Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:
6287
Als ich einem aufgeschlossenen Mitmenschen von meinen mich gelegentlich quälenden Mut- und Hoffnungslosigkeiten angesichts der immer groteskeren Politverirrungen erzählte, machte er mir eine Freude: „Schreiben Sie! Schreiben Sie, auch wenn Sie wahrscheinlich kaum richtig einschätzen, wie vielen Menschen Sie aus der Seele sprechen.“ – Er ist sicherlich einer.
6288
Es geht hier nicht um das Beklagen der Lage, sondern um ideelle Unterstützung der freiheitlichen, gewaltfreien und menschenwürdigen Individualität.
6289
Die Masse liest, wenn überhaupt, gläubig in der Ermangelung selbstständigen Denkens.
6290
In der Wüste entstanden und nie davon losgekommen, die drei sogenannten „großen Religionen“.
6291
Auf dem Vulkan zu siedeln, verlangt das Wunder des Glaubens an Unverletzlichkeit.
6292
Fluten sind biblisch bekannt, man sollte mit Offenbarungen der Natur vielleicht exakter rechnen.
6293
Leichtsinn, am Hang verbaut, rutscht auch schon einmal ab.
6294
Feuersbrünste von Waldbränden entzünden sich oft an der Macchie in den Köpfen.
6295
Gottvertrauen fällt von felsiger Steilwand aufs zu nahe Dach im Jammertal.
6296
Moderne Scheichs reiten im spitzen Höhenrausch über wüsten Sand öliger Verbohrtheiten.
© Raymond Walden
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