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Mittwoch, 12. Juni 2024

Sequenzen von Skepsis (621)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


8367

Politisch indoktrinierter und indoktrinierender Fußball erfüllt den Tatbestand groben Foulspiels, nicht nur mit der Roten Karte zu ahnden, sondern mit Sperre zur Besinnung auf den eigentlichen Sinn und Charakter des Spiels und des sportlichen Wettkampfs.


8368

Weltoffen und divers ist man, ohne es täglich herauszukrakehlen. Die so oft sich penetrant Produzierenden täuschen nämlich sich selbst und ihre Umgebung in ihrer ideologischen Indoktrination.


8369

Volksverhetzer für den Krieg „wissen“ natürlich nicht, dass auf der Gegenseite auch Menschen, Frauen, Kinder, Männer, Alte und Kranke leben (wollen). Die solchen Hass säen, bilden die erste Kriegsgefahr, und zwar hier im verlogenen Schlaraffenland angeblicher Friedenswerte.


8370

Organisierter Aufmarsch „gegen Rechts“ von „Links“, wo es – nur getarnter – genauso stinkt, antidemokratisch versifft.


8371

Die Nacht endet mit der Ode der Vögel an die Liebe und an den hellen Tag.


8372

Was wissen wir schon vom Odem des Lebens, und wie barbarisch, immer wieder, wird er von ignoranten Menschen bekriegt und ausgelöscht!


8373

Gotteslob trotz Theodizee, erklärbar aus Selbsttäuschung in faktischer Not und letztendlicher faktischer Hoffnungslosigkeit. Es handelt sich wohl um gängiges Kränkeln des Geistes, besonders in seelischer Bedrängnis.


8374

Kirchengebimmel steigt in den Paderborner Himmel und mir jedesmal in den Sinn, wie fremd ich dem Gestammel bin.


8375

Glockenklang unterliegt gehöriger Interpretation.


8376

Die besten Menschen verschleißen sich im „Glauben“, und wie sie durch diesen verschlissen werden! Leideform.


8377

Aus „Kindern Gottes“ müssen erst noch aufgeklärte Erwachsene werden, dem nichtwissenden Glauben an Wunder und Märchen entwachsen.


8378

Grüner, sendungsbewusst nötigender Dilettantismus hat nahezu alle Gesellschaftskreise infiziert und manche sehr wohl begründete Opposition verleumdet, denunziert und in den abwegigen Nationalismus verführt.


8379

Zwar bekannt, doch seltener erkannt, reicht dem Alltagsleben die freiere Hand.


 

© Raymond Walden




Mittwoch, 9. August 2023

Sequenzen von Skepsis (562)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


7733

Hohlköpfe verbrennen Intelligenz, verdampfen Emotionen und verschwitzen das Leben.


7734

Überzeugende Leistung entfaltet sich in der Identifikation mit dem Tun.


7735

Wahrheit strebt zuerst um Reinheit und dann erst nach Akzeptanz.


7736

Monetäres Unrecht wird ganz locker bestechend bezahlt.


7737

Die Kirche ohne Türen“. Recht so, Eure Heiligkeit! Freier Zugang und ebenso freier Austritt.


7738

Zählautomaten, Zählmethoden, Trendmeldungen, Prognosen, Statistiken und ihre Interpretationen wecken stets Skepsis und Misstrauen aufgrund fortwährender Erfahrungen und historischer Belege.

7739

Wie alt und hinfällig sind wohl Verstandesstrukturen, die der Werbung den Begriff „anti-aging“ abnehmen?


7740

Was man im Handwerk „spachteln“ nennt, bezeichnet man kosmetisch als „Falten auffüllen“. Die Nachhaltigkeit lässt sich nicht vergleichen.


7741

Diktaturen lügen unverblümt, Scheindemokratien subtil blendend, auch gezielt und enthemmt verblödend. Echte Demokratien sucht man vergeblich in der Realität. Die Menschheit scheint immer noch nicht reif zu solchen Ansprüchen.


7742

Gleichgeschaltete Medien wirken wie Stacheldraht rund um eine arglose und gleichwohl verängstigte Herde.


7743

Absurdistan“ waltet, wo immer sich eine „Krone der Schöpfung“ sendungsbewusst entfaltet, um Vorherrschaft ringt.und arglose wie intelligente Menschen in die Knie zwingt.


7744

Fußball! Bleib auf deinem Platz und schieße weniger abseitige Eigentore im endlosen Palaver und in anmaßendem Geschwätz über dich weit überfordernde Gesellschaftsprobleme.



© Raymond Walden




Sonntag, 23. Oktober 2022

Sequenzen von Skepsis (514)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


5703

Wer sich äußerlich hässlich macht, mag im Innersten niedlich sein.


5704

Der Schweinehund ist kein Tier, aber zahlreich, innen und draußen.


5705

Idiotie gesellt sich gern und wird dadurch gesellschaftsfähig und salontauglich.


5706

Manchmal avanciert das Schreiben zum Lebenselixier, gleichwohl lauern Gefahren dem freien Wort wie seinem Arrangeur, besonders wenn er verzweifelt.


5708

Ein Text, heute einmal veröffentlicht, hat Fortbestand, solange es Menschen gibt, die ihn prinzipiell und erst recht real lesen und oder hören können. Ob er Bedeutung erlangt oder beibehält, ist dadurch nicht geklärt. Ein bedeutungsloser und nicht beachteter Artikel hält aber allein durch seine Existenz die Option für irgendeine Verwendung offen. Der Autor kommt nie so ganz aus seiner Verantwortung heraus, falls er das überhaupt will, der gegenteilige Wunsch dürfte wohl eher seinem Ansinnen entsprechen.


5709

Künstliche Intelligenz wird weltweit zum widersinnigen Aberwitz, wenn man wie in Deutschland, aber nicht nur hier generalstabsmäßig, die menschliche Intelligenz in den Reißwolf schiebt.


5710

Politische Geschlechtswandler sind die mit ideologischen Eierstöcken und Hoden im Kopf.


5711

In Qatar tritt man die Menschenrechte mit Füßen und die Fußball-Karawane trampelt mit, denn in Begleitung dribbelt der Dukaten-Esel und scheißt auf Demokratie und Werte. Die deutschen „Fans“ aber grölen: „Einigkeit und Recht und Freiheit“. Hand aufs Herz!


5712

Grün“ und „Nato-Olive“. So etwas von getarnter Naturverbundenheit! Feuer frei.


5713

Wer nichts wird, hat bestimmt „studiert“, hat sich partei-ideologisch eingeschmiert und ist zum Minister oder so avanciert.



© Raymond Walden




Dienstag, 3. August 2021

Sequenzen von Skepsis (435)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


6254

Die kriegerischen Schlachte(n)feste sind die wahre Kultur von Patrioten, von mordenden und selbst verblutenden, befehlenden und befehligten Chaoten und ausgesprochenen Idioten. Es ist die tödliche Infragestellung der gesamten Welt – immer wieder neu und feierlich als Exzess des Nihilismus. Dafür gibt es keine Entschuldigung, sondern nur Schuld. Unverzeihlich!


6255

Wie lang ist ein Jahr in Kindertagen, um sich zu verkürzen nahezu unmerklich zunächst, im menschlichen Mittelalter schon eiliger, und dann erst, demnächst!


6256

Der Fußballrasen wird für viel Geld und Macht zum Gebetsteppich und politischen Paradefeld umfunktioniert: Der devote Kniefall vor dem Eigentor. Die Gladiatoren sind hörig, es grölt der Mob. Was „abseits“ eigentlich ist, regelt die Regeländerung in Unkenntlichkeit.


6257

Wie Fische im Aquarium werden wir alle in unser jeweiliges Bassin eines Milieus hineingeboren, in das Raster unserer geografischen, temporären und kulturellen Eingrenzung, in Beschränkungen, die dem Fisch trotz gläserner Verschwommenheit seines unbestimmbaren Außen kaum ins „Bewusstsein“ dringen. Der sprichwörtliche „Blindfisch“ begnügt sich. Die selteneren vorwitzig Interessierten springen vor Lust und Neugier sogar aus ihrem Element, auch über den gläsernen Horizont des Beckenrandes ins eigene Ende. Der denkende Mensch kennt analog solche Risiken, wenn er sich andere Welten erschließt.


6258

Das schlimmste Geschehen findet statt; so lebe umsichtig in bewusster Vorsorge, aber lebe wirklich.


6259

Es ist, als bremse sich die Menschheit in strudelnder Rückwärtsgewandtheit selbst aus, strebe der zwischenzeitlichen Stagnation zu, um sich rückläufig zu beschleunigen. Das Stationäre erhebt flüchtigen Ewigkeitsanspruch als eine schizophrene Göttlichkeit mit unterwerfender Verbindlichkeit für alles Sein.


6260

Es streitet sich erbittert um das Geschlecht, um die Geschlechtlichkeit an sich, das an sich verwirrte Menschlein.


6261

Zwischen Lebensmut und Todessehnsucht dehnen sich die Felder und Wiesen der Angst, die Wälder und Wüsten der Zerrissenheit, das Universum der Ungewissheiten.


6262

Richter von Politikers Gnaden oder Heilige des Unrechts! Und das sogar auf Lebenszeit – in Gottes eigenem Staat, logisch!


6263

Wenn die Gebeine ächzen, die Seele, als Herz und Verstand, aber singt, wird so manches Tänzchen flott.


6264

Werden Grundrechte plötzlich als „Privilegien“ propagiert, entpuppt sich die Propaganda als boshafte Scharlatanerie – und die nicht widersprechende Öffentlichkeit als bereits „kopflos“.

 


© Raymond Walden

 

 

Samstag, 10. Juli 2021

Sequenzen von Skepsis (433)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


6235

Die schönsten Menschen sitzen nicht im Parlament, an Schöngeistige schon gar nicht zu denken.


6236

All die Panikprotagonisten, Hysterieanheizer, Furchteinflößer, Ängsteschürer, Weltuntergangsprediger, Feindbildkonstrukteure, Pseudowissenschaftler und Unheilverschwörer sind schon mit Unverfrorenheit „geimpft“, werden jedoch nicht als „Volksverhetzer“ belangt.


6237

Der Dukaten-Esel im Ministerrang scheißt auf die „Schwarze Null“, auf sein einstiges Credo von einem ausgeglichenen Haushalt ohne Neuverschuldung.


6238

Brexit-britische „Fairness“ im Sport erträgt nicht einmal die Nationalhymnen der Gastmannschaften, beugt aber auf dem Rasen theatralisch und doppelmoralisch die Knie „gegen Rassismus“, dem gerade auch der „Union Jack“ weidlich nachtrauert, ihn praktizierte um weltweit auszubeuten. „God Save The Queen“! Football's coming home. So gehört er auch da hin und möge bleiben! Oder aber, er spielt sich frei in internationaler Fairness, Leichtigkeit und gegenseitiger Wertschätzung.


6239

Die „höchst ansteckende“ Pandemie-Panik ließe sich mit Bezug auf den Itelligenzquotienten (IQ) leicht einschränken und abbauen.


6240

Grün“! – Aber wohl nicht ganz grün.


6241

Wer mit einem Messer durch die Zivilisation streift, hat als Fremdkörper in ihr nichts zu suchen. Es und er müssen entfernt werden, ehe Blut fließt. Das ist sich die zivilisierte Menschheit schuldig.


6242

Weichei-Wohlhabende kümmert kaum die Härte des Lebens der Armen. Hin und wieder aber überkommt die Windelweichen geradezu panikartig das eigene Gewissen und sie wollen Buße tun, indem sie auf alles Mögliche verzichten, zuerst auf Intelligenz, dann auf die logischen Voraussetzungen für Zivilisation und Fortschritt, schließlich auf Humanität und Menschenwürde.


6243

Da schießt Eine einen Bock nach dem anderen, will Strom im Netz speichern, speist Energie von Gefrierhühnchen ein, wahrscheinlich hilft ein Kobold beim Abschreiben von Plattitüden vor dem Hintergrund variabler Stilisierungen des Lebenslaufs unter Bezugnahme auf das „Völkerrecht“. Das alles versetzt die grüne Gemeinde in wahre Wahl-Euphorien: Ja, die Frau kann Kanzlerin!

Deutschland, im Ernst nun, was reitet dich da in Paniksturm und Elektrowind? Es ist ein Produkt deiner Bildungspolitik, ein vorlautes, naseweises Kind.



© Raymond Walden

 

 

 

Dienstag, 19. Mai 2020

Menschliches Glauben: Religion Fußball (S. 85)


Mai 1998

Der Provinzclub Kaiserslautern wurde deutscher Fußballmeister und verwies die Finanzgiganten aus Bayern auf Platz zwei. Die sogenannten Fans vom Betzenberg unterscheiden sich allerdings keineswegs von denen der Weltstadtkicker, denn im Siegesrausch offenbarten sich einige der schwarzweiß getüpfelten „Großkopferten“ als das, was das Fernsehen denn auch gern wirkungsvoll ins Bild rückt: sinnentleerte arme Gestalten, die den FCK und seine Siege zu ihrer „Religion“ gemacht haben, für die sie - so wörtlich – „über Leichen gehen“. Natürlich freut sich der Zirkus „Profifußball“ über derart nützliche Idioten, das Fernsehen und die darin Werbenden profitieren allemal von solch gestandener Religiosität.
     Nur noch wenige Tage bis zur Seligkeit der „Weltmeisterschaft“ in Frankreich, wenn dann auch noch der Klang der Nationalhymnen die Religion Fußball zu dem erhebt, was ihre geldschweren Drahtzieher anstreben, nämlich Geld und Pathos für noch mehr Geld, freilich nur im Interesse der Fußballgläubigen. Und es gibt sie ja wirklich, die armen Nationen, in denen ein Sieg der Gladiatoren den alltäglichen Kummer der Menschen für ein paar Stunden vergessen macht.
     Doch bleiben wir fair gegenüber dem Fußball; er übernahm doch nur jene Mechanismen, die in allen möglichen Bereichen unserer Gesellschaft, nicht zuletzt bei unseren Politikern, von denen einige ja auch im Fußball mitmischen, als „gesunder Wettbewerb“ bezeichnet werden.


© Raymond Walden




Donnerstag, 14. Juni 2018

Sequenzen von Skepsis (308)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3951
Systematisch wird Globalisierung von Nationalisten, mächtigen Narzissten und Kapitalisten missbraucht und zum eigenen Nutzen uminterpretiert. Wer deswegen eine freiheitlich aufgeklärte Globalisierung verteufelt, sitzt mit den Verbrechern in gemeinsamem Boot.

3952
Kartelle sind reale Verschwörungsorganisationen, nicht Verschwörungstheorien!

3953
Treffen sich zwei ausgekochte Schurken, loben und einigen sich vage.
Lediglich Naive und jeweilige Schurkenanhänger halten den inszenierten Auftritt für moralisch wertvoll in der Quadratur von Unrecht, Gewalt und Menschenverachtung.

3954
Schönredend ist die Lüge.

3955
Die US-Flagge über Guantanamo bildet das wahre, ungeschminkte Symbol der „freien“ Welt. Zahlreiche Vasallen-Banner flattern in gleichem Hohn des Verrats an Liberté, Egalité, Fraternité.

3956
Man kann es nicht glauben: Mit Gottes- und Klimawahn in den eskalierenden globalen Wahnsinn, in nationalistische Inzucht! Dass dem so ist, das muss man wissen, ehe man Aufklärung wiederbeleben kann.

3957
Lange schon spielt die Welt Fußball – mit Köpfen.

3958
Die Menschheit ist so gestrig, dass sie nicht einmal das erkennt – logischerweise, denn sie verharrt alternativlos in Phantasie-Eruptionen, die solchem „Unterbewusstsein“ bisher jegliches Emporkommen und Aufklaren verschütten.


© Raymond Walden




Dienstag, 18. November 2014

Sequenzen von Skepsis (190)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2384
Wenn sich in den Hochhausschluchten,
wo sich Fenster nur noch auf dem Touchscreen öffnen,
in den Wohnsilos der Trabantenstädte
und in den Wellblech-Ghettos der Slums
der weite Horizont zum Punkt zusammenzieht,
dann markiert sich der kapitalistische Standpunkt:
Wachstum!

2385
Ein Tor, wer den Fußball mit Ethik aufbläst und ins Netz seltsamer Verflechtungen köpft.

2386
Nie landeten Menschen auf dem Mond, sondern geblendete Befehlsempfänger, die nach der Rückkehr seltsame Bahnen verfolgten, weil niemand mehr sie steuerte.

2387
Der Gipfel klimatischer Dummheit speit immer wieder glühende Glaubensbrocken des Hohns auf die Wissenschaft.

2388
Eine Ethik, die Krieg zulässt, hat sich verwirkt, hält dem Unrecht perfide die Steigbügel.

2389
Wer den Glauben an die Menschheit verliert, erklärt seinen eigenen einsamen Tod. Ich setze nicht auf die Masse, aber auf Individuen, die zumindest zeitweise die menschliche Intelligenz beweisen.

2390
Der Mensch hat keine Bestimmung, er maßt sich jedoch vieles an.

2391
An Geister glaubt die Geistlosigkeit.

2392
Im zu oft gerechtfertigten Misstrauen gegen Mitmenschen unterlässt der Mensch wirksame "Hungerhilfe", rechtfertigt er Kriege, verwüstet Landschaften und verweigert humane Sterbehilfe. Der Grund des Misstrauens ruht in Glaubensweisheiten, in jenem Paradoxon: Denn das Glauben beweist nichts, es weiß nichts.

2393
Im tabubeladenen Schweigen erstirbt erst das Belanglose, bald darauf das Nennenswerte.

2394
Die Freiheit der Gewalt tobt sich aus in dekadenter Krimisucht. Der tägliche Schuss verraucht immer schneller und öfter, den letzten haben viele schon nicht mehr gehört.

2395 
Die Masse ist tierisch beschränkt, das heißt, ich stehe ihr mit genau den Gefühlen gegenüber, wie ich sie für die Natur allgemein empfinde, also ambivalent. 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de



Samstag, 22. Februar 2014

Lebensstatt


Wie so oft in meinem Leben gehe ich durch meine Stadt, die nicht meine ist. Ich bin bekannt, doch man kennt mich nicht, zweifellos ein Vorteil.
Denn mein schriftlich skizziertes Lebensgefühl geht nicht konform mit dem ansässigen Muff, verfilzt nicht, entzwirnt sich wachsam von Anfang an.

Im gravitätischen Dom erlebe ich eine orgiastische Orgel zum Lobe der Welt, und keine der anwesenden örtlichen Kleingeistergrößen, noch die versammelte banale Kreuzgläubigkeit könnten verkraften, was ich denke, als das musikalische Forte die Kathedrale in Resonanz versetzt.

Schlendere ich durch die Einkaufsmeile, weiß ich, im Konsum gibt es keine Philosophie, sie wäre spielverderbend.

Nicht anders im Fußballstadion, wo man der sportlichen Kunst primitive Pseudoreligiosität von außen aufsetzt: „SC NN – unser Leben!“
Kein einziger hier ..., wozu auch?

Was geschähe im Theater, wüssten die von der an Doppelmoral zerbrechenden Heldin Ergriffenen, was mir meine über die Gesellschaft einfliegenden Gedanken zuflüstern?

Irgendwann im Verlaufe der Jahre sitze ich bei einem empfohlenen Arzt, einem modernen Medizinmann par excellence.
Ich bezahle später natürlich die herausragende Rechnung und bleibe vorsätzlich gesund, bis der Tod ... .
Inzwischen esse und trinke ich, was schmeckt, abwechslungsreich, mäßig und gut. Außerdem huste ich nicht bei jedem kleinen Gegenwind vor Angst in die Hose und erwäge bei kleinen Kratzern keine Blutvergiftung.

Mich stört keine Fliege an der Wand, ein ideologisches Windrad in flächendeckend verschandelnder Natur schon. Klimaretter, ob man mir das nachsieht oder nicht, sind nicht ganz dicht. Auch Solarzellen auf ihren Dächern erhellen keinesfalls die naturwissenschaftliche Ahnungslosigkeit, nicht die opportune volkswirtschaftliche Unterbelichtung, auch nicht das verordnete Glauben an Wachstum und Statusgier.

Die lästigste Plage indes ist mir die medial überkommende Politik, vergleichbar einem astrologischen Orakel mit allerdings realen Folgen für uns alle: Tödliche Aszendenten, Oppositionen und Koalitionen in verrückten „hohen“ Häusern eingeweihter Deuterjongleure und Lobbyisten.

Was man nicht alles glaubt! Früher vorzugsweise dem Pfarrer, heute mischt man sein Glaubensmenu nach Gusto zusammen im Gleichklang des Abmarsches von Aufklärung, Berechenbarkeit und Verbindlichkeit.

Bei derartigem Fazit mag man sich fragen, wie ich überhaupt leben kann.
Die Antwort werde ich – entgegen gängiger Trends – aber nicht in die Öffentlichkeit blasen!
Ich wiederhole stattdessen, dass mir die Masse ziemlich unattraktiv lebt, für jeden reflektierenden Menschen viel zu oberflächlich glaubend.

Die Masse kann aber Mehrheiten bilden, und dann hat Demokratie ein bedrohliches Problem, viel gefährlicher und akuter, als bisher wahrgenommen.


Freitag, 29. November 2013

Sequenzen von Skepsis (157)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1988
Wichtige Verhandlungen führt die Politik bedeutungsschwer des Nachts, im Dunkel, wenn alles schläft. Am Morgen reibt man sich die Augen: die übermüdeten Konferenzteilnehmer, die übernächtigte Presse und der verschlafene Bürger. Das Ergebnis ist ein Traum, die Wirklichkeit bitter. Guten Morgen!

1989
Bildung heißt, sich ein Bild zu machen, nicht, sich Bilder vorsetzen zu lassen.

1990
Wenn aufgrund von Indoktrination, Lobbyismus, Opportunität, Raffgier und Indifferenz die Masse mehrheitlich irrt, bleibt Demokratie lediglich das Plakat des Ungeschehenen.

1991
Es gibt keine Sicherheit im tödlichen Leben, wohl aber Risikominderung und Gefahrenmeidung, wenn man denkt und nicht verdrängt.

1992
Wärme, wie wohlig breitet sie sich aus, dehnt sich aus, sie strahlt und erzeugt weder Hitze noch Überdruck. Mit allen Sinnen nimmt man sie wahr, beglückt und geborgen. Man weiß um ihre Verletzlichkeit, um die weltweite Seltenheit der Herzenswärme.

1993
Glocken gellen gestrig, gedankenverloren, gar gefährlich grell.

1994
Der Zeitgeist ist blind und taub, aber lautstark in der penetranten Verkündung seiner Verirrungen.

1995
Die Inseln der Reichen und Schönen werden regelmäßig überschwemmt von Geltungssucht. Sie flutet den Stumpfsinn und überspült innere Hässlichkeit.

1996
Du glaubst, ein ganz Großer zu sein, weil du profitabel gegen den Fußball trittst. Aber du bist der Fußball selbst, du wirst getreten, fliegst ins Aus, wirst wie der Ball gewechselt. Landest du im Tor, wirst du sogar geküsst.
Wenn du jedoch vorm Mikrofon den Mund öffnest, geht dir schnell die Luft aus, besonders bei Themen jenseits des Rasens. Ein wirklicher Kopf-Ball hält die Luft an.

1997
Zur Vermeidung von Missständen eignet sich keine Historie, denn der Mensch lernt nicht aus der Geschichte, höchstens deutet er sie falsch, weil sie von Siegern überliefert wird.

1998
Manch einer pfeift auf die Gesellschaft, mich aber irritiert ihre leichte Verführbarkeit, ihr geduldiger wie aggressiver Herdenhabitus. Was sind Bestätigung und Anerkennung des Individuums durch solche Horden wert?

1999
Je tiefer das Verständnis universaler und globaler Zusammenhänge, desto leichter wird einem die eigene Vergänglichkeit.

2000
Die neue Dreifaltigkeit heißt CO2; diesem Gott huldigen die Massen, die Opfergaben gehen ins Unermessliche.

2001
Wachsame Aufrichtigkeit glaubt keinem offiziellen Sprachrohr, keinem parteiischen Lautsprecher, keinem erleuchteten Einflüsterer, kurz: keinem demokratischen Anschein.

2002
Demokratie kann man nur da verraten, wo sie gepredigt wird.


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de