Samstag, 18. Juli 2015

Stille Spuren


In der Stille des Augenblicks
und des wachen Verstandes
teilt sich die Gegenwart allen Sinnen am eindringlichsten mit.
Die Vergangenheit unterliegt der Erinnerung,
bedarf des Protokolls, des Bildes, der Deutung,
auch des objektiven Beweises.
Zukunft meint Wünsche, Träume, Ängste, Perspektiven,
Planungen und Ansporn,
Kreativität und Ungewissheit, Realitätsferne sogar.
Gegenwart ist die flüchtigste,
ein sinniger, sinnlicher Schnappschuss, und schon vorbei,
jetzt.

Stille hört man nicht, in des Wortes Bedeutung,
aber man fühlt sie,
riecht und schmeckt und sieht sie,
sogar mit geschlossenen Augen.
Eine objektive Wahrheit
in ganz individuellem Erleben, oft so flüchtig.

Wie leicht folgt die subjektive Täuschung, ist nur
einer der Sinne getrübt,
oder verschlafen wir unsere Aufmerksamkeit.

Die Sinne „sensibilisieren“ sich in der Stille,
nicht im Getöse, im Klamauk irgendeiner Räson.
Der Sinn des Lebens legt stille Spuren.



Keine Kommentare: