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Mittwoch, 2. Dezember 2015

Sequenzen von Skepsis (219)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2772
Krieg schürt man mit Waffengeschäften, knallt es dann vor der eigenen Tür, muss man sie verteidigen und den Weltkrieg herbeibeten, im Namen der Unvernunft, die als Religion geradezu zyklisch explodiert.

2773
Todesangst und Einfalt generieren die skurrilsten Götter.

2774
Ruht das Gehirn bereits in religiöser Patina, bemoost der Zeitgeist die letzten Nervenbahnen.

2775
Eine eventuell außerirdische Intelligenz wird sich nie mit „gottähnlichen“ Menschen einlassen, es sei denn als Tierbändiger.

2776
Freiheit muss auch Dummheit ertragen, aber aufrichtige Intelligenz entgegensetzen.

2777
Überwindest du mit den Jahren die geistige Stagnation deiner Umgebung und stehst über dem Zeitgeist, wirst du dich von bisherig Vertrauten trennen müssen oder Schaden nehmen.

2778
Licht geht an oder auf, Finsternis setzt ein und herrscht.

2779
Es gibt einen Herzschrittmacher im Kopf.

2780
Mit Mut im Bauch, wenn’s im Kopf fehlt.

2781
„Willst du Frieden, rüste für den Krieg.“ (Vegetius)
1600 Jahre alte Weisheit der Kriegstreiber.
Sprung auf, marsch, marsch!
Ihr ewig Gestrigen! Wegtreten!

2782
Wer sich dem Konsum verschreibt, lebt eingeschränkt.

2783
Das Leben ist kein Geschäft, wohl verstanden aber ein Austausch.

2784
Auch die Unwelt des Glaubens birgt alle Gefahren.

2785
Könnerschaft mag begeistern, aber in wessen Diensten?

2786
Tiefe Erkenntnis in einer sonst gläubigen Gesellschaft führt in ein Außenseiterdasein, das zu bestehen ist in beständiger Achtsamkeit und lebendiger Skepsis.

2787
Das Herdentier sei nicht dein Freund.

2788
Geld wird nach Belieben gedruckt, von politischen Goldeseln, um das Volk zu bescheißen.

2789
So viele Windräder als Merkel-Monumente verschandelter Natur.
Windiges Deutschland.

2790
Im Abstand hält sich Anstand, sortiert sich freiheitlicher Verstand.

2791
Kein Staat der Erde hat das Zeug, mich zum Patrioten zu überzeugen, zu jener geschönten Kleinkariertheit, die sich jeder noch so winzigen realen Weltverbesserung mit Gewalt entgegenstemmt.

2792
Europa ließ sich mit der exaltierten Verlogenheit ein und zeugte die nackte Unfähigkeit.


©  Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de



Dienstag, 23. September 2014

Sequenzen von Skepsis (186)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2335
Auf einer Anhöhe halte ich inne, schaue hinunter und erkenne in allem meine dahineilende Vergänglichkeit, ahne das rasante Vergessen, das meine Spuren tilgt.

2336
Da fragt ein systemtreuer Moderator in einer Fernsehdiskussion, ausgestrahlt von einem systemisch gleichgeschalteten Kanal, eine linientreue Krisenreporterin nach dem Erkennen von Wahrheiten, worauf die Dame beispiels- und richtigerweise russische Medien der Unwahrheit bezichtigt. Kein Wort über westliche Mediensynchronisation, und zwar über stringente Zensur, über definitive Wahrheitsverzerrung und Verhinderung objektiver Pressearbeit.
Die Krankheit trifft die Unwissenden zuerst.

2337
Da ich vorwiegend in deutscher Sprache denke, spreche und schreibe, erreiche ich Deutschland eher auf Umwegen. Ein Land, dessen eingelullte Bevölkerung sich eine freie Verfassung versagen lässt, befindet sich nicht auf demokratischer Augenhöhe, spricht nicht meine Sprache.

2338
Während andere erfolgreich am Recycling atomaren Mülls forschen, baut man in Deutschland Windmühlen.

2339
Chronische „Tablet-User“ haben mir durch ihr Verhalten längst eine Message gesendet und natürlicherweise ihr kommunikationsunfähiges Profil.

2340
Es ist die Angst vor dem Sterben, die den Menschen derart demütigt, dass er opportun abstumpft oder sich um jeden Preis selbst verwirklicht als Arschkriecher, als Habgieriger, als Intrigant und Betrüger, als Ausbeuter, Folterknecht und Mörder.
Zum Kleinmut des Herzens gesellt sich die Verbohrtheit des Kopfes.

2341
Wer mich in der Werbung duzt, überschätzt sich maßlos.

2342
Föderale Bildungspolitik garantiert die kleinkarierte Ganzheitlichkeit der Ideologie.

2343
Je mehr Einser-Abiturienten und je mehr Studenten ideologisch verflachter Bildung, desto höher die Vielfalt akademischen Schwachsinns.

2344
Ich schaue auf zu den Bäumen,
ein Hauch von Freiheit säuselt in den Wipfeln,
ein fester Stamm steht unverrückbar,
und kräftige Äste bilden die Silhouette des Standpunkts,
sorgen dafür, dass das Glück nicht zum Himmel stürmt
oder zu Boden fällt.
Bäume beflügeln das Denken, Wissen und Träumen, 
sie spenden Leben. 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de