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Freitag, 12. März 2021

Sequenzen von Skepsis (414)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


6115

Proletarische Intellektuelle formulieren „Narrative“ für intellektuelle Proletarier. Man kann es „drehen und wenden“ wie man will, die Gleichschaltung bestimmt das öffentliche Leben und prollige (lt. Duden Umgangssprache) Intellektuelle, also Prolllektuelle faseln von „Wissenschaft“, da es doch nur um ihre verballhornten Weltbilder und um Macht und Einfluss geht. Mehr noch: Die Gesamtheit der Prolllektuellen aller Fakultäten und Disziplinen stellt den bereits allgegenwärtigen „Big Brother“ dar. Noch ist „BB“ nicht allmächtig, schickt sich aber immer aufdringlicher an. Kosmonomie kann dem nicht zustimmen.


6116

Schau auf ihre Ängstlichkeit, ihre Unwissenheit, ihre Maskerade und empfinde das relative Glück deines gesunden Abstands, halte ihn geistig wie körperlich ein.


6117

Was der Mensch ganz häufig im Namen ausgemachten Unsinns dem Menschen antut, erschüttert mich seit meinen Kindertagen bis in die Gegenwart. Ich „musste etwas tun“, um nicht im Wust der Verneinung und Schändung des Menschen jämmerlich zu ersticken. Da konzipierte ich für mich den Pfad der Kosmonomie durch den allgegenwärtigen Dschungel, aber keineswegs nur für mich.


6118

Weibische Männer und Mannweiber, auch noch „quotenbesetzt“, nehmen nun den Laden auseinander.


6119

Die „kritische Masse“ gibt es nicht in der Gesellschaft. Nicht einmal „Halbwerte“ werden eingehalten.


6120

When the Sun says 'Good Day' to the mountains“, hat die „nachhaltig“ denkende Phantasie Angst vor Sonnenbrand.


6121

Die Dramaturgie im reißerischen Wetterbericht bequaken “Frösche“ und „Unken“.


6122

Eigentlich schon immer: Ein Brett vor dem Kopf. Heute nur schlimmer: Ein „Geschlecht“ vor der Stirn und krank im Gehirn.


6123

Den Orwellschen Schweinen geht es ausgesprochen gut. They are watching you und watschen dich ab. Und du sagst: zwei und zwei ist fünf, denn in dem Verständnis liebst du sie, wählst sie immer wieder und denunzierst dich selbst.


6124

Kommunisten und Nazis haben Sex-Probleme der prüdesten Art – und die Religiösen erst! Da flieht die Lust in den biologischen Anbau von ganz neuen Geschlechtern.


6125

Orwellsche Frischlinge aus dem „Dritten Reich“ wie aus der „DDR“ tollen in den Parlamenten, wurden lauter und gewichtiger und grunzen nun Staat und Gesellschaft aus der demokratischen Räson. Prolllektuelle quieken mit.



© Raymond Walden



Montag, 2. November 2020

Menschliches Glauben: Sexualität (S. 192)

 


Lebewesen sind mit einem dominanten Sexualtrieb ausgestattet, der die Fortpflanzung garantiert. Er ist so machtvoll, dass er einen wesentlichen Teil des Lebens überhaupt darstellt. Und ausgerechnet der Umgang mit diesem Leben erhaltenden und Leben erzeugenden Trieb wird durch Menschen dogmatisiert, mit „Unreinheit“ und „Teuflischem“ in Verbindung gebracht, um Orientierungen durchzusetzen, die als Jungfräulichkeit, Wegsperren, Verschleiern und Beschneidungen von Frauen, als Unschuld, Keuschheit, Verurteilung lustvoller Gedanken wie der Selbstbefriedigung, als Manneszucht, Zölibat und so weiter propagiert werden und sich bis zur Jungfrauengeburt auswachsen. Mütter werden allen Ernstes nach der Geburt eines Kindes „ausgesegnet“ – gereinigt!

     Die Tierwelt lässt vielfältige sexuelle Verhaltensweisen zu und ihnen allen ist gemeinsam, dass sie Antrieb für die jeweilige Lebensart, zugleich Bestandsgarantie und nicht etwa Untergang der Tiere bedeuten. Es gibt lebenslange Partnerschaften wie wechselnde Beziehungen, patriarchalische wie matriarchalische Gepflogenheiten, die Vielweiberei wie die Vielmännerei, Geschwistersexualität, elterliche praktische Sexualanleitungen für den Nachwuchs, Brunftzeiten wie die ständige Bereitschaft zur Fortpflanzung. Keines dieser Verhaltensmuster ist zwingend für die menschliche Sexualität, denn wir verfügen über das mehr oder weniger ausgeprägte reflektierende Bewusstsein, das uns zwar vom Tier abhebt, aber wie schon erwähnt, fatal unterentwickelt ist. Denn trotz oder wegen aller aufgesetzten Moral geht es den Beteiligten mehrheitlich nicht gut: Ehescheidungen, Partnerschaftsabbrüche, Zerrüttungen, Not der Kinder. Mehr noch, die dogmatisch-religiösen Fremdbestimmungen erzeugen mit kompromissloser Durchsetzungsgewalt Betrug in den Partnerschaften, Prostitution und Kindesmissbrauch, Leidensdruck, an dem sich eine zwiespältige Masse, wenn es denn öffentlich wird, verschämt lustvoll delektiert, ehe sie sich angeblich mit Abscheu abwendet. Bewusstseinsspaltung durch möglichst frühe Gehirnwäsche ist die eigentliche Schwäche, nicht die „Erbsünde“ der Menschheit, weil gerade auch viele der Moralhüter bezahlten Sex konsumieren, den sie durch die Diskreditierung der daran beteiligten Menschen scheinheilig verdammen.

     Man hat sich offensichtlich daran gewöhnt, dass vor allem in christlich-jüdisch-abendländisch geprägten Presseerzeugnissen und Internetangeboten barbusige oder in anderer Weise verführerisch dargestellte Frauen, seltener auch Männer, als verkaufsfördernde Signale für alles Mögliche herhalten. Welche Fehlentwicklung verbirgt sich hinter auf offensive Sexualität abgestimmter Mode? Besonders bei „teuren“ Kreationen lässt man Busen und Schambehaarung „durchschimmern“ und verurteilt gleichzeitig jeden darauf eindeutig ansprechenden Mann als Sexisten. Da laufen minderjährige Schülerinnen mit stark entwickelten Brüsten durch die Schulen, präsentieren ihren freien Bauchnabel und tragen die Hüften so tief entblößt, dass ihre modischen Strings sichtbar werden. Reize, die den natürlichen Sexualtrieb sowohl der Frauen bzw., Mädchen als auch – in besonderem Maße – der Jungen und Männer anregen. Aber alle sollen nicht dürfen! – Eine seltsame Entartung von Sexualität, die gegenüber dem Tierreich alle Merkmale von Widernatürlichkeit trägt.

     Und solche Verblendungen sind es, die der Gesellschaft die Normen gleichsam wie Hörner aufsetzen. Mithilfe von geistlichen oder juristischen Roben verkleidete Ordnungsapostel verkünden moralisch unanfechtbar die Sexualtabus unter Androhung und Ausführung der Strafen bis hin zur Steinigung. Für wie verwerflich, verdammenswürdig, gesellschaftsschädigend, untragbar, detailliert öffentlich aufklärungsbedürftig – und nicht selten vernichtenswert stuft man je nach Kulturkreis sogar leichte Tabuverletzungen ein!

     Wie viel niederträchtige Machenschaften und Morde, sogar Kriege inszenieren sich allein aus dem Problemfeld Eifersucht! Aber da ähneln Menschen, zumindest die männlichen, beispielsweise dem stolzen Hirsch, der keinen Nebenbuhler duldet, um alle Hirschdamen seines Rudels zu besitzen. Wie viel primitive Tratschmentalität wird auf der Basis verbotener Sexualität seit jeher salonfähig! Dabei wiegt ein falsches Umgehen mit dem menschlichen Sexualtrieb gerade besonders schwer, weil wegen ideologischer Fremdbestimmung und angesichts medizinisch verbesserter Lebensumstände menschliche Fortpflanzung ausufert und völlig unkalkulierbare globale Bedingungen verursacht: Leicht zu praktizierende Methoden der Empfängnisverhütung, des Lustgewinns und zugleich des Gesundheitsschutzes werden rigoros durch Traditionen und vor allem religiöse Bevormundung verhindert. Nicht das Unterdrücken des sexuellen Trieblebens soll in Zukunft die Menschheit prägen, sondern das menschlich-humane Erleben eines überaus reichen Lebenstriebs.

     Eine völlig indiskutable „Leistung“ so vieler Religionen ist die Minderbewertung der Frauen, die ein katastrophales Weltverständnis offenlegt, aus dem sich die Menschheit erst noch befreien muss, wenn sie denn überhaupt noch Perspektiven entwickeln möchte.

     Mögen im Tierreich Gewalt und sogar tödliche Rivalitäten als sexuelle Spielarten auftreten, so sind sie doch nicht vorherrschend. Der Mensch indes ist das einzige Wesen, das mit seiner Sexualität offensichtlich nicht zurechtkommt, weil er sich nicht frei zu ihr bekennen darf – was allerdings von glaubensfesten Zeitgenossen vehement geleugnet wird.


© Raymond Walden 

 

 

Donnerstag, 22. Oktober 2020

Menschliches Glauben: Die Besch(n)eidung des Herren (S. 180)

 


Februar 1998


Am 8.1.1998 höre ich im Autoradio die Geschichte von Samira – ihr Name ist natürlich geändert worden – aus Kairo. Sie ist Mutter von fünf Kindern und wie alle Frauen in ihrer Umgebung beschnitten. Der Islam – und niemand sonst – feiert hier Hoch-Zeit. Eine Tochter Samiras ist inzwischen zwölf; Verwandte und Freunde drängen schon und fragen, wann die Beschneidung erfolgen solle. Und trotz der eigenen schmerzhaften Beschneidungserfahrung wird die Mutter auch ihre Tochter einem Kurpfuscher ausliefern, die Schmerzen dem Mädchen gegenüber verharmlosen und es auf die nachfolgenden Geschenke vertrösten. Irgendein mohammedanischer Gottesdiener erklärt dem Radiohörer, dass solche Beschneidungen zur Kontrolle nötig seien, da sonst die Frauen hemmungslos der eigenen Lust verfallen, ihrem zukünftigen Manne untreu werden könnten. Sinngemäß führt er aus: Wir schneiden doch nur alles Äußerliche ab. Die Frauen verlieren nicht ihre Sensitivität und können ihre Jugend mit ihrem Mann ungehindert genießen.

     Tatsache hingegen, und das betont der Radiobericht ausdrücklich, ist die geschlechtliche – äußerliche wie innerliche – Verstümmelung unter haarsträubenden medizinisch-hygienischen Verhältnissen. Die übliche männliche Beschneidung (das Entfernen der Vorhaut) dürfte, wenngleich ebenfalls äußerst schmerzhaft, eine Bagatelle sein gegenüber der Abtrennung von Klitoris und Schamlippen bei den Mädchen. Im christlichen Bereich (Jesus wurde beschnitten) sind Beschneidungen auch verankert, aber seltener und sie beschränken sich auf Jungen, z.B. auch in Nordamerika.

     Im „Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatt“, Nr. 3, 1998 diskutierten Leser, Fachleute und Journalisten über „Beschneidung als Asylgrund?“ – Asyl oder Nichtasyl sind halt unendliche akademische Modethemen, dennoch geht eine derartige Verpackung für das Gräuel Beschneidung am Kern des Problems vorbei, denn die Mädchen, die beschnitten werden, sind Kinder, die kaum als Asylanten in Frage kommen, weil sie fest in der Gewalt ihrer jeweiligen Gesellschaften stehen.

     Als in den Niederlanden diskutiert wurde, ob junge Menschen ab zwölf Jahren als Geschlechtspartner juristisch und gesellschaftlich akzeptabel seien, ging ein Aufschrei durch die Reihen der Konservativen, doch ich frage: Wer schändet die Menschen, die sexuell Liberalen oder die „Herren“, die auf göttliche Berufung hin ihre eigene, offenbar unberechenbare Lust zu beschneiden suchen, indem sie Frauen verunstalten und in Schleier einwickeln? Religiöse Sexualfeindlichkeit ist das eigentliche Machtmittel der Muftis und Popen; wir sehen uns mit einer permanenten Doppelmoral konfrontiert, aufgebaut auf der vielfachen Zerstörung von Persönlichkeiten, verursacht durch Unmenschen, gezeugt von „Göttern“, deren Ursprung und ewiger Quell die vererbte Dummheit ist.


© Raymond Walden



Mittwoch, 16. August 2017

Sequenzen von Skepsis (277)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3570
Zur Eindämmung von Dummheit wäre eine zuverlässige Untersuchung hilfreich: Wie viel Dummheit ist individuell angeboren und wie viel anerzogen, indoktriniert? Doch eine solche Recherche ist nicht im Sinne der Ideologien, die zudem selbst Opfer und Repräsentanten der Dummheit sind.

3571
Grenzwerte werden ideologisch definiert und übersteigen regelmäßig die Kompetenz ihrer Urheber, aber sie untermauern die profitorientierte Absicht und die Macht zur Meinungsmache.

3572
Porkomanie“ diskreditiert die sexuelle Lust als schweinisch.

3573
Auf Mammon, Mauern, Militarismus und Mord baut das Imperium, um letztlich der Dekadenz zu unterliegen.

3574
Grün“ nennt sich die ignorante Verleumdung der Natur, ihrer Gesetze und der eigentlichen Bedeutung für den Menschen. Denn „Grün“ wuchert gesellschaftspolitisch einzig zur eigenen Ausbreitung gegen freiheitliche Selbstbestimmung, gegen vielfarbige Lebensfreude und gegen ideologiefreie Wissenschaft.

3575
Weiß jemand, was Deutschland ist? … So richtig auf Deutsch?

3576
German Angst? - Die gutmenschelnden Hasenfüßler machen sich bei jeder Gelegenheit in die Hose. Und das macht sie zum Fürchten stinkig!

3577
America first!“
Das ist wie Religion: Die Ersten sind die Letzten.

3578
Auf Parteitagen tritt manches zu Tage, vieles aber scheut das Tageslicht.

3579
Die Stehleiter stabilisiert die Fallhöhe.

3580
Wer nicht zweifelt, ist gläubig.

3581
Im Hamsterrad schirmt sich der Mensch wie in einem Faraday'schen Käfig gegen Einflüsse von außen ab, um sich innen ungeniert gemäß seiner Gier abzustrampeln.

3582
Wohl kaum in einem anderen Land lebt es sich heute so freiheitlich wie in Deutschland, wo dennoch gerechtfertigte Kritik auch an diesem System in elegantester Übereinkunft, in absoluter Perfektion totgeschwiegen wird. Doch wie sollte das unter diesen Umständen allgemein bekannt sein?

© Raymond Walden


 

Samstag, 24. Juni 2017

Sequenzen von Skepsis (272)



Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3495
Bunte Vogelstimmen beenden selbstbewusst die helle Nacht. Sie zeugen – von Liebe: Leben wird gemacht.

3496
Wer zur Bekämpfung von Terrorismus die Menschenrechte außer Kraft setzt, gehört zu eben diesem Abschaum, den er besiegen will. Er zerstört freiheitliche Demokratieideale durch gewaltbereite eigene Dummheit.

3497
Heerscharen von Sexsaboteuren betreiben ihr globales prüdes Zersetzungswerk in ökumenischer Gottesanbeterei und ideologischen Gurugefolgschaften.

3498
Nacktheit am Badestrand bedeutet trotz fundamentaler Ähnlichkeiten keinerlei Gleichmacherei. Tatsächlich tummeln und entspannen sich Welten von Empfindungen und Verstand.

3499
Abseits, hinweg aus dem Moloch des Wachstums an Stau und Gewalt! Denn Erkenntnis der Welt erfolgt aus dem Lesen ganz anderer Spuren, aus dem Erspüren der Erforderlichkeit distinguierten Abstands in jeglicher Hinwendung.

3500
Tätowierungen und Piercings sagen viel, viel mehr als sich die Markierten träumen lassen können.

3501
Was am Morgen noch unumstößlich, soll am Abend null und nichtig sein?
Merkwürdiges“ müsste geschehen sein, wahrscheinlich aber nur so ein politisch opportuner Umfall.

3502
Hätten die Menschen ehrlichen Respekt untereinander, erübrigte sich jegliche Heiligkeit.

3503
Bedeutung ist verankert im Empfinden der Menschen und vergeht wie sie kosmisch bedeutungslos in einem unbekannten System von Überordnungen, die das Chaos – auch das der Menschen – einschließen.

3504
Mit jedem neuen Tag des globalen Wahnsinns erhöht sich die Dringlichkeit kosmonomischen Denkens und Handels. Doch die erforderliche Situationsanalyse überfordert unverändert alle herkömmlichen Potentaten.


©  Raymond  Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de 


Samstag, 22. Oktober 2016

Sequenzen von Skepsis (251)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3199
Nationalismus gleicht einer Geisteskrankheit. Freiheitliche europäische Identität bewahrt dagegen den Frieden und die Menschenwürde.
Dazu bedarf es aber authentischer Europäer in der Bevölkerung und in den Parlamenten. Es bedarf der Einigkeit in europäischer Aufgeklärtheit, die alle politischen Ressorts in Aufrichtigkeit und Entschlossenheit stabilisiert, um die freie Entfaltung des Menschen zu gewährleisten, die diabolischen Kräfte nationalistischer Kleingeistigkeit schon vor dem Aufkommen mit Weitsicht zu entkernen und menschenverachtende Ideologien als untaugliche Zukunftsstrategien zu demaskieren.

3200
Umwelt-Ideologie bedeutet weder Naturschutz noch Menschenfreundlichkeit, sondern exorbitantes Pseudogehabe.

3201
Als die Sowjetunion am Ende war, das nachfolgende Russland schwach, versäumte es der „freie Westen“, Putin ins friedliche Fahrwasser zu lotsen, stattdessen vergraulte man ihn Schritt für Schritt zum erneuten „Kalten Krieg“, den der Westen offensichtlich in seiner Dekadenz unbedingt nötig hat. Warum sollte sich der russische Narzisst zieren, ebenso verrucht aufzutreten?

3202
Radio nötigt Ohr und Verstand. Die Anmache lässt sich jedoch mühelos ausmachen.
Also entspannen und abschalten!

3203
Jedenfalls wird Sperma nicht produziert, um im Körper zu verbleiben.
Doch diese natürliche Selbstverständlichkeit irritiert die heilige Verklemmtheit und den frommen Antisexismus.

3204
Hütet euch vor Heiligkeit, jener verklärten Abtrünnigkeit von Natur und Verstand!

3205
Und wieder zerschlägt sich Europa im Unverständnis der Religionen, der Nationalismen, der Royalisten, der Profitgier und der ideologischen Pseudowissenschaften.

3206
Piepärsche können nicht tiefer …

3207
Das berüchtigte Flüchtlingslager „Dschungelcamp“ in Calais und die gnadenlos zerfetzte Stadt Aleppo sind nur zwei der surrealen Abbilder des wahren Geisteszustands der Menschheit. Der Mensch beweist sich seine Gottähnlichkeit in Sinnlosigkeit und Lebensverachtung.

3208
Mit heiligem Wahn und Frömmigkeit als Alibi im Rücken holt der verblendete Mensch die ganze, die roheste Gewalt seiner Verderbtheit aus sich heraus.

3209
Panzersperren gleich, verteilen sich im öffentlichen Raum, in Landschaft und Gebäuden ungezählte christliche Kreuze gegen Aufklärung, Humanität und gegen die Würde der Freiheitlichkeit.
Kein Ende der Glaubenstyrannei zeichnet sich ab in des Menschen Unfertigkeit, wenn wir nicht endlich wenigstens anfangen, uns zu entwickeln.

3210
In ihrem Drang nach Unterwürfigkeit, nach Verantwortungslosigkeit ertragen sie Wahrheit nicht und noch weniger Freiheit. Sie leugnen Person und Gesicht. Von der Wiege bis zum letzten Atemzug: opportunes Schweigen, kriechen, sich beugen. Im Selbstbetrug.

3211
Dem Volk geht es besser denn je und dennoch ist es unzufrieden in Furcht und Ängsten. Ahnt es vielleicht viel intensiver als es die Parteiprogrammierer sich träumen lassen, dass der kapitalistische Wohlstandkonsum auf der Übervorteilung und Entrechtung anderer beruht? Die Antwort darauf lässt sich nicht mehr verschweigen – trotz und wegen der Sonntagsreden.

3212
Die Inspiration werde mir zur Leidenschaft, immer wieder öffentlich für Frieden, Freiheit und Gleichberechtigung zu werben, prinzipientreu gewaltfrei mit gedankenscharfer Logik und ungebrochener Ausdauer.


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de  


 

Freitag, 10. Juni 2016

Sequenzen von Skepsis (240)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3032
Lustlose Leiber schichten sich auf als Leichname der Prüderie.

3033
Im Reigen von Fortpflanzung und Artenerhaltung fällt dem Individuum geringe Bedeutung zu so, wie auch im Krieg das Einzelschicksal vernachlässigt wird. Die Masse macht's. Menschliche Kultur indes zählt auf Individuen, achtet sie, liebt sie, fördert sie und garantiert individuelle Menschenrechte und Menschenwürde. Kultur ist individuelle freiheitliche Entfaltung.

3034
Bild-Zeitungen sind sie inzwischen alle mehr oder weniger.

3035
Bild-Bürger machen sich Bilder, aber keines von ihrem Bildungsdefizit.

3036
Vulgär, aber bedeutungsschwer:
Sexualfeindlich einerseits enteiert,
andererseits mental und körperlich verschleiert.

3037
Die Blüte lechzt nach Wärme und Licht,
die Wurzel nach Wasser und Nahrung.
Menschlichkeit lebt so anders nicht
in Daseinslust und Welterfahrung;
verwurzelt der Sonne zugewandt.

3038
Kostverächtung, Angsterzeugung, Lustverleugnung, Freudenverteufelung, Furchtverbreitung, Blutsanbetung, Schuldbesessenheit. So viele Fundamentalismen, Puritanismen, Pietismen, Chaosreligionen vernichten Menschlichkeit, also jeden Mitläufer und sogar auch inkonsequente Kritiker.

3039
Wenn der Kopf ein religiöser Fußball ist, spricht alles für einen Tor.

3040
Nein heißt nein! Auch und vor allem gegenüber jedweder Religion, die sich Nötigungen immer und überall erlaubt.

3041
Faseln Politiker von „Jahrtausend-Hochwasser“, beweisen sie die Beschränkung ihrer Horizonte, die dramatische Enge ihres ideologischen Kerkers aus Hirngespinsten.

3042
Wo Sinnlichkeit verpönt, macht sich Zärtlichkeit rar. Schweigsame Korrektheit mag sich dehnen, Berührung allenfalls sachlich erfolgen. Anrührend, wie der Psyche Lebenslust und dem Körper Atemluft genommen werden. Dem Leiden, der Krankheit steht kaum noch etwas entgegen.

3043
Mein ist der Tag!“ ruft die Stimme. Und es ist der Einklang mit der Welt.

3044
Der Maler streicht, der Farbkundige kombiniert, der Künstler komponiert. Farbe singt, spricht, und schweigt. Sie träumt sogar.

3045
Ohne Zeit ist alles nichts.


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de 


 

Montag, 13. Juli 2015

Sequenzen von Skepsis (207)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2612
Die Menschheit leidet unter dem Tabu ihrer Sexualität, die sie sich unter abartigsten Verrenkungen verkneifen will.

2613
Wo die Liebe hinfällt, da zerbricht sie.

2614
Alles Reisen übt den Abschied.

2615
Weitblick auf dem Gipfel bleibt auch da erst recht eine Qualifikation des Geistes.

2616
Religionen, ausnahmslos,
fesseln den Geist.
Der freie Geist indes lässt sich nicht ketten, nicht schnüren und nicht leimen.

2617
Das Christentum schlägt laut eigener Lehre Wahrheit ans Kreuz.

2618
Menschlichkeit muss sich erst noch entfesseln, um eine globale Werte-Akzeptanz zu initiieren und sie in freier Entfaltung zu etablieren.
Das bedeutet, Steinzeitmentalität aufzugeben.

2619
Demokratie schien zu keimen, nun wird sie im Fluss des Kapitals und der Datenströme fortgeschwemmt. In lauterer Unaufrichtigkeit.

2620
Wo Wasser und Wind während Millionen von Jahren die Landschaft kerben, in Schluchten und Grotten, weitet sich dem denkenden Menschen das aufgeklarte Bewusstsein zu kosmischen Horizonten.
Der einschlafende Mistral hat tagsüber den Himmel provenzalisch blau geschliffen, nun brillieren Venus und Jupiter mit Regulus, dem Alpha-Stern des Löwen, in einer Reihe, gemeinsam mit der zunehmenden Mondsichel über den Felsmassiven und dem mäandernden Flusslauf der Ardeche. Ein tiefgründiger Sternenhimmel öffnet sich über den Steilwandungen des Tales und wird eins mit des Lebens zeitlicher und räumlicher Bemessenheit, mit seiner relativen Bedeutung. (20.06.2015)

2621
Lasst die Götter sterben und kommt zu euch!

2622
Wo sogenannte freie Religionsausübung die gesellschaftlichen Werte diktiert, gibt es weder Freiheit noch Demokratie, aber göttliches Lügen.

2623
Das kranke Griechenland fördert die Metastasen des europäischen Krebses zutage.

2624
Alles Leben endet, der Natur entsprechend, sinnvollerweise.
Im Namen „Gottes“ oder „Allahs“ werden sinnlos seit jeher Menschen gemordet.

2625
Der aufrechte Mensch krieche nicht: Auch nicht vor Göttern und ihren Teufeln!

2626
Des Menschen Joch heißt Religion.

2627
Die Macht der Medien spottet jeder Objektivität.

2628
„Dummheit“ weist so viel Wachstum aus, dass der Kapitalismus das Wort geflissentlich meidet. 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de

Montag, 6. April 2015

Sequenzen von Skepsis (202)






Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2546
Der Mainstream ist der Ganges des Westens.

2547
In der todsicheren Emanzipation verhalten sich Flintenweiber keinen Schuss friedfertiger als die traditionellen Machobomber und Pistolenhansels.

2548
Die tatsächliche Sexualfeindlichkeit einer prüde verklemmten Gesellschaft dokumentiert sich im legalen, direkten und indirekten Geschäftsaufkommen des subversiven und illegalen Marktes von der Pflege und Ausbeutung der Doppelmoral, in schriller Propaganda wie in subtiler Mimosenhaftigkeit der lustvollen Lustlosigkeit.

2549
Man bemüht die Historie, weiß ganz genau, wie es zu Kriegen kam, um, fernab von Selbsterkenntnis, die Wiederholung zu betreiben.

2550
Das Licht des Frühlings kann man atmen,
man hört und fühlt es,
die Augen werden gar nicht satt.
Es schmeckt nach Freiheit.

2551
Während die Sonne aufsteigt, blicke ich zum Mond und weiß, er sonnt sich im selben Licht, Empfindungen aber kennt er nicht. Er war nie belebt, aber garantiert den Lebensraum Erde, den er stabilisiert.

2552
Fasse dich kurz in Angelegenheiten der Wahrheit, denn sie gereicht den Schwindelnden zum Erbrechen.

2553
Dummheit stolziert auf zwei Stelzen: Naivität und Boshaftigkeit.

2554
Frieden ist ein seltenes intelligentes Geheimnis, das sich der Dummheit logischerweise nicht öffnet.

2555
Wahrheit wirkt hochgradig ansteckend, wird demzufolge in Quarantäne verbannt.

2556
Wie anregend und besinnlich schweigt der Wald und befreit von schweigenden Wänden und ähnlichen Mehrheiten.

2557
Die Angsthasen- und Mimosengesellschaft erzieht Rotznasen, denen kein Arzt oder Apotheker die Nebenwirkungen ihrer Eltern erspart.

2558
Regulierungswut entmündigt den Bürger, bezichtigt ihn der Lebensuntüchtigkeit, die den bürokratischen Demokratieabbau rechtfertige. 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de

 

Dienstag, 4. November 2014

Sequenzen von Skepsis (189)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2372
Unwissen und Wertevermessenheit richten zu Tode.

2373
Intensives und engagiertes Arbeiten stiftet Lebenssinn und Daseinsfreude erst durch adäquate Pausen.

2374
Ausgekochte Gerüchte spielen sich trotz einer freiheitlichen Rechtsprechung zum vernichtenden Richter auf.

2375
Das Militär soll attraktiv sein,
für die Besten der Gesellschaft,
also wird familienfreundlich aufgerüstet,
personell aufgestockt,
waffentechnisch investiert,
um mitzumischen
beim traditionellen Hauen und Stechen
um Werte,
die man in strategischen Gefangenschaften
regelmäßig verrät, kühl und kühn,
im Kabinett.
Auf Schlachtfeldern wird geschlachtet.

2376
Handel und Wandel sind käuflich und nicht etwa geschenkt.

2377
Das Weltbild der meisten Menschen hat Kindergartenniveau.

2378
In einer unvermutet gehemmten, spießigen Gesellschaft fördert die Emanzipation der Geschlechter eine für unmöglich gehaltene prüde Sexualfeindlichkeit zu Tage.

2379
Die Wahrheit ist die Endlichkeit jedes Menschen. Auf dieser Basis wird Wahrheit den meisten zur unerträglichen Angst, und der allgemeine Kampf ist eröffnet als Vertuschung, Unterdrückung, Verdrehung, Täuschung und brachiale Lüge.

2380
Die schädliche Funktion des Rauchens übernimmt jetzt exemplarisch die Angst vor dem Rauchen, die Angst, dass alles ungenießbar sei, sogar das Klima, eigentlich die Angst vor dem giftigen, vergifteten Menschen.

2381
Klimawahn und Gotteswahn treffen einander, werden propagiert und gepredigt, um die Menschen ein- und auszunehmen.

2382
Wissenschaft ist weder göttlich noch teuflisch, obwohl gewöhnlich schlicht unterrichtete Kreise so tun.

2383
Das aktuelle Gezerre im Deutschland des Jahres 2014 um eine wegelagernde Straßenmaut verdeutlicht exemplarisch die primitive Zerrissenheit des Interimsmenschen. 


Copyright:  Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de