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Sonntag, 8. Dezember 2024

Abgewrackt in Pseudoreligion

 



Die Philosophie des radikalen Abwrackens tarnt sich „grün“ und wendet sich wie eine sektenähnliche Krake der Bewusstseinsspaltung vor allem gegen logisch-kausales Denken, gegen wissenschaftlich sauber definierte Naturgesetze, gegen Zivilisation und Kultur, gegen Bildung und Demokratie, kurzum, gegen emanzipierten und humanen Fortschritt.

Die ideologische Zersetzung gleicht einem organisierten Verbrechen gegen die Menschheit unter Vortäuschung von Naturschutz, aber in faktischer Naturschändung, nicht zuletzt unter Berufung auf eine abenteuerliche Pseudoreligion von CO2 und von irrwitziger „Klimarettung“.

Als hätte der heutige Mensch die Aufgabe und sogar die Möglichkeit, das sich seit Jahrmillionen ständig verändernde Klima nach seinen gegenwärtigen ideologischen Vorstellungen, sprich Verirrungen, festzuschreiben.


Eine Anmaßung der Initiatoren im Ausbruch eklatanter Unverfrorenheit dieses Schwachsinns und der wieder einmal hinters Licht geführten Volksmassen mit den damit verbundenen unkalkulierbaren Konfliktpotenzialen des drastischen Übervorteilens und rigorosen Ausbeutens!


Auch diese Pseudoreligion wächst sich aus zu einer Geißel der Menschheit wie schon die bisherigen altüberkommenen Religionen. (Siehe auch  =>  hier .)

Aufklärung wäre friedensfähig … wäre.

 

 

 

Montag, 19. Dezember 2022

Sequenzen von Skepsis (524, Verblödungsedition)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


5819

Eine ideologisierte Person verkörpert per se die Ablehnung der Demokratie.


5820

Freiheit, die sich Verblödung leistet, existiert lediglich als Worthülse im System von Lug und Trug, das sich bezeichnenderweise in Kriege verstricken muss, um seine Defizite durch Übervorteilung und Ausbeutung Anderer mehr als auszugleichen und den zweifelhaften Fortbestand zu gewährleisten.


5821

Verblödung systematisiert den Unsinn und verbreitet ihn als „alternativlose Wissenschaftlichkeit“.


5822

Dummheit ist eine Gegebenheit, Verblödung wird durch und aus Dummheiten kreiert, unermüdlich in eigener Dynamik des Vorgangs.


5823

Institutionelle Weisheit erstirbt im Augenblick ihrer Propagierung.


5824

Bissige Meinungsverschiedenheiten „bedeutender“ Philosophen spiegeln die blinden Flecken der Abgehobenen.


5825

Wäre ich ehrlicher „Experte“, hätte ich zahlreiche Bedenken gegen eine solche Titulierung.


5826

Zur natürlichen Intelligenz gehört auch Gefühl, physische wie psychische Sensibilität.


5827

Unverfrorenheit, besonders vor der Kamera, strotzt potenziert vor Dummheit.


5828

Die Kompetenz von sogenannten Faktencheckern darf mindesten unter zwei Gesichtspunkten hinterfragt werden: 1. Fachspezifische Qualifikation, 2. Objektive ideologiefreie Unabhängigkeit.


5829

Zwischen Lehrmeinungen und Realität klaffen mitunter unüberbrückbare Gegensätze.


5830

Religion, Esoterik und Aberglauben stellen allenfalls Pseudo- und Parawissenschaften dar, die einer seriösen Universität unwürdig sind.


5831

Offizielle verbale und inhaltliche Fehlleistungen von Regierungen am laufenden Band bewirken die von ihnen beabsichtigten oder in eigener Ignoranz unbewusst erzeugten Massenverblödungen.



© Raymond Walden




Dienstag, 17. November 2020

Menschliches Glauben: Konsequenzen aus einem die Allgemeinheit überfordernden Weltbild (S. 208)

 


Mai 2001


Auf der Basis gegenseitiger menschlicher Achtung, Gewaltlosigkeit und Gleichberechtigung unternimmt die Kosmonomie den Versuch, Leben durch den Einsatz von Logik bei gleichzeitigem Fühlen und Mitfühlen zu bereichern und zu erleichtern. Ein Kosmonom müsste demnach ein glücklicherer Mensch als all die vom Glauben Gedemütigten sein – eine sehr oberflächliche Betrachtungsweise! Kein Mensch entkommt so einfach den Prägemustern seiner Herkunft, seiner gesellschaftlichen Rolle im privaten wie im öffentlichen Bereich. Die umfangreich anwachsende Unterschiedlichkeit der kosmonomen Lebensauffassung gegenüber vielen herkömmlichen Philosophien birgt eine Fülle von Konfliktmöglichkeiten, die ihrerseits als Feuertaufe für jeden angehenden Kosmonomen wirken, gilt es doch, Auseinandersetzungen konsequent zu bestehen und gleichzeitig mitmenschliche Güte und Toleranz zu üben, vor allem gegenüber Religiösen, Dogmatikern wie auch Gedankenlosen, also eigentlich den Ver- und Behinderern von Kosmonomie.

     Aufgeklärte Menschen sind immer wieder im Räderwerk der Geschichte zerrieben worden, doch ohne die revolutionären und evolutionären Ideen und Taten dieser Vordenker und ihrer Gefolgschaften hätte „Zivilisation" nie stattgefunden. Allerdings genügt der Zivilisationsbegriff längst nicht kosmonomen Ansprüchen, denn es gibt Zivilisation nur in Bruchstücken innerhalb einer global wuchernden Barbarei der offenen und dogmatisierenden Gewalt, nicht selten verkleidet in diplomatischen Raffinessen und Intrigen auf allen gesellschaftlichen Ebenen zu finden.

     Eine in sich ruhende Persönlichkeit bedarf schon besonderer Standfestigkeit und Selbstsicherheit, wenn in der Routine des täglichen Lebens auf Schritt und Tritt religiöse und paranormale Gesetze, Überlieferungen und Gewohnheiten direkt oder versteckt das Geschehen lenken. Jede Gottheit, die Gottesfurcht sowie das Gottvertrauen sind nur bedingt „gut" zu bewerten, bedeuten sie ja dem Kosmonomen nichts als Albernheiten, die angereichert sind mit transzendentalem Fetischismus des Leidens und Sterbens. Der religiösen Anmaßung, die jeweils einzig richtige Definition über Lebensbeginn, -verlauf und -ende zu besitzen, setzt die Kosmonomie objektivierbare Fakten der Geburtenregelung, des Humanismus und eines würdigen, auch selbst bestimmten Todes entgegen. Dadurch leben Kosmonomen in der Welt, die eine ganz andere ist als jene aus den Offenbarungsweisheiten der Irrationalisten, die mehrheitlich schuldlos im spiritistischen Dunst verharren. Und Nebelschwaden solcher Art wallen zwischen bornierter Religiosität, oberflächlichem Mittun und bequemer unreflektierter Anpassung.

     Hier zu unterscheiden und abzuwägen, wann und wo sich engagierter Widerstand lohnen könnte, ist für Kosmonomen oft langweilig bis widerwärtig, geht es doch mitunter um Probleme, die am eigentlichen Leben vorbeizielen. Sie lassen sich einfach nicht abschütteln und ignorieren, die Einladungen zu Taufen, Erstkommunionen, Konfirmationen, kirchlichen Trauungen, Beerdigungen etc., alle zugleich Eckpfeiler der Doppel- und Scheinmoral.

     Die Taufe: In-Beschlag-Nehmen des Menschen von Geburt an.

     Erstkommunion, Konfirmation: Missbrauch junger, weitgehend beurteilungs- und kritikunfähiger Menschen zur feierlich-religiösen Vergatterung.

     Kirchliche Trauungen: Verfestigung einer heuchlerischen Sexualität.

     Beerdigungen: Scheinentwurf eines besseren Jenseits.

     Solche spiritistischen Bollwerke reißt Kosmonomie nicht ein, aber Kosmonomen müssen sie verarbeiten, nicht nur als Gäste solcher Anlässe, sondern viel intensiver noch im eigenen Leben – etwa als Patient im Krankenhaus, in juristischen Angelegenheiten und besonders als alternder, schwächer werdender Mensch. Da heißt es, rechtzeitig bei gesunden Kräften und unter Berufung auf demokratische Rechte Vorsorge zu treffen, den Anspruch auf Selbstbestimmung schriftlich und mündlich verbindlich zu definieren. Niemand hat dem anderen seine ideologische Meinung aufzudrängen: keine Kirche dem Richter, kein Jurist dem Mediziner, kein Arzt dem Patienten. Aber stattdessen ist das heutige Gesundheitswesen eine unheilvolle Verquickung von Religionsträgerschaften etwa der Krankenhäuser und Altenheime, von Pharmaindustrielobby, religionsbegründeter Juristerei und überhofierten (-bezahlten) Medizinpäpsten einerseits und hoffnungslos überfordertem, ausgebeutetem Krankenhauspersonal andererseits.

     Größte Skepsis ist geboten gegenüber Ärzten, die mit geradezu lächerlichen Dissertationen ihre Doktortitel erwerben können, um als „Götter in Weiß" unter Berufung auf ihr Standesethos, bei vielen eher auf ihren Standesdünkel, die Entmündigung des Patienten zu perfektionieren. Kaum zu durchleuchten sind die teilweise abenteuerlichen paramedizinischen Ausrichtungen der Ärzte und dem setzt die deutsche Gesetzgebung noch die Krone auf, indem sie sogenannten Heilpraktikern alle möglichen Rechte einräumt.

     Ein Sprichwort erkennt richtig: „Auf See und vor Gericht ist man in Gottes Hand", das heißt, allen Eventualitäten sind Tür und Tor geöffnet. Bleiben wir im Bild, so ist man in der Medizin viel zu oft in Teufels Hand, weil viel zu viele am Patienten verdienen wollen. Bei der Gesundheit geht es um das unmittelbare, ureigene Recht auf den eigenen Körper und dieses Recht wird kein Kosmonom leichtfertig an Ärzte, Therapeuten und Apotheker delegieren. Letztere verfügen nicht selten über ein wahrhaftes Alchimisten-Warensortiment.

     Eine Gesellschaft, die sich ein Zweiklassen-Patientenrecht (Privat- und Kassenpatienten) herausnimmt, in dem Geld die Bedingungen regelt, zeigt ihr tatsächlich inhumanes Selbstverständnis. Und sie setzt dies fort in einem merkwürdigen Totenkult mit teuren bis sinnlos-luxuriösen Beerdigungen, so als hätten viele der Trauernden gegenüber den Verstorbenen einiges gutzumachen, was sie zu Lebzeiten des Verstorbenen versäumt haben. Doch es hilft kein Fabulieren: Tote haben nichts mehr davon; nur die Lebenden setzen sich (und sonst nichts) in Szene.

     „Vorbereitet" wird solches Tun durch ständige religiöse Infiltration, denken wir an die Verflochtenheiten von Schulen und Religionsunterricht, gar an staatliche Konfessionsschulen, besonders im Grundschulbereich. Kritisch zu hinterfragen sind vor allem auch die deutschen Volkshochschulen, längst etablierte Hochburgen der Esoterik, der spleenigen Selbstverwirklichung auf einer Ebene des aus allen möglichen Kulturkreisen importierten Andersseins in erleuchtetem Bewusstsein. Betrachten wir aber auch die Dauerpräsenz des Religiösen in den Medien, seriöse wie abgeschmackte, Schund verbreitende Sender und Blätter kennen „christliche" Kolumnen, religiöse oder pseudoreligiöse Besinnungsminuten, gemäß dem Strickmuster, man halte die Armen im Geiste dumm und mehre den eigenen Reichtum, zumindest den der Herrschenden.

     Dem gleichen Muster folgen politische Parteien und Regierungen, erinnert sei an das Konkordat Deutschlands mit dem Vatikan, oder vergegenwärtigen wir uns die nationalistisch-religiöse Verquickung der Schulen beispielsweise in den USA, wo die Kinder täglich der Nationalfahne und der Republik, für die sie steht, „der einen unteilbaren Nation unter Gott" Loyalität geloben. „In God we trust.“ – „Wir vertrauen auf Gott“ steht auf jeder Dollar-Note. So sanktioniert man die Mehrung des Eigenkapitals unter gnadenloser Übervorteilung von Menschen (auch anderen Staaten), Tieren und Umwelt.

     Bliebe es bei dem bloßen Erkennen der Missstände, auch in so vielen anderen Belangen, wäre das sicher der Beginn der persönlichen Resignation, die jedoch nicht gerechtfertigt ist. Gerade im Bewusstsein der Menschheitsentwicklung muss man zugeben, dass derjenige, der Freiheit will, der aufklärerische Unabhängigkeit sucht, in den „westlichen Demokratien" die bisher umfassendsten Möglichkeiten der Persönlichkeitsentfaltung besitzt, was keineswegs übermütig gefeiert, sondern relativ an der gesamten Menschheitstragödie gemessen werden soll. Innerhalb dieses Dramas also ein Aufbruch – mit kreativen Fakten, nicht Hoffnungen, denn das „Prinzip Hoffnung" ist kontra-kosmonom. Die vor allem vorausplanenden, logische Konsequenzen erfassenden Entscheidungen und Taten sind bei allgegenwärtiger Skepsis gegenüber Irrtumsmöglichkeiten kosmonomisch, meint eigentlich “human“, dem menschlichen Dasein sinngebend. So mag es manchmal unbequem erscheinen, das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen, es ist in Wahrheit jedoch ein beflügelndes Glück der Unabhängigkeit, wenn man zum Beispiel Familienfeste, von Geburt an bis hin zum Begräbnis ohne religiösen Firlefanz gestalten kann, wenn man weder einen Gott noch dessen Teufel zu fürchten hat, wenn man sich besinnt in einem Realisieren von Wertschätzungen des Lebens im Hier und Jetzt, der Destruktion konsequent begegnet durch Wachsamkeit, Ehrlichkeit vor allem gegenüber sich selbst und Engagement für die über den kleinkariert-regionalen Horizont hinaus bedeutsamen Zusammenhänge; in einer Welt aber, die sich einer ignoranten Masse nicht oder erst sehr wenig erschließt. Daher haben Kosmonomen sicherlich häufiger Schwierigkeiten, ähnlich unabhängige Mitmenschen zu finden.


© Raymond Walden

 

 

Montag, 22. Juli 2019

Sequenzen von Skepsis (344)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4431
Schuldzuweisung ist die perfide Masche noch jeder Religion. Nun also Kohlendioxid, das jeder Mensch ausatmet und darüber hinaus vielfältig verursacht! Dennoch nur ein Spurengas der Erdatmosphäre, deren ständige Veränderungen Gläubige per se nicht erfassen, wohl aber mit Angst und Panik belegen können, um geistigen und monetären Ablasshandel in Schwung zu bringen. Leben in allen Belangen wird somit schuldig, sodass Inquisition die erforderliche Sühne regeln muss, selbstverständlich „zum Wohle der Welt“!

4432
Dem Sterben drängt sich das Absterben vor, der körperliche und mentale Abstumpfungsprozess mit zumeist vagem Beginn einer Ewigkeit.

4433
Mit der Wahrheit kommt man aus der Deckung und riskiert Bedeutungslosigkeit, wenn die Absicherung vernachlässigt wird.

4434
Lässt sich erwachsene Zufriedenheit nur durch Anerkennung erreichen? Man schaue genauer hin, wer einem schmeichelt und warum.

4435
Wie schnell werden Nachrichtenkanäle zu ideologischen Latrinen.

4436
Leben lärmt und lahmt, wenn Ruhe fehlt.

4437
Von allen unendlich erscheinenden Naturrätseln verkörpert der Mensch die am weitesten unverstandene Dimension, beginnend mit der ersten Person; und die will andere formen. Jeder Entschluss aber verlangt die Würdigung des Zweifels, um aus erhofften und erkannten Möglichkeiten gereifte Näherungen zu kultivieren.

4438
Religion meint billigen Ersatz für Philosophie, ein psychologisches Placebo.

4439
Wo man sich Zeit nimmt, sich nicht von ihr nehmen lässt und dennoch nichts verschläft, weilt mein Selbstbewusstsein, wurzelt globale Heimat.

4440
Wird Unsinn zum Gesetz, befinden wir uns inmitten der Menschheitsgeschichte und in lernunfähiger Gegenwart.


© Raymond Walden



Montag, 7. Januar 2019

Sequenzen von Skepsis (328)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4212
Auch mit Philosophen gehen gelegentlich die Gäule durch, wenn zügelloses Schwafeln sie um der Schwafelei willen davonpreschen lässt.

4213
Von „Deutschen Eichen“ als Sinnbildern gesunder Standfestigkeit und manchen Errungenschaften wie Selbstbestimmungen sägen grüne Weibchen und Männchen einen Ast nach dem anderen ab, um ihr Verständnis von Artenvielfalt dadaistisch auszumalen.

4214
Diese Welt der Tatsachen trennt mich bereichernd, erhellend und beglückend von Religionen, die ich andererseits alle fürchte, wenn ich einst nicht mehr stark sein kann.

4215
Hinter all den großen Namen wie hinter den zahllos Namenlosen verbergen sich je Menschen, will sagen, ein Schicksal: ein Los, eine gezogene Karte, eine gewürfelte Zahl, ein nicht weit vom Stamm gefallener Apfel. Und den haben viele Mäuler zum Fressen gern. So ein Zufall! Bedeutungslos?

4216
Gehst du ins Internet, bist du vor nichts sicher, rechne mit allem: Deine Stärke aber liegt im Ausschalten, nicht wahr?

4217
Im ausufernden Schwachsinn, in expandierender ideologischer Gleichschaltung und indoktrinierender Bevormundung mutieren die Medien für den wachen Geist zu einer quälenden Folter. Noch kann man ihr zwar freiheitlich entkommen, aber längst nicht mehr in aller Welt.

4218
Man verbietet und bestraft Sex scheinheilig, um ihn kommerziell nicht nur auszubeuten, zu versklaven, sondern ihn totalitär auszuschlachten.

4219
Unabhängig vom jeweiligen Inhalt der Religion oder Ideologie offenbart sich ihre Unmenschlichkeit in der Unterdrückung, in der Verfolgung und in der Erschlagung von Kritik.

4220
Lesen und verstehen zu können erweist sich oft schon am kurzen Aphorismus als überfordernder Hürdenlauf.

4221
Es verwundert keineswegs: Bei „zwitschernden“ Politikern piept es.


© Raymond Walden

Fast 1.000 Veröffentlichungen dieses Blogs laden zum selbstständigen Denken ein.
Almost 1.000 posts of this Blog are an invitation to thinking on your own.





Donnerstag, 29. Juni 2017

Sequenzen von Skepsis (273)



Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3505
Das Schreiben führt zu vorheriger Besinnung in der Freude der sprachlichen Formulierung, während das Veröffentlichen nur mechanisch-mediale Routine aufzwingt.

3506
Es lebt sich glänzend mit Rüstungsprofiten, sterben doch die anderen im Gottesfrieden.

3507
Nur von der Anhöhe überblickt man die Niederungen und die Niedertracht.

3508
Die Philosophie des Sterbens macht das Leben aus.

3509
Mehrdeutigkeit ist nicht Angelegenheit der Einfalt.

3510
Unrechtssysteme rund um den Globus werden getragen durch Aufrechte in der Ignoranz und Glaubende im Korsett.

3511
Das Bemühen ist noch keine Kunst.

3512
Mindestens einer Institution muss sich der Schriftsteller stellen, nämlich sich selbst.

3513
Reduziert man Parteitage auf ihre wesentlichen Inhalte, getrennt vom inszenierten Massenspektakel, verbleiben auf dem Podest selbsterregte Schausteller der Beliebigkeit.

3514
Eine Zikade versetzt den Hain in Wallung, mit viel Lärm um nichts.

3515
Am Komma holt die andere Bedeutung tief neue Luft zum Verstehen und zum Aussprechen. Ohne Punkt und Komma drischt die Leere Phrasen.

3516
Die allgemeine Primitivität des Menschen muss sich die Frage nach Entartung zurechnen.

3517
Menschwerdung ist kein religiös zu interpretierender Begriff, sondern die Hoffnung auf eine noch zaghafte Entwicklung, die jedoch alle Risiken vorzeitigen Scheiterns ebenso sprießen lässt.

3518
Eine Ausgeburt des Heuchelns versorgt als „freie Welt“ den Globus mit Waffen, sucht und realisiert den profitablen Krieg und ist sich dessen gegenüber kosmonomischer Aufklärung bewusst, dass sie Götter benötigt und erfindet, um ihre perfide Vernichtungsmacht anzupreisen, zu heiligen und barbarisch durchzusetzen. „Frei“ in diesem Wahn gebärden sich mordende Dummheit und hemmungsloser Blutrausch.

3519
Ja, es gibt Humanität! Sie ist kein Gott, sondern trotz zu beklagender Rarität menschlich real.

3520
Parteitage: Aufgeblasene Peinlichkeit, jeder für sich.

3521
Bewusst wählt man doch keine Dummheit, und schon gar keine Falschheit!

3522
Durch Gleichschritt stürzen Brücken ein, die im Kopf aber zuvor.


©  Raymond  Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de



Sonntag, 20. November 2016

Sequenzen von Skepsis (254)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3249
Warten, immer wieder warten. Ein Leben lang. Worauf? So lange. So oft.
Wer weiß?

3250
Der verkitschte Blick auf die Natur schmeichelt der Liebe zu ihr. Schließlich geht es immer um Fressen und Gefressenwerden, um Werden und Vergehen.

3251
Kölner Karneval“: Trunkener Heimat-Kitsch, frömmelnde Verkleidung, maskierter Chauvenismus. Auweija!

3252
In Unkenntnis und Desinformation, aber auch aus Trägheit wählt das Volk seine Beerdigungsinstitutionen.

3253
In Freiheit kann man wachsen, darin gefangen sein und sogar versumpfen.

3254
Was suchen wir ein Leben lang, wenn nicht den Zeitvertreib und die Antwort darauf, was wir darunter verstehen.

3255
Manche Leute vertragen nichts, nicht einmal sich selbst.

3256
Hat man ein Orwellsches Schwein zum Präsidenten gewählt, wird sich die quiekende Opposition mit Respekt vor dem Amt bald beruhigen und Schweinisches seriös diskutieren, aber auch verschweigen, wie es innerhalb einer etablierten Schweinerei schon lange üblich ist.

3257
Das permanent Seichte verhindert das Schwimmenlernen wie das Eintauchen überhaupt und verflacht den Horizont.

3258
Tiefgründiges Wissen verlangt stählerne Nerven und ein starkes Herz.

3259
Sinn des Lebens? Das Wähnen. Bis zum Wahnsinn.

3260
In wähnenden Kreisen ist Logik einer der unbeliebtesten Diskussionsteilnehmer.

3261
Leben mit und nach der Apotheken-Journaille deutet auf eine chronische Beeinträchtigung hin.

3262
Das Dämm-Material in den Köpfen der Umwelt-Ideologen erweist sich als nicht recyclebares grünes Gift.

3263
Gönnt der Jugend ihre Unbekümmertheit, denn sie ahnt nicht, wie weit hinter dem Mond die Menschheit tatsächlich entwicklungsresistent verharrt.

3264
Ist die Weisheit individuell auf ihrem Höchstwert konzentriert, folgt bald der altersbedingte Abschied, und Unweisheit bestimmt den jungen Zeitgeist wie gehabt.

3265
Der engagierte Philosoph ist gut beraten, sachlich Abstand zum Objekt seiner Gedanken zu wahren, das Herz nicht zu grämen, Nerven nicht zu überspannen, denn er entschlüsselt massiges Unheil in der Welt, die dennoch Alternativen birgt.


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de 


 

Montag, 1. Februar 2016

Sequenzen von Skepsis (224)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2848
Gelassenheit hält nichts von Gleichgültigkeit, sondern lebt in interessiert abgewogener Aktivität.

2849
Zwar erreiche ich wenige, aber doch in vielen Ländern. Meine Gedanken werden lange überleben, denn keine Zensur beherrscht die ganze Welt. Was ich schrieb, ist frei, bleibt frei.

2850
Keine Scheindemokratie wird mich je verblenden; sie alle sind durchschaut.

2851
Dogma steht für Tod, Kompromiss für das Leben.

2852
Im Hochhaus wohnt keine Freiheit, man schaut auf sie herab.

2853
Philosophie und Gewalt schließen sich gegenseitig aus: schlussendlich!

2854
Wie sollte ich Gegenwartsverdrehern ihre Geschichtsanalysen glauben?

2855
Das Land von dem ich träume, würde sofort durch die üblichen Koalitionen der verschlagenen Dummheit restlos verwüstet werden. Im Namen der Freiheit! Also traditionell.

2856
Ein konsequenter Philosoph möchte ganz bestimmt kein Philosophenkönig sein. Er wäre ja ein Obertrottel der Massen.

2857
Kein Gott im Angebot?
Viel mehr noch!
Intelligente Moral und lebensfrohe Humanität.
Kein Grund zu schweigen, aber äußerst umsichtig zu sprechen, vorsichtig zu leben.

2858
Deutsche wollen auf Flüchtlinge gegebenenfalls schießen. - Unglaublich?
Deutsche lassen doch schon lange schießen mit den von ihnen in Massen gelieferten Waffen.
Das haben sie nun davon. Doch das wollen (sollen) sie innerhalb „strategischer Partnerschaften“ nicht verstehen.


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de



Dienstag, 24. November 2015

Sequenzen von Skepsis (218)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2761
In Parlamenten sitzen sie vorzugsweise. Und steht jemand, wirkt das irgendwie kaum aufrecht.

2762
Lobbyismus vorm Parlament führt sich auf als salonfähiger Korruptionsversuch.

2763
Dummheit entfaltet Kreativität ohne Bedenken.

2764
Unzählige Ratgeber geleiten dich in die Verwirrungen deines eigenen Körpers und erwarten deinen kostenträchtigen Hilferuf.

2765
Verstehen heißt nicht diktieren und auch nicht folgen, sondern gemeinsam erkennen und in Einfühlsamkeit abgewogen zu planen, zu entscheiden und vertrauensvoll begründet zu handeln, jenseits von Ideologie und Indoktrination. Doch Letztere sind meist schon präsent, ehe das Bewusstsein erwacht.

2766
Grenzen der Begrifflichkeit:
Der Tod beginnt mit dem Leben, denn ständig droht er. Ist er dann da, lebt er nicht mehr, droht nicht mehr, aber dauert fort für alles noch Lebende.

2767
Das freimütige Bekenntnis zur Philosophie vor sich selbst erzeugt innere Freiheit, wohlgemerkt, eigenes geistiges Durchdringen und nicht nur Akzeptanz von Angelesenem.

2768
Als Autor bemühe ich mich, reinen, klaren und ehrlichen Wein einzuschenken, nicht jedoch der blökenden Herde, die ihn wie Wasser säuft, um ihre pinkelnden Duftmarken zu verbreiten.

2769
Kosmonomie meint nicht Globalisierung.
Lesen Sie einmal das Kosmonomische Manifest!

2770
In der aktuell aufbrechenden Verblödung der kapitalistischen Welt wird kosmonomisches Denken und Handeln zwar immer dringlicher, von Verirrten aber nicht zu bewältigen sein.

2771
Welcher Terrorist ist denn wirklich gottlos, ihr Gläubigen?


©  Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de



Mittwoch, 3. Juni 2015

Sequenzen von Skepsis (206)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2600
Im Paradies stirbt man nicht, man ist ja schon tot.

2601
Wo Milch und Honig fließen, säuert und klebt es gewaltig.

2602
Milch von homöopathisch behandelten Kühen!
Da ist der Käse im Hirn dahoam.

2603
Macht man aus seinem Essen ein Gesundheitsproblem, wird sich die Krankheit gewiss bald auftischen.

2604
Deutschland schwebt als US-Drohne über Europa.

2605
Im Glanz seines Grauens beseitigt der Kapitalismus jeden demokratischen Fleck auf dem Globus. Diese Freiheit des Handelns diktiert das Geld.

2606
Wo Glauben regiert, hat der Irrtum schon gesiegt.

2607
Charakterbildung steht nicht in den Lehrplänen ideologiehöriger Ausbildung.

2608
In der Weite des Landes wildert Humanität aus und kennt nur ein Ziel: Erweiterung und Abgrenzung der grenzenlosen Provinzialität.

2609
„Gott“ ist die beliebige Vielfalt; eindeutig ist an ihm nichts.

2610
Die Kirche hat „Gott“ geschaffen, je nach Betonung und Lesart.

2611
Philosophie hinterfragt, ergründet und begründet,
Politik verkündet
wider besseres Wissen,
aber im Interesse von Macht und Egomanie.  


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de 



Freitag, 29. Mai 2015

7. Jahrestag dieser Internet-Seite


Zum „Geburtstag“ ein weiteres Interview, das ich Marc Imagine gab, dem Chefredakteur des Magazins „Vom anderen Stern“:

MI: 
Fast auf den Tag genau, Herr Walden, ist es sieben Jahre her, dass Sie mit der Veröffentlichung des Kosmonomischen Manifests Ihren Internet-Auftritt begannen. Ist Ihnen zum Feiern zumute?

RW: 
Zunächst ist anzumerken, dass bereits 2005 das Kosmonomische Manifest am Schluss meines Aphorismen-Bändchens „Sentenzen von Freiheit“ im Angelika Lenz Verlag erschien. Das Manifest jährt sich zum 10. Mal, die ersten Entwürfe reichen bis in die 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts zurück.
Da gibt es nichts zu feiern, denn das kosmonomische Weltbild stößt auf wenig Verständnis und folglich auf wenig Gegenliebe, obgleich es Auswege aus dem permanenten Gesellschaftschaos anregt.
Ich empfinde sehr bescheidene Genugtuung, dass sich nunmehr, allein durch die Öffentlichkeit des Internets ermöglicht, internationales Interesse regt.

MI: 
Stapeln Sie jetzt nicht etwas tief?

RW: 
Überhaupt nicht. Bedenken Sie bitte, dass nahezu alle kulturellen Traditionen freiheitlich kosmonomisches Ansinnen nicht nur nicht üben, sondern mit drakonischen Repressalien bis hin zur Todesstrafe belegen. Das adäquate Mittel in der kapitalistisch verschwommenen Demokratie ist das systematische Totschweigen, in der Diktatur das Wegsperren und Ermorden.

MI: 
Welchen Sinn haben unter diesen Umständen Ihre kosmonomischen Bemühungen?

RW: 
Resignierte ich und sagte: „Keinen“, empfände ich einen verräterischen Makel gegenüber  der Intelligenz des Menschen und ihren Repräsentanten wie beispielsweise Epikur, Diderot, Kant, Orwell, Nietzsche und ungezählte Aufklärer. In der Summe haben sie etwas bewegt.
Ich vertrete also nichts Falsches, vielmehr etwas bitter Nötiges.

MI: 
Einer Ihrer Freunde nannte Sie einen „Übermenschen“. Was sagen Sie dazu?

RW: 
Mir stockte der Atem, ich bedachte aber sogleich, dass mein Freund kaum Deutsch spricht und sich der Tragweite des Wortes nicht bewusst sein kann.
Ich schrieb ihm, ich sei wie er nur ein denkender Mensch.
„Übermensch“ charakterisiert mir das Diabolische, die „Herrenrasse“, das „auserwählte Volk“, beide als Rechtfertigungen zur Unterjochung der Vielfalt des Lebens, des Reichtums von Menschlichkeit. Und besonders als religiöse Verirrung.

MI: 
Was also könnte es sein, das Ihren Freund in diese Richtung denken lässt?

RW: 
Ich vermute, dass er mich überschätzt, weil ich keiner Indoktrination folge und stattdessen den Begriff „Interimsmensch“ für die Massen der Ideologie- und Religionsdevoten verwende.

MI: 
Eine wertende Menschenklassifizierung?

RW: 
Keine Diskriminierung und keine moralisch-ethische Bevormundung, sondern eine philosophisch faktische Unterscheidung zwischen Menschen in zumeist unverschuldeten Denkgefangenschaften und solchen vergleichsweise wenigen im Status freiheitlichen, aufgeklärt übergreifenden Denkvermögens mit der entsprechenden Kant’schen Bereitschaft zum Gebrauch des Verstandes.

MI:
Ihr Internet-Auftritt, Herr Walden, erscheint in Form eines Blogs, eigentlich handelt es sich aber nicht um eines der inzwischen üblichen Foren.

RW:
Das ist beabsichtigt. Kommentierungen sind möglich, jedoch nur auf entsprechend sachbezogenem Niveau und in gepflegter Sprache.
Ich verschwende keine Zeit für oberflächliches Palaver und stelle damit Ansprüche an den Leser. Hinzu kommt ein Aspekt, den wir vor allem in Deutschland leicht unterschätzen: Weltweit, wie erwähnt, ist es keineswegs politisch, religiös und gesellschaftlich ungefährlich, kosmonomische Philosophietexte zu lesen, sich gar damit zu identifizieren. 
Im christlich geprägten Europa muss Kosmonomie zwangsläufig zumindest als unschicklich gelten.

MI:
Ihre Aphorismen erfreuen sich aber zunehmender Beliebtheit?

RW: 
Bei der inzwischen beträchtlichen Auswahl unter keineswegs nur kosmonomischen Gesichtspunkten habe ich mir das natürlich erhofft.
Kurze Sprüche kommen wohl auch etwas unserem allgemein
beschleunigten Leben entgegen. Es macht mir Spaß, meinen eigenen Aphorismen immer wieder an völlig überraschenden Positionen zu begegnen. Kosmonomische Weisheiten jedoch sind nicht salonfähig, überfordern sicherlich auch manchen Bildungsnotstand.

MI:
Häufig wählen Sie auch die ungereimte Gedichtform für etwas besonders Nachdenkliches?

RW: 
Diese Textart führt tiefer und intensiver in die Gedankenwelt, ermöglicht sprachliche Deutungen und Verspieltheiten, geistige Verwandtschaften und Kontraste, manchmal sogar etwas Feierlichkeit, ohne zeremoniell zu wirken. Es bedarf aber dabei der Einfühlsamkeit von beiden Seiten, vom Autor wie vom Leser.

MI:
Essays, Gedichte und Aphorismen von Ihnen erscheinen inzwischen in der Friedensbewegung, in diversen Sprüchesammlungen, in dem multilingualen Magazin Contemporary Literary Horizon von internationalem Rang in Bukarest, in dem regionalen Autoren-Zirkel „Tentakel“ in Bielefeld; lassen Sie sich eigentlich doch nicht „verschweigen“?

RW: 
Ich überbewerte das alles nicht, denn die Medienwelt spielt in ganz anderen Größenordnungen, in Quoten, die nicht meine Welt darstellen, denn es ist eine „falsche“ Welt, die an Qualität einbüßt, weil sie trotz wissenschaftlichen und technologischen Fortschritts in barbarischen Ideologisierungen versinkt.

MI: 
Was treibt Sie persönlich dennoch an?

RW: 
Wahrheitsliebe wäre untertrieben. Wahrheit ist ein Naturgesetz, wie umgekehrt Naturgesetze, so richtig erkannt (!), Wahrheit sind.
Im Rahmen einer Bibliotheka Universalis in Bukarest (Redaktion Contemporary Literary Horizon) unter Teilnahme zahlreicher internationaler Autoren habe ich einige ausgesuchte Texte meiner Inter-Seite quasi hinterlegt, denn das Buch in Deutsch, Englisch und Rumänisch mit dem Titel „Die Fallstricke des Interimsmenschen“ ist nicht auf dem Markt erhältlich, also eine bewusste „akademisch-literarische“ Rarität.
Mein persönlicher Antrieb?
Ich habe Enkelkinder.
Sich um die Zukunft zu kümmern, erscheint mir lohnenswert bis zu meinem dereinst letzten Atemzug.

MI: 
Danke für das Interview. Und Glückwunsch zu  Ihrer permanenten Zuversicht, mit der Ihr Buch „Menschliches Glauben“ (Novum Verlag, 2008) endet:
„In der Menschwerdung des Menschen kann sich die Zukunft beweisen!“