Aphorismen
zum Nachdenken und Zitieren:
2384
Wenn
sich in den Hochhausschluchten,
wo
sich Fenster nur noch auf dem Touchscreen öffnen,
in
den Wohnsilos der Trabantenstädte
und
in den Wellblech-Ghettos der Slums
der
weite Horizont zum Punkt zusammenzieht,
dann
markiert sich der kapitalistische Standpunkt:
Wachstum!
2385
Ein
Tor, wer den Fußball mit Ethik aufbläst und ins Netz seltsamer Verflechtungen
köpft.
2386
Nie
landeten Menschen auf dem Mond, sondern geblendete Befehlsempfänger, die nach
der Rückkehr seltsame Bahnen verfolgten, weil niemand mehr sie steuerte.
2387
Der
Gipfel klimatischer Dummheit speit immer wieder glühende Glaubensbrocken des
Hohns auf die Wissenschaft.
2388
Eine
Ethik, die Krieg zulässt, hat sich verwirkt, hält dem Unrecht perfide die
Steigbügel.
2389
Wer
den Glauben an die Menschheit verliert, erklärt seinen eigenen einsamen Tod.
Ich setze nicht auf die Masse, aber auf Individuen, die zumindest zeitweise die
menschliche Intelligenz beweisen.
2390
Der
Mensch hat keine Bestimmung, er maßt sich jedoch vieles an.
2391
An
Geister glaubt die Geistlosigkeit.
2392
Im
zu oft gerechtfertigten Misstrauen gegen Mitmenschen unterlässt der Mensch
wirksame "Hungerhilfe", rechtfertigt er Kriege, verwüstet Landschaften und
verweigert humane Sterbehilfe. Der Grund des Misstrauens ruht in
Glaubensweisheiten, in jenem Paradoxon: Denn das Glauben beweist nichts, es
weiß nichts.
2393
Im
tabubeladenen Schweigen erstirbt erst das Belanglose, bald darauf das
Nennenswerte.
2394
Die
Freiheit der Gewalt tobt sich aus in dekadenter Krimisucht. Der tägliche Schuss
verraucht immer schneller und öfter, den letzten haben viele schon nicht mehr
gehört.
2395
Die Masse ist tierisch beschränkt, das heißt, ich stehe ihr mit genau den Gefühlen gegenüber, wie ich sie für die Natur allgemein empfinde, also ambivalent.
Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de
Die Masse ist tierisch beschränkt, das heißt, ich stehe ihr mit genau den Gefühlen gegenüber, wie ich sie für die Natur allgemein empfinde, also ambivalent.
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