Wenn
der sprichwörtliche „Wahnsinn der Welt“ um sich greift, meint
das allgemein Normalität. Beginnt jedoch ein Unsinn sich global zu
synchronisieren, leiden alle Gesellschaftssysteme – auch die
gegensätzlichsten – in gleicher Weise, überbieten sich in
Panikverbreitung und ideologischem Aktionismus, nicht ohne
Verdächtigungen der „Anderen“, nicht ohne Schuldzuweisungen und
Bestrafungen.
Das
Individuum spielt dabei kaum eine Rolle, sein angeblicher Schutz
jedoch ist scheinmoralisch die Grundlage sämtlicher erfolgenden
Unausgegorenheiten. Machtansprüche und Indoktrinationen überfluten
den Globus und lassen beim nicht ganz verdummten Menschen Gedanken an
Inseln aufkommen, an märchenhafte Eilande gesunder Intelligenz, wie
gesagt, “märchenhaft“. Denn Inselwirklichkeiten repräsentieren
gewöhnlich Ambivalenz: Eigenständigkeit wie Eingeengtheit,
paradiesische Freiheit wie schicksalhafte Abhängigkeit.
„Niemand
ist eine Insel“ schrieb einst Johannes Mario Simmel – eine
vordergründige „Realität“.
Denn
der selbstständig denkende Mensch wird zwangsläufig zur Insel in
der Masse der Denkunfähigen, der Denkunwilligen und Bevormundeten.
„Einsame
Inseln“ versprechen keineswegs immer Glück, jedoch bergen sie
zweifellos so manche freie Option für das Individuum mit
angemessenem Niveau. Je mehr solcher Individuen in einer
Gesellschaft, desto freiheitlicher die Kultur. Wir reden nicht von
Zügellosigkeit oder „Narrenfreiheit“, sondern von
Humanitätsentfaltung und Menschenwürde.
So
ist Europa keine Insel mehr – oder war es nie eine? Denn allen
kulturellen und wissenschaftlichen Errungenschaften stehen zahl- und
endlose Menschenabschlachtungen gegenüber, ermöglicht im
primitivsten, bedingungslosen Kadavergehorsam der erzwungenen wie
vorauseilenden Denkverweigerung.
Ich
schlendere am 1. September 2020 entlang der Strandpromenade in
Westerland auf Sylt und schaue (wie einige tausend Touristen) dem
Sonnenuntergang zu, 20:15 Uhr. Niemand hier in der Masse kennt mich,
nicht anders am weitläufigen und einsamen Küstensaum. Ich
meinerseits kenne niemanden, muss keine überspielte Absonderlichkeit
verstehen noch Schrullen ertragen, ginge ihnen, im Fall des Falles,
einfach aus dem Weg.
Die
Sonne „verglüht“ am Horizont weit hinter einer sich jetzt
deutlich abzeichnenden Offshore Windanlage von zig aufgespießten
Rotoren. Aber das muss ich jetzt nicht verinnerlichen, auch nicht die
Mund-Nasen-Vermaskierungsgebote hier und jetzt, morgen vielleicht
schon geändert, willkürlich, woanders sowieso. Als „Schnuten-Pulli“
verniedlicht man, nicht ohne Humor, den eigentlichen und amtlichen,
höchst politischen Maulkorb.
Alles
scheint entspannt, auf Urlaub und Erholung angelegt. Manche Passanten
haben die Stimmung augenscheinlich intensiver absorbiert, wirken auf
mich wie Persönlichkeitsinseln, ob zufrieden oder vereinsamt, mag
ich so nicht zu beurteilen. Aber es geht mich auch nichts an. Jeder
hat das Recht auf seine Insel.
Genau
dieses wird aber im Alltag des „festen Landes“ geschmäht,
missachtet und bestritten. Wer nicht der Regierung, dem Zeitgeist
folgt, wird als „Verschwörungstheoretiker“ verunglimpft, als
„Leugner“ verachtet, dabei gleicht die wissenschaftsferne
offizielle Ideologie einem vertrackten Verschwörungsgespinnst, das
logische Abfolgen und kausale Fakten ignoriert oder inkompetent
interpretiert, dogmatisiert und evangelisiert – das Ganze in einem
Narzissmus breitgetrommelt, der unwürdigstem Nationalismus die Fahne
hisst.
Ich
setze dem kosmonomisch begründetes Denken entgegen, bleibe Insulaner
auf einer „Insel“, die niemand unterschätze!
Die
„Insel“ ist ganz irdischer Natur, nicht durch Verleumdung zu
versenken, denn sie ruht dauerhaft und schlüssig – nicht
modernistisch und windwendisch, ideologisch – auf der Festigkeit
kosmischer Einbindung und universeller Naturgesetzlichkeit.
Kosmonomische
Leuchtfeuer wird kein kluger Navigator der Menschheit je ignorieren
können und es auch gar nicht wollen, … so wirklich Klugheit seine
Persönlichkeit auszeichnet.
Ich
gestehe, bisher nirgends einen solchen Staatenlenker, eine
entsprechende Partei, zu erkennen.