Dienstag, 20. Januar 2015

Eine frische Sonne


In der Distanz,
der Heimat meiner Gedanken, wache ich auf,
wo am Fuße des Berges salzklares Meerwasser die Felsen annagt und formt,
wo eine frische Sonne von Osten mich aufmuntert,
mit aufzusteigen zum Gipfel, zum Überblick des Unterschieds.
Oben dann, in warmem Schatten, ruhe ich aus, verinnerliche
die Evolution von Land, Meer, Pflanze und Tier – vom Universum.

Tief unten die anstrengende Parallelwelt des Menschen,
geistig getäuscht und verraten.
Ein zum Aufstieg unfähiger Krüppel,
der sich nach seiner ersten Vergewaltigung immer aufs Neue
selbst behindert und verletzt,
sich dem Tode weiht.

Wie gerne verweile ich hier oben!
Doch siedeln kann ich hier nicht.

Ich muss wieder hinab zu den Meinen und
den wenigen nicht Befallenen.
Den Glanz der frischen Sonne behalte ich im Auge,
habe selber Mut gefasst
und kann davon etwas abgeben –
zumindest Skeptikern und Aufgeklärten.




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