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Sonntag, 26. November 2017

Nationalismus?

Viel zu oft beinhaltet Nationalismus eine Übertreibung von an sich begrüßenswerter Heimatliebe, von gesellschaftlicher Verbundenheit und Wertschätzung gemeinsamer kultureller Wurzeln. Die Geschichte strotzt vor Beispielen entgleisten Nationalstolzes, nationalen Auserwähltheitswahns und Überheblichkeiten gegenüber anderen Völkern und Nationen, eskalierend in der Abwertung, in der Verachtung anderer Menschen, schließlich in ihrer Bekämpfung und Vernichtung. Nationalismus bedeutet ein, wenn nicht das Hindernis für eine friedlichere Welt.
Die Europäische Union steckt voller undemokratischer Entwicklungen und stagniert aufgrund von immer wieder unüberwindlichem Nationalismus einzelner Mitglieder von Anfang an.
Den „Brexit“ unter diesen Umständen positiv zu würdigen, zeugt von wenig Sinn für aufgeklärte Freiheitlichkeit, man denke nur daran, mit welcher propagandistischen Verlogenheit es überhaupt zu dem Referendum kam und welche rückwärts gewandten Großmacht-Phantasien seither wieder über die Insel wabern.
In einer aus der Historie nicht lernenden Völkergemeinschaft nationalistischer Beschränktheiten hätte ein wirklich weltoffenes geläutertes Europa ungeahnte humane Potenziale, die allerdings Einbußen erleiden durch nationalistische Kritiker, die lieber aussteigen als an den gemeinsamen Werten, an einem bisher einmaligen Projekt in der Welt aktiv gestaltend mitzuwirken.


Dennoch schreibt Neil Davenport in Novo Argumente
 
Die Stärkung der Volkssouveränität sollte heute eine Priorität für Menschen sein, die sich selbst als politisch progressiv betrachten.“


Ich frage:
Wer oder was ist denn das Volk, und was heißt Volkssouveränität bei häufig alternierenden Staatsgrenzen?


Es geht um mündige, kultivierte Bürger mit gleichen Rechten und Pflichten, unabhängig von Rasse, Herkunft und den zeitgeistigen Strömungen mit ideologisch geprägten Massendiktaten.
Der emanzipierte Mensch verdient keine Diskreditierung durch Nationalismus. 


 


Donnerstag, 10. November 2016

Der Staat sind wir

Nicht der Staat steht über dem Menschen, sondern der Mensch ist die höchste Instanz für den Staat, welcher der Gesellschaft bei der Organisation der Lebensbewältigung dient.

Kein Staat, im Bewusstsein seines eigenen Werdens und Vergehens, seiner temporären Existenz, besitzt das Recht, Menschenleben als Opfer einzufordern oder gar zu erzwingen.
Das Staatsrecht der eigenen Verteidigung gegenüber Aggressoren prägt das Militär mit klarem Verteidigungsauftrag unter definitivem Ausschluss des Angriffskrieges.
Niemand kann zum „Dienst an der Waffe“ gegen seinen Willen befohlen werden.
Das Verteidigungsmilitär setzt sich folglich aus Freiwilligen zusammen.

Oberste Priorität des Staates ist jedoch der Erhalt des Friedens durch eine weitsichtige, alle Lebensbereiche umfassende Politik.
Insbesondere verbieten sich wirtschaftliche Übervorteilungen und Ausbeutungen, Waffenhandel und Aufrüstungen anderer Staaten und Organisationen, ebenso die Einmischungen von Konzernen und Religionsgemeinschaften in demokratische Entscheidungsprozesse und in die Ausführung freiheitlich gefasster Beschlüsse.

Militantem Patriotismus und primitivem Rassismus lässt sich nur mit hohen Bildungsstandards der Bevölkerung begegnen; der Staat muss ein entsprechendes Bildungsangebot garantieren.
Dabei geht es nicht um das Kreieren von gut funktionierenden Fachidioten und Konsumenten unter staatlicher Kontrolle und Bevormundung, sondern um den (früher schon propagierten) mündigen Bürger mit der Denk- und Entscheidungsfähigkeit eines aufgeklärt humanen Weltbildes, ideologiefrei und objektivierbar, verantwortungsbewusst, emanzipiert, mit Empathie und Herzensbildung ausgestattet, Begabungsunterschiede respektierend, Gleichmacherei vermeidend.

Die Überhöhung des Nationalstaats, oft unter Berufung auf „Gott“, stellt einen bigotten Frevel am Menschen dar, schmäht den Staatsbürger und die internationale Völkergemeinschaft und dient einzig dem Machtanspruch und dem Machterhalt von verblendeten Egomanen und ihren Gefolgschaften.


Ergänzend zu diesen Ausführungen: Das Kosmonomische Manifest