Soldaten, für die wir spätestens beten, wenn sie tot heimkehren, nachdem sie ja auch töteten.

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DENK MAL! Nr.9

Öffentliche „Religionsfreiheit“ ist der Freibrief in die Unfreiheit.

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Und was da an „kriegsähnlichen“ Machenschaften verschwiegen oder schöngefärbt wird, kann sich der Durchschnittsbürger nicht annähernd vorstellen.
Ebenso wenig ahnt die Masse, wie sie durch direkt gesteuerte Medien geblendet und verblendet wird. Zweifellos liegt in den Gleichschaltungen von Medien innerhalb der jeweiligen Herrschaftsgebiete der verfeindeten Ideologien der Schlüssel für Verhetzungen und Verunsicherungen.

Das System der Verängstigung wirkt unmittelbar in die private Sphäre; Bespitzelungen, Denunziationen, aber auch speichelleckende Kriecherei, Bestechlichkeit und euphorische System- und Untertanentreue konstruieren die Doppelmoral, die nach Bedarf noch jeden Bürger stürzen lässt.
Je irrwitziger das propagierte Weltbild, desto inhumaner stellen sich die Folgen ein, oft schleichend, bisweilen explodierend, um nicht etwa Besserungen zu erzwingen, sondern den eingeschlagenen Kurs zu halten: „Weiter so!“ Terroristen bekämpfen den Terrorismus!

Das ist die wahre Bühne der mit Göttern und Dämonen so gesegneten Welt, das ist die Wirklichkeit, die sich aus der Unwahrheit gewaltig aufbläht.
Ein wirklich aufgeklärter Geist kann erst recht heute nur ein Doppelleben führen, denn familiäre, berufliche und gesellschaftliche Bindungen, Traditionen und Verpflichtungen behindern die Orientierung an wirklichen Wahrheiten.
Echte Wahrheit verstört den Interimsmenschen in seinem „Mainstream“, er mag nicht die immanente Aufforderung zu eigenem Denken, merkt er doch intuitiv die Unfähigkeit, mit seinem eingeschränkten Kenntnisstand Probleme ernsthaft zu hinterfragen, sie gar zu lösen. Verdrängung im Glauben an Gott, an die Medien und an Politschwätzer ist das bescheidene Motto der Massen. Sie können und wollen nicht anders – mit nur wenigen Ausnahmen.

Dessen ist sich der analytische Denker bewusst, sodass er keine weiteren Fronten schafft in einem aussichtslosen Kampf gegen Dummheit.
Zurückhaltung zeichnet den Wissenden aus, denn er weiß, dass er nicht alles weiß, dass auch er Irrtümern unterliegen kann, wenngleich er sich gegebenenfalls um Korrektur bemüht.
Nicht gegenwärtige Gesellschaften lassen sich ändern, sondern die allmählichen Entwicklungen zukünftiger Generationen.
Mit dieser kosmonomen Grundhaltung können Herdenmitglieder nichts anfangen.

Wissen und Bildung werden nicht durch Waffen, Ideologien und Medienagitationen vermittelt, sondern durch Gedanken und Schriften, die abseits des sinnlosen Getöses entstehen, Kenntnisse und Grundhaltungen speichern, die für jeden Interessierten zu gegebener Zeit offenliegen.

Das Leben in der Wahrheit mit auch realistischen unliebsamen Wahrheiten, diese auch human abzumildern, muss der Mensch erst noch lernen.
Erst dann wird er Mensch sein.

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Sequenzen von Skepsis (46)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

535
Innerhalb des Gotteswahns einer der unterschiedlichen Oppositions-Parteien zu folgen, erscheint als nichts Besonderes.
„Gott“ aber als Hirnkonstrukt abzulegen und sämtliche Parteien zu hinterfragen, ist ungeheuerlich. Denn der etablierte Wahnsinn mag keine Enttarnung – in keinem der bisherigen Staatsverständnisse.

536 (Erst-Veröffentlichung: Februar 2009, Archiv)
Farbliche Enge:
Ein grüner oder roter Schal,
eine gelbblaue Fliege,
ein schwarzes Halstuch,
wie schnürten sie meine Kehle!
Erst recht eine lila Stola
oder eine braune Krawatte,
wie beugten sie mir den Nacken
hinunter zum tiefen Blick
in das ewige Gestrige!

Ein weißer Kragen,
weit offen zum Durchatmen
für die freie Rede
des klaren Verstands,
das wäre ein Anfang!

Ein kosmonomischer freilich.

537
Als die Musik mit Beethovens 9. Symphonie endgültig und wirklich irdischer Schwerkraft entstieg, war der geniale Maestro schon todgeweiht, trotz absoluten Gehörs taub, gemartert von körperlichen und seelischen Schmerzen.
Der „Götterfunke“ also eine Persiflage auf eine Fata Morgana, aus heutiger Sicht sogar eine ziemlich kitschig „schillernde“!?

538
„Genossen“ sind keine Freunde, eher zeitgleich ähnlich Leidende.

539
Wahrheiten, die sich auf Tabus stützen, sind Krücken.

540
Wer sich mit Mächten solidarisiert, die Krieg und Terror ausüben, hat den Frieden bereits verloren.

541
Kommt kein Echo, mögen Menschen fehlen.
Es könnten Bestien lauern.

542
An Wunder glaube ich nicht,
wundere mich auch nicht mehr.
Bewundern aber kann ich immer wieder.

543
Das Internet ist so schnell wie flüchtig,
im Datenrausch oft überschätzt.

544
Agitation ist ein überflüssiges Agens.

545
Dass der Mensch Feindbilder brauche, permanent präsent,
sehe ich – im Präsens.
Für das Futur bezweifle ich es
als Kosmonom.

546
Jugend sucht die Bühne,
Vorführungen dauern nicht selten bis ins hohe Alter.

547
Je kürzer ein Aphorismus,
desto länger bisweilen das Verstehen.

548
Erzrivalen recken Holzköpfe.

549
Gedanklich haben wir Reisefreiheit überall hin, doch in jedem Moment können wir nur an einem einzigen Ort weilen – nie ganz losgelöst von unserer Physis.

550
Jede Zeit pflegt ihre Irrtümer.

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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Montag, 18. Oktober 2010

Entwicklungsbedürftig: Der Interimsmensch

Die kosmonomische Betrachtungsweise stützt sich auf das im Universum immanente Prinzip der allgemeinen Gültigkeit von objektiven Naturgesetzen. Im Mikro- wie im Makrokosmos gleichermaßen setzt sich kein Mensch ungestraft über diese Gesetzmäßigkeiten hinweg, was sich besonders auch dann bestätigt, wenn sich der Mensch irrt, sei es aus Unkenntnis oder aus absichtlicher, vielleicht auch voreiliger Willkür.

Kausalität zu verinnerlichen und sie nach Möglichkeit auch zu beherrschen, sie anzuwenden, bedeutet eines der Hauptanliegen der kosmonomen Philosophie. Religionen und ihre esoterischen Ableger spielen in dem Weltbild – besser: Weltgeschehen – überhaupt keine Rolle, es sei denn in der Beschreibung der menschlichen Entwicklungsbedürftigkeit.

Denn trotz mehrheitlich sicherlich guten Willens, hangelt sich der Mensch von Elend zu Elend, hält diesen Zustand hauptsächlich durch Verdrängung aus, um in bigotter Regelmäßigkeit in Gewaltausbrüchen sein Heil zu suchen und sein Unheil zu finden.
Zumeist handelt er aus „Überzeugung“, die ihm religiös oder weltlich unter Berufung auf „Höheres“ indoktriniert wurde. Tragisch dabei, dass häufig die Dogmatiker wie ihre Eleven sich ihres Tuns nicht bewusst sind. Sie folgen evolutionär archaischen Gefühlen und weniger analytischen Denkoptionen, welche sich allerdings längst im Laufe der Evolution herausschälten und sich in der heraufdämmernden Aufklärung etablieren.

Der Massenmensch nicht und schon gar nicht seine Regenten merken diesen Tagesbeginn in ihrer fortdauernden Tranigkeit. Und sollte sie dennoch ein verfrühter Lichtstrahl treffen, ziehen sie sich die Decke über den Kopf oder werden aggressiv.

Irgendetwas stimmt doch wohl nicht in all den Traditionsverbundenheiten.
· Die Menschen wollen keinen Krieg – er ist dennoch allgegenwärtig.
· Gesundheit, Hygiene und Bildung seien Grundpfeiler der Zivilisation - die Rüstungsetats aber zur Vernichtung des Menschen übersteigen bei weitem alles bisher Gekannte.
· Sklaverei soll überwunden sein – der Menschenhandel blüht eben verdeckt.
· Naturschutz wird großgeschrieben – es wird ungehemmt gerodet, geplündert; Tiere und Pflanzen sterben aus.
· Die Menschenwürde sei unantastbar – fast ein Siebtel der Menschheit hungert.

Seitenweise ließe sich ein Katalog des Versagens und Verdrängens zusammenstellen. Das änderte freilich nichts an den Sonntagsreden, Mammutkonferenzen und den gezielten Verlogenheiten.

Und da beruft man sich aktuell geradezu überheblich auf die „christlich-jüdischen“ Wurzeln des Abendlandes, die genau wie die anderen religiösen Verankerungen im Laufe der Geschichte eine Abschlachtung nach der anderen inszenierten! Daran will man sich weiterhin orientieren!

Die Masse Mensch findet sich damit ab, denn sie stellt den Interimsmenschen dar, eine Entwicklungsstufe, einen Zwischenzustand nur, auf dem Weg zu einer humaneren Menschheit.

Denn daran besteht kein Zweifel: Auch der Mensch unterliegt der Evolution und wird in seiner Gesamtheit umso schmerzlicher bezahlen, je heftiger er sich diesem Wissen verschließt.

Im weiteren Verlauf der Menschheitsgeschichte wird sich die Humanität jedoch durchsetzen als das in letzter Konsequenz überlebensstärkere Prinzip.
Gemessen an der menschenunwürdigen globalen Gegenwart, pflegt die kosmonomische Philosophie eine futuristische Sicht der Dinge, die aber den nicht hoch genug zu schätzenden Vorteil aufweist, für die Zukunft begründete Hoffnung zu vermitteln, Anreiz für eine reifere und souveränere Menschheit.

Diese Zielsetzung ist nicht etwa ein Anlass zur Überheblichkeit gegenüber dem Interimsmenschen, sondern mahnt zur Besonnenheit, auch zu demütiger Zurückhaltung bei Auseinandersetzungen, eingedenk der Wirklichkeit: Der Interimsmensch kann nicht anders.
Kosmonomen übersehen nicht die Würde eines jeden Menschen, beanspruchen aber in Selbstbestimmtheit und mit Selbstsicherheit die Achtung auch der eigenen im Streben nach privater wie globaler Deeskalation.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Sequenzen von Skepsis (45)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

521
Man möchte anders als man kann, erst recht, wenn man es merkt: Ohnmacht macht sich breit.

522
Gewöhnlich lebt man Gewohnheiten bewusst, die unbewussten Gewohnheiten kennzeichnen vor allem den gewöhnlichen Menschen.

523
Orthodoxie bildet die giftige Substanz, an welcher der Interimsmensch scheitert.

524
Der Untergang des Interimsmenschen wird eine bittere Notwendigkeit, ein evolutionärer Meilenstein zur Ausbildung des Menschlichen, zur Etablierung der eigentlichen Humanität als dem stärkeren Überlebensprinzip mit überlegener Ethik.

525
Der Interimsmensch ist ein Kollektiv, dem sich das gebildete Individuum jederzeit entziehen kann – wenn es das kann unter den gegebenen Umständen!

526
Hat man Dummheit erst einmal medial etabliert, in jeder Hinsicht aufgerüstet, indoktriniert, gilt ein ehernes Gesetz: „Nie sollst du mich beim Namen nennen, noch dir ein Bild machen, willst du nicht zur Persona non grata erstarren.“

527
Befindet man sich über den Wolken, mag man nicht wahrhaben, was da unten so alles möglich ist.
Anders die Kosmonomie: Sie verfügt über den weiten, unbenebelten Blick inmitten der Dumpfheit. Ihre Wahrnehmung ist konkret und trachtet nach Befreiung und Licht, nicht nach Höhenflügen.

528
Vieles in so manchem Buchladen ist Ausdruck von Wahnsinn.

529
Kölner Karneval ist der verkleidete, wohl behütete, auch verkappte Scherz.
Karneval in Rio entblößt sich des Alltäglichen
und Venedig versinkt maskiert.

530
Religionsfreiheit ist das Recht der Privatsphäre und nicht die Bevormundung der Öffentlichkeit.

531
Sex und Religion:
Prüderie, Pornografie,
Animation, Prostitution, Perversion,
Infamie, Bigotterie
in flagranti!

532
„Gottes“ Erbarmen wäre einfach erbärmlich.

533
Die meisten Gedanken sterben stumm.

534
Kutten, Schleier, Talare:
Niente amare,
rigoros lustlos,
regide frigide.

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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Samstag, 2. Oktober 2010

DENK MAL! Deutschland

(Zum Nationalfeiertag)

Aus der sporadischen Reihe „Denk mal!“ hier ausnahmsweise gleich mehrere Anregungen:

Politiker erzählen vom Sparen und nehmen Unsummen an Neuschulden auf. Fazit: Man beherrscht die deutsche Sprache so wenig wie die Mathematik – oder man lügt ganz ungeniert.

Verkettungen: Schuldenmaximum – Bildungsdefizit – Regierungsversagen – Freiheitsverrat.

Das Volk als Souverän? – Märchenhaft!

Demokratie entgleist im Stuttgarter Bahnhof, weil Winkelzüge keine Schienenfahrzeuge sind.

Nach der Teilung die Einverleibung.

Grundgesetz, nicht Verfassung! Warum wohl?

Amerikanische und britische Truppen haben in Deutschland nichts zu suchen, sondern zu bewahren.

Souveränität ist ein Fremdwort.

Pressefreiheit ist niemals Pressegleichheit.

Aufschrei: Genmanipulation! Schweigen: Massenmanipulation.

„Kriegsähnlicher Zustand“ – dem Hirntod ähnlich.

Grün heißt unreif, schwarz wird einem vor Augen, rot sieht man, wenn andere vor Neid gelb werden. Braun wird man gebrannt. Wie wäre es mit „mehr Licht“?

Konzerne und Stiftungen haben kein politisches und schon gar nicht ein demokratisches Mandat.

Demokratischer Status quo: Diktatur durch unmündige und desorientierte Massen?

Ist im Klima von fiktiven Pandemien und Angsterzeugungen noch etwas zu retten?


Donnerstag, 30. September 2010

Sequenzen von Skepsis (44)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

509
Die Überhöhung des „Göttlichen“ baut auf die Demütigung des Menschen.
So funktioniert Religion.

510
Mit Vergeistigung regiert das Geistliche und erzeugt Geistlosigkeit, beschränkt das Menschliche. Verhindert den Menschen.

511
Die öffentliche Meinung ist eine höchst effiziente Lenkwaffe, gesteuert durch ideologisierte Strippenzieher, die nur eines fürchten: die freie Meinung. Wenn nicht totgeschwiegen, wird sie unterdrückt, verleumdet, gemeuchelt.
So wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit bis ans Ende des Interimsmenschen in seiner Erbärmlichkeit.

512
Die Wächter seien mit euch, dass sich niemand erdreiste!

513
Krieg schafft Arbeitsplätze, ist Vollbeschäftigung! Solange man überlebt.

514
Ehrgeiz: Wer geizt? Womit?

515
Idole werden gezüchtet, verkörpern aber eher selten Rasse noch Klasse.

516
Je größer die Bevölkerungszahl, desto zufälliger das Einzelschicksal.

517
Das Erben von Gütern mag sogar auf Erbgut beruhen, dessen Güte dadurch in keiner Weise definiert ist.

518
Das Denken in eingefahrenen Bahnen täuscht über das abgefahrene Profil hinweg.

519
Oft ist der Geist des Körpers schwerste Last.

520
Körpersprache moduliert vorwiegend Licht-, aber auch Schallwellen. Und die schlagen manchmal hoch.

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Irrglaube Integration

Wer in ein fremdes Land zieht, um dessen Freiheiten, soziale und politische Vorteile zu genießen, ohne sich um den Erwerb der Sprache und die Kultur zu kümmern, um stattdessen die eigene, ewig gestrige Religion zur Schau zu stellen und zu propagieren, kommt als Eindringling, ist unwillig zur Integration, unfähig zur Demokratie und Emanzipation.
Eine wirklich freiheitliche Gesellschaft wäre gut beraten, solche Rückschrittlichkeit nicht zu tolerieren, auf Eingliederungsbemühungen zu bestehen und nicht dem Irrglauben zu verfallen, man könne gesellschaftlichen Frieden oder gar Fortschritt mit einem Kaleidoskop veralteter Denkweisen verschiedenster Kulturen bewältigen.

Welten

Atemberaubend dieses Blau,
das die Augen öffnet, Lippen benetzt,
die Haut umschmeichelt,
das hörbar wird, wenn die Nacht
die Sterne entfesselt.
Das Blau, das betört,
alle Sinne weckt,
wie es so ehrlich das Meer türkis verklärt,
die Menschenmassen versammelt,
bunt und gut gelaunt.
Intensiver Duft erlesenster Darbietungen
des Universums von Farbe und Licht,
von Landschaft, Küste und Meer,
von Früchten und Leben. – Beflügeltem Leben,
das den Einheimischen nichts schenkt,
das aber Entspannung und Würde schöpft,
einlädt zur Muße und Kreativität,
in einsam geschützten Buchten,
an Klippen und auf Höhen vom Mistral gekühlt,
Selbstfindung, auch Demut nahelegt.

Und dann, oh St. Tropez, die reichliche Dekadenz
an deinen Quais, Molen und Stränden,
wo das Flair der Cote d’Azur
anrüchig vor Geld nicht stinkt.

Freitag, 27. August 2010

Sequenzen von Skepsis (43)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

496
In der Vereinsamung vereinen sich gar nicht selten Schwäche und Stärke.

497
Verunsicherung ist das Geschäft der Versicherungen.

498
Ahnungslosigkeit betet die Zuversicht an.

499
Esoterik ist der Schrott der Religion.

500
Einbildung erfordert keine Ausbildung.

501
Opportunisten kriechen in Löcher.

502
Welche Gruppe reflektiert schon über Gruppenzwang? Es sei denn die Selbsterfahrenen, die sich tief in Psychologie verfahren.

503
Angst ist ein Motor der Evolution. Und für den Menschen gilt: Wer sie am effizientesten reduziert, steigert die Würde, die Menschlichkeit, entmachtet strafende und belohnende Gottheiten zur Bedeutungslosigkeit.

504
Wir sind nicht machtlos, wenn wir das Schweigen besiegen.

505
Das Schreiben ohne nennenswertes Echo ist schmerzhaft und dennoch ein Hauch von Freiheit.

506
Zwangsneurosen entstehen aus Zwängen, ohne deren Beseitigung kaum Heilung erfolgen kann. Oft allerdings sind die Zwänge imaginär, was die reale Krankheit verkompliziert.
Religion wird aufgrund ihres massenhaften Auftretens nicht als Leiden definiert. Heilung kommt somit selten und eher „spontan“ vor.

507
„Von Ewigkeit zu Ewigkeit“ offenbart banales Unverständnis. „Ewigkeit“ meint Unendlichkeit von Zeit, „von .... zu“ markiert jedoch Anfang und Ende etwa einer Zeitreise oder einer Wegstrecke. Nur unendlicher Glaube nimmt derartiges Schwelgen hin.

508
In Prüderie und Spießigkeit. Amen.

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Montag, 23. August 2010

Regierungssprecher

„Sprechen Sie mir nach“, sagt der Regierungssprecher und die Nachrichtensprecher werden Für- und Nachsprecher von Absprachen und Versprechen, die der Vernunft und Wahrheit widersprechen. In Sprechblasen besprechen sie Entsprechendes, versprechen sich manchmal, mindern die Ansprüche hinab bis zum Sprücheklopfen.

Den Regierungssprecher freut seine Sprachgewalt, denn er muss nicht schön reden, aber schönreden. Auch laut muss er nicht sprechen, Lautsprecher sind überreichlich zugeschaltet. Das Sprachrohr braucht er nicht an die Lippen zu setzen, denn er ist selbst der Sprachtrichter. Sprichwörtliche Ausreden kann man ihm nicht absprechen.

Die freie Rede ist frei erfunden, es erfolgt beredt Freispruch für Faselei, Unvermögen redet sich heraus, Mitsprache wird eingeredet.
Unaussprechliche Sprachlosigkeit spricht sich rum, und so kommt Demokratie ins Gerede. Sie wird spruchreif, weil man nicht ausspricht, dass eine Aussprache das und nicht die Ausreden erfordert.

Freiheit basiert auf Sprach- und Sprechkultur, selbstredend mit Anspruch an den Zuhörer. Der Einspruch ist ein Teil des Rederechts, der Zuspruch ein Ergebnis reiflicher Überlegung.

Regierungssprecher als Sprachorgan zu bezeichnen, spricht nicht für sie, sondern verweist direkt auf die Sprachbarriere zwischen parteilich einseitiger Propaganda und offen unabhängigem Weltverständnis. Sprache dient mit ehrlichem Anspruch dem Verstehen und nicht dem Verdrehen.

Sonntag, 22. August 2010

Sequenzen von Skepsis (42)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

484
Massenmedien, Internet – so dicht mit Belanglosigkeit gefüllt, dass sich kein Echo brechen kann. Man unterschätze aber nicht das Langzeit-Potenzial von Müllhalden!

485
Industriemessen, Buchmessen, Heilige Messen. – Rituelle Massenvermessungen.
Selig die Vermessenen?

486
Die „Klimakatastrophe“ ist den Kirchen sogar eine himmlische Katastrophe.

487
Globalisierung erfolgt als logische Entwicklung der menschlichen Intelligenz, zunächst engstirnig, ohne Skrupel, unter jeher geübter „christlich-abendländischer“, inzwischen besonders auch US-amerikanischer Ausbeutermentalität. Die Herausforderung besteht aber in globaler Demokratie-Entwicklung, nicht in erkennbar globalem Kapitalismus-Diktat, denn der Kapitalismus baut sinnigerweise „potemkinsche Dörfer“, um die milliardenfach erzeugte Not, um seine Menschenverachtung zu kaschieren.

488
Ein „Gott“, „allwissend und allmächtig“, der eine Kreuzigung zulässt, ist Erfinder, ist Ursache des Kreuzes.

489
„Brot und Spiele“, eigentlich „Brot und Zirkus“, jener römische Minimalismus „unterhält“ bis heute die Horden und ihre Caesaren.

490
Mögen die ersten Menschen „Wilde“ gewesen sein, Anwender roher Gewalt, so hat sich seither wenig geändert. Sie bevölkern zahlreicher denn je die Erde, als sei ihr Prinzip ein Erfolgsrezept. Jede Epidemie aber schwillt an um hinzuraffen.

491
Trotz und wegen gewaltiger Bedrängnis entwickelte sich Menschlichkeit und gilt zu Recht als Beweis für den besseren Menschen in spe.

492
Geschmacklosigkeit pfeift auf Kultur, banalisiert sich selbst.

493
Überschätzung schätzt vor allem das Ich.

494
„Unbildung“, welch ein Unwort der Halbbildung, die sich gebildet gebärdet.

495
In der Natur überlebt kein Tier durch Gnade und Caritas. Aber auch gefräßiger Egoismus schützt nicht vor wilderen Jägern. Daher sollte Menschlichkeit ganz andere Qualitäten entwickeln.

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Mittwoch, 18. August 2010

Sequenzen von Skepsis (41)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

472
Gottfreie Menschen erscheinen den Religiösen als bösartige Unmöglichkeit.
So eingeschränkt, wenn auch gutmeinend, sind offenbarte Möglichkeiten.

473
Erzwungene Dummheit erzeugt unterschwellige Angst, macht krank; sie entwürdigt radikal vor allem, wenn sie mit „Gott“ oder „Gottähnlichen“ einhergeht.

474
Mit jedem Wunderglauben stellt sich der Mensch neben sich, neben die Realität.

475
Die andere Seite des Lesens ist die Volksverdummung.

476
Überspannungsschäden schlagen vermehrt durch als Reaktion auf die zur angeblichen Entspannung generierte Spannung in Film, Funk, Fernsehen und auf Papier. Permanent rauchende Colts hinterlassen ebensolche Schädel.

477
Das Niveau des Fernsehens unterliegt der Massenattraktion, ist folglich blendend seicht.
Und so entscheiden sich Wahlkämpfe; Präsidenten gehen daraus hervor.

478
Am Ideal der Demokratie lässt sich nicht rütteln! Was sich aber bisweilen als „Demokratie“ beweihräuchert, erschüttert als Diktatur betrogener Massen.

479
Genossen sind keine Freunde, eher Zeitgleiche, ähnlich vergeblich Kämpfende, Leidende.

480
Kollegiale Grüße klingen weder freundlich noch hochachtungsvoll, herzlich schon gar nicht, aber fachidiotisch.

481
Abgedroschene Phrasen, feierlich dem Jahresrhythmus der Gedenktage folgend, symbolisieren moralisierende Politik – ein Teufelszeug.

482
Vergesslichkeit plagt den Menschen; der Ideologe vergisst sich selbst, der Gläubige kann nicht vergessen, was er nicht erlebte, oder ist traumatisiert.

483
Denkbar! – Was ist das, angesichts des Menschen seither?


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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Dienstag, 10. August 2010

Menschenwürde ist mehr als eine Unantastbarkeit

In der Vergänglichkeit des Lebens entsteht dem Naiven eine unerträgliche Sinnlosigkeit, die zwangsläufig und unabhängig von Kulturkreisen nach stets ähnlichen Mustern zu einer Sinnkreation führt, der Sinn wird hergestellt. Geister und Götter lassen sich ersinnen, propagieren und bezeugen: Religion bekommt ihre Basis.
Dass dieser an sich banale Vorgang sogar intelligenteste Köpfe vollständig okkupiert, liegt in der Macht von Eingedrilltem und von Traditionen, denn diese eigentlichen Eingeschränktheiten suggerieren etwas von der irrational ersehnten, nicht minder kuriosen „Ewigkeit“, einer ebenso sinnlosen Unendlichkeit.

Der in einfachen und auch einfältigen Strukturen Denkende gibt sich in der Regel mit dem ihm vorgesetzten Weltbild zufrieden, merkt aber sehr deutlich die sprichwörtliche Last des Lebens im „Diesseits“ und zweifelt immer wieder an den Vertröstungen auf das „Jenseits“. In dieser Verunsicherung wird der Gläubige während der gesamten Menschheitsgeschichte bisher zum leichten Spielball für Machtbesessene.
Die Herrscher sind nicht selten zugleich die religiösen Repräsentanten oder aber Gefolgstreue im Glauben, die im Sinne „von Gottes Gnaden“ ihre Stellung rechtfertigen. Andere Regenten biedern sich gegen ihre eigentliche Überzeugung religiös an, nutzen die bewährten Entmündigungsmechanismen der Glaubenstraditionen.

Mögen nun einzelne Figuren durch Religion immer wieder ihren spirituellen Frieden finden, so können Religionen wegen ihrer offenen oder versteckten Alleinvertretungsansprüche bezüglich der „einzigen Wahrheit“ untereinander keinen Frieden begründen, geschweige denn bewahren. Man betrachte beispielsweise die unzähligen unversöhnlichen Aufspaltungen innerhalb des Christentums oder im Islam.
Im Erkennen solcher Zusammenhänge und im Durchschauen der entsprechenden Machenschaften wird es dem kritikfähigen Individuum leicht, sich innerlich von „Gott“ und seinem Brimborium zu befreien; die äußerliche Abkehr fällt aus Gründen von Überlieferungen und persönlichen Abhängigkeiten häufig sehr schwer. Denn der offizielle Bruch mit der Religion wird von Glaubensverfechtern gerne als „Nihilismus“ diffamiert, als eine Verneinung des Seins und seines Sinns schlechthin. „Gottlos“ wird zum Status des Makels, des Außenseiters.
Aus dem Glauben heraus können Religiöse die Gedanken der Aufgeklärtheit nicht nachvollziehen, ja sie dürfen sie innerhalb ihrer Systemtreue nicht einmal ernsthaft erwägen.

Welches Sein aber bieten Religionen?
Reduziert sich das Sein nicht auf sinnlosen Schein, indem man Körper und Seele trennt, das physische Leben mit Miss- und Verachtung belegt und Märchen über angeblich ewiges Leben einer „Seele“ verkündet, um von konkreten Lebensbedürfnissen und Erfordernissen abzulenken, Opfer verlangen zu können und alberne jenseitige Glückseligkeiten anzupreisen?

Alles spricht dafür, dass die religiös ausgemalte Seele ein ebensolches Gedankenkonstrukt darstellt wie „Gott“. Wie anders lässt sich erklären, dass das Seelenleben des Menschen, das heißt, seine gesamte gefühlsmäßige und bewusste Innenwelt durch Beeinflussungen des Körpers gesteuert wird?
Gewalteinwirkungen, Schockzustände, Drogen, Psychopharmaka, Narkotika und so weiter – auch „Gehirnwäschen“ – verändern kurz- oder langfristig die Persönlichkeit, schalten sie auch aus.
Eindeutig ist der menschliche Geist eine Funktion des Körpers und als solche vom Zustand des Körpers, vor allem des Gehirns abhängig. Beendet der Körper seine chemisch-physikalischen Reaktionen, stirbt er, gibt es auch seine „Seele“ nicht mehr.
In Analogie zur Mathematisierbarkeit der Natur lässt sich herleiten: Die Seele ist das Produkt aus Körper mal Geist. Wird einer der Faktoren Null, gibt es kein Produkt mehr.
Nur in geschaffenen Werken und in der Erinnerung der Lebenden kann vom Individuum entwickeltes Gedankengut „fortleben“ – für kosmisch unbedeutend kurze Epochen.

Die durchdachte Verneinung der Religion ist keine Miesmacherei, keine Hoffnungslosigkeit oder gar Resignation, sondern im Gegenteil die lebendige Aufmunterung, dem Leben an Ort und Stelle Sinn zu geben, die natürlichen Herausforderungen anzunehmen und zum Wohle des und der Menschen Einfluss zu nehmen, Widrigkeiten zu überwinden, zumindest zu lindern und andererseits die Freuden zu genießen und auszukosten.
Verantwortungsvoller Umgang mit Natur, Naturwissenschaft und mit dem Menschen gibt Lebenssinn und schafft die Werte wie Menschenwürde, Aufrichtigkeit, Achtung, Friedfertigkeit, Solidarität, Dankbarkeit, Hilfsbereitschaft und so weiter als geistig verstandene Orientierungen und nicht als religiöse doppel- und scheinmoralische Sonntagspredigten.
Die bisherigen Philosophien und Weltbilder versagen erst recht in der Moderne, sie fördern keine Lebensentwürfe und Initiativen, sondern berufen sich auf überholte Raster, die der Unterwerfung statt der Emanzipation und Mündigwerdung des Bürgers dienen. Darin begründet sich eine Bewahrungsmentalität, ein Konservativismus, der sich mit allen Mitteln gegen eine kosmonomische Aufbruchstimmung stemmt, der sich in überkommenem Gottvertrauen noch jede Schurkerei gegenüber Andersdenkenden herausnimmt und im weltweiten Kräftespiel genau das Chaos pflegt, vor dem die Religion angeblich den Menschen bewahren soll.

Die Menschenwürde sei unantastbar, heißt es in feierlichen Dekreten, die jedoch gegenüber der Wirklichkeit hauptsächlich ein Wunschdenken beurkunden.
Der Mensch schändet wie kein anderes Lebewesen auf dem Globus sich selbst, und er tut dies aus „Überzeugungen“ heraus, die mit Menschenwürde wenig, aber mit nicht ohne Absicht erdachten Überhöhungen zu tun haben. Das Individuum wird rücksichtslos den Zielen von Göttern und Ideen geopfert, angeblich zu höchster Ehre in der Pflichterfüllung: eine Perversion der Menschenwürde. Sie wird nicht nur angetastet, sondern verhöhnt und vernichtet.

Nicht „Religionsfreiheit“ kann Demokratie definieren, sondern Gedankenfreiheit und freie Meinungsäußerung, die beide durch Religionen und Ideologien eingeschränkt oder gänzlich unterdrückt werden.

Menschenwürde ist eine Errungenschaft des freien Geistes, der sich der Selbstbehauptung wie der gesellschaftlichen Verbundenheit erfreut. An diesen Werten gilt es, aktiv und dauerhaft zu arbeiten und sie zu gestalten.
Und es gilt in einer Zeit rasant expandierender technischen Möglichkeiten, offenes und getarntes Antasten der Menschenwürde zu erspüren und vielleicht zu verhindern.
Man sollte sich jedoch nicht überschätzen: Die regierenden Kräfte dieses fortgesetzten Mittelalters nach der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts missachten die Menschenwürde gerade durch Vortäuschung von Demokratie unvermindert effektiv, für den Durchschnittsbürger dadurch zumeist nicht wahrnehmbar.

Dem aufgeklärten Nonkonformisten ist die Verwirklichung der Menschenwürde ein aufrichtiges Anliegen; hier und jetzt und langfristig. Kosmonomisch avanciert die Menschenwürde zu einem Sinn des Lebens.

Sonntag, 25. Juli 2010

Sequenzen von Skepsis (40)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

460
Wer Religion verbieten will, ist schon im Bunde ihrer Teufel.

461
Fassadenschmierer karikieren sich und die Gesellschaft.

462
Das Leben spielt sich praktisch, faktisch ab, zu häufig aber theoretisierend und fabulierend unter Realitätsverlust.

463
Der Spitzel befriedigt seinen Voyeurismus, der Denunziant seinen Neid und seine Häme, der Vollstrecker berauscht sich sadistisch: Sublimationsmechanismen des Totalitarismus, Orgasmus der Spießigkeit, Impotenz des Menschlichen. Ideologischer Auswurf.

464
Trotz Bildung zu glauben, steigert nur die Dramaturgie des Theaters.

465
Zeit ist das Leben,
Gott die Verschwendung.

466
Gewohnheiten leben sich in Ritualen aus und verstärken sich durch unkritische Redundanz.

467
Der plakative Tod am Kreuz bedeutet eine fortwährende Nötigung der Menschheit durch das Christentum, auch wenn Gläubige das nicht glauben.

468
Irrtum und Korrektur – so definiert sich Leben.
Religion korrigiert sich nie, bestenfalls pfuscht sie.

469
Ein Fall für Freud: Nietzsche gehört zum intellektuellen Inventar, gar Repertoire, aber kaum jemand „glaubt“ ihm.

470
Erst nach dem Abschütteln von offiziellem Leistungsdruck stellt sich ein persönlicher Hauch von Freiheit ein.

471
Das Lob der Disziplin entartet rasch zur Etablierung unsinnigen Zwangs; Disziplinlosigkeit hingegen ist nicht zu rechtfertigen.

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Montag, 19. Juli 2010

Sequenzen von Skepsis (39)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

448
Wahlkampf dokumentiert sich als das Recht des Stärkeren, des Reicheren, des Taktierers, des Blenders. Das bessere Programm wird erst gar nicht erarbeitet, weil es zur Machterlangung überflüssig ist.
In einer emanzipatorischen Demokratie gäbe es statt eines Wahlkampfes „Wählerinformationen“ mit für alle Parteien gleichen, schmalen Budgets. Parteispenden und Lobbyismus würden als Bestechung strafrechtlich geahndet. Alle Medien wären zur politischen Neutralität verpflichtet, parteilich-parteiische Beiträge auffällig als solche zu kennzeichnen.

449
Sie haben ein Buch geschrieben? Kritisch abweichend?
Schön, wir werden es totschweigen, nicht verbrennen, denn das wäre uns nun doch zu heiß - vielleicht.

450
„Pseudo“ ist Fälschung oder Tarnung welcher „Wahrheit“?

451
„Menschenfreunde“, die es nötig haben, sich öffentlich zu instrumentalisieren, suchen ihren Profit auf sehr eigennützige Weise.

452
Fast 5.000 Delegierte aus 190 Nationen kamen im Mai 2008 für zehn Tage nach Bonn zur 9. UNO-Biodiversitäts-Konferenz, einem hochtrabenden Palaver zur Erhaltung der Artenvielfalt auf der Erde. Das dürftige Ergebnis dokumentiert „artgerecht“ wieder einmal die Vielfalt der menschlichen Einfalt, sprich der ideologiebedingten Unfähigkeiten.

453
Das aufgeschlossenere „Interim“ kauft sich sein „Bild“ am Kiosk, „spiegelt“ und „fokussiert“ sich trendgemäß, liest im „Allgemeinen“ von der „Welt“, „isst und trinkt“ sich durch die „Zeit“ und beschränkt seine „Rundschau“ auf das Glauben unter anderem an Presse und Druck.

454
Wir sind wieder wer!
Was heißt hier „wieder“?
Wer also sind wir? Wer ist „wir“?

455
Boxer ermitteln den Sieger durch einschlägige Funktionsstörungen verschiedener Körperorgane. Das Gehirn, so der Eindruck, ist überfordert, der Gesichtsausdruck während des „Wiegens“ Aug’ in Auge mit dem Gegner, aber vor allem nach dem „Fight“ wirkt selbst bei faustkämpfenden Akademikern schlicht angeschlagen, bekloppt. Die Masse johlt, das Geschäft wirft nie das Handtuch.

456
Die Erfindung des Geldes galt als Kulturleistung, seine Vernichtung in Form von Aktien und Spekulationen mag Kultur beenden.

457
Sogenannte Atheisten sind nicht selten nur von der Kirche Enttäuschte. In ihrem unterschwelligen Frust fehlt es ihnen an geistigem Antrieb und Kreativität; Resignation und passive Isolation kennzeichnen ihren geringen gesellschaftlichen Einfluss. Anders die wirklich Religionsfreien: Ihre übliche soziale Bedeutungslosigkeit ist begründet in ihrer ausgesprochen geringen Anzahl und in der Unterdrückung durch die Religionen, nicht aber durch mangelnde Lebensentwürfe und bequemes Wegschauen.

458
Kosmonomie rüttelt nicht, sondern zeigt lediglich auf. Die Komplexität erscheint der gängigen Opportunität allerdings unbequem und peinlich.

459
Was sich als „Intelligent Design“ verkündet, ist der laszive Versuch, Intelligenz zu verspotten, sie gläubig „auf ewig“ auszuschalten.

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Donnerstag, 15. Juli 2010

Sequenzen von Skepsis (38)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:


436
In der Infragestellung meines Ichs reicht mir niemand das Wasser. Aber ich kann schwimmen und dann vor allem stehen.

437
Die Kreativität in der Begeisterung kann nur der Begeisterungsfähige erzeugen.

438
Nackte Arme, empor gereckt, haben eine Faszination. Besuchen Sie einmal ein Rock-Konzert!
Revolutionäre hatten zumindest die Arm-Ausrichtung schon emotional erkannt.
Das ganze Gehirn in den Arm! Glücklicherweise lockert jedes Konzert die Armhaltung. Ein Rest von Gleichschaltung beschleicht mich dennoch.

439
Tage, die man noch einmal erleben möchte, scheinen so rar, dass es sich wohl doch um Stunden handelt.

440
Die sexuell „verführte“ Gesellschaft vermarktet Lust, auch in illegalen Geschäften und erpresst sich im Zwielicht einer sexuellen Verkommenheit zur Liebesunfähigkeit.

441
„Erzeuge schlechte Gewissen und regiere rigoros skrupellos!“ ist der erste Hauptsatz aus der „Philosophie des Interimsmenschen“.

442
Manche Orte sind einfach nur Dogma, theoretische schwarze Löcher.

443
„Ehrfurcht“ – welch eine Wortkonstruktion. Aufgrund von Furcht soll Ehre bekundet werden, wem gegenüber? Ehre, wem sie gebührt, also Ehrerweisung, Anerkennung, Achtung, Bewunderung, „Verehrung“!
„Furcht“ in dem Zusammenhang ist nichts als ein religiöses Druckmittel à la „Gottesfurcht“.
Der Natur gegenüber ist „Ehrfurcht“ geradezu lächerlich. Sie ist grandios, Leben erzeugend und vernichtend, sie ist moralisch wertneutral. Sie zu bewundern, besser noch zu berechnen, um ihre Gefahren menschenwürdig zu mildern, ehrt den Menschen.

444
Pestbeulen der Erdoberfläche brechen auf in Mega-Städten, die man irrtümlich für zivilisatorischen Fortschritt hält. Waren es früher die Höhen von Kirch- und Moscheetürmen, sind es heute die Wolkenkratzer der Blutsauger. Blut fließt in Strömen wie Öl und ist dennoch unbezahlbar.

445
Der Interimsmensch beschreibt sich durch absolutistische Herrschaft weniger Anführer und unbedingte Unterordnung der Massen, die das jedoch auch in euphorischem Starkult und in demütiger Bescheidenheit akzeptieren. Im Evolutionsprozess lässt sich daher keineswegs von einer Schuld des Interimsmenschen sprechen. Herrscher wie Beherrschte können nicht weiter denken. Freilich gibt es innerhalb dieser Beschränktheiten schwere Schuld. Das gesamte Interimssystem basiert auf Schuld, Sühne, Rache. Ganz am Rande schimmern auch Vergebung und Menschenwürde quasi als Brücken zum neuen Menschen.

446
Jedes gesund geborene Kind verfügt über die Optionen des neuen emanzipatorischen Menschen, wenn es denn eine entsprechende Umwelt anträfe und nicht in eine Indoktrination von der Taufe an. Das Potenzial ist angelegt.
Doch die Eltern kommen aus einer überkommenen, unterwerfenden Erziehung und ebenso in der Regel alle Bezugspersonen. Der neue Mensch steht bildlich am Start, es erfüllen sich bereits Startbedingungen hier und jetzt. Wenn auch noch selten und eher unbemerkt beginnt der evolutionäre Aufstieg.

447
Einst beneidete man die Deutschen um ihren „Kindergarten“ als freiheitliche Sozialeinrichtung, man übernahm das Wort ins Englische. Heute haben die Deutschen keine Zeit mehr für einen so langen Ausdruck. Sprachverhunzend verwenden sie das Kürzel KiTa (Kindertagesstätte) und verschleiern mit diesen gepriesenen Verwahrungsanstalten ihre Abneigung gegen Kinder, die den eigenen Verwirklichgungs-Ambitionen lästig im Wege stehen.
Umso ehrbarer die Arbeit so vieler engagierter KiTa-Träger und Mitarbeiter!

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Mittwoch, 14. Juli 2010

Anmerkungen aus der Demokratur-Republik Deutschland

In der Demokratie gelten Mehrheitsentscheidungen; wie anders dagegen in all den anderen Staatsformen.
Aber wäre der Unterschied doch nur so vorteilhaft, wie er vordergründig erscheint!
Denn Mehrheiten können erstens irren, und sie können zweitens durch Manipulation und Propaganda beschafft werden.

Vor diesem Hintergrund stehen alle gegenwärtigen demokratischen Gesellschaftsordnungen in einiger Distanz zum demokratischen Ideal, das ja in erster Linie ein System der Gleichberechtigung definiert.
Muss das Ideal nicht ein solches, das heißt unerreichbar bleiben, wenn man konzediert, dass nicht jedes Mitglied der Gesellschaft über die gleichen Entscheidungsbefähigungen verfügen kann?

Die Individuen verkörpern nun einmal unterschiedliche Fertigkeiten, Begabungen und Lernerfolge. Dies allen Ernstes zu leugnen, stellt einen Kardinalfehler aktueller Bildungsstrategien dar, was natürlich nicht erkannt wird (werden darf), denn die bewirkte Gleichmacherei auf niederem Niveau dient der zuvor erwähnten Mehrheitsbeschaffung auf lange Sicht, zur Festschreibung des bestehenden Staatssystems.

Die gegenwärtigen demokratischen Regierungen bedienen sich (oder müssen sich bedienen) einer unübersichtlich wachsenden Zahl von Lobbyisten und Beratern, die nicht etwa im Sinne von Unabhängigkeit fachlich-sachlich neutral arbeiten, sondern zielstrebig und mehr oder weniger direkt ihre jeweiligen Interessen durchsetzen.
Damit ist die Demokratie wirkungsvoll ausgehebelt, sodass der wahrscheinlich vom Kabarett stammende Ausdruck „Demokratur“ den Status quo ehrlicher hervorhebt.
Verbände und Konzerne ziehen die Fäden und kaum jemand sonst wird daneben geduldet. Politiker beten nach und handeln entsprechend. Die Parteien sind sich in bestimmten Grundausrichtungen definitiv undemokratischer Gesinnungen weitgehend einig. Der angebliche Souverän, das Volk, wird verblendet.

Genau aber das Gegenteil, nämlich die „Mündigkeit des Bürgers“, ist für eine funktionierende Demokratie lebenserforderlich.
Deshalb berufen sich auch die Blender vorzugsweise auf den vollmundigen Begriff „Bürgermündigkeit“, verstehen ihn aber unter dem neudeutschen Ausdruck „Mainstream“, also „dem folgend, was die politische Mode gerade so kreiert“.

Die Demokratie scheitert, schafft sie es nicht, eine demokratische Bildung in den Menschen zu verankern, eine Bildung, welche die Fähigkeiten des Einzelnen respektiert, vom Abiturswahn für alle abkommt, religions- und dogmenfrei Kenntnisse und Fertigkeiten in ruhiger pädagogischer Erfahrung vermittelt und politisch flatterhaften Aktionismus ausschließt.
Und natürlich heißt Bildung auch Erziehung zu Achtung und Toleranz, zu Anstand, Selbstwert und Verantwortung, auch Ermunterung zur Entschiedenheit gegen das Destruktive, gegen Mitläufertum und Opportunismus.

Demokratur – ich verwende den Begriff ernsthaft – mag dem Augenschein nach bisher gegenüber allen anderen Gesellschaftsordnungen überlegen und freiheitlicher wirken, allein, sie stützt sich auf Verlogenheit dermaßen, dass an echte Demokratie nicht zu denken ist.

Zurück zu den eingangs angesprochenen Mehrheitsentscheidungen.
Auch in einem Volk mit hoher Allgemeinbildung ist nicht jeder zu jeder Entscheidung befugt, ein gebildetes Volk kann aber für fachlich und demokratisch qualifizierte Regierungsberater und Transparenz leichter sorgen als die zur Zeit massenverblödete Menge, die sich in Religion, Esoterik, Pseudowissenschaft, Pandemie-Orgien, Börsenrausch und Wunderlichkeiten verheizt.

Der ärgste Kriegstreiber auf dem Globus und seine Vasallen nennen sich unter den beklagten Zuständen Demokratien. Sie unterdrücken jede essenzielle Kritik nicht auf die plumpe Art etwa von Bücherverbrennungen, sondern sie behindern eleganter die Verbreitung von Zweifeln an ihren Konzepten, sie beherrschen geschickt und umso rigoroser die Informationskanäle.
Zu den Unterschlagungen zählt unter anderem die klare und logische Aussage der kosmonomen Philosophie: „Demokratie und Kapitalismus schließen einander aus.“

Spätestens seit der französischen Revolution sollte gebildeten Menschen bewusst sein, dass Terror und Gewalt – auch im Namen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit – die Menschenwürde schänden, den Menschen entgeistigen und entleiben.
Nirgends wird man mit Gewalt Demokratie erzwingen, wenn man selbst zur Demokratie nicht in der Lage ist. Denn Demokratie heißt vor allem auch Gewaltlosigkeit.
Das hat das gesamte Demokratur-Parlament Deutschlands nicht begriffen, auch nicht die SED-Nachfolger, die sich zwar dem Afghanistan-Krieg verweigern, dafür aber heute noch behaupten, die DDR sei kein Unrechtsstaat gewesen. Klar – seine Gewalt konnte dieses Regime nur so lange gegen die Menschen einsetzen, wie es auch der Westen zum Beispiel durch christlich-verlogene Kredite stützte.


Allgemein ist festzustellen: Wir haben in Deutschland eine Demokratur, weil es bisher nirgends auf dem Globus eine Demokratie gibt.

Wäre das nicht eine Herausforderung für freiheitliche Menschen weltweit, in den bestehenden Scheindemokratien geistiges Terrain in brüderlicher Gleichberechtigung und Freiheit zu kultivieren?
Hier wäre theoretisch ein Ansatzpunkt und nicht bei den gequälten Menschen in totalitären Systemen, die man in kapitalistischer Vorherrschaft mit Scheindemokratie erneut betrügen und ausbeuten will!

Donnerstag, 8. Juli 2010

Sequenzen von Skepsis (37)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

423
Wenig zu wissen, aber vieles zu ahnen, zu argwöhnen, mag unser Schicksal sein. Ich glaube aber nicht daran.

424
Singt Bon Jovi: „It’s My Life“, hat er Recht!

425
Die „Offene Gesellschaft“ eines Carl Popper wird an offenen Wunden sterben, denn die Traditionen sind darauf nicht vorbereitet und wollen es auch nicht sein.

426
Das sich Eingraben in Gesellschaftsentwürfe nimmt den Tod vorweg. Die Ausgrabung veralteter Abhängigkeiten, sauber seziert und verstanden, verleiht Heiterkeit für die Zukunft.

427
Im zunehmenden Alter verblüfft umso mehr, dass Ältere schweigen.
Ich glaube, ich werde niemals alt, bevor ich sterbe.

428
Das Verstehen setzt auch ein Wollen voraus.

429
Die Natur lehrt, und der Mensch kann lernen, dass sich Götter wie noch jede evolutionäre Sackgasse aus der Natur erklären. Kosmonomie beschreibt ein Prinzip der Welt, das sich der Intelligenz von selbst mitteilt – ohne Propheten und Missionare, sodass der Bildungs-Fortschritt entscheiden wird, ob der gegenwärtige Noch-Nicht-Mensch seine Epoche durch die religiöse Apokalypse beenden muss oder sich doch seiner eigenen Weiterentwicklung öffnen kann. Sicher scheint, dass wir vor der bedeutendsten, sehr hohen Schwelle stehen.

430
Die Intelligenz der Bildungsminister bezeugen ihre Interviews; die Bildungskatastrophe entsteht nämlich als Konsequenz der Ideologie. Man kann davon ausgehen, dass die Minister ihren Posten, nicht aber die Ideologie wahrnehmen. Und wer stiftet die Ideologie? – Stiftungen zum Beispiel. Aber auch Parteiprogrammatiker und (weniger Geist-) Reiche.

431
Dummheit macht Schule. Ganz offiziell.

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Denk mal! Nr. 13

Wie viele der demonstrativen Beter auf den Fußballfeldern fahren als Geschlagene nach Hause?

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432
Mit Knuten knechtet man bewusst oder doch unbewusst. So selbstverständlich schwingen sie die Peitsche.

433
No risque – no fun! Das ist einfach fatal.
Der Klügere hat Spaß, viel Spaß daran, kein Risiko mit seinem Spaß zu verknüpfen. Er sorgt vor.
„Cool!“ sagt der Depp.

434
Sage ich „Du“, betrachte ich Dich als Kumpel. Verwende ich „Sie“, möchte ich Distanz wahren, um aber nur vielleicht eine freundschaftliche Empfindsamkeit zu signalisieren.

435
Las Vegas: Die „Oase“ in der Wüste! – Der dekadente Sumpf des menschlichen Größenwahns: „Gott“ segnet den Teufel: „Viva, Las Vegas“, stirb schnell!
Oder kommt etwa ein Multimilliardär auf die Idee, das zum Kulturerbe der Menschheit zu erklären? – Pardon! Jetzt habe ich ihn darauf gebracht.
Entwarnung!
Diese Kaliber lesen mich doch nicht.


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Mittwoch, 7. Juli 2010

Weltbewusstsein aus qualifizierter Weltanschauung

Wie ein Mensch seine Umgebung erkennt, hängt zunächst von zwei Kriterien ab: vom Umfeld und von den eigenen Wahrnehmungsfähigkeiten. Beide sind dem Individuum als Startbedingungen vorgegeben, also etwa Klimazone, Landschaft oder Gesundheit, Veranlagungen, Intelligenz, Eltern und Kulturkreis. Die Lebensumstände werden dadurch vorgeprägt, und wie alle Lebewesen befindet sich der Mensch ständig in einem Responsverhältnis; er reagiert auf Reize selbst dann, wenn er agiert, bereits von sich aus Reize setzt.

Eltern und andere nahestehende Personen entscheiden durch ihr Verhalten zunächst sehr direkt, wie Wahrnehmungen registriert und vor allem auch interpretiert werden. So kommt es im Laufe der Persönlichkeitsentwicklung zur „Bildung“, die keineswegs nur akademisches Wissen meint, sondern praktische Fähigkeiten und Kenntnisse, Lebenstüchtigkeit und Sozialisation als unverzichtbar einschließt.
Naturgemäß leitet sich daraus ein die Lebensregion betreffender, provinzieller Bezug her, der nie verlassen werden mag, wenn man sich unbewusst genügsam fügt oder durch Tradition und Ideologie, mehr oder weniger realisiert, anpassen muss.

Für eine qualifizierte Weltanschauung kann es glücklicherweise keinen Lehrplan, noch ein Examen geben, wohl aber Merkmale von Lebensoffenheit, -gewandtheit und Skepsis, die Probleme nicht in Positivdenkerei schönredet und verdrängt, sondern gelassen, aber bestimmt dem Destruktiven entgegentritt, ohne sich darin sinnlos zu verschleißen.
Letztere Einschränkung bezieht sich auf sinnleere Debatten, gar Kriege, die Menschenvernichtung und sonst nichts bewirken, hervorgerufen durch irrwitzige Verteidigung und Propagierung von Menschenopfern zugunsten von ebenso wahnwitzigen Göttern, Idolen und Weltbildern.

Bilden wir uns nicht ein, die technologisch begründete Globalisierung bewirke quasi automatisch eine Abkehr vom Provinziellen. Weltweiter Tourismus beispielsweise produziert mehr uniformen Konsum als Unvoreingenommenheiten, im „All-Inclusive“ steckt vor allem Ausgrenzung.

Für ein qualifiziertes Weltbild bleibt der Erhalt der Regionen und Provinzen wichtig, denn sie spiegeln die reiche Vielfalt des Planeten und unseres Lebens. Die Aufgabe besteht darin, Verständnis füreinander zu begründen und zu entwickeln, ohne dabei die Humanität zu verraten, sich etwa bei „Auserwählten“, bei Rassisten und Ausbeutern anzubiedern. Denn diese Sorten erkennen die Welt nur in sich selbst, in der Selbstsucht. Den Reichtum des Globus wollen sie materiell wie geistig nur für sich beanspruchen, da sie so arm im Geiste sind. In ihrer Erbärmlichkeit spielt Gewalt immer und unweigerlich eine Rolle.

Der Philosoph Immanuel Kant hat seine Heimat Königsberg nie verlassen und gelangte durch Wissensdurst und Denkleistung zu einem qualifizierten Weltbild.
Wie viel leichter müsste uns heute so etwas fallen, da wir über globale Informationskanäle verfügen.
Man irrt sich! Die Kanäle sind bemerkenswert ideologisch verstopft!
Gravierender noch, sie liefern eine Flut von Desinformationen und aufgeblasenen Belanglosigkeiten.
Wer heute dem Glauben an die Medien anhängt, vertraut einem goldenen Kalb, wird niemals zu einem qualifizierten Weltbild befähigt sein. Kann man jedoch zwischen den Zeilen lesen und unterzieht sich der Bemühung um das Zusammenhängende, Hintergründige und Beabsichtigte, wird man im Märchenwald schnell auf die Wurzeln stoßen.

Es geht vor allem darum, über den eigenen Tellerrand zu schauen, dann wird in dramatischer Klarheit deutlich, dass die Religionen dieser Menschheit nicht „himmlischen“, sondern jeweils kärglich provinziellen Ursprungs sind. Die Weiterverbreitungen des Glaubens durch Missionierungen ändern nichts an der religiösen Beschränktheit, sondern sie bestätigen vor allem in der blutigen Unterwerfung zum „rechten“ Glauben umfassend eine Geisteshaltung, die aus heutiger Sicht der fundierten Aufklärung den blanken Unsinn, die exzessive Menschenverachtung repräsentiert.

Der von zahlreichen Religionen jeweils erhobene Anspruch, dem einzig wahren Gott zu dienen, ist in sich absurd, verfeindet die Kulturen.
Ökumenische Bemühungen einiger Jenseitsverehrer erklären sich als Verzweiflungsakte, die verschiedenen Gottheiten quasi auf einen Nenner, einen weltbeherrschenden Gott zu reduzieren, doch hat das überhaupt nichts mit einer erforderlichen humanen, globalen Weltbetrachtung gemeinsam, sondern lediglich mit Machterhalt der Vergeistigten, die ihre Felle davon schwimmen sehen.

Globusumspannende naturwissenschaftliche und soziologische Zusammenhänge in ihren Ursachen und Wirkungen sind nicht durch Offenbarungs- und Wunderglauben zu erfassen, sondern erfordern waches Denken, kritisches und selbstkritisches, eigenes Zutrauen.
Angst beschädigt das Menschsein. Es wird bedroht durch die allgegenwärtige Angstbeschwörung religiöser Apokalypsen und modernistischer Pandemie-Propaganda, zu deren Zwecken man in offene Feindschaften zur Wissenschaft steuert.

Weltliche Ideologien wie etwa die verschiedenen Spielarten des Kommunismus unterscheiden sich kaum vom Spiritismus, denn die Denkstrukturen sind die gleichen: Die Partei (der Diktator) hat immer Recht. Feindbilder werden wie bei den Religiösen gepflegt, Naturgesetze je nach Parteiziel missachtet, Menschenrechte sowieso.

Ein Weltbewusstsein ist nie und nimmer durch religiöse Traktate und Gebetbücher und auch nicht durch ein Parteibuch zu vermitteln, zu ideologisiert und dogmatisiert verkörpern sie unvertretbare Begrenzungen der Gleichberechtigung aller Menschen.
Emanzipation stellt aber kein Naturgesetz dar, sondern ist in Denkleistungen begründet, die ihrerseits durch Wissen und Achtung vorzubereiten sind. Wir brauchen eine ideologiefreie, Natur und Menschen achtende und nicht ausbeutende Bildung und stehen damit vor der Aufgabe der Neuzeit, die immer rasantere Neuerungen hervorbringt, den Menschen aber mit abgestandenen Ideen und Philosophien füttert, um ihn üblicherweise in Schein- und Doppelmoral ruhigzustellen.

Wer von den Mitteleuropäern oder Nordamerikanern weiß denn wirklich, wer wo unter welchen Gesundheitsgefahren für einen Hungerlohn die preiswerten Jeans eingefärbt hat?
Wer von jenen weiß, welches Leid die Waffen, die in ihren Ländern zur Wirtschaftsankurbelung produziert werden, weltweit verursachen?
Wer von jenen weiß, warum so viele Menschen hungern, während sie selbst auffallend oft übergewichtig daherkommen?
Wer weiß, ..., wer weiß, ..., wer will überhaupt wissen, was wirklich in der Welt geschieht?
Aber wahrscheinlich haben die meisten von jenen „Gottvertrauen“, beten vor sich hin, wie sich auch ihre Regierungen bei bestimmten Anlässen besonders feierlich auf Gott verlassen, um gottverlassene, das heißt, unmoralische Politik als freiheitlich-demokratisch zu verkaufen – und jene meisten glauben auch das noch!

Es ist abwegig, mit einer raschen Änderung des Status quo zu rechnen, denn über Hunderte von Generationen gepflegte Verhaltensweisen beseitigt man nicht mit ein paar Gegenargumenten, mögen sie auch noch so stichhaltig sein. Deshalb zu resignieren, kann sich ein intelligenter Mensch eigentlich nicht leisten, wenngleich man Verständnis aufbringen muss für jeden, der angesichts der riesigen zu überwindenden Hürden verzagt, gar verzweifelt.

Auch ich bin weitgehend ratlos, auch entmutigt, doch habe ich mich aufgerafft zu alternativen Denkanstößen, die ich in den 12 Thesen des Kosmonomischen Manifests formulierte. Ich verstehe sie als eine Ausgangsplattform für die konkrete, im Detail zu erarbeitende Charta einer neuen Weltordnung, die vielleicht die erste wäre, die eine solche Bezeichnung rechtfertigte.
In dem Zusammenhang möchte ich nicht zum ersten Mal auf eine äußerst wertvolle Website von Walter Rath, besonders auf den Teil „Schlussfolgerungen“, hinweisen:
„Gotteswahn“.

Meine Überzeugung ist es, dass sich eine vielgestaltige Menschheitskultur global auf Mindeststandards der Humanität verbindlich einigen wird. Denn weiterhin ungehemmt gegen die ein Weltbewusstsein anmahnende Vernunft zu verstoßen, wird genau in die Katastrophen führen, die bisher auf den Kanzeln und Podien beschworen werden.

Der Weg wird zweifellos sehr lang, ich werde den Durchbruch zum Aufbruch nicht mehr erleben.
Gerade weil ich Bürger eines der freiheitlichsten Länder der Erde bin, ist es mir möglich, die Verhinderungsmechanismen von Demokratie und Freiheit deutlicher zu erkennen. So weiß ich um meine bescheidenen Mittel, mit denen ich dennoch einige erfreuliche Nachdenklichkeit bewirke.

Das Kosmonomische Manifest ist nachzulesen zu Beginn dieser Website im Monatsarchiv Mai 2008, in englischer Sprache im Archiv November 2009.
Es lässt sich nicht mehr verschweigen.

Freitag, 2. Juli 2010

Sequenzen von Skepsis (36)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

412
Der Tod spielt nur im Leben eine Rolle.

413
Frage nicht ungeduldig die Frauen, sondern lasse sie erst antworten.

414
„Gott“ geht nicht zum „Teufel“; so schön es wäre!

415
Deinen Gott nimmt dir keiner. Das musst du schon selbst vollbringen.

416
Mittelalterliche Teufelsaustreibungen in Mitteleuropa, etwa im Jahre 2000! So auch in Paderborn, der angeblich katholischsten Stadt Deutschlands, die in ihren Broschüren wirbt: „Paderborn überzeugt.“ - Mit der Methode!

417
Zensur ist der bedeutendere Druckfehler.

418
Öl-Multis und Presse-Magnaten schwärzen die Demokratie, sodass sogar „Ampel-Koalitionen“ oder Regenbogen-Regierungen zur Programmgestaltung kaum über Farbe verfügen.

419
Ein derber Kalauer besagt, in einer Autoschlange habe man oft ein Arschloch vor sich. Mindestens ebenso viele kommen einem aber entgegen.

420
„Nehmen Sie die Menschen wie sie sind,“ sagte Adenauer, „es gibt keine besseren.“
Der war ja auch ein Fuchs.

421
Du, hier? .... Sie, nicht?

422
Effektivität von Denkunfähigkeit dokumentiert sich im computerunterstützten Papier-Ausstoß.


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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Dienstag, 29. Juni 2010

Kreationismus: Auch die Einfalt ist eine evolutionäre Option

Hinlänglich bekannt ist die Erkenntnisblockade der katholischen Kirche mit dem von ihr diktierten ptolemäischen Weltbild. Der kulturelle Schaden im Hinblick auf eine verhinderte andere Menschheitsgeschichte lässt sich nicht abschätzen.
Immerhin fand in der Neuzeit eine, wenn auch zögerliche Öffnung statt, wesentliche Teile des wissenschaftlichen Erkenntniszuwachses werden inzwischen kirchlicherseits akzeptiert.
Bedeutung hat der Sinneswandel zunächst nur für eine Minderheit der Erdbevölkerung, denn die Mehrheit folgt anderen, häufig noch verschrobeneren Religionen und Ideologien. Unter dem Aspekt ist es wohl zutreffend, das Christentum der Gegenwart als die vordergründig „humanste“ Jenseitsmentalität zu betrachten. Die bisher weitreichendsten demokratischen Entwicklungen erfolgten – mit all den zu beklagenden Einschränkungen – in den christlichen Kulturregionen.

Mit dieser leicht nachvollziehbaren Feststellung erschöpfen sich aber bereits die Meriten, denn das Christentum und seine schier unüberschaubaren Aufspaltungen und Ableger beherrschen den Menschen nach wie vor, die Methoden sind jedoch subtiler, das heißt, getarnter, verborgener und gerissener, eben undurchsichtiger vor allem auch im Zusammenspiel mit anderen Religionen und Weltanschauungen, Esoterik und Pseudowissenschaften eingeschlossen.

Nicht der Mensch als Individuum stellt das Ziel dar, sondern der ungehemmte Machtanspruch herrschender Cliquen, die sich ihrerseits untereinander befehden und kein Opfer und Risiko zur eigenen Glorie ausschließen.
Es mögen diese Binsenweisheiten sein, die besonders auch Christgläubige an der „schlechten Welt“ verzweifeln lassen. Schuld daran kann aber kein „Gott“ sein!
Nein, es ist der Mensch, der nach Wissen strebt und „Gott“ in Frage stellt. Damit hat man das Feinbild etabliert: Es ist die Wissenschaft.
Für die naiv auf Glauben Getrimmten ist klar, dass die „Wissenschaft“ irrt, besonders exponiert in der darwinschen Evolution.
Man selbst hat zwar von Wissenschaft keine Ahnung oder ein schräges Bild, sodass es umso leichter fällt, „Gottes“ Kreationismus getreu der kindlichen und kindischen Bibelsprache dogmatisch einzufordern.
Objektivierbare Beweisführungen und offensichtliche Zusammenhänge werden gebetsmühlenartig vom Tisch gefegt, denn neben der wissenschaftlichen Kausalität bedeutet Objektivität für die Kreationisten bereits einen „Gottesfrevel“.
Im Sinne des Wortes ist der kreationistische Blick beschränkt.
Diese eingeengte Sicht, die ihre Hochburg vor allem im sogenannten Bibel-Gürtel in den USA angesiedelt hat, strebt weltweit nach Macht und Einfluss; die Mittel dazu stehen ihr durch knochig konservative Gläubige in reichem Maße zur Verfügung.
Man beachte parallel dazu auch das desolate allgemeine US-Bildungssystem als Paradebeispiel für Glaubenszuwachs auf der Basis von Bildungsmangel. Die Eliteuniversitäten sorgen lediglich für den Nachwuchs des Machtestablishments.

Die einfältige Ideologie beeinflusst bereits höchste Entscheidungsträger, obgleich die Leugnung der Evolution, also von Entwicklung überhaupt, die sich überall im Mikro- wie im Makrokosmos offenbart, dem Offenbarungseid menschlicher Intelligenz gleichkommt, gnadenlos mit folgenreichen Fehlschlüssen.
Ausgerechnet die von der katholischen Kirche abtrünnigen und sich der „wahren“ Bibelauslegung verbunden fühlenden Evangelikalen vollziehen den dramatischen Rückschritt, zurück ins vorsintflutliche Weltbild.
Das hindert jedoch auch „fortschrittliche“ Protestanten und sogar Katholiken in Europa nicht daran, den gleichen fundamentalistischen Irrwitz zu verkünden, weniger am Stammtisch als in zweifelhaften Seminaren, und sogar in Bildungsgremien.

Noch sind die Phantasten des „Designer-Gottes“ eine Minderheit, die jedoch missionarisch die Gesellschaft aufmischt.
Schon manche Fehlentwicklung hat die Evolution einfach aussterben lassen.
Der Mensch als intelligentes Wesen aber ist keine evolutionäre Fehlentwicklung, so wie ihn die Religiösen redundant als „erlösungsbedürftig“ abwerten.

Das freilich unterscheidet die kosmonome Philosophie umfassend von der Weltensicht der Leidensverehrer und biblisch Betrogenen.

Dienstag, 22. Juni 2010

Achtlos vorbei

Eine meiner „Sequenzen von Skepsis“ heißt: „Die Achtung vor dem eigenen Körper könnte eine Lebensversicherung sein.“
Solcher Anspruch lässt sich steigern: „Die Achtung vor der eigenen Persönlichkeit könnte der Auftakt zum Humanen sein.“
Gemessen am Status quo der Menschheit sicherlich eine idealistische Sicht, die der Massenmensch, den ich schon mehrfach als „Interimsmenschen“ charakterisierte, nicht erfüllen kann. In seinem ausgeprägten primitiven Egoismus mangelt es ihm an Achtung generell, es fehlt ihm das distinguierte Bewusstsein bezüglich des Begriffes „Persönlichkeit“ im Allgemeinen wie auch im konkreten Einzelfall, und er ist indoktriniert mit fragwürdigen traditionellen Ehrbegriffen einerseits und durch stupide Tagesabfolge andererseits, sodass kaum Reflexionen aufkommen, die humane Aspekte wirklich und effektiv in den Vordergrund befördern könnten.

„Achtlos vorbei“ stellt ein Qualitätsmerkmal dar.
Entsprechend denkt, redet und handelt der Interimsmensch geradezu systematisch chaotisch aneinander vorbei – vorbei an der Option zur freiheitlich-demokratischen, emanzipierten Persönlichkeit, vorbei an humaner Friedensfähigkeit, vorbei letztlich an Kultur und Menschenwürde.

„Unter einem gläsernen Kuppeldach wabert ein Anti-Universum aus Ignoranz und Tabus“, formulierte ich als eine meiner „Sentenzen von Freiheit“ und beziehe mich damit keineswegs nur auf das Berliner Reichstagsgebäude, sondern auf Parlamente schlechthin.
Die aktuellen politischen Zustände fielen wohl kaum vom Himmel, sondern sind das Ergebnis von Interimspolitikern, die sich trotz ihres Unvermögens immer wieder – mit welchen Mitteln auch immer – an der Macht halten. Denn nur Macht ist das Ziel – dafür wird gekämpft, getäuscht, taktiert, paktiert, übervorteilt, gelogen und natürlich Krieg geführt.
Je dümmer man das Volk hält, desto leichter fallen solche Ränkespiele, die darauf aufbauen, den Reichtum der oberen Kasten wie eh und je zu sichern und zu mehren, um den Einfluss der Minderbemittelten und Verarmten nicht nur zu minimieren, sondern auszuschalten.
Bestens bewährte Kumpanen in solchen Gesellschaftsordnungen stellen die Religionen, sie segnen die Zustände göttlich „auf Ewigkeit“ ab und garantieren für die Schein- und Doppelmoral.

„Achtlos vorbei“ an allem, was der Ursachenforschung und –ermittlung dient, vorbei an den tatsächlichen Problemen, vorbei an den Möglichkeiten zu Verbesserungen!
Völker im „Achtlos-Vorbei-Modus“ können keine weitsichtigeren Politiker generieren.

Aus diesem Menschheits-Unglück weist einzig und allein Bildung einen Ausweg.

Wird Ihnen, werte Leser, deutlich, warum die Staaten lächerliche Bildungs-Budgets aufweisen, während die Ausgaben zur Menschenvernichtung durch Kriege und Wirtschaftsspekulationen ins Unermessliche steigen, die schamlosen Überschuldungen den Folgegenerationen die Zukunft verbauen?

Solange Bildung nur vorgegaukelt oder als Gleichmacherei fehlinterpretiert wird, achtlos vorbei an längst vorhandenen Erkenntnissen, spielt es für eine konzeptionslose Zukunft daher überhaupt keine Rolle, welche Ignoranten regieren.