Aphorismen
zum Nachdenken und Zitieren:
2335
Auf
einer Anhöhe halte ich inne, schaue hinunter und erkenne in allem meine
dahineilende Vergänglichkeit, ahne das rasante Vergessen, das meine Spuren
tilgt.
2336
Da
fragt ein systemtreuer Moderator in einer Fernsehdiskussion, ausgestrahlt von
einem systemisch gleichgeschalteten Kanal, eine linientreue Krisenreporterin
nach dem Erkennen von Wahrheiten, worauf die Dame beispiels- und richtigerweise
russische Medien der Unwahrheit bezichtigt. Kein Wort über westliche
Mediensynchronisation, und zwar über stringente Zensur, über definitive
Wahrheitsverzerrung und Verhinderung objektiver Pressearbeit.
Die
Krankheit trifft die Unwissenden zuerst.
2337
Da
ich vorwiegend in deutscher Sprache denke, spreche und schreibe, erreiche ich
Deutschland eher auf Umwegen. Ein Land, dessen eingelullte Bevölkerung sich
eine freie Verfassung versagen lässt, befindet sich nicht auf demokratischer
Augenhöhe, spricht nicht meine Sprache.
2338
Während
andere erfolgreich am Recycling atomaren Mülls forschen, baut man in
Deutschland Windmühlen.
2339
Chronische
„Tablet-User“ haben mir durch ihr Verhalten längst eine Message gesendet und
natürlicherweise ihr kommunikationsunfähiges Profil.
2340
Es
ist die Angst vor dem Sterben, die den Menschen derart demütigt, dass er
opportun abstumpft oder sich um jeden Preis selbst verwirklicht als
Arschkriecher, als Habgieriger, als Intrigant und Betrüger, als Ausbeuter,
Folterknecht und Mörder.
Zum
Kleinmut des Herzens gesellt sich die Verbohrtheit des Kopfes.
2341
Wer
mich in der Werbung duzt, überschätzt sich maßlos.
2342
Föderale
Bildungspolitik garantiert die kleinkarierte Ganzheitlichkeit der Ideologie.
2343
Je
mehr Einser-Abiturienten und je mehr Studenten ideologisch verflachter Bildung,
desto höher die Vielfalt akademischen Schwachsinns.
2344
Ich
schaue auf zu den Bäumen,
ein
Hauch von Freiheit säuselt in den Wipfeln,
ein
fester Stamm steht unverrückbar,
und
kräftige Äste bilden die Silhouette des Standpunkts,
sorgen
dafür, dass das Glück nicht zum Himmel stürmt
oder
zu Boden fällt.
Bäume
beflügeln das Denken, Wissen und Träumen,
sie spenden Leben.
Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de
sie spenden Leben.
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