Montag, 21. Mai 2012

Sequenzen von Skepsis (105)



Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1362
Der Mensch ist Natur – und sentimental.
Da hilft kein Naturschutz!

1363
Warum reden wir oft anders als wir denken?
Es ist leichter, voreilig zu plappern als Gedanken analytisch zu sortieren.

1364
Tag und Traum vereinen sich und geben dem Erinnern seine Unschärfe.

1365
Philosophen erfinden nichts, sondern ordnen Bestehendes, gelegentlich auch neue Erkenntnisse.

1366
So viele Menschen, so zahllose Generationen, und fast alles wurde schon einmal gedacht.

1367
In der dualen Welt betrachten Leichtsinnige die offensichtliche Unvollkommenheit als Beweis für die Vollkommenheit von Göttern. Als wäre die Nichtexistenz von Leben auf irgendeinem Planeten der Beleg von Leben überhaupt.

1368
Philosophie meint zum einen das Studienfach über die Denkweisen der Menschen, zum anderen die davon unabhängige Reflexion im aktuellen praktischen Leben.

1369
Der „Anti-Christ“ wäre ein arg schmalspuriger Aufklärer, gilt es doch, sich von Religionen jeglicher Glaubensabsonderlichkeiten zu befreien.

1370
Kosmonome Menschen entziehen sich der Religion, um Lebensqualität zu entwickeln und zu pflegen, Leid zu lindern, zu vermeiden und zu verhindern.

1371
Manche intellektuellen Schwätzer sind wirklich fleißig. Wen und was sie nicht alles zitieren!

1372
Märchen im Kindesalter bereiten auf die lebenslange Akzeptanz von Trugbildern und Wunderwelten vor.

1373
Der angepasste Mensch muss sich dauerhaft überfordern und verbiegen. Er wird für sich und andere eine Zumutung.

1374
Durchgängiges Schweigen hat die verhaltensauffällige Gewalt wie durchdringendes Gebrüll.

1375
Ein Sparwitz von ideologischer Güte erfasst als Sparzwang die Wachstumsfetischisten.


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