Freitag, 1. Juni 2012

Der Interimsmensch


In einem überdimensionalen Kosmos
entstehen Leben,
entwickeln sich lang- und kurzfristig
um zu vergehen.

Die Sinnsuche beginnt
in so karger, in so kalter Szene
und konzentriert sich sinnvoll nur auf den Menschen,
auf Menschlichkeit, auf Menschliches und Humanität.

Götter und Kriege dokumentieren
den ununterbrochenen Irrtum des Menschen,
der noch nicht zu sich gefunden hat.

Der Interimsmensch versteht nicht, dass das Universum
erst durch den aufgeklärten Menschen Sinn erfährt,
denn der Himmel besteht vor allem aus toter Materie.
Von einem Jenseits zu fabulieren,
während man das aktuelle Universum nicht begreift,
bedient Einfalt und menschenverachtenden Sarkasmus.

Leben in feinster Ausprägung
heißt zweifellos menschliches Leben;
wir sind erst auf dem Wege dorthin.
Die letzten Fragen des Seins bleiben unbeantwortet,
nur so ergibt sich der lebendige Spannungsbogen.

Wir können immer menschenwürdiger werden
oder uns als Spezies
in den Wirren des Interimsmenschen für immer verlieren.

Ohne Menschen wird das All sinnlos.


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