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Donnerstag, 30. November 2023

Sequenzen von Skepsis (581)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


7938

Schreibend und lesend lockt das Leben.


7939

Menschliches Leben zeichnet sich durch Verständnis aus. Wo es fehlt, vegetiert ein Nichtsein.


7940

Religionen ähneln Pandemien und umgekehrt. Im Wahn steigen die Opferzahlen ins Unermessliche.


7941

Mimosenhafte Sprachempfindlichkeiten tarnen Dümmlichkeiten und stacheln Gehässigkeit an.


7942

Universitäre Glaubenspostulate besudeln Wissenschaft.


7943

Ein religionstypisches Problem stellt die Rache dar.


7944

Kirche und Klima? Schon als Kind wurde mir darin schlecht.


7945

Cancel Culture“ hat schon etwas mit der Kanzel gemeinsam.


7946

Mit Blick auf die mitmenschlich defizitäre Umwelt, aber auch im eigenen Interesse frage ich mich allen Ernstes, ob das Altwerden nicht zu lernen sei, und zwar schon vor dem Zwang nachlassender Kräfte.


7947

Wahre Dummheit wird immer Krieg führen und sich zu Tode siegen. Ich fasse es nicht!


7948

Und „Gott“ sah, dass es gut war? Seither ruht er offensichtlich.



© Raymond Walden


 

 

Mittwoch, 5. Juli 2023

Lesen? Wer kann es wirklich und will es auch?

 


Etwas zu entziffern, erfüllt noch nicht das Kriterium des Lesens, denn dieses umfasst vor allem auch das Verstehen, nicht das oberflächliche Überfliegen, sondern nachvollziehendes Verinnerlichen und entsprechendes eigenes Beurteilen, je nach Bildung ganz subjektiv oder auch objektiv.

Verständiges Lesen setzt Semantik voraus, das Kennen der Wortbedeutung und der sprachlichen Zeichen. Darüber hinaus spielen Wortwahl, Satzbau, Satzmelodie eine Rolle wie auch Satzzeichen und Äußerlichkeiten etwa der Schriftart, Zeilenumbrüche, Absätze, Anführungszeichen und Unterstreichungen. Schließlich fällt Bedeutung auch dem Gedanklichen „zwischen den Zeilen“ zu, dem versteckt Gesagten oder dem durch Nichtgesagtes wohl „Erwähnten“, Angedachten.

Erst das Verstehen ermöglicht ein sinnvolles Lesen, im Falle des Vorlesens verdeutlicht in der Interpretation durch Betonung, Stimmvariation, Gedanken- und Atempausen, Lautstärke und besonders Artikulation – alles sehr subjektiv, der Persönlichkeit, vielleicht auch der gegenwärtigen Verfassung des Lesers gemäß.

Das Lesen stellt eine tragende Kulturtechnik dar, gilt als eine Grundvoraussetzung für Bildung und Zivilisation. Je nach Begabung ist der Erwerb des Lesenkönnens mit einiger Mühe verbunden, daher sollten Kinder in der Vorbereitung auf ihr künftiges Leben beizeiten, das Interesse weckend, herangeführt und motiviert werden.

Vielerlei Kompetenzen erwachsen aus verständigem Lesen; eine Gesellschaft und besonders ihr Bildungssystem sind daran zu messen.

Eltern und Erzieher stehen in einer humanen Pflicht, aus der sie keine, wie auch immer geartete Ideologie entlassen darf!

Dies ist freilich eine idealistische Forderung angesichts geschädigter Elternhäuser und versponnener amtlicher Pädagogik.

 

 

 

Freitag, 10. Februar 2023

Sequenzen von Skepsis (532)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


5911

Ich bin das Klima. Dein Gott! Mir allein bist du tributpflichtig.“


5912

Das Goldene Klima beten sie an im entflammten Götzendienst.


5913

Die Waffe in betenden Händen „rettet“ nicht Menschen, aber „das Klima“.


5914

Nahezu alle Religionen haben fundamentale Probleme mit der ganz natürlichen Sexualität, denn das Glauben erträgt keine eindringlich freiheitliche Lust.


5915

Sexualformalisten tummeln sich gerne dozierend an Universitäten, stammeln vor Kameras und Mikrofonen, hacken auf ihre Tastaturen ein und verkrampfen auch handschriftlich. Die biologisch wie sprachlich unbeleckten „Lehrstühle und -stühlinnen“ bilden besonders amerikanische Hochburgen, die aber auch Heerscharen über den Teich nach Europa schiffen lassen.


5916

Zu lesen bedeutet auch immer ein Abwägen des Zeitaufwands und gar nicht selten ein konsequent vorzeitiges Ablegen des Buches.


5917

Wie im Land so im Parlament: Bildungs- und Fachkräftemangel.


5918

Viele Vögel ernähren sich von Insekten und Würmern, schräge Vögel demnächst mit Besteck.


5919

Sondervermögen“ versteht sich auf Hochdeutsch als „Unvermögen“.


5920

Berlin wählt sein geistiges Zille-Milieu.


5921

Im Wind flattert Unvermögen und verströmt sich in Verschandlungen von Geist und Land.


5922

Kröten zu schlucken wird zum neudeutschen Alltagsessen.


5923

Jedem kometenartigen Aufstieg ist das Verschwinden programmiert. Echte Sterne strahlen länger, sehr lange.


5924

Europa, du bist dabei zu verkommen, aber du warst ja auch nie ganz da.


5925

Als seinerzeit in West-Berlin „Die Insulaner“ kabarettistisch die Hoffnung besangen, wieder ein schönes Festland zu werden, ahnten sie natürlich nichts vom heutigen Sumpf. Sie hätten ihn sicher gnadenlos verlacht.


5926

Weibliche Intelligenz beschreibt ganz andere Ansprüche als weibische Dummheit, wenngleich letztere mit Unterstützung durch männliche Dämlichkeit ihren Amazonenritt ins nationale und internationale Chaos forciert.


 

© Raymond Walden




Donnerstag, 17. November 2022

Sequenzen von Skepsis (519)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


5758

Stellen Halbgebildete und Abgedroschene die Mehrheiten, naht wieder einmal die ultimative Erlösung vom Weltuntergang, der sich realiter an Umnachtung und Blut ergötzt. Die Tragödie nimmt ihren Lauf.


5759

Bei jedem Massenaufmarsch spricht Skepsis zu mir.


5760

Wahlrecht ist keine Massendemonstration, sondern eine private, individuelle und geheime Entscheidung. Dies nur zur Erinnerung aller Agitatoren und Schreihälse.


5761

Lasst sich anleimende Klimahysteriker doch kleben, ihre menschenfreundlichen Sympathisanten werden sie schon befreien. Falls aber nicht, ist den Kranken selbstverständlich vor allem psychiatrische Hilfe zu leisten.


5762

Nun ist es geschehen: Kinder sind im Kommandostand. Man lese Annalenas „einfache Sprache“ (z. B. auf ihrer Internetseite) im kindlichen Weltverständnis, immerhin nun als Außenministerin, „vom Völkerrecht kommend“.


5763

Auch dezidiertes Fachidiotentum schlägt der Intelligenz ins Gesicht und der Menschlichkeit auf den Magen.


5764

Im konkurrierenden Nebel von Glaubensinstitutionen formierte sich das gigantische Unwetter einer Weltreligion im Zusammenhang mit der Zerstörung jeder Begrifflichkeit von Klima durch Nichtwissen, Fehlinterpretationen, in Panikexzessen und fundamentalen Verlogenheiten.


5765

Die Presse selbst meuchelt ihre Freiheit durch Sensationslust, Panikerweckung, Wahrheitsverlust und ideologische Propaganda.


5767

Immer zielt Krieg auch gegen die Natur. Angebliche Natur- und Klimaschützer wollen sogar unliebsame Staaten gänzlich vernichten und avancieren in einer irregeleiteten Öffentlichkeit zu „beliebtesten“ Politikern.


5768

Mit den orthografischen Anführungszeichen markiert man auch Täuschungen, Übertreibungen, Dämlichkeiten und Falschheit. Ob das dem Verstehen auf die Sprünge hilft, hängt vom Lesenkönnen ab.


5769

Meinungssteuerung erkennt nur der aufgeklärt wachsame Mensch, das heißt, eine ausgesprochene Minderheit.


5770

Mitsprache sollte fundiert begründet stattfinden, erst recht, wenn die Vorsprecher definitiv unqualifiziert auftreten.


5771

Das Alter gleicht häufig einem freien Fall in die Beschleunigung der Bescheidung.



© Raymond Walden




Dienstag, 26. Oktober 2021

Sequenzen von Skepsis (453)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


6469

Von wegen „Der Mensch denkt, Gott lenkt“! Der Mensch glaubt und raubt.


6470

Triffst du mit deinen Worten auf der Suche nach Wahrheit ins Schwarze, wundere dich nicht über den Aufschrei oder über absolute andauernde Stille.


6471

Milliarden Gottgläubige und ideologisch Indoktrinierte sind kein Gegenargument zum aufgeklärten Weltbild; ähnlich verhält es sich in Bezug auf Menschenrechte, freiheitliche Demokratie, Pazifismus, Gewaltfreiheit, Emanzipation, exakte Wissenschaft und Kausalität.


6472

Ich möchte zu denken geben denen, die denken können und denken wollen, das sind verhältnismäßig wenige, die Masse denkt nicht. Die ungebildete Masse zieht mich nicht nur nicht an, sei stößt mich in beträchtlichem Maße ab, denn sie stellt bisher das Haupthindernis für eine funktionierende Demokratie dar.


6473

Klugheit kämpft nicht gegen Dummheit, die stets zermürbt. Im Bemühen um Wissen und Können, um Bildung und Empathie dagegen entfaltet sich ein menschlicher Gewinn.


6474

Es gibt in Deutschlands Pandemie-Strategieverlorenheit „keine Impfpflicht“, aber spritzige Lügenmäuler, ganz methodische und strategische „Experten“.


6475

Man mag Regierungen kritisieren, beanstanden, auch verurteilen, man hetzt aber nicht gegen Völker, denn überall leben auch aufrechte Menschen mit lauterer Gesinnung und würdiger Intelligenz.


6476

Der universale Forschungs- und Lehrauftrag von Universitäten spiegelt sich immer tiefer in der gespenstischen Anzahl installierter professoraler Leerstühle der Eitelkeit und furchterregender Fakultäten überhöhter Glaubensbanalität.


6477

Die größten Parlamente weisen die meisten Nullen auf, entsprechend setzen sich die Regierungen zusammen.


6478

Seh'n Se, das ist Berlin, eine Stadt, die sich gewaschen hat“, sangen einst „die Insulaner“ im Radio. Heute erfährt man über alle Medien, dass die Stadt dringendst gewaschen werden muss, und zwar analytisch sauber und demokratisch rein.


6479

Wir lesen Romane um zu vergessen, die Zeit, die Umgebung, uns selbst und sogar den Roman, um ihn noch einmal zu lesen. Wir wissen, vieles ist Fiktion. Wer aber nur Zeitung liest, wird betrogen.



© Raymond Walden


 

 

 

 

Samstag, 14. August 2021

Sequenzen von Skepsis (438)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


6287

Als ich einem aufgeschlossenen Mitmenschen von meinen mich gelegentlich quälenden Mut- und Hoffnungslosigkeiten angesichts der immer groteskeren Politverirrungen erzählte, machte er mir eine Freude: „Schreiben Sie! Schreiben Sie, auch wenn Sie wahrscheinlich kaum richtig einschätzen, wie vielen Menschen Sie aus der Seele sprechen.“ – Er ist sicherlich einer.


6288

Es geht hier nicht um das Beklagen der Lage, sondern um ideelle Unterstützung der freiheitlichen, gewaltfreien und menschenwürdigen Individualität.


6289

Die Masse liest, wenn überhaupt, gläubig in der Ermangelung selbstständigen Denkens.


6290

In der Wüste entstanden und nie davon losgekommen, die drei sogenannten „großen Religionen“.


6291

Auf dem Vulkan zu siedeln, verlangt das Wunder des Glaubens an Unverletzlichkeit.


6292

Fluten sind biblisch bekannt, man sollte mit Offenbarungen der Natur vielleicht exakter rechnen.


6293

Leichtsinn, am Hang verbaut, rutscht auch schon einmal ab.


6294

Feuersbrünste von Waldbränden entzünden sich oft an der Macchie in den Köpfen.


6295

Gottvertrauen fällt von felsiger Steilwand aufs zu nahe Dach im Jammertal.


6296

Moderne Scheichs reiten im spitzen Höhenrausch über wüsten Sand öliger Verbohrtheiten.



© Raymond Walden




Dienstag, 2. März 2021

Sequenzen von Skepsis (412)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


6097

Die Corona-Krankheit entartet vor allem zur Verirrung von Politikern und Medien, die ihrerseits außer Kontrolle, die Volksmassen würgen, Leben vernichten und Demokratie ersticken in einer alles überbietenden chaotischen Selbstdarstellung von Konzeptions- und Kompetenzlosigkeit in nationalem wie internationalem Konkurrenz-Gebaren, unter Missachtung und Missbrauch wissenschaftlicher Standards und Institutionen.


6098

Kein Unrechtssystem zerbricht am Mangel von Scharfrichtern, Henkern, Folterknechten, Aufsehern, Spitzeln, Denunzianten und vorauseilenden, speichelleckenden Schleimern. So „edel“ ist der menschliche Abschaum.


6099

Im Dualsystem regieren die Ziffern 1 und 0, im monologen System der Ideologien und des Dogmatismus wirken allein die Nullen, besonders markant und destruktiv als Personenkult.


6100

Zum Licht gelangt man nur auf geraden Linien.


6101

Are you sleeping, Uncle Sam? – Yes, you are. You are dreaming a dream that is far from humane reality, ever since!


6102

Man kann sich als Bücherwurm auch am eigenen Leben vorbeilesen.


6103

Kohlendioxid-Handel ist das „moderne“, nur noch dekadentere Pendant zum einstigen katholischen Ablasshandel.



© Raymond Walden



Sonntag, 26. August 2018

Sequenzen von Skepsis (315)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4047
Himmelfahrt“ gilt vielerorts tatsächlich als ein Feiertag, sogar in doppelter, „göttlicher“ und jungfräulicher Abhebung und Ausgabe. Das lindert freilich nicht den alltäglichen, globalen Höllenritt, sondern befeuert ihn sogar.

4048
Mit „Gott“ oder Geld rechtfertigt der Mensch alles, also sehr oft mit ein und demselben, wirklich alles.

4049
Ohne „Teufel“ wäre „Gott“ nichts, deshalb standen immer wieder sogar Päpste mit dem „Teufel“ im Bunde, um „Gott“ zu beweisen.

4050
Dem Siegeszug der Hygiene im praktischen Leben folgt bisher kaum ein Bemühen um Hygiene in humanem Denken. Eine solche Revolution des menschlichen Geistes steht noch aus.

4051
Folterer haben nicht nur Unrecht, sie verkörpern entartetes, kriminelles Weltverständnis, das besonders auf die ideologischen Befehlsgeber zurückfällt. Folterstaaten rechtfertigen ihre Abwertung als „Schurkenstaaten“.
Und nun wundere man sich nicht scheinheilig darüber, welche Staaten in dieser widerwärtigen Staaten-Gemeinschaft glanzvoll ihren Patriotismus feiern.

4052
Ausgerechnet Emanzen verhüllen sich mit einem unsichtbaren Schleier und behaupten, das aus freien Stücken zu tun.

4053
Das Rundum-Versagen menschlicher Intelligenz dokumentiert sich in Kriegen und in der Kirche.

4054
Werte hin, Überzeugungen her: Wenn Humanität und Emanzipation ehrlich als Basis für menschliches Zusammenleben akzeptiert und angestrebt werden, ist die bisherige und gegenwärtige Weltordnung nichts als das diametrale Gegenteil. Die Konzentration des Reichtums auf immer weniger Monopolisten und Übermächtige bei entsprechender Ausbeutung und Verarmung der Massen, bei deren skrupelloser Verwendung als Kanonenfutter, führt, der Logik folgend, weiter in die Barbarei, mit immer feineren und umfassenderen Methoden zur Entmenschlichung.
Der Interimsmensch bestätigt sich als Sackgasse der Evolution und die Aufklärung wird nur noch radikaler angefeindet, darf sich aber in ihrer Verteidigung und in dem Bemühen um bescheidene Etablierung nicht an die vorgegebenen primitiven Verhaltensweisen angleichen.
Mag in so mancher Hoffnungslosigkeit schon der „Weg als Ziel“ erscheinen, doch der aufklärerische Impetus zielt auf den ehrlichen, gebildeten und emanzipierten Menschen in einer weitgehend entsprechenden Gesellschaft.
Ein Traum freilich aus der Gegenwart.

4055
Als Autor weiß ich nicht, wer lesen kann und es vor allem auch will, aber ich erlebe zweifellos und umfassend, wer nicht lesen kann.

4056
Wenn das grüne Stromnetz sensationell von nun an den Strom auch speichert, muss „Gender“ am Windrad drehen.


© Raymond Walden




Montag, 23. Januar 2017

Sequenzen von Skepsis (258)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3306
Schnee dämpft den Frost und schont das Leben, aber der Mensch räumt ihn schon.

3307
In platten Gehirnen zündet kein Aphorismus.

3308
Die grüne Invasion kam aus der Erde, nicht aus dem All. Zutiefst braun und unfreiheitlich, präjudizierend und indoktrinierend knüpft sie ihre Seilschaften einer exorbitant unnatürlichen Dummheit mit evangelikalem Charakter.

3309
Es kam zur technologischen Überflutung und ertrunkene Gehirne trieben millionenfach den Bach hinunter. Noch Lebende hängten sich an Ideologien auf und beseitigten alles Kultur- und Demokratieverdächtige, die Menschenwürde und so den Menschen selbst.
Gottes“ achter „Schöpfungstag“!

3310
Trifft Kreativität auf Raum und Zeit, kristallisieren sich Ideen heraus und die Freude am Schaffen entzündet sich.

3311
Brexit“ bezeichnet die Karikatur überkommener britischer, europafeindlicher Eiland-Mentalität, die jedoch keineswegs von allen Einwohnern geteilt wird. Die Insel der Europa-Ferne teilt wie auch andere Verächter der Aufklärung offiziell die Geistesbeschränkungen nationalstaatlichen Größenwahns: „Global Great Britain“ nennt sich die neue alte Selbstherrlichkeit.

3312
Im Land der „unbegrenzten Möglichkeiten“ öffnet sich nunmehr deutlicher als bisher der eigentliche, finanz- und religionstotalitär beschränkte Horizont.

3313
Wo „Gott“ regiert,
kann der Mensch nicht sein,
es sei denn,
als der Schuldige,
hymnisch verhöhnt, gehirngewaschen, geknechtet, erschlagen.
Auserwählt!

3314
Um Dummheit zu entkräften, empfiehlt sich kaum eine vorschnelle persönliche Diskussion, denn Dummheit versteht nicht, fühlt sich dadurch verunsichert und ergeht sich in Aggressionen. Es mag aber Hoffnung aufkeimen, dass die Dummheit vielleicht über keine dogmatische Konsistenz verfügt.

3315
Eigene Schwäche zu beklagen, ist zu bequem.

3316
Man flieht und liest ein Buch, vielleicht sogar ein anspruchsvolles.

3317
Mit der Vernachlässigung der Rechtschreibung beginnt die Absenkung des Sprachniveaus, das jedoch für die Fähigkeit des analytischen Denkens unverzichtbar bleibt.

3318
Gott“ ist Menschenwerk!
Nur so erklärt sich seine derartig hinfällig „geschaffene“ Welt.

3319
Es stimmt nachdenklich, im blühenden eigenen Garten den Bienen und Schmetterlingen oder den Vögeln am Futterhäuschen zuzuschauen, während jenseits des Zaunes da draußen bis zum Blutvergießen gelogen wird, zu allen Jahreszeiten.

3320
Dummheit spricht man nicht mit Namen, sondern als Thema an, um persönliche Empfindlichkeiten weitestgehend zu vermeiden.

3321
Ein Mensch, der deine berechtigte und ehrliche Freude nicht teilen kann, sie ignoriert, gar verwirft und sie zu verhindern sucht, liebt dich nicht.
Also.

3322
Freiheit wird verspielt durch freiheitliche Unfähigkeit, durch das traditionelle „Sägen am eigenen Ast“.

3323
Quoten-Medien nutzen erfolgreich den niederen Intelligenz-Quotienten (IQ).

3324
Volksabstimmung! Wer aber ist Volk?


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de 


 

Sonntag, 11. September 2016

Lesen in meinen Augen

Indem ich schreibe, lese ich mich.

Niemand sonst muss mich lesen,
mancher mag mich lesen,
andere möchten mich nicht lesen,
wieder andere können mich nicht lesen,
dürfen vielleicht nicht lesen – überhaupt.

Vielleicht liest jemand etwas in mich hinein,
Belesenen mag manches dämmern.
Ich suche kein erlesenes Publikum,
keine handverlesene Zustimmung.

Vorlesungen kommen mir zu akademisch,
Nachlesen dient der Wahrheitsfindung.
Das Ablesen von Missständen ist Grundvoraussetzung zur Schaffung
und Erhaltung von Auserlesenem.
Im Kaffeesatz zu lesen, entspricht akutem Analphabetentum,
Lesegeräte denken nicht,
Lesezeichen erleichtern den Genuss wie die Arbeit.

Wer nicht liest, reduziert sich mehr oder weniger bewusst auf
ein mageres Piktogramm vom Leben.




Dienstag, 13. Januar 2015

Sprache bist du


Sprache bildet ab, dich und deine Bildung.
Der Mensch, mein imaginärer Freund, ist Sprache, denn er definiert sich über sie. Seine Kommunikation, der Informationsaustausch, Kenntnisein- und –ausgänge, die Verinnerlichung, Be- und Verarbeitungen, das eigene Denken, die Schaffung eines Selbstbewusstseins und einer Weltanschauung, das Erfassen des Seins beruhen auf dem Gebrauch von Sprache, einer grandiosen und faszinierenden Kulturleistung gegenüber den in der Tierwelt üblichen Verständigungsmöglichkeiten.

Du, mein Freund, bist Subjekt, Prädikat und Objekt mit all den adverbialen Bestimmungen des Ortes, der Zeit, des Grundes, der Art und Weise, des Zwecks und der Häufigkeit. Du selbst stehst in der Frage und Antwort, direkt, indirekt und suggestiv. Die Aufforderungen und Befehle betreffen dich wie die Erzählungen in allen Zeiten, in der indikativen Realität wie im Konjunktiv und im Konditional, du solltest folgern, erörtern, dialektisch argumentieren.

Dazu brauchst du einen Wortschatz, du bedarfst eines Satzbaus, einer Grammatik. Sprechen, lesen – auch zwischen den Zeilen – und schreiben – richtig schreiben – musst du können, zuhören und verstehen.
Deine Artikulation wird begleitet durch Mimik, durch Körpersprache, durch Tonfall, Lautstärke, Gefühle und Temperament.

Sprache motiviert dein Wissen, dein Üben, Lernen und Können, sie führt heran, verführt mitunter, ist Ausdruck von Liebe und Abneigung, von Freude und Kummer, von Leidenschaft und Begeisterung, von Leid und Trauer.
Sprache verbreitet auch Irrtum und Glauben, Ideologie und Hass, das muss man wissen. Sprachlosigkeit kündigt jeder Intelligenz, vor allem in Parlamenten und auf Parteitagen, aber auch im alltäglich Kleingedruckten.

Humanität, Gleichberechtigung, Gerechtigkeit und Würde sind sprachliche Manifeste mit realer Über- und Umsetzung. In der Sprache erwächst die Dramaturgie der Freiheit. Ohne Sprache schlägt das Schicksal zu und führt widersinnig und sinnlos Krieg.

Glücklich die Mehrsprachigen, die den wahren Zauber von Sprache interkulturell begründen und erleben können!

Und du, mein imaginärer Freund?
Du „chattest“ und „twitterst“?
Trommelst auf Tastaturen?
Brauchst auch deinen täglichen „Tatort“ der Gewalt!
Hast du dich wirklich aufgegeben?
Zurück in Zeiten des Analphabetentums?

Belebe dich und die Sprache.
Erhebe dich vom Flachschirm, komm zurück aus deinen Netzwerken und schaue Menschen in die Augen!
Sprich mit ihnen! In ganzen, richtigen und schönen Sätzen.
Geborgenheit und Fähigkeit kommen im Verstehen.