Eine bis in die letzte Konsequenz „freie Presse“ gibt es nirgends auf der Welt, denn jedes Medium, wo auch immer, gehört einem Eigner, sei es eine Person, irgendeine Organisation oder der Staat. Keiner unter solchen Eignern ist logischerweise bereit, fundamentale Kritik an sich auf Dauer zu ertragen, denn schließlich bedeutet solche massive Hinterfragung die Ablehnung des „Spiritus Rectors“ und fordert seine Gesinnungsänderung oder seine Demission. Entsprechend erfolgt eine Zensur, die sich von „wenig tolerant bis totalitär“ gebärdet.
Wie selbstverständlich basiert Zensur aber auf der Lüge, um geistige wie ungeistige Besitzstände zu wahren oder auszubauen, in diktatorischen Systemen mit unverhohlener Gewalt.
Diese banale „Weisheit“ ist Teil eines kosmopolitischen Bewusstseins, muss es sein, realitätsgebunden und nicht dem irrationalen Wunschdenken verfallen.
Die Quintessenz daraus für den an umfassender Wahrheit interessierten Konsumenten besteht in der Nutzung möglichst weiterer verschiedener Medien, die sich in ihren ideologischen Verlogenheiten widersprechen mögen und dadurch Hinweise zur eigentlichen Wahrheit andeutungsweise enthalten.
Wer sich aber lediglich auf einseitige Nachrichten verlässt und daraus sein Weltbild erstellt, gehört sicher zur absoluten Mehrheit der Menschen, denen keine entsprechende Medienauswahl zur Verfügung steht, etwa durch gesellschaftspolitische und traditionelle Gegebenheiten oder durch eigene Bequemlichkeit bis hin zur Ignoranz.
Indoktrination und Demagogie finden ihren Nährboden in eingeschränkter und kontrollierter Presselandschaft. Rassismus, Feindbilder und Hass gewinnen den Charakter von „Wissen und Wahrheit“, auf deren verlogenen Grundlagen Kriegsgefahr und Kriegsbegeisterung um sich greifen.
Etablierte Demokratien, die diktatorisch beispielsweise den Empfang ausländischer Sendestationen verbieten oder technisch unterbinden, demontieren ihre eigenen Standards und Ansprüche, denn solche Vorgehensweisen lassen sich ausschließlich nur durch Verleumdungen und eigene Verlogenheiten begründen und durchsetzen.
Aus diesen geradezu simplen Zusammenhängen ergibt sich, dass wir 1.) keine echte Demokratie auf dem Globus verzeichnen, 2.) dass authentische Freigeister, Kosmopoliten, Kosmonomen und Pazifisten verschwindende Minderheiten darstellen, die gleichermaßen von Despoten wie von Scheindemokraten angefeindet werden, und dass 3.) selbstbewusstes Weltbürgertum ein intelligentes und moralisches Verantwortungsbewusstsein als unverwechselbare eigene Kraftquelle zur Erhaltung und Pflege von Humanismus und Frieden aufbringen muss.
Diese Aufgabe erfordert ein Selbstverständnis als Individuum und nicht als „Herdenschaf“.