Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:
8278
Politiker in Eigenmission im Sportstadion betrachte ich als Unsportlichkeit in Person, einer gelben oder roten Karte sehr wohl würdig.
8279
Mein Bett ist mir Heimat, meine kleinste Wohneinheit, die ich auch mobil pflege; ich lasse es an nichts fehlen, dieses persönliche Refugium zu verinnerlichen und äußerlich abzuschirmen gegen alle bedrängende Unfreiheit.
8280
Kein Stern kann denken und empfinden, und das hebt mich im Bewusstsein meiner Winzigkeit beim Anblick der Sterne am Himmel ab von ihrer toten Materie, aus deren atomaren Produkten ich selbst bestehe, aber lebe.
8281
Ob Ei oder Huhn zuerst, muss ich das wissen? Die Frage berührt mich weniger als die Frage nach dem Grund: Warum wissen wir es nicht? Ist die Frage falsch gestellt?
8282
Die höchste Absurdität des Lebens schafft der geistig wenig lebenstüchtige Mensch aus sich selbst: Krieg.
8283
Das Tilgen der freiheitlichen Demokratie durch immer zahlreichere Verordnungen, Verbote, Erlasse, Dogmen und Kontrollen mit Abmahnungen und Bestrafungen führt zur gesellschaftlichen Verbiesterung vom Kopf her bis zum nach unten tretenden Fuß.
8284
Inzwischen liegt es nur nahe, dass sich Weitsicht und Fernsehen immer häufiger gegenseitig „ausschalten“; es liegt an den „unvergleichlichen“ Horizonten.
8285
„Wonnemonat“ beschreibt lediglich ein Wunschdenken, dem der innerlich gespaltene Mensch blütenreich Gedichte und Lieder widmet, um gleichwohl im friedlichen Bestreben opportun und aktiv wie passiv zu versagen, indem er Wonnen konterkariert.
8286
Der Maikäfer kam zurück, doch man kannte ihn nicht mehr. So floh er aus der Welt des Menschen, die dieser sich verbaut und zerschossen hatte.
8287
Positives Denken wird unmoralisch, folgen keine positive Schlussfolgerung und keine Aktivität. Was denn „positiv“ meint, sei aber infrage gestellt.
© Raymond Walden