Aphorismen
zum Nachdenken und Zitieren:
2445
Eine
bunte, multikulturelle Gesellschaft funktioniert ausschließlich auf der Basis
von freiheitlich-demokratischer Emanzipation. Keine Religion erfüllt diesen
Anspruch.
Glaubenspostulate
gehören nicht in eine aufgeklärte Öffentlichkeit, die ihrerseits auf der Basis
von Wissen, von Ursache und Wirkung für Gerechtigkeit und Gewaltfreiheit zu
sorgen hat.
2446
Gutmenschen
gefährden durch ihre Verharmlosung destruktiver Kräfte die Freiheit.
Arglosigkeit aber ist Ausdruck von Weltfremdheit, jenem wuchernden Tumor, der
jedes schöne Freiheitsideal zu Tode quält.
2447
Genuss
ist sinnlich und herzlich.
2448
Die
Interpretation erschließt der Welt den Ton, lässt sie erklingen, im Echo sich
brechen und im Nachhall vergehen.
2449
Menschenwürdige
Neugier ertastet einfühlsam Unbekanntes und Neues, um es zu bergen als klare
Erkenntnis.
2450
Ahnung
bedeutet Wissen und Nichtwissen zugleich im Bewusstsein des Unvollkommenen, der
vollkommenen Endlichkeit.
2451
Politische
Farbspiele mischen sich zu Schmutz, denn es fehlt der Farbenlehre reines Licht.
2452
Wo
Sach- und Fachverstand zu Hause sind, wird es verbindlich und gemütlich.
Ganzheitliche Schwafelei kühlt aus, denn sie scheitert am Detail.
2453
Symbolisch
wird niemand satt, auch nicht gesund. Symbole töten aber ganz real.
2454
Im
Patriotismus verbirgt sich der Fetischismus der Unterwürfigkeit unter das
Kleinkarierte der bedeutsamen Bedeutungslosigkeit. Ersatzbefriedigung bis hin
zu eigener zerstörerischer Aufopferung in mangelnder Kenntnis von der Welt.
2455
Das
schärfste Kabarett dient in einer ignoranten Gesellschaft lediglich als
scheindemokratische Alibiveranstaltung dafür, dass die Kritisierten noch
unverfrorener weitermachen dürfen. Das lächerliche Publikum hat ausgelacht und
doch nichts verstanden. Wie sollte es auch? Systematisch belogen, betrogen und
aufgezogen! Es ist doch eigentlich alles gut ....
2456
Es
ist davon auszugehen, dass Staatspräsidenten und Kanzler nicht das geringste
Gespür für den laizistisch-demokratischen Staat aufbringen, wenn sie besonders
bei feierlichen Ansprachen öffentlich den Segen ihres Gottes postulieren.
Faktisch bedeutet diese Unsitte eine unverschämte Nötigung.
Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de
Je suis Charlie
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