Aphorismen zum
Nachdenken und Zitieren:
1376
Der Dachschaden
spiegelt sich in Solarpaneelen, der Flurschaden sticht stromlinienförmig als
Windmühle empor, und so rettet Deutschland sogar das Klima offensichtlich mit
eklatantem Mangel an Fachkräften.
1377
Führende Grünschnäbel
halten ihre Organisation für eine „Denkfabrik“. Es nähert sich der Tag, an dem
sie sich als Gottgesandte aufplustern. Die Vorsehung wurzelt tief braun.
1378
Langes Labern und nicht
einmal der Sinn eines kurzen Spruchs.
1379
Studien belegen das
Wunschdenken; Forschung stellt unabhängigere Ansprüche.
1380
Das Geheimnis des
Glaubens besteht darin, das umgebende Gespinst in seiner weitläufigen
Vernetzung nicht zu erkennen.
1381
Die Zeit zerbröckelt in
Langres, jener monumentalen Festungsstadt auf natürlichem Felsen, wo einer der
bedeutendsten Aufklärer geboren wurde: Denis Diderot.
Der frische Wind trieb
den Denker aus den engen und schrägen Mauern hinaus in die Welt.
Ich stehe am Denkmal
des Philosophen, sehe viel Graues und frage mich: Wo überall in der Welt, wo
hier ist die Aufklärung hin?
1382
Konservative bewahren
in ihrer Sicht Bewährtes, auch wenn die Zeit sie längst überholt hat.
1383
Zeit ist stets neu, nur
der Mensch bleibt stehen und unterstreicht die Dringlichkeit seiner
Renovierung.
1384
Die laute
Oberflächlichkeit, das hohle Bild, der Krempel der Jahre und die Einfalt des
Unbedarften stufen den Menschen bald schon in seine Belanglosigkeit ein.
1385
Regen rinnt über das
faltige Gesicht und spült hinweg die Täuschungen, die Irritationen und
Illusionen, sogar die Wahrheiten, die einmal Liebe waren.
1386
Allmählich kann man
sich nicht mehr riechen, sehen, hören, leiden, sich nicht mehr ausstehen,
obgleich man es eigentlich könnte.
1387
Das Abgetötete steckt
in jeder Militäruniform.
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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
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