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Samstag, 7. Dezember 2024

Die Presse aus kosmopolitischer Sicht

 



Eine bis in die letzte Konsequenz „freie Presse“ gibt es nirgends auf der Welt, denn jedes Medium, wo auch immer, gehört einem Eigner, sei es eine Person, irgendeine Organisation oder der Staat. Keiner unter solchen Eignern ist logischerweise bereit, fundamentale Kritik an sich auf Dauer zu ertragen, denn schließlich bedeutet solche massive Hinterfragung die Ablehnung des „Spiritus Rectors“ und fordert seine Gesinnungsänderung oder seine Demission. Entsprechend erfolgt eine Zensur, die sich von „wenig tolerant bis totalitär“ gebärdet.

Wie selbstverständlich basiert Zensur aber auf der Lüge, um geistige wie ungeistige Besitzstände zu wahren oder auszubauen, in diktatorischen Systemen mit unverhohlener Gewalt.

Diese banale „Weisheit“ ist Teil eines kosmopolitischen Bewusstseins, muss es sein, realitätsgebunden und nicht dem irrationalen Wunschdenken verfallen.


Die Quintessenz daraus für den an umfassender Wahrheit interessierten Konsumenten besteht in der Nutzung möglichst weiterer verschiedener Medien, die sich in ihren ideologischen Verlogenheiten widersprechen mögen und dadurch Hinweise zur eigentlichen Wahrheit andeutungsweise enthalten.


Wer sich aber lediglich auf einseitige Nachrichten verlässt und daraus sein Weltbild erstellt, gehört sicher zur absoluten Mehrheit der Menschen, denen keine entsprechende Medienauswahl zur Verfügung steht, etwa durch gesellschaftspolitische und traditionelle Gegebenheiten oder durch eigene Bequemlichkeit bis hin zur Ignoranz.

Indoktrination und Demagogie finden ihren Nährboden in eingeschränkter und kontrollierter Presselandschaft. Rassismus, Feindbilder und Hass gewinnen den Charakter von „Wissen und Wahrheit“, auf deren verlogenen Grundlagen Kriegsgefahr und Kriegsbegeisterung um sich greifen.


Etablierte Demokratien, die diktatorisch beispielsweise den Empfang ausländischer Sendestationen verbieten oder technisch unterbinden, demontieren ihre eigenen Standards und Ansprüche, denn solche Vorgehensweisen lassen sich ausschließlich nur durch Verleumdungen und eigene Verlogenheiten begründen und durchsetzen.


Aus diesen geradezu simplen Zusammenhängen ergibt sich, dass wir 1.) keine echte Demokratie auf dem Globus verzeichnen, 2.) dass authentische Freigeister, Kosmopoliten, Kosmonomen und Pazifisten verschwindende Minderheiten darstellen, die gleichermaßen von Despoten wie von Scheindemokraten angefeindet werden, und dass 3.) selbstbewusstes Weltbürgertum ein intelligentes und moralisches Verantwortungsbewusstsein als unverwechselbare eigene Kraftquelle zur Erhaltung und Pflege von Humanismus und Frieden aufbringen muss.

Diese Aufgabe erfordert ein Selbstverständnis als Individuum und nicht als „Herdenschaf“.

 

 

 

Mittwoch, 20. März 2024

Von innen heraus erfassen

 


Astronomen arbeiten mit höchsten wissenschaftlichen Standards und Methoden an den Erkenntnissen über das Universum , innerhalb dessen sich ihr eigener Standort befindet – keine leichte Aufgabe, Aufbau, Form und Struktur des Weltalls von innen heraus zu erfassen.


In einer ähnlichen Situation, jedoch weit weniger wissenschaftlicher Seriosität, bewegt sich die Menschheit, die in ihren jeweils regionalen Kulturblasen lebt und sich schwertut, die menschliche Gesamtheit aus den lokalen Abschottungen heraus zu erkennen. Völlig unwissenschaftlich und ideologisch beschränkt, gibt sich die Menschheit stattdessen dem kleinkarierten Konkurrenzkampf der Anschauungsblasen untereinander hin – und das mit barbarischer Akribie, das heißt mit immer effizienteren Zerstörungs- und Vernichtungsoptionen von Kriegen.

Intelligenz wird in den Dienst der Destruktion gestellt, immer unter ähnlichen Berufungen auf „alleingültige“ Religionen und Ideologien in menschenverachtender Abwertung des individuellen Lebens, das als „Kanonenfutter“ und Kollateralschäden kalkuliert wird.

Die für alle Kulturkreise gültigen und übergeordneten planetaren Parameter werden nicht erkannt oder fälschlicherweise und niederträchtig zur Untermauerung der jeweilig kleinkarierten eigenen Kulturblase interpretiert und missbraucht.

Die Menschheit ist drauf und dran, sich auf derartig perfide Weise die eigene Zukunft zu zerschmettern. Vielleicht ist aber „auf perfide Weise“ in diesem Zusammenhang auch zu ersetzen durch „propagierte Desorientierung“, was den Aspekt der Hoffnungslosigkeit überhaupt nicht mindert.

Kosmonomische Besinnung? – Ich bleibe dabei als Kosmopolit, als Pazifist und aufgeklärter Humanist, als Kosmonom.

Möge das Dasein denkbar werden und lebenswert!

 

 

 

Mittwoch, 1. Juni 2022

Sequenzen von Skepsis (494)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


5444

Pazifismus wird in sich auswalzender Einfalt wieder kompromisslos verlacht, verspottet, bis dem plattmachenden Kanonendonner wieder das Lachen vergeht und er wieder wimmert: „Nie wieder!“ Und eine Lügenrunde beginnt wieder, widerlich.


5445

Der Treibstoff der protzigsten Yachten ist Skrupellosigkeit.


5446

Jagdvergnügen“? – Zum Schießen!


5447

Dem Volke dienen“ meint in hinlänglich bekannten Etagen, sich selbst zu bedienen.


5448

Amerika hat immer einen Schuss frei in seiner traditionellen Unfreiheit!


5449

Wirklich Freie lehnen sich nirgends an, stehen aber zu ihrem Wort.


5450

Wo sind nur die Jahre hin? Wo kamen sie her? Wer bist du, derartig fragend? Warst du nicht da?


5451

Theologie“ an Universitäten verpasst dem Glauben nur scheinbare Wissenschaftlichkeit und der jeweiligen Hochschule einen Grad der Beliebigkeit.


5452

Auch Europa ist keine Insel, wohl aber eine Ansammlung von politischen Eilanden, jedes ein Vulkan ziemlicher Unberechenbarkeit.


5453

In wirklich freier (Aus-)Wahl ist auch die Möglichkeit zu respektieren, das gesamte Angebot zu verwerfen.


5454

Wer politische Preise in „Menschenleben“ kalkuliert, gleicht einer Naturkatastrophe, gegen die man sich bei Zeiten schützen muss.


5455

Gotteshäuser“ fungieren als Ideologie-Küchen und Feindbild-Ateliers.


5456

Man nimmt den Menschen die Zeit, damit sie keine für Besseres haben.


5457

Auf dem Balkon die Redenschwinger und Plärrer, da unten die johlenden Massen, die schweigende Mehrheit, abseitig distanziert bin ich, hellwach ziemlich alleine hier, aber nicht einsam im kosmopolitischen Selbstverständnis.



© Raymond Walden

 

 

 


Freitag, 13. Mai 2022

Sequenzen von Skepsis (491)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


5412

Wahrnehmung und „für wahr halten“ unterliegen der Subjektivität, wie denn anders? In diesem Bewusstsein schärft sich die Suche nach Objektivität als der markanten Basis von Intelligenz.


5413

Verkörpert Objektivität humane Intelligenz, bedeutet Ideologie Idiotie, Religion in diesem Sinne wird extrem grenzwertig.


5414

Freiheit verkommt im Moment der dogmatischen Gleichschaltung zur Ideologie, in der sich die sogenannte „freie Welt“, bei der sicheren Beweislage von Intelligenzmangel, derzeit befindet, ein Defizit, das ausartet zum Idiotiewettbewerb mit anderen ebensolchen systemischen Beschränktheiten unter der simplen Bezeichnung von „Krieg“.


5415

Wo käme ich hin, ließe ich mich durch Medienmeinungen leiten? Ich weiß es dezidiert: Ich könnte mich nicht mehr leiden.


5416

Zu allen Zeiten halfen Medien noch jedem „Arsch“ in den Sattel. Und dann ritten sie mit, bald übernahmen sie die Dressur, wenig später das Regiment.


5417

Sitzt die Mehrheit Irrlehren auf, etwa gegen Naturgesetze oder Humanität, unterliegt sie dem Diktat althergebrachter Unmenschlichkeit, vererbter Demokratieunfähigkeit und eingedrillter Demokratiefeindlichkeit. Sie ist kein Feindbild, die Mehrheit wird des Menschen Feind. Wahlen werden zur Farce.


5418

Dem kosmonomischen Anspruch von Demokratie entspricht bisher kaum ein Staat, denn allen fehlt es an Ehrlichkeit, Gedanken- und Meinungsfreiheit und an konsequenter Friedenskultur nach innen und außen.


5419

Frieden ist Lebensvoraussetzung, Krieg die Annullierung des Lebens, geistig wie biologisch.


5420

Die Kultur von angeblich grünen Männchen und Weibchen gibt es natürlich auf keinem der bekannten Planeten. Phantasten probieren es jetzt mit aller Unbescheidenheit auf der Erde.


5421

Null-Covid“ in China – noch ein Großmacht-Wahn!


5422

Überzeugter Kosmopolit und Europäer zu sein, ist offenbar etwas ganz Anderes, als der alles andere als demokratischen Brüsseler Bürokratiekonstruktion zuzustimmen.



© Raymond Walden



Samstag, 9. Januar 2021

Surfin' Raymond Walden

 


Die sich zuspitzenden pandemischen Einschränkungen veranlassen mich, auch im eigenen Blog häufiger Rückschau zu halten, und ich möchte interessierte Leser gerne ebenfalls zum „Segelsetzen“ animieren.


Surfen Sie, wenn Sie mögen, durch über 1300 Veröffentlichungen seit 2008 bis heute, beginnen Sie einfach rückwärts von der Gegenwart immer weiter in die junge Vergangenheit oder gehen Sie monatsweise vor, indem Sie vom aktuellen Monat auf die entsprechenden Monate der Vorjahre schauen. Besonders Ausdauernde mögen chronologisch dem Blog vom allerersten „Post“ folgen, ähnlich der Lektüre eines Buches.

Wenn Sie sich darauf einlassen, betrachten Sie sich bitte vor allem als völlig frei und ungezwungen, zu keinerlei Meinung genötigt, jederzeit bereit, die Tour zu verändern, zu unterbrechen oder einfach zu beenden.

Anregung ist meine Absicht, nichts darüber hinaus!


Aus dem Anlass der aktuellen Weltsituation, gebe ich hier einmal einen völlig willkürlichen „Start“ frei, ein fingiertes „Interview vom anderen Stern“ mit einem von mir erfundenen Mark Imagine über globale Dummheit.


Erhalten Sie sich Freiräume, Besonnenheit und Lebensmut, bleiben Sie gesund und freundlich!


Ihr/Euer


Raymond Walden


=> Hier geht es zum Interview.

 

 

Mittwoch, 6. Mai 2020

„Verglauben“


Sie kennen das Verb „verglauben“ nicht, so will ich es Ihnen vorstellen. Denn es ist meine eigene Wortschöpfung, um eine bestimmte menschliche Handlungsweise, auch eine Haltung zu kennzeichnen.
Gehen wir vom bekannten „glauben“ aus, eröffnen sich drei Glaubensarten:
  1. Jemandem glauben = vertrauen
  2. Das Eintreten einer Realität vermuten => Erfahrung, Wissen, Beweisführung, Kausalität, Objektivität
  3. Irreales als Realität gleichsetzen => Religion, Esoterik, Aberglaube, Ideologie
Verglauben“ drückt jeweils die Bedingungslosigkeit (wider alle Vernunft) aus, mit der solchem Glauben die Treue gehalten wird, deutlicher gesagt: die totale Verfallenheit, die Besessenheit, die Unfähigkeit des Zweifelns, die Unbelehrbarkeit, die Fesselung bis zur Selbstaufopferung, Selbstzerstörung durch Dogmatisierung.
In der Variante 3) kommt ein offener Drang oder verdeckter Hang zur Missionierung hinzu, die deutlich eine sinnvolle und für die Gemeinschaft so fruchtbare Diskussionskultur überschreitet und verletzt.

Das Verglauben steht in Verwandtschaft zu: sich verlaufen, sich verrennen, sich verirren, sich verbeißen, sich zerreißen. Auch Adjektive wie vernagelt, indoktriniert, versklavt, hörig, unmündig, verblendet, „verpeilt“ und verwirrt finden sich in unmittelbarer Nachbarschaft.

Menschen verglauben sich sowohl absichtlich wie unbeabsichtigt, in guter wie niederträchtiger Intention, häufig aus Bequemlichkeit, in Gedankenlosigkeit, aber auch aus Opportunität, in vorauseilender Pflichterfüllung, aus Neid und Hass, Nationalismus, Rassismus und dem Dünkel von Auserwähltheit.

Sich zu verglauben meint also, sich – aus welchem Grund immer – gegen die objektive Wirklichkeit zu positionieren und aus dieser Scheinwelt gegebenenfalls die Wirklichkeit bis auf das Grausamste und Verachtendste zu fälschen.
Fake“! Sic.
Wird nun solche Fälschung regierungsmächtig, wie es traditionell gang und gäbe ist, übernimmt die Fälschung den Status der Realität und gilt als „wahr“.
Ein Ausweg aus dieser Welttragödie ist nicht in Sicht, denn die Menschheit, überheblich, wie sie sich gerne gibt, steht offensichtlich noch auf tiefen Sprossen ihrer Entwicklungsleiter. Ich spreche gerne vom „Interimsmenschen“.
Die überfliegenden Fortschrittspropagandisten verglauben sich ebenso wie die gestrigen fundamentalistischen Kreationisten.
Fern einer weit aufgefächerten Aufklärung kann es aber nur ein Verglauben geben, geradezu exemplarisch im Jahre 2020 vorgeführt durch die Covid-19-Pandemie. „Man“ hat sich rundum verglaubt in einer „verwahnt“ einigen Uneinigkeit. (Und damit habe ich gleich noch ein weiteres eigenes Wort erwähnt.)

Das Verglauben wie die Verwahnung sind bereits exzessiv aktiv, die freiheitliche Grundordnung zu zerstören, da die Massen in Meinungsumfragen den Saboteuren schon zu absoluten Mehrheiten verhelfen – ein untrügliches Signal, dass die Demokratie im „Fake“ versinkt.
Ich möchte es wie folgt beklagen:
Gute Nacht, Deutschland, schlafe aus und erwache!
Die Welt um dich, Deutschland, ist freilich nicht besser, du aber hättest Potenzial genug, sie hilfreich zu inspirieren, stattdessen baust du ab und verglaubst dich seit längerem in seltsamen ideologischen Verwahnungen.
Als Kosmopolit, als Kosmonom kann ich dir geistig nicht folgen.




Mittwoch, 12. Dezember 2018

Kosmopolit, Pazifist, Europäer – Tagträumer?

Gegenfrage: Nationalist, Militarist?

Nachfrage: Wann führten wo Nationalismus und Militarismus zu realem Frieden, auch ohne Stellvertreterkriege?

Zusatzfrage: Welche indoktrinierte Ideologie verträgt sich mit den Prinzipien von Emanzipation und Demokratie, mit der Logik von Humanität und Gewaltfreiheit?

Insistenz: Welcher Nationalismus kommt ohne verlogen konstruierte Feindbilder, ohne Menschen verachtenden Rassismus aus? Welches Militär führt nicht durch Kadavergehorsam jegliche menschliche Intelligenz ad absurdum?

Unerbittlichkeit: Welcher Auserwähltheitswahn kommt ohne Sklaverei, Folter und Mord aus?

Fazit:
Die Weltgeschichte bis zum heutigen Datum dokumentiert eine sich aufgrund von Unreife, von Bildungsmangel und aufgrund von vielfältigster Indoktrination permanent in Gewalt verirrende Menschheit.
Nicht Humanität und emanzipiertes Menschenrecht regieren, sondern totalitäre Ideologien und Religionen.
Der weitaus größte Teil der Menschheit lebt in geistiger und daraus erwachsender physischer Zwangslage.
Entsprechend bescheiden und ohnmächtig stellt sich als Alternative die philosophische Aufklärung dar, die darüber hinaus in keinem Staat der Erde über offizielle gesellschaftliche Anerkennung, geschweige denn Regentschaft verfügt. Nur in wenigen Landstrichen auf dem Globus lassen sich öffentlich aufklärerische Meinungen ohne Gefahr für Leib und Leben der erhellend Argumentierenden vertreten!
Angesichts rasanter technologischer Fortentwicklungen mit immer bedrohlicheren Szenarien der Fehlanwendungen der Errungenschaften steht die Menschheit ganz schonungslos vor der Frage: Sehenden Auges weiter so in den Abgrund oder vielleicht doch Besinnung und Neuorientierung?

Für letztere Option kommt nur Aufklärung in Frage, vielleicht ähnlich dem Kosmonomischen Manifest.
Dazu bedarf es einer grundlegenden Auflösung eines Missverständnisses vorab: „Religionsfreiheit“, wie sie beispielsweise in den UN Menschenrechten untermauert wird, kann nicht heißen „beliebige religiöse Willkür“ in der staatlichen Öffentlichkeit. Religion muss ausschließlich auf die Privatsphäre mit Rücksicht auf die Privatsphäre anderer beschränkt bleiben. Die konsequente religiöse Neutralität, beziehungsweise religiöse Unabhängigkeit des Staates erscheint als zwingende Neuorientierung für ein friedliches menschliches Miteinander. Das gilt ebenso für alle religionsähnlichen Ideologien und um sich greifenden esoterischen Parawissenschaften.

Die geistige Umorientierung kann niemals in kriegerischer Aggressivität erfolgen, eine beispielsweise kosmonomische Gesellschaftsordnung benötigt kein Arsenal von Angriffswaffen, denn aus ihrem Selbstverständnis verbietet sich jeder Angriffskrieg.
Pazifismus bedeutet jedoch nicht, einem Angreifer tatenlos bei seinem schändlichen Vernichtungswerk zuzuschauen, sondern sehr wohl verteidigungsüberlegen vorbereitet zu sein. Das betrifft zunächst eine vorausschauend konsequent ehrliche Deeskalationspolitik, aber darüber hinaus eine höchst moderne Waffentechnik, die mit herkömmlich albernem und traditionellem Militarismus nichts im Sinn hat, sondern zugleich und generell einem allgemeinen Katastrophenschutz dient. Es erfordert künftig beispielsweise keine Atomraketen, keine U-Boote und Panzer, um die gesamte Energieversorgung und Infrastruktur eines Aggressors lahmzulegen und seinen Angriff schon im Keim zu ersticken.

Jede freiheitliche Wertegesellschaft muss sich innerer wie äußerer Destruktion widersetzen, will sie nicht von vornherein ihrer eigenen Vernichtung Tür und Tor öffnen; sie muss sich unbezweifelbar verteidigen, aber nicht angreifen, gar erobern können.
Pazifismus meint eben nicht geduldige Wehrlosigkeit, sondern geistige Überlegenheit in einer auch materiellen Vorsorge zu möglichst unschlagbarer Selbstbehauptung, sprich Verteidigung und nichts sonst.

Europäische Perspektive?
Um von einer nennenswerten europäischen Perspektive zu reden, muss sich Europa erst einmal selbst definieren und sich mit sich selbst identifizieren.
Die Europäische Union als aufgeblasener und flatterhafter Staatenbund kann bisher nur mehr schlecht als recht bestehen, weil es in der großen Internationalität noch verheerender drunter und drüber geht, weil die Menschheit, trotz wissenschaftlich-technischer Innovationen, mental im primitiven Mittelalter verharrt.
Die kleinen europäischen Einzelstaaten besitzen nicht die geringste Aussicht, künftig in einem kulturellen und wirtschaftlichen Wettbewerb mit den Bevölkerungsmassen Chinas und Indiens oder mit den Machtzentren der USA und Russlands zu bestehen.
Der europäische Staatenbund der EU aus zum Teil kleinkariert nationalistischen Weltfremdlingen und einigen etwas potenteren, ihre Möglichkeiten in historischer Rückwärtsgewandtheit verplempernden „Mittelmächten“, muss endlich erkennen, dass nur ein in allen Konsequenzen zu gründender europäischer Staat als „Vereinigte Staaten von Europa“ in freiheitlich demokratischer und föderaler Grundordnung den Menschen dieses Kontinents Sicherheit, Wohlstand, Selbstwert und internationale Konkurrenzfähigkeit ermöglichen kann.
In der föderalen Struktur geht es keineswegs um Kultur- und Identitätsverluste der Mitglieder im Bundesstaat, sondern um das definitive Gegenteil: um die Bündelung des reichhaltigen Erbes und seiner Macht in all seinen Facetten, in der Gewissheit eines sicheren Friedens untereinander und im Vertrauen der Stärke nach außen.

Aus der Vielfalt innerhalb eines solchen Staates leitet sich seine Weltoffenheit ab, begründet sich auch sein kosmopolitisches Selbstbewusstsein, aus der Vergegenwärtigung, Teil des ganzen Globus zu sein. Diese Teilhabe spornt an, die kulturellen und wissenschaftlichen Besitzstände zu bewahren und weiterzuentwickeln, sie zum Segen des gesamten Erdballs nicht provinziell zu verspielen, sondern international zu behaupten und mit ihnen gegen alle möglichen Destruktionsversuche vorausschauend auf Frieden, Gewaltfreiheit und Einhaltung der Menschenrechte hinzuarbeiten.

Tagträume?
Mag sein – für eine verschlafene und religiös-ideologisch eingeengte, verunsicherte, aber egoistische Ansprüche pflegende Konsum-Gesellschaft.

Als Kosmopolit, Pazifist und deutscher Europäer sehe ich das anders, das heißt: Wir haben konkret die Option, im Namen der Humanität menschlicher zu werden.
Das Kosmonomische Manifest (hier and here)  ist mein Beitrag in diesem Sinne.



Freitag, 28. Oktober 2016

Sequenzen von Skepsis (252)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3213
Wie sollte sich ein Weltgewissen regen aus der schrulligsten Regionalität sich befehdender Religionen?
Verbindliche humane Wertigkeit muss erst noch durch wahre Menschen entstehen, aus universaler Einsicht in die Erfordernisse eines würdig-emanzipierten Miteinanders, auf dieser Erde, in diesem Leben und nicht in unvorstellbaren Wolkenkuckucksheimen.

3214
Stets bin ich irritiert, wie Menschen, wie die Menschheit gegen ihre so emphatisch vorgetragenen Werte frevelt, in einer selbstsicheren Arroganz, die wie selbstverständlich auch kosmonomische Anregungen ignoriert, sie geflissentlich unterschlägt, wohl ahnend, dass da ein Ansatz für eine neue Gesellschaftsordnung und Weltphilosophie ganz andere, ehrliche und wahre Perspektiven eröffnet, nämlich einfach, aber durchaus schmerzlich der Evolution folgend.

3215
Leidenschaft befeuert Liebe und Leben, doch erst in der herannahenden Leidensgemeinschaft erweist sich der Wärmevorrat einer gelebten Liebe.

3216
Wachstum hier, Umweltbelastung da! Dazwischen das Chaos morbider Überforderung und gehässiger Übervorteilung.

3217
Ist dein Flachbildschirm größer als dein Wohnzimmerfenster, frage deinen Arzt oder Apotheker. Erbitte aber zuerst Auskunft über deren Fenster. Ab ähnlichen Ausmaßen herrscht auch da Überbelichtung.

3218
Mancher sucht in der Wildnis einsame Freiheit und „steigt aus“, andere befreien sich durch Rückzug aus einer verwilderten Zivilisation inmitten der Gesellschaft.

3219
Die übliche unethische sexuelle Doppelmoral erzeugt Ekel.

3220
Gerade auch Phantasten treffen bisweilen voll in Wahrheiten. Das zu erkennen, gehört in die Zuständigkeit seriöser Analyse.

3221
Aus der Begrenztheit kommt unsere Angst, besonders auch durch naturwidrig gezogene Linien.

3222
Am Beginn eines Pfades zum Frieden steht die umfassende Wahrheit über die Ursache des Krieges – schonungslos, ungeschönt, wissend.

3223
Wissen meint, auch an den möglichen Irrtum zu denken.

3224
Anleiten! – Nicht anleinen.

3225
Alles ist relativ und hängt vom Betrachter ab, den die Evolution in Position brachte.

3226
Freiheit wäre Weisheit.

3227
Medien strahlen die Glaubwürdigkeit ihrer Eigentümer und Betreiber aus.

3228
Helden des Oberflächlichen brauchen Publikum.

3229
Wem gehört deine Gesundheit? Man belauert dich.

3230
Die übliche Lebensweise orientiert sich an biederer, prüder, überkommener Tradition und selten am Mut zu Eigenständigkeit und kritischer Hinterfragung. Dafür sorgen alle bisherigen Herrschaftssysteme aus Angst vor eigener Entmachtung, aus Kleingeistigkeit und Scheinheiligkeit.

3231
Als Kosmopolit wandert man nicht aus in Traumwelten, sondern lebt sehr bewusst vor Ort, wo man aber jeglicher Puppenstuben-Idylle entwächst, regionale Sandkasten-Mentalität hinter sich lässt, um einzutauchen in ein globales Weltverständnis, das sich an jedem beliebig anderen Ort ebenso bestätigt. Man hat Verstand und Mut dazu oder hängt zeitlebens an den Marionettenschnürchen provinzieller Märchenerzähler und fingerfertiger Strippenzieher.

3232
Du sollst keine fremden Götter neben mir haben!“ Wer als „Gott“ so spricht, bestätigt unmissverständlich die Existenz noch anderer fremder „Götter“. Von Menschen erdachte, eben nach bewährt berüchtigtem Muster.

3233
Als Weltbürger hinterlasse ich der Menschheit unzählige Friedenszeichen.

3234
Umweltschutz bedeutet auch kategorischen Waffenstopp!


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de 


 

Montag, 8. August 2016

Sequenzen von Skepsis (243)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3072
Konsequenz garantiert Abhilfe! Aber will man die?

3073
Wissen wird anerkannt, geachtet und zertifiziert, beliebt aber ist das Blendwerk.

3074
Kosmopolit wird man nicht durch Massentourismus, sondern in der objektiven Wertschätzung des Fremden wie aber auch durch unvoreingenommene Kritikfähigkeit. Weltoffenheit jenseits von Ideologie, Nationalismus und Religion bildet die Grundvoraussetzung.

3075
Wahrheiten sind unbequem im Erkennen wie im Ertragen. Im Verstehen aber liegt der unüberbietbare Komfort, auf dem erst sich Kultur aufbaut.

3076
Was ist „Gott“ anderes als eine unberechenbare irrationale Variable.

3077
Auch Dummheit hat zwei Seiten: die menschliche und die unmenschliche, letztere als gravierende und tragische.

3078
Furcht vor Unbehagen nach dem Vergnügen (post coitum tristesse) führt Verzagte zum Verzicht auf den Genuss.

3079
Mord-Medien“ suhlen sich endlos in der sensationsheischenden Berichterstattung über Mord und Totschlag, über Naturkatastrophen, Terroranschläge, über Flugzeug- und Schiffsunglücke, Verkehrsunfälle und sonstige möglichst tödliche Schicksalsschläge. Je nach Situation treten „Experten“ zum x-ten Wiederkäuen gemutmaßter Zusammenhänge auf. Es macht sich gut, wenn die Moderation mit weinerlicher anteilnehmender Stimme säuselt, während Endlosschleifen blutige Bilder zeigen, Explosionsdonner krachen oder zumindest Sirenenautos durch den Hintergrund jagen. Darüber hinaus stellen Mord-Medien ihre geballte Sub-Intelligenz zur Schau in mehreren Kriminalfilmen pro Tag, wobei der eine oder andere auch gleich zweimal gezeigt wird.
Solche Medien tragen in einer dekadenten Gesellschaft durchaus auch den Status einer „öffentlich-rechtlichen Anstalt“.
Der Begriff „Lügenpresse“ erscheint da beinahe schmeichelhaft, denn es handelt sich um Kanäle unverhohlener Volksverdummung.

3080
In einer aufgeklärten Gesellschaft nach der Todesstrafe zu rufen, brandmarkt die Schreihälse als Gegner der Aufklärung, als Verachter des Humanen. In der Duldung dieses Schwachsinns beginge die Aufklärung einen fatalen Irrtum mit der Folge der Selbstzerstörung. Wirkliche, human gereifte und fundierte Aufklärung weist solchen Geistern ganz entschieden die Tür.

3081
Lange schon reinkarniert der Wilde Westen, pulsiert das europäische Mittelalter, besäuft sich zaristische Zügellosigkeit und morden Mafia-Strukturen: Zurück zu den Wurzeln! Das heißt: Weiter so wie bisher mit Höllenritt und Hexensabbat!

3082
Wie Antikörper verhalten sich Moralisten und ihre kleingeistigen Ableger, wie sie sich der menschlichen Körperlichkeit schämen.

3083
Der Horizont markiert eine physische Grenze; im Menschenbild mehr noch die Möglichkeit der Metamorphose zur Persönlichkeit.

3084
Was die Deutschen als Zerstörungspotenzial in Peenemünde entwickelt hatten, vervollkommneten die Sieger in bedenkenlosem Eifer mit eben den Fachleuten und mit ebensolcher eigenen Menschenverachtung, die sich bis heute im Rüstungsrausch ebenso auf Feindbilder beruft und sich scheinheiligst austobt.

3085
Den Scheißhaufen am falschen Ort und Datum zu loben, das ist das große Geschäft von Politik und Religion.


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de