Raymond Walden
Meine
Sprache ist Mutter, Vater und Kind meines Denkens: ein- und
zweideutig, verspielt, semantisch ungefälscht, absichtsvoll,
herausfordernd, anregend, besinnlich, geschliffen, gehoben und
locker, bewundernd und spottend oder einfach sachlich.
Meine
Sprache achtet Regeln und widersetzt sich kreativ dem
Regulierungsmuff wie der modischen Verwahrlosung.
Dass
ich verstanden werde, zweifle ich nicht an – besonders wegen des
geflissentlichen Schweigens im öffentlich-offiziellen Lärm
pathetischer Lügen und anmaßender Unfähigkeit.
Aber
man freut sich sogar an meiner Sprache und zitiert sie vielfältig;
man
fürchtet sie nicht minder als filigranes und scharfes Werkzeug der
gesellschaftlichen Kritik und Veränderung.
Meine
Sprache erfordert Mut, macht Mut, kommt zur Sache, zu sich.
Sie
kommt ehrlicher Wachsamkeit zu.
Sie
besingt humane individuelle Denkfähigkeiten freiheitlicher
Eigenverantwortung.
Ihr
entschlossener Kampf wird ausgefochten auf dem Grund und Boden
intelligenter Gewaltverneinung und durch Demaskierung ideologischer
Voreingenommenheiten.
Meine
Sprache ist Leben
und
niemals die Glorifizierung des Todes.