Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:
9342
Von zwei verschiedenen Religionen behauptet jede, im Besitz des einen einzigen wahren Gottes zu sein, sodass logischerweise eine von ihnen lügt. Unter objektiver Betrachtung äußern aber beide keine Wahrheit, denn es fehlen jegliche Beweise. Aus dem jeweiligen kleinbürgerlichen Glauben wird jedoch nicht gelogen, denn die Lüge setzt die böse und übervorteilende Absicht voraus, die man kaum den devoten Glaubenskindern unterstellen kann. Anders stellt sich die Situation für die politische Macht anstrebenden Glaubensfürsten und Popen von allen Religionen dar; sie agieren in der „Verteuflung“ von Andersgläubigen und Religionsfreien mit allen feindlichen, niederen und menschenverachtenden Gesinnungen und lügen wie alle Kriegstreiber.
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Der Mensch baut, er baut (sich) auf, er baut neu, baut aus, baut ein, baut um, baut vor, überbaut, verbaut, baut nach und zu, ist erbaut vom Bauen, … bis er abbaut … sein Leben am Bau.
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Das „Warum?“ des Glaubens lässt sich wissenschaftlich erklären, nicht aber der Glauben selbst, denn seine Inhalte bieten gedanklichen wie psychischen Wildwuchs.
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Aufklärung baut auf Kenntnis und Gedankendisziplin und keineswegs auf Vielfalt, Indoktrination und Wucher der Glaubensabsonderlichkeiten.
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Aufgeklärter Humanismus bezieht seine verbindliche Moral aus intelligenter objektiver Logik und Kausalität unter Berücksichtigung der Emotionen in ihren nicht naturwissenschaftlich zu definierenden Ausprägungen.
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Im interessierten Abstand reift die Erkenntnis.
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Dekadenz ist kaum belastbar, vor allem erträgt sie keinen Frieden.
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Euch rettet auch kein Krieg mehr! Wohl aber könnte es: geistreiche Besinnung zur friedfertigen Umkehr.
9350
Wenn Menschen sich gegenseitig abschlachten, etwa im Krieg, sind sie zuvor ideologisch entmenschlicht worden – in eingebläuter „Kriegstüchtigkeit“.
9351
Ein Mensch mit Herz und Hand, mit Kopf und Verstand erwählt Frieden zum Lebenspfand.
9352
„Sondervermögen“ heißt die Ressourcenverschleuderung für das aggressivste Unvermögen, das da Krieg bedeutet.
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Wer „'nen Schuss hat“, dem fehlt alles andere, sogar der Knall.
9354
„Kanonenfutter“ ist die Marke der Kriegsnahrung. Und Krieg ist gefräßig.
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„Gehet hin in Frieden“, heißt es am Schluss des Gottesdienstes. Findet der Feldgottesdienst beim Militär auch solche Wahrheit?
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Revolutionär: Der Mensch hat ein Recht auf Frieden wie kein Krieg ein Recht auf Menschen hat.
9357
Zielscheibe des militärischen Verderbens ist der Mensch.
© Raymond Walden
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