Ein
wesentliches Merkmal der Menschheitsgeschichte bildet die
allgegenwärtige Kriegsgefahr, aus der sich ebenso allgegenwärtig
exzessive Kriege unter religiösen und ideologischen Rechtfertigungen
austoben.
Wissenschaftlich-technologische
Errungenschaften verdanken auffallend häufig ihre Existenz
kriegerischen Forschungsbestrebungen, und auch die geistige Kultur
zielt nahezu ausnahmslos auf die Ausgrenzung von Feinden, das heißt,
von Anders- und Ungläubigen.
Mit
zunehmender Technisierung gewannen die ursprünglich regionalen
Konflikte mehr und mehr überregionale Bedeutung, sodass heute
scheinbar regional stattfindende Kriegsausbrüche in realer
Vernetzung weltweit, offen erkennbare Stellvertreterkriege der den
Globus beherrschenden Großmächte darstellen.
Immer
meint Krieg das Versagen menschlicher Intelligenz und darüber hinaus
das Triumphieren der Primitivität bis hin zur bestialischen
Geistlosigkeit. Ob je der historische Zeitpunkt erreicht wird,
dass zumindest die mächtigsten Staaten die zuvor genannte Behauptung
unterschreiben und entsprechend friedlich werden, scheint gegenwärtig
sehr unwahrscheinlich. Also zeichnet sich kaum eine Fortentwicklung
der bisherigen, bescheidenen Ansätze der sogenannten Aufklärung ab.
Aufklärerisches
Denken, wie zum Beispiel die kosmonomische Philosophie (siehe
Kosmonomisches Manifest), bleibt begrenzt auf weitsichtige
unabhängige Individualisten, vielleicht auch auf intellektuelle
Zirkel, wo immer in der Welt.
Aufgrund
der „Herkunft“ von Aufklärung ergibt sich ihre gewisse
natürliche „Heimat“ in Europa, was jedoch keinerlei
Bevorrechtigung impliziert, eher aber für europäische Denker eine
erhöhte moralische Verpflichtung gegenüber der Aufklärung
herleiten mag.
Wir
haben unverbrämt zwei Fakten zur Kenntnis zu nehmen:
1.
Der „westliche“ Kulturkreis entwickelte die bisher
fortschrittlichste Kultur. So verfügte beispielsweise Deutschland
auch nie zuvor über eine derartig freiheitliche staatliche
Grundordnung.
2.
Ob es sich allgemein um wirklichen „Fortschritt“ handelt, ist
dringend zu hinterfragen, denn der „Westen“, wie alle anderen
Kulturkreise auch, versagt im Hinblick auf Menschenrechte, auf
Friedfertigkeit und auf Naturschutz in einer verheerenden
kapitalistischen Ausbeutungsgier, die vor keiner Betrügerei
zurückschreckt, ja nicht einmal vor dem abzusehenden eigenen
Untergang.
Daraus
sind für glaubensfreie, aber wissensdurstige und selbstständig
denkfähige Bürger konkrete Konsequenzen zu ziehen. Im Angesicht der
eigenen Ohnmacht gegenüber den „Glaubens-Massen“, gegenüber
ihren Falschspielereien und Gewaltausbrüchen empfiehlt sich keine
„aufklärerische Agitation“, sondern eine akademische, eher
zurückhaltende Diskussionskultur.
Da
keine der aktuellen politischen Parteien echten aufklärerischen
Ansprüchen gerecht wird, beschränkt sich der Wahlgang auf das
Ankreuzen des sprichwörtlich „geringeren Übels“ - eine äußerst
unbefriedigende Situation!
Sehr
profan formuliert: Man rette, was noch zu retten ist und wäge
eigenständig begründet ab.
Von
wichtigster globaler Bedeutung ist für die gesamte Menschheit der
Fortbestand der Europäischen Union!
Auch
da sie umfassend reformbedürftig ist.
Zusammenfassend:
Religion,
Kommunismus, Faschismus, Nationalismus, Kapitalismus, Rassismus,
Klimawahn, Wachstumswahn, Militarismus, Imperialismus,
Expansionismus, Hegemonialismus und Auserwähltheitswahn jeglicher
Couleur haben bisher das durch natürliches Sterben, durch
Krankheiten und Naturkatastrophen gegebene Leiden der Menschen extrem
grausam verstärkt, durch immer herrschende Vortäuschung und
Volksverdummung.
Unter
diesen Vorzeichen hat der „Westen“ die Demokratie verraten, er
ist äußerlich und innerlich verkommen.
Es
ist Zeit, höchste Zeit für zaghafte Gestaltungen eines neuen
Menschen- und Weltbildes, für die menschenwürdige Achtung jedes
individuellen Menschenlebens, das höher rangiert als jeder Gottes-
und ideologische Machtwahn.
Der
Staat dient dem Menschen bei einer möglichst erfüllten
Alltagsbewältigung; der Mensch in seiner individuellen
Einzigartigkeit würdigt den Staat durch Erfüllung der
freiheitlichen Pflichten zum Gelingen des ehrlichen demokratischen
Miteinanders.
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