Mittwoch, 18. August 2010

Sequenzen von Skepsis (41)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

472
Gottfreie Menschen erscheinen den Religiösen als bösartige Unmöglichkeit.
So eingeschränkt, wenn auch gutmeinend, sind offenbarte Möglichkeiten.

473
Erzwungene Dummheit erzeugt unterschwellige Angst, macht krank; sie entwürdigt radikal vor allem, wenn sie mit „Gott“ oder „Gottähnlichen“ einhergeht.

474
Mit jedem Wunderglauben stellt sich der Mensch neben sich, neben die Realität.

475
Die andere Seite des Lesens ist die Volksverdummung.

476
Überspannungsschäden schlagen vermehrt durch als Reaktion auf die zur angeblichen Entspannung generierte Spannung in Film, Funk, Fernsehen und auf Papier. Permanent rauchende Colts hinterlassen ebensolche Schädel.

477
Das Niveau des Fernsehens unterliegt der Massenattraktion, ist folglich blendend seicht.
Und so entscheiden sich Wahlkämpfe; Präsidenten gehen daraus hervor.

478
Am Ideal der Demokratie lässt sich nicht rütteln! Was sich aber bisweilen als „Demokratie“ beweihräuchert, erschüttert als Diktatur betrogener Massen.

479
Genossen sind keine Freunde, eher Zeitgleiche, ähnlich vergeblich Kämpfende, Leidende.

480
Kollegiale Grüße klingen weder freundlich noch hochachtungsvoll, herzlich schon gar nicht, aber fachidiotisch.

481
Abgedroschene Phrasen, feierlich dem Jahresrhythmus der Gedenktage folgend, symbolisieren moralisierende Politik – ein Teufelszeug.

482
Vergesslichkeit plagt den Menschen; der Ideologe vergisst sich selbst, der Gläubige kann nicht vergessen, was er nicht erlebte, oder ist traumatisiert.

483
Denkbar! – Was ist das, angesichts des Menschen seither?


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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

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