Dienstag, 29. Mai 2012

Die Überbewertung der schrillen Internet-Szene


Aktuell wird häufig auf die Internet-Szene Bezug genommen, nicht zuletzt auch wegen der Piraten-Partei, die – ganz nebenbei – in meinen Augen bestens geeignet ist, besonders das ernsthafte außerparlamentarische Bemühen im Netz ins Lächerliche zu ziehen. Offenbar „naturgemäß“ gibt es schräge Vögel en masse auf der Internet-Bühne. Man kann sich gerade in diesen Foren für immer ins Abseits stellen, wenn man glaubt, sich hemmungslos „auskotzen“ zu müssen.
Das soll hier eigentlich nicht weiter interessieren, kann aber nicht so einfach unterschlagen werden, denn sogar auf seriösen Seiten finden sich widerliche Leserkommentare in einer Verdichtung, dass ich ernsthafte Zweifel an „Mehr Demokratie“ durch direkte Bürgerabstimmungen hege.

Erst vor wenigen Tagen hat eine erfreulich kritische und fundierte Web-Seite ihr Erscheinen eingestellt; beste Zugriff-Werte und Verlinkungen konnten es offenbar nicht verhindern. Der Betreiber resignierte, man könne auf diese Weise keine Veränderungen bewirken.
Ein Traum ist offensichtlich geplatzt.
Ein Traum, den man so nicht haben sollte, denn die Weichen werden keinesfalls im Internet gestellt, die Fäden und Fallstricke keineswegs hier gesponnen.

Es ist erschreckend, an welchen Blödsinn die absolute Mehrheit der Weltbevölkerung glaubt, an welche Absonderlichkeiten trotz moderner Technologien immer noch oder gerade wieder und verstärkt mit Hilfe der fortschrittlichen Möglichkeiten.
Glauben ist nichts anderes als veredelte Übervorteilung – ein kapitalistisch „grundehrliches“ Prinzip.
Die Kirche und ihre antiquierten Lehren funktionieren nach diesen Vorgaben genauso wie die moderne Pseudoreligion vom Kohlendioxid und Klimawahn.

Wer sich dem entgegenstellt, passt nicht in die Räson, wurde früher öffentlich entleibt (wie heute in weniger entwickelten Gesellschaften immer noch) und erfährt im aktuellen Spiel der systemtreuen „Wissenschaftler“ und der Publikationskanäle die systematische Nichtbeachtung, das Verschweigen.

Man hat keine Chance, Veränderungen zu bewirken, denn es fehlen die Bildungsvoraussetzungen. Nicht zuletzt deswegen versucht sich ja auch jede neu installierte Regierung unverzüglich an „Bildungsreformen“, die regelmäßig und ganz rasch in die nächste unfertige und kurzlebige Bildungsideologie münden.
Ideologien jedoch sind zu keiner Objektivität fähig, zu jener Grundvoraussetzung für exakte Wissenschaft und menschenwürdiges Miteinander, basierend auf den Prinzipien von Ursache und Wirkung.

Als Kosmonom erhebe ich meine Stimme nicht für irgendwelche politischen Grabenkämpfe, sondern weil ich inzwischen weiß, dass es überall auf dem Globus Mitmenschen gibt, die ähnlich denken. Sie tun dies wie ich ohne Möglichkeiten zu Systemveränderungen und sie tun es zur Aufrichtigkeit gegenüber sich selbst.
Das Internet eröffnet nämlich noch eine ganz andere, kaum bemerkte, leise und fundierte Schiene humanen Austausches und achtsamer gemeinsamer Zuversicht.  


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