Donnerstag, 5. August 2021

Sequenzen von Skepsis (436)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


6265

Romane mögen Unterhaltungskunst „vom Feinsten“ darstellen, doch erst die zu entdeckende Gesellschaftshinterfragung mit vielleicht offerierten ebenso zu erspürenden, auch verklausulierten Vorschlägen eines „Anders“ lassen mich durchhalten in der Motivation, vom Autor wie von seinen Figuren – gerne lernend berührt – gar gefesselt zu werden. Und das in meiner freien ureigenen Privatheit.


6266

Kitsch kennt keine geistige Hygiene, keine Freiheit vom Klischee und keine vom volkstümlichen Dogmatismus.


6267

Enjoy responsibly“. Genieße die Medien in heller Eigenverantwortlichkeit!


6268

Der gehaltvollste Aphorismus ist sprachlich nicht zwangsläufig der flüssigste.


6269

Wie oft entgehen Unwissende per Zufall dem Verderben und wie viel häufiger mit Absicht ihrem Wohlergehen?


6270

Die Wolke des Schweigens blitzt auf und donnert los, entlädt sich, schüttet sich aus und so manches zu.


6271

Die Sprache, die uns vereinte, zersplitterte in Vordergründigkeit und Inkompetenz, und so trennten wir uns auf im Verständnisverlust.


6272

Männer brauchen Kriege wie Mannweiber nicht minder.“ So definiert sich der Interimsmensch, das seit jeher unveränderte, armselige Menschlein.


6273

Früher bestimmten die Herrschenden rigoros die Religion, das, was das Volk zu glauben hatte. – Was heißt hier „früher“?


6274

Man lebt nur einmal“, aber stirbt mitunter mehrmals ab.


6275

Nichts Neues auf der Welt! Missbrauch technologischen Fortschritts, Doppelmoral, Ausbeutung, Folter und Vernichtung, nur noch effektiver.


6276

Das Ziel der Waffen ist der Tod.


6277

Je dümmer der Mensch, desto intelligenter seine Waffen. Und was bedeutet das evolutionär? – Richtig. Sackgasse.



© Raymond Walden

 

 

 

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