Kann
man das Bewusstsein frei wählen, sich vielleicht erarbeiten oder
fällt es gar zu?
Hat
man, ausgeprägtes Bewusstsein vorausgesetzt, das Wissen und das
Gefühl, frei zu sein?
Wenn
dem so ist, könnte es auch eine Selbsttäuschung sein, aus welchem
Grund immer?
Ist
man sich klar über Bewusstsein allgemein und über sein eigenes,
über das persönliche Selbstbewusstsein?
Wie
unabhängig klingt das Bekenntnis, frei zu sein, aus einem
ideologisch verschleierten Mund?
Wem
gegenüber sprechen die so gebundenen Lippen – gegenüber dem sich
bestätigenden Selbstgespräch oder in Verteidigungsabsicht zu
skeptischer Nachfrage?
Ehrlichkeit
und Gründlichkeit werden stets beide Begriffe „Freiheit“ und
„Bewusstsein“ mit Fragezeichen versehen, denn ohne umsorgte
Hinterfragung fallen sie leicht dogmatischen Ideologien anheim, die
diametral entgegengesetzte Werte realisieren wollen, nötigenfalls
mit üblicher Gewalt, subtil wie blutig.
Die
Realität belegt, dass es keine vollkommene Freiheit in einer
unvollkommenen Welt geben kann, wie auch das Bewusstsein vielfältigen
Störungen unterliegt. Vor solchem Hintergrund öffnet sich eine
Bühne für bewusste Freiheit „auf den Brettern“ von demütiger
Standfestigkeit und toleranter Empathie für freiheitliche
Emanzipation. Frieden und Gewaltfreiheit, nicht Kampf, sondern
vorausschauende Deeskalation bilden die Strategie auf der Weltbühne
wie im familiären Kammerkonzert oder Kaspertheater, im täglichen,
weniger spektakulären Miteinander - mit Platz für Achtung, Respekt,
Zuneigung, Liebe.
Freiheit
bedeutet nicht Loslösung, sondern ist ein menschlicher Modus vivendi
des Miteinanders. – Klingt geradezu kitschig, angesichts der realen
Welt.
Da
kaum jemand „die Welt“ ändert, muss Freiheit unsere Privatheit
„erobern“.
So
ergibt sich der individuelle Charakter der Freiheit wie ihres
Bewusstseins, stets die erforderliche Intelligenz voraussetzend, denn
der dumme, ungebildete, auch naive Mensch wird, wie in der globalen
Historie durchgängig geschehen, einfach versklavt – bis zum
heutigen Tag.
Alle
praktizierten Schwächungen, Überwachungen des Individuums bis hin
zum Eindringen in die privatesten Sphären sind nichts Geringeres als
Freiheitsberaubungen unter fadenscheiniger Begründung zugunsten
eines angeblich humanen gesellschaftlichen Miteinanders: eine Lüge
desaströsen Ausmaßes!
Wie
lange noch wird es mir überhaupt möglich sein, auf meinen „Tausend Quadratmetern kleine Freiheit“ frei und bewusst zu leben, Signale
in die ganze Welt zu senden, freiheitliche Zeugnisse abzulegen?
Ich
wage keinerlei Prognose, ermuntere aber zu bewusster, individueller
Freiheit. Nur freie Individuen sind in der Lage, eine freie
Gesellschaft zu „entbinden“, zur Welt zu bringen.
All
jene freiheitsfeindlichen Weltbilder greifen zunächst das
Bewusstsein an, indem man Schuld- und Angstgefühle suggeriert und
bis zur Hysterie aufpeitscht. So vollzieht man Systemveränderungen,
gewaltsame Umstürze durch Massen-Disziplinierungen bei
gleichzeitiger psychotischer Enthemmung in letztendlicher
Bewusstseinseintrübung. Dass dabei die Einpeitscher oft ihre eigenen
Opfer werden und selbst jeglichen Überblick verlieren, sich im
Aktionismus den Rest geben, kennzeichnet die Eskalation der totalen
Dummheit. Denn sie kann in ihrem existenzsichernden Pferch weder
Bewusstsein noch Freiheit kreieren, geschweige denn ertragen.
„Let's
rambo“,tönt es vor dem Boxkampf der johlenden Masse entgegen. Doch
die aktuelle Situation ist (um im Bild zu bleiben) schon vor dem
Kampf gegen das Unmenschliche schwer angezählt.
Derartig
in Not, erschafft sich der Mensch seit jeher Götter, aber es gibt
keinen Gott, das ahnt er in geheimer Verunsicherung. Entsprechend
führt er sich auf wie der Teufel, der ja auch „von Gott“ sein
soll, also nicht existiert.
Der
Mensch gibt sich den
Teufel in dieser Unfreiheit, im Zorn des Nichtbewusstseins.
Auschwitz, Verdun, Gulag, Guantanamo, Gaza, Hiroshima und Nagasaki
sind nur wenige Zeugnisse des in Unfreiheit begründeten Wütens
durch den Interimsmenschen von (noch nicht) vollzogener evolutionärer
Entwicklung, von fehlendem Bewusstsein zum freiheitlich reifen
Individuum.
Religion
und Ideologie, Dogmatik und Indoktrination sind die hohen Hürden,
die ein freies Bewusstsein zu nehmen hat. Es gibt wenige „Trainer“
für diese Disziplin, aber immer wieder erfolgreiche Autodidakten.
Auf ihnen ruhen bisher die Hoffnungen wahrer Menschwerdung.