Ausgehend
vom Kausalitätsprinzip, also von Ursache und Wirkung, rückt besonders auch der
Mensch in das Feld der Betrachtungen. Sein Denken und Handeln erfolgen als
Antworten auf Ursachen und können ihrerseits ursächlich für weitere Abfolgen
wirken. Solche Zusammenhänge existieren generell und bestimmen das Geschehen
auch dann, wenn sie sich jenseits der Erkenntnisebene des Menschen abspielen.
Tragischerweise
neigt die Mehrzahl des „Homo sapiens“ bei fehlender Erkenntnis zum Wunderglauben
und erhebt in ihrer Verunsicherung das irrationale Bild quasi zur eigenen
Bestätigung über die Realität und damit über sich selbst: Der Mensch erfindet
„Gott“.
Diese
Absolutheit löst Kausalität und Logik ab und bildet die Grundlage für regionalen
Dogmatismus, der sich gegen alles nicht Konforme zur Wehr setzt und darüber
hinaus sich aggressiver Gewalt bedient, um seinen Einfluss auszuweiten.
Zum
Krieg gehören immer zwei Voraussetzungen: die Menschenverachtung allgemein wie
im Besonderen und der Wille zum Mord.
Daraus
erst erwachsen die Anstrengungen zur Bewaffnung und Aufrüstung. „Gott“ als
höchste Verkörperung des Guten kann nur gegen das Böse ins Leben eingebunden
werden, gegen den Satan, der in jedem angeblich erlösungsbedürftigen Menschen steckt.
Die spezielle Schlechtigkeit des zu ermordenden Gegners erfährt man durch
Propagandalügen, die zur Konflikteskalation auf die Spitze zu treiben sind, um
auch den Aufwand für die militärische Rüstung zu rechtfertigen, Waffenhandel
und Schiebereien als moralische Notwendigkeiten gegen die Bosheit der anderen
zu sanktionieren. Terror organisiert so den Antiterror und sorgt für globale
Waffen-Profite und für die „Pflicht des Einschreitens“ der stets „guten“
Wächter der Welt.
Die
Kriege vor allem der neueren Zeit kochen hoch in diesem Kausalzirkel der
Desinformationen, der patriotischen Aufhetzung und in der Pervertierung eigener
Glaubensmärchen angeblicher Nichttötungs-Gebote zu militärischer Tötungspflicht
im Einvernehmen höchst aggressiver sogenannter Verteidigungsbündnisse.
Es
gehört zur taktischen Raffinesse der bewussten oder auch nicht besser wissenden
Kriegstreiber, den Pazifismus als romantisierende Weltfremdheit zu
diskreditieren, denn weder Friedfertigkeit noch Friedensfähigkeit passen in die
Machtstrategien dummer unfertiger Menschen, die sich wegen ihrer Unfähigkeit
zur Selbstreflexion gewaltig überschätzen.
Pazifismus
in der konkreten kosmonomischen Definition von kausaler Friedenszielsetzung mag
man irgendwo im Bombenhagel auslöschen, als Idee hat der Pazifismus in der Welt
aber eine Heimat, eine Basis aufgrund von Bildung, von denkenden Menschen, die
nicht Zeitgeistern folgen, sondern Demokratie und Freiheit ernstnehmen.
Es
gibt keinen „heiligen Krieg“ und keinen „gerechten Krieg“, weil jeder
Waffengang Menschen schändet und vernichtet, weil jeder Krieg eine
verbrecherische Vorgeschichte aufweist, ein Versagen in der Regel aller
beteiligten Verantwortlichen und eine unentschuldbare Gleichgültigkeit
abgestumpfter Massen.
Kosmonomischer
Pazifismus heißt keinesfalls Wehrlosigkeit gegenüber destruktiven Desperados,
meint eindeutige Bereitschaft zur Verteidigung und ebenso unmissverständliche
Ablehnung jedes Angriffskrieges. Kosmonomisches Selbstverständnis zielt auf die
Ausnutzung der Naturgesetze zur Linderung von Not und Leid, zur Verhinderung
von Unmenschlichkeit, zur Förderung humanen würdigen Lebens.
Dazu
sind Waffen völlig kontraproduktiv: Jeder Waffenhersteller erzeugt Leid. Und
das gilt für den profitgierigen Boss wie für den unnachdenklichen
Fließbandmenschen.
Künftige
Kriege werden durch überlegene Digitaltechniken entschieden, die dafür sorgen,
dass gegnerische Waffen ihren Dienst versagen. Alle bisher weiterhin verübten
Abschlachtungen entsprechen den anachronistischen Ideologiestrukturen und einem
verblödeten Militarismus.
Ein
Schlüssel zum Pazifismus liegt in einer logisch-kausalen Außenpolitik, die sich
am Abbau sozialer Gefälle in der Welt orientiert, das heißt an Bildung, an
Entwicklungshilfe zur Selbsthilfe, an Einstellung jeglicher
Ausbeutungsmentalität gegenüber sogenannten „Billiglohn-Ländern“. Darüber
hinaus ist der blühende Handel mit menschenverachtenden Staaten einzustellen,
denn der Nutzen liegt lediglich in einem verzichtbaren sinnlosen Wachstum der
Konsumgesellschaften und vor allem in der Stabilisierung der Diktaturen und
Despotien.
Erweiterungen
von Militärbündnissen haben noch nie zum Frieden geführt, sondern berufen sich
auf die hirnrissige Verpflichtung zum Krieg. Der kalte Krieg war kein Frieden,
zog zahllose Stellvertreterkriege nach sich. Hinzu kommt, dass die NATO als
mächtigste Militär-Allianz von dem weltweit kriegslüsternsten, die Demokratie
völlig ruinierenden Staat dominiert wird.
Die
zivile Gesellschaft muss ferner vor allem erkennen, dass die unter dem perfiden
Deckmantel der Religionsfreiheit angestrebte Integration menschenzerstörender
Offenbarungsweisheiten tatsächlich das unausweichliche Ende eben der
Zivilisation verfolgt.
Angesichts
der verworrenen Weltlage in diesem unseren Sommer/Herbst 2014 rufe ich die
Friedliebenden, alle Intellektuellen besonders auf:
Schweigen
Sie nicht länger! Artikulieren Sie Ihre Friedenssicht, wo, wie und wann immer
Sie können, gegen völlig überforderte, Werte vorschützende, aber verratende
Politiker.
Werden
Sie nicht müde! Leben Sie Frieden vor. Bemühen Sie Ihren freiheitlichen Geist, denn nur ein solcher kann langfristig den Waffenwahnsinn überwinden.
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