Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:
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Das Mensch. Sehenden Auges, hörender Ohren und ignorierenden Gehirns berauscht sich der Interimsmensch an seiner Kriegsertüchtigung zum Morden und Sterben und lässt sich sein Unvermögen zum Frieden und zur Freiheit ein horrendes Sondervermögen kosten, nämlich Schulden, die seine moralische Schuld ins Unermessliche auftürmen. Unmenschlich, das Mensch!
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Der geistige Bankrott beginnt mit der Ausmalung von Feindbildern, steigert sich in gehässiger Rüstungseuphorie, um in der Zerstörungsorgie von Kriegen alles Sein in blutrünstiger Verblödung und Verneinung, aber in ideologischer Verherrlichung zu „vollenden“, das heißt, eigene Menschlichkeit wie den definierten Feind vollständig zu eliminieren.
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Dem militärischen Morden geht die Abtötung des menschlichen Geistes voraus.
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Gaza im Jahr 2025 entspricht dem Zustand des völlig versagenden „Wertewestens“ wie auch einer sich „Vereinte Nationen“ nennenden Chaos-Organisation.
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Wie suspekt muss ein „Freundschaftsvertrag“ erscheinen, wird er vor allem zur Pflege gemeinsamer Feindbilder geschlossen!
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Die politische „Brandmauer“ in deutschen Parlamenten wie in der Gesellschaft ist eine fortbestehende „Maskenpflicht“ der Demokratie, die pandemisch dabei ist, sich mit dem Virus des Totalitarismus zu infizieren und zu vergiften.
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Vielfalt als Dogma mutiert zu bedrohlich ideologischer Einfalt.
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In diesen Tagen prangt in Bamberg gegenüber vom Dom am Gemäuer der Staatsbibliothek ein großes Banner mit einem einzigen Wort in etwa dreißigfacher Wiederholung: schweigen. Ich habe nicht die Bedeutung der Aktion recherchiert, bin aber gleichwohl etwas irritiert wie wahrscheinlich andere Passanten auch, wenngleich die abgestumpfte Masse kaum nennenswerte Aufmerksamkeit zu zeigen scheint. Ich frage mich, warum schweigen, wer schweigt oder soll schweigen? Worüber schweigen; und immer schweigen?
Was ich vom Schweigen halte, verdeutliche ich hier auf dieser Internetseite seit dem Mai 2008. Sich zu besinnen, meint auch zu schweigen, aber, darauf basierend, verlangt menschliches Leben nach kultivierter Kommunikation, welche der Aufrichtigkeit und keiner Ideologie verpflichtet ist.
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Wie befremdet es mich, etwa in dunkle und muffige Gewölbe von Kathedralen und Domen hinabzusteigen, umzingelt von geheiligten Steinsarkophagen verklärter historischer Figuren und dann vielleicht auf eine bis ins Extreme verkitschte Präsentation einer Reliquie, sprich eines Knochens oder sonstigen angeblichen Überrests eines „Heiligen“ in schummriger Beleuchtung zu treffen. Welch ein Hohn auf das Leben, das natürlich endlich und aller Ehren, Freuden und Zuversicht wert ist – in freiheitlicher Entfaltung und in würdigem Ende, an dem es nichts zu deuteln gibt.
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Burgen, Schlösser und Gotteshäuser mögen noch so prächtig prangen, sogar noch als Ruinen faszinieren und sind doch nur historische Zeugnisse zweifelhafter Macht, Unterwerfung und Entmündigung.
© Raymond Walden
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