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Mittwoch, 14. Februar 2024

Sequenzen von Skepsis (600)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


8122

Oberflächlichkeit erleichtert die Gleichgültigkeit und steigt nur tiefer hinab in die Tragödie erschütternder Wahrnehmung, in die Erkenntnis abgründiger verruchter Verirrung. Doch dann ist es zu spät, verwirkt ist alles.


8123

Karneval, wie er sinkt und lacht: dem Mainstream hörig, gleichgerichtet verleumdend, mit Hassausbrüchen im sogar christlichen Gewand – eben etabliert. – Helau!


8124

Völkermord“ muss man nicht erklären, sondern im Falle des Falles unverzüglich verurteilen und sich für die Beendigung verwenden!


8125

Fröhlich grinsend beim Spatenstich für eine moderne Munitionsfabrik! Ein Stich ins Hirn zunächst und bald schon Salven des Todes massenhaft, so zielsicher in den Krieg. Steht auf – oder wollt ihr das?


8126

Immer sind Volk und Regierung zu unterscheiden. Aber das weiß der sich nicht selbst belügende denkende Mensch.


8127

Die russische Kultur heißt doch nicht Putin und die deutsche leuchtet nicht als „Ampel“ wie auch die amerikanische weder Biden noch Trump als ihre ursprünglichen Werte erkennt.


8128

Zwischen Volk und Regierung wabert Propaganda, zu oft aber Indoktrination und Dogmatismus.


8129

Hinwendung zu freiheitlichem Humanismus gibt es nur durch aufgeklärte Bildung. Sie muss sich, so utopisch es klingen mag, in kleinen verbindlichen Einheiten etablieren, ehe sie weitere Umkreise erfassen kann. Bestenfalls stehen wir erst ganz am Anfang, um uns nicht am ewig prophezeiten Ende aufzuhängen.


8130

Wir brauchen die geborgene Ruhe und Dunkelheit der Nacht und das strahlende Lebenslicht des Tages zur Erhaltung lebendiger Aktivität, beides als reichliche Geschenke der Natur, als Wertschöpfung für uns und nicht als Zielscheibe unweiser Vernichtungsorgien.


8131

Die erste Skepsis gilt der Macht, sie ist dem Volk verantwortlich und rechenschaftspflichtig wie der einzelne Freie der freiheitlichen Gesellschaft verbindlich zugetan und verwurzelt ist.



© Raymond Walden




Dienstag, 2. Januar 2024

Sequenzen von Skepsis (588)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


8006

Ein demokratischer Staat wäre so souverän, dass er seiner Bevölkerung keine ausländischen Medien vorenthielte.


8007

Die abendländische Kultur krankt an ihrer eigenen Doppelmoral, die den Verlogenheiten anderer Kulturen keineswegs mehr überlegen ist.


8008

Bedenke: Das Denken findet statt im Hier und Jetzt, auch wenn du an gestern oder morgen denkst. Zeugnisse des Denkens mögen überdauern und auch eigenes Leben erwecken.


8009

In seiner Kürze kann ein Aphorismus lange leben, sogar mit Schwergewicht.


8010

Frieden als ideologisch hohles Phrasen-Dacapo untergräbt seine eigene Intelligenz; sie fällt auf den Schlachtfeldern, dem Zerstörungswahn geopfert.


8011

Aufrichtig aufrecht, das kann nur der Mensch – echt und aufgeklärt. Der Mensch!


8012

Kultur bedarf der Pflege um der Zivilisation willen, doch es mangelt an Pflegebereitschaft, wohl auch an Kompetenz, sogar in lancierter Inkompetenz.


8013

Freiheitlichkeit beginnt mit der Abkehr von Spießigkeit, von Pedanterie, Prüderie und Unterwürfigkeit.


8014

Glauben? Zweifel wagen, bewusst werden. Denken!


8015

Je umfangreicher das Kleingedruckte, desto windiger das Gesamtkonzept. Wie immer „selbstverständlicher“ üblich.

 

 


© Raymond Walden

 

 

 


Mittwoch, 5. Juli 2023

Lesen? Wer kann es wirklich und will es auch?

 


Etwas zu entziffern, erfüllt noch nicht das Kriterium des Lesens, denn dieses umfasst vor allem auch das Verstehen, nicht das oberflächliche Überfliegen, sondern nachvollziehendes Verinnerlichen und entsprechendes eigenes Beurteilen, je nach Bildung ganz subjektiv oder auch objektiv.

Verständiges Lesen setzt Semantik voraus, das Kennen der Wortbedeutung und der sprachlichen Zeichen. Darüber hinaus spielen Wortwahl, Satzbau, Satzmelodie eine Rolle wie auch Satzzeichen und Äußerlichkeiten etwa der Schriftart, Zeilenumbrüche, Absätze, Anführungszeichen und Unterstreichungen. Schließlich fällt Bedeutung auch dem Gedanklichen „zwischen den Zeilen“ zu, dem versteckt Gesagten oder dem durch Nichtgesagtes wohl „Erwähnten“, Angedachten.

Erst das Verstehen ermöglicht ein sinnvolles Lesen, im Falle des Vorlesens verdeutlicht in der Interpretation durch Betonung, Stimmvariation, Gedanken- und Atempausen, Lautstärke und besonders Artikulation – alles sehr subjektiv, der Persönlichkeit, vielleicht auch der gegenwärtigen Verfassung des Lesers gemäß.

Das Lesen stellt eine tragende Kulturtechnik dar, gilt als eine Grundvoraussetzung für Bildung und Zivilisation. Je nach Begabung ist der Erwerb des Lesenkönnens mit einiger Mühe verbunden, daher sollten Kinder in der Vorbereitung auf ihr künftiges Leben beizeiten, das Interesse weckend, herangeführt und motiviert werden.

Vielerlei Kompetenzen erwachsen aus verständigem Lesen; eine Gesellschaft und besonders ihr Bildungssystem sind daran zu messen.

Eltern und Erzieher stehen in einer humanen Pflicht, aus der sie keine, wie auch immer geartete Ideologie entlassen darf!

Dies ist freilich eine idealistische Forderung angesichts geschädigter Elternhäuser und versponnener amtlicher Pädagogik.

 

 

 

Mittwoch, 1. März 2023

Kunst will leben

 


Kunst ist nicht Politik!


Denn Kunst lebt durch die Sinne,

in und aus den Sinnen heraus,

sie kreiert und gestaltet,

inspiriert, erbaut und beseelt.

Kunst ist Sinnenlust,

ein Fest der Wahrnehmung,

des Schaffens, der Bildung,

der Freiheit des Menschen entstammend

wie ihr gewidmet.

In des Wortes weitester Bedeutung

erweist sich Kunst als sinnvoll.

Durch ihre Wertigkeit drohen Gefahren,

etwa der Anbiederungen, Fälschungen,

des Diebstahls oder der ideologischen Ächtung,

Zerstörung.

Barbaren minderen Geistes oder intellektueller Blendung

schänden und missbrauchen Kunst

zur zweifelhaften Bereicherung banaler und eigentlicher

Kulturlosigkeit.

In dem Zusammenhang besonders hervorzuheben:

Machtpolitik ist niemals Kunst,

sondern bedeutet Subkultur wie

jede propagierte „Tötungskunst“.

Kunst aber will leben – im Bewusstsein jetzt

und dann über den Tod hinaus.

Literatur, Musik, Malerei, Bildhauerei, Theater, Architektur

und vieles andere mehr

sind die Zeugnisse realer Genialität

und ganz bürgernaher, mitmenschlicher Könnensfreude

innerhalb des natürlich begrenzten Menschseins.

Man muss ein Mensch sein,

das zu verstehen.




Mittwoch, 8. Februar 2023

Krieg ist keine Kultur


Krieg ist keine Kultur, stattdessen die krachende Aufkündigung in die widerwärtigste Barbarei, in die chaotische Negation der Welt unter zersetzendem Missbrauch zivilisatorischer Errungenschaften zur Auslöschung von Menschenwürde, von Menschenleben und Intelligenz.


Die exzessive Idiotie nimmt die Opfer beider Seiten in Kauf, nutzt sie zur weiteren Steigerung des Hasses und der Untermauerung der eigenen Verblödung.


Ja, es ist Verblödung, wie ruchlose Regierungen immer wieder Völker aufeinander hetzen, um eigene politische Interessen und ungeistige Besitzstände zu wahren und zu mehren.

Nationalismus, falscher Patriotismus, Rassismus und Fundamentalismus streuen den Dünger, bilden den Nährboden der dogmatischen Gewaltorgien, die sich ihre „Götter“ schaffen, um sich ihrer auch feierlichst und doppelmoralisch zu bedienen.


Mensch!

Besinne dich beizeiten, komme zu dir!

Werde Mensch unter lebendig Menschlichen!

Schützt sodann gemeinsam klug und aufrichtig das Leben, das jeweils einmalig und unersetzlich ist.


Waffen töten, Intelligenz entwaffnet.

 

 

 

Mittwoch, 4. Januar 2023

Da lasst uns siegen

 


Wo das Leben Freiheit meint,

die Menschen in freiem Denken eint,

die Worte noch zählen, was sie sagen

und Lügen die Tage nicht vertagen,

wo Arbeit gerechten Lohn bezieht

und kein Mensch vor Götzen niederkniet,

da Kinder Eltern haben und natürlich spielen,

wo keine Denunzianten ins Private schielen,

die Alten geachtet und geborgen zur Ruhe kommen,

Recht und Individualität, intelligenterweise ernstgenommen,

keinem Dogma noch Ideologien erliegen,

da lasst uns siegen.


Gewinnen mit beharrlicher Weitsicht und Mitmenschlichkeit,

in ehrlichem Bemühen um saubere Wissenschaftlichkeit,

im pfleglichen Umgang mit Mensch und Natur:

Fairer Wettstreit in zivilisierter Kultur!


Frieden sei eine Bürgerpflicht,

nicht Wehrdienst und Waffengang,

aus kosmonomischer Sicht

ein sinnvoll und weltoffen beflügelnder Lebensdrang.

 

 

 

Donnerstag, 8. Dezember 2022

Der wirkliche Mensch – nur eine Romanfigur?

 


Götter existieren in Menschenköpfen und werden von Menschen in ihre jeweilige Nachkommenschaft eingepflanzt, aber auch in Andersdenkende gewaltsam eingebläut. Dermaßen „veredelte“ Völkerscharen dreschen hemmungslos, jeweils im Besitz des „einzig richtigen Glaubens“ aufeinander ein, verwüsten Mensch und Natur und rechtfertigen den Wahnsinn mit moralisch unverzichtbaren „Werten“, die in der objektiven Betrachtung der stets involvierten Politik und Geschäftsinteressen nichts als Verbrechensrechtfertigungen darstellen.


Die verstiegensten Glaubensnationen halluzinieren gar von „göttlicher Auserwähltheit“ (“God's own country“, „Heiliges Land“ usw.) , um ihr die anderen Völker übervorteilendes und sogar vernichtendes Agieren als notwendig und gottgefällig zu untermauern. Dem höllischen Himmel des schieren Unsinns sind seit jeher keine Grenzen gesetzt!


Was sind das für Menschen, die beispielsweise als Präsidenten bei der Vereidigung ihre Hand auf ein heiliges „göttliches“ Buch legen, um im Amt wie selbstverständlich tausende Morde etwa durch Befehle zum Einsatz von tödlichen Drohnen zu begehen? Was sind das für Gesellschaftsordnungen, die so etwas genauso „selbstverständlich“ hinnehmen, geschweige denn verurteilen?

Solche und ähnliche Fragen stellen sich nahezu überall auf dem Globus, werden aber nicht beantwortet, werden geflissentlich schon im Aufkeimen erstickt, auch durch gewaltsame Beseitigung insistierender Frager.


Die Verantwortlichen wie auch die damit konformen Menschen bekennen sich mehrheitlich zu irgendwelchen Religionen oder zu religionsähnlichen Ideologien als Ursprung und Doktrinen für ihre „Werte“ und für ihre Feindbilder, die zumeist durch trügerische Worthülsen von Gotteskindschaft, Humanität, Gleichberechtigung und Menschenwürde begründet werden. Der Segen dieser geistigen Verirrungen kommt stets nieder als Bevormundung, Unterdrückung, Ausbeutung, Versklavung, als Lug und Trug im großen Stil und letztlich immer wieder als Krieg, der sich sogar stolz zu einer eigenen Art von Religion mit Sendungsbewusstsein aufschaukelt.


Das ist der Interimsmensch-Charakter, noch weit entfernt von der Entwicklung zur Menschwerdung.

Der Interimsmensch in seinen ideologischen und abgöttischen Scheuklappen sieht immer im Anderen den Feind, der er aber selbst ist, den er gegen sich, gegen die Anderen, gegen die Welt aufbaut, um sich rundum in allen Belangen danebenzubenehmen.

Das hat etwas mit Dummheit und Bildungsmangel zu tun, mit der tatsächlichen Anbetung beider Defizite durch egozentrisch Machtbesessene und die verführten wie geknechteten Massen.


Der wirkliche Mensch ist ein verantwortungsbewusstes Individuum.

Verantwortungsbewusst für sich, für den Mitmenschen und die gemeinsame Umwelt.

Ein langer Weg für die Menschheit steigt an.

Der bewusste Einzelne sollte sich nach Möglichkeit schon jetzt Einiges zutrauen, etwa auch Kosmonomisches.

Es gibt nicht viele dieser Einzelnen – wohl eher verstreut, unerkannt, wenn aber entdeckt, oft unverstanden, belächelt oder bedroht.

Romanfiguren aus einer noch nicht geborenen Zukunft?


Es scheint wohl so, denn Menschen, die sich anmaßen, andere Menschen gegen ihren Willen direkt wie indirekt töten zu können, töten zu müssen, haben lediglich die primitive Vorstufe eines Menschseins erreicht. Sie repräsentieren das Wesen, das den Erdball bisher beherrscht.


Gleichwohl, das sei noch einmal betont, gibt es den wirklichen Menschen.

Die Zugehörigkeit zu diesem moralischen und kulturellen Niveau muss sich jedes intelligente und gebildete, jedes humane Individuum selbst beweisen.

 

 

 

Donnerstag, 22. September 2022

Dem „Heißen Herbst“ begegnen

 


Morgen, am 23. September 2022 um 01:04 Uhr Weltzeit (03:04 Uhr MESZ) ist astronomischer Herbstanfang auf der Nordhalbkugel der Erde, Sonne direkt über dem Äquator, Tagundnachtgleiche.

Zeit des ausgleichenden Übergangs vom Sommer zum Winter, zwischen Hitze und Kälte, zwischen dominierender Helligkeit und überwiegender Dunkelheit, auch mit frischem Wind, bei sich vegetarisch vollendender Fruchtbarkeit und Reife.


Die Politik lokaler wie globaler Versager faselt in der Angst vor öffentlichen Rechtfertigungen vor eventuell revolutionär aufgebrachten Volksmassen von einem „Heißen Herbst“ wie umgekehrt auch primitive Heißsporne der aber zu Recht unzufriedenen Bevölkerungen.

Kriegstreiber wie Klimaverirrte und Pandemiepaniker auf nationalem wie internationalem Parkett scheinen jedes Maß von Anstand, von Verstand und Menschenwürde verloren zu haben.


Besinnung ist dringendst angesagt in einem inzwischen dramatischen Szenario von Freiheits-, Lebensqualitäts- und Kulturverlust.


Während vieler Jahre habe ich in tausenden Aphorismen zahlreiche Entwicklungen zu den heute aufbrechenden Demokratiedefiziten kommentiert und immer wieder ein aufgeklärtes Weltbild favorisiert. Besonders in dieser aktuellen Anspannung möchte ich allen ehrlich demokratisch Aufgeschlossenen meine Aphorismen (eventuell auch als Anreiz zu Diskussionen im eher privaten Umfeld) ans Herz legen. Wenn Sie mögen, finden sie täglich wechselnd bis zu 75 meiner kurzen Statements und Anregungen auf dem "Aphorismen-Archiv".


Bleiben Sie menschlich, mündig und besonnen. Verlieren Sie sich nicht in Opportunismus und Defätismus, stehen Sie auf freiheitlich-demokratischem Boden – überlegt und überlegen – solange es möglich ist. Seien Sie wachsam und achtsam, denn tote oder weggesperrte freigeistige Menschen bewirken kaum noch etwas.

Ich möchte Sie ermuntern, denn überall auf der Welt gibt es Menschen der Aufklärung und der Hoffnung, wenngleich ihre Minderheit und ihre Bedrängnisse nicht beschönigt oder verharmlost werden sollen. 

 

 

 

Mittwoch, 14. September 2022

Der Wahrheit die Ehre!

 


Das Vakuum ideologischer Grünschädel jeglicher Couleur dehnt seine Leere in sämtliche Leitungen und in langfristige Speicherkapazitäten aus: Wasser, Gas, Öl, Strom.

Lediglich die Kommunikationskanäle quellen über vor Ignoranz, mit Desinformationen, in Panikmache und im Chaosmüll, bis auch sie verebben in der Zerstörung von Kultur und Zivilisation, in der Liquidierung von Freiheitlichkeit und Mitmenschlichkeit.

Am Anfang der Zerstörung war die Lüge, die behauptet, die Zerstörung sei eine Lüge.

Erhebet die Herzen, verratet nicht des Menschen Verstand:

Der Wahrheit die Ehre!




Montag, 30. Mai 2022

Sequenzen von Skepsis (493)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


5434

Ist es nicht erhellend, wie Scheindemokraten immer wieder vor „Rechtspopulismus“ warnen und dabei „Linkspopulismus“ seltsam vergesslich ausblenden? – Scheindemokratie ist Populismus in süffisantester Form.


5435

Die Menschheit ist wie sie ist, sie kann nicht anders. Aber sind Einzelne „die Menschheit“?


5436

Mit der Strömung dahinzugleiten, verliert man sich in den konturlosen Weiten der Meere. Immer wieder aber am Flussufer festzumachen, erschließt Land und Leute, gegen den Strom zu navigieren, führt zu den Quellen und Ursprüngen, eröffnet universale Zusammenhänge.


5437

Jedes Gesicht spiegelt mehr oder weniger anspruchsvollen Hintergrund, rätselhaft oder überdeutlich, aber auch verödet.


5438

Dumm schießt – ins grüne Kraut und auch auf Menschen.


5439

Natur blüht nicht ideologisch – und schon gar nicht solchen Partei'n vom schnöden Schein.


5440

Die Schätze menschlicher Kultur vereinen sich unermesslich in weiser Rückschau und entziehen jeglicher Barbarei den Raub oder gar die Zerstörung. Doch Kriegstreiber, als Inkarnation der Negation, vertreten keine Kulturwerte, nichts Menschliches, nichts Natürliches, nicht einmal sich selbst, da sie ihr Menschsein ins Chaos verkehren.


5441

Im christlichen Glauben gibt es immerhin Feierlichkeit und auch sprichwörtliche Heiterkeit.

Der Klimawahn hingegen predigt nahezu ausschließlich Restriktion, Regression, unausgegorenen Vorschriftenwust, vollführt Kontroll- und Ahndungsorgien und entwirft haltlose schauerliche Angstszenarien.


5442

Manchmal kommt man ganz anders aus einem Land heraus, als man es betreten hat.


5443

Der freundliche Gast animiert Menschenfreunde zu ehrlicher Gastfreundschaft und Misanthropen vielleicht zur Nachdenklichkeit.



© Raymond Walden




Freitag, 13. Mai 2022

Sequenzen von Skepsis (491)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


5412

Wahrnehmung und „für wahr halten“ unterliegen der Subjektivität, wie denn anders? In diesem Bewusstsein schärft sich die Suche nach Objektivität als der markanten Basis von Intelligenz.


5413

Verkörpert Objektivität humane Intelligenz, bedeutet Ideologie Idiotie, Religion in diesem Sinne wird extrem grenzwertig.


5414

Freiheit verkommt im Moment der dogmatischen Gleichschaltung zur Ideologie, in der sich die sogenannte „freie Welt“, bei der sicheren Beweislage von Intelligenzmangel, derzeit befindet, ein Defizit, das ausartet zum Idiotiewettbewerb mit anderen ebensolchen systemischen Beschränktheiten unter der simplen Bezeichnung von „Krieg“.


5415

Wo käme ich hin, ließe ich mich durch Medienmeinungen leiten? Ich weiß es dezidiert: Ich könnte mich nicht mehr leiden.


5416

Zu allen Zeiten halfen Medien noch jedem „Arsch“ in den Sattel. Und dann ritten sie mit, bald übernahmen sie die Dressur, wenig später das Regiment.


5417

Sitzt die Mehrheit Irrlehren auf, etwa gegen Naturgesetze oder Humanität, unterliegt sie dem Diktat althergebrachter Unmenschlichkeit, vererbter Demokratieunfähigkeit und eingedrillter Demokratiefeindlichkeit. Sie ist kein Feindbild, die Mehrheit wird des Menschen Feind. Wahlen werden zur Farce.


5418

Dem kosmonomischen Anspruch von Demokratie entspricht bisher kaum ein Staat, denn allen fehlt es an Ehrlichkeit, Gedanken- und Meinungsfreiheit und an konsequenter Friedenskultur nach innen und außen.


5419

Frieden ist Lebensvoraussetzung, Krieg die Annullierung des Lebens, geistig wie biologisch.


5420

Die Kultur von angeblich grünen Männchen und Weibchen gibt es natürlich auf keinem der bekannten Planeten. Phantasten probieren es jetzt mit aller Unbescheidenheit auf der Erde.


5421

Null-Covid“ in China – noch ein Großmacht-Wahn!


5422

Überzeugter Kosmopolit und Europäer zu sein, ist offenbar etwas ganz Anderes, als der alles andere als demokratischen Brüsseler Bürokratiekonstruktion zuzustimmen.



© Raymond Walden



Montag, 15. März 2021

Freiheit glüht

 


Freiheit glüht in Besinnlichkeit,

nicht in Bequemlichkeit, gar Gleichgültigkeit,

auch nicht in Unterwürfigkeit

oder Sorglosigkeit und Leichtsinnigkeit,

weder in Überheblichkeit,

noch in defätistischer Minderwertigkeit

und vor allem nicht in Unwissenheit, in Leichtgläubigkeit,

nicht in Dummheit und Ängstlichkeit.


Freiheit ist Unabhängigkeit,

Eigenständigkeit, Sorgfältigkeit, Zuverlässigkeit,

Ehrlichkeit.

Freiheit kontrolliert Obrigkeit, achtet Menschlichkeit,

Gesundheit, schätzt Natürlichkeit.

Freiheit meint Bewusstsein, Bestimmtheit, Gelassenheit

und Friedfertigkeit wie Einsatzfreudigkeit für

Gerechtigkeit und Wohltätigkeit.


Freiheit begründet Wissenschaftlichkeit so, wie umgekehrt

aus gedanklicher Exaktheit und sprachlicher Korrektheit Freiheit erblüht.

In freiheitlicher Aufgeklärtheit wurzelt demokratische

Staatlichkeit in Ausschließlichkeit, in Klugheit,

Verantwortlichkeit und Mündigkeit.


Freiheit ist Lebensköstlichkeit, ist Weisheit

in allmenschlicher, kosmonomischer Kulturhoheit.




Samstag, 27. Februar 2021

Sequenzen von Skepsis (411)

 

6085

Viel zu viele Menschen auf der Erde. Einschränken soll sich deshalb jeder Einzelne, nicht aber die Religionen und Ideologien, welche die Massen zum Geburtenüberschuss veranlassen, sogar zwingen. – Welch eine Beschränkung menschlicher Intelligenz!


6086

Propheten und Propagandisten mimen Menschenfreundlichkeit.


6087

Der täglich aus den Medien triefende „Antirassismus“ trägt täuschend ähnlich die eine Farbe der eigenen Anrüchigkeit.


6088

Selbstzweifel in Maßen stärken den gesunden und aufgeschlossenen Charakter.


6089

Schließt man Kultur, ist Schluss mit Zivilisation.


6090

Impft man unter Zwang, wird man zum Täter.


6091

Käfighaltung“, made in Germany, ist ein Renner. Sogar „Verweil“-Verbote verlaufen unter Polizeikontrolle.


6092

Ich erwarte die Entdeckung grüner Männchen auf dem Mars, mit schillernden Geschlechtsvarianten.


6093

Die Düsseldorfer „Umweltspuren“ sind wieder weg; sie haben sich selbst disqualifiziert – ganz schön „billig“.


6094

Besteht Liebe diese Wahnsinnsprobe unbeschadet, steht sie auf festem Grund garantierter Menschlichkeit.


6095

Kinder sind kein Staatseigentum, Eltern ebenso wenig. Und auch keine Versuchsobjekte. Dass man das überhaupt betonen muss! Wieder.


6096

Bei jeder Gelegenheit den Menschen als Schwein zu betrachten, verströmt penetranten eigenen Stallgeruch.



© Raymond Walden



Mittwoch, 20. Januar 2021

Sequenzen von Skepsis (404)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


6016

Effektiv durchindoktriniert, liebt das Volk sogar seine Peiniger.


6017

Wer den Agitprop-Charakter (Agitation und Propaganda) der Medien nicht verifiziert, wird nie zu mündiger Freiheit fähig sein, denn er weiß gar nicht, was sie bedeutet.


6018

Zur Barbarei ist es immer nur ein Schritt, besonders im Gleichschritt.


6019

Das gepflegte Miteinander wird zur Kultur, nicht das Gegeneinander und nicht die stupide Gleichgültigkeit.


6020

Inzidenz“ mutiert zum irrwitzigen, dem willkürlichen Aberglauben ähnlichen Regierungsprinzip.


6021

Sie streiten sich um die Wahrheit, die es nicht gibt. Aber immer besteht eine Wahrheit, welche die Streitsüchtigen mit Lügen verbrennen.


6022

Quotenbesetzungen sind das Ergebnis einfältiger Ahnungslosigkeit und scheindemokratischer Morbidität.


6023

Vernachlässigung der breiten Normalität zugunsten der Überbewertung von egozentrischen Randerscheinungen führen zu Identitätskrisen des Ganzen.


6024

Man belügt nicht die Natur, es sei denn, Größenwahn oder grüne Gefühlsduselei entblähen sich und stinken „zum Himmel“.


6025

Orte wie Auschwitz, Gulag und Guantanamo sind die entarteten Fratzen ein und derselben Bestialität engsten Verwandtschaftsgrades von Machtbesessenheit und Entmenschlichung, kosmonomisch: der zerstörerische Wund- und Knochenfraß des rasenden Interimsmenschen, der die schändliche Vergangenheit fortlebt und die aufgeklärte Zukunft verhindert.



© Raymond Walden



Freitag, 20. November 2020

Wie kommt es eigentlich, Deutschland, …

 


dass du dich über atomare Teilhabe an amerikanischen Kernwaffen so erfreust, ihre Lagerung in deinem eigenen Land begrüßt und förderst, ihren Abwurf mit deiner Luftwaffe trainierst, während du dich bei der Nutzung friedlicher Kernenergie bildlich „in die Hosen scheißt“ und mit deiner sogenannten Energiewende besonders auch international ins technologische Abseits stellst?

Was ist denn wohl „sicherer“, Atomsprengsätze oder Kernkraftwerke, was ist friedlicher und umweltfreundlicher?

 

Du, Deutschland, mit deiner von Physik völlig abdriftenden promovierten Kanzlerin, spielst ein verlogenes Spiel, denn längst weiß man, dass keine Endlager für „atomaren Abfall“ über eine Million Jahre (so deine idiotische Diktion!) nötig sind, da andere Staaten längst am Recycling erfolgreich forschen.

Du, Deutschland, spinnst den „grünen“ Gau auf der Klaviatur in sämtlichen Tonarten und beginnst, nicht nur deine Kultur, sondern Zivilisation überhaupt an die Wand zu fahren.

Du zählst neuerdings „Infektionen“, nicht wirklich Erkrankte und nicht wirklich eindeutig ursächlich Verstorbene, um Restriktionen fundamentalistisch und willkürlich zu begründen und verschleierst, wie du Menschen auf allen Ebenen nicht nur im Stich lässt, sondern mit Drangsal an den Rand der Verzweiflung, sogar in den Suizid treibst.


In deiner schleimigen Vasallenschaft zu den USA bist du ungerecht, Deutschland, gegenüber Russland, dessen Völker im Zweiten Weltkrieg die höchsten Opferzahlen durch deinen nationalsozialistischen Wahnsinn zu verkraften hatten, und du, Deutschland, verspieltest die Gelegenheit zu einem friedlichen Ausgleich mit Russland, das freilich auch kein demokratischer Musterstaat ist, als etwa Präsident Putin im Deutschen Bundestag seine auf Frieden und Zusammenarbeit innerhalb Europas gerichtete Rede hielt.

Du, Deutschland, und deine ganze NATO-Verfilzung rückten immer näher an Russlands Grenzen heran, an ein Russland, das längst nicht diese gigantischen kriegerischen Rüstungsausgaben verzeichnet wie der gesamte rüstungswahnsinnige Westen im Schlepptau der Hegemonialmacht USA.


Nein, Deutschland, du bist politisch so unmoralisch geworden und ziehst ganz Europa, die Europäische Union besonders, in eine Unfriedlichkeit, weil du schon wieder die „Welt retten“ willst, mehr noch sogar das Klima (!), dessen gültige Parameter und Eckdaten, du natürlich, du besonders, je nach eigenen politischen Mehrheitsverhältnissen diktieren willst.

Du, Deutschland, sammelst ein paar Milliönchen in telegenen Wohltätigkeitsveranstaltungen, um dich in Scheinmenschlichkeit zu pinseln, und versenkst gleichzeitig Milliarden in die Ausbeutung der Dritten Welt und schickst ihr Waffen als dein perfides Verständnis von Menschlichkeit.


Deutschland, ich bin Deutscher per Ausweis und Reisepass und darüber hinaus sehr gerne, überzeugt im Hinblick auf unsere Literatur, Kunst, Musik, auf unsere Architektur, unsere Wissenschaft, Technologie, auf unsere Medizin und Hygiene, begeistert von unserer Landschaft wie von anderen auch.

Was aber willst du, Deutschland, eigentlich in deiner Phobie, jede Kritik an deinem doppelmoralischen Selbstverständnis als „Verschwörungstheorie“ zu verunglimpfen, wenngleich es natürlich solche Unsinnstheorien gibt? Bist du inzwischen so selbstgerecht, so selbstherrlich?


Ich weiß, Deutschland, du verstehst mich nicht, Kosmonomie ist dir unbegreiflich.


Dich aber, Deutschland, zu verstehen, gelingt nur wenigen auf dem gesamten Globus, wenngleich du mit Geld viele kaufst.

Täusche dich nicht, Deutschland, auch die so zahlreichen Flüchtlinge, die dich glorifizieren, tun dies allein aus einem unermesslichen Elend in ihren Heimatländern heraus, an dem du, Deutschland, eigentlich wenig Interesse zeigst, aber durch deinen elitären Kapitalismus reichlich Mitschuld trägst.

Noch eines, Deutschland, du bist so naiv gegenüber jeglichem Terrorismus, als sei dessen Duldung, zumindest seine Relativierung, etwa als „Religionsfreiheit“, ein demokratisches Prinzip.


Besonders aber auch das an meine Leser, wo immer in welcher Zeitzone: Dass ich (noch) so schreiben darf, ist ein deutlicher Hinweis, dass Deutschland weiterhin ein, wenngleich kränkelnder, Rechtsstaat ist. Ich möchte beitragen, ihn zu erhalten.



Montag, 6. Juli 2020

Menschliches Glauben: Wenig hilfreiche Verhaltensweisen (S. 104)


Das Bedürfnis nach bewusster Lüge oder subjektiver Färbung, um das Miteinander bewältigen zu können, ist nicht rund heraus als boshafte Seite des Menschen zu beklagen, sondern eher als Unfähigkeit zu Besserem. Dadurch wiegt die Schuldfrage weniger schwer oder hebt sich gar auf. Die Menschheit kann nicht verantwortlich gemacht werden für ihren, sagen wir, unterentwickelten Zustand, denn jeder, der sich als Richter aufspielt, ist selbst nur ein Glied in diesem Entwicklungsprozess. Vordenker, beispielsweise die Protagonisten des Humanismus oder die Aufklärer, wie die Geschichtsschreibung sie überliefert, waren stets auch Kinder ihrer Zeit und keineswegs frei von Irrtümern. Aufklärung bedeutet aber Fortschritt, Erweiterung des Erkenntnishorizonts gegenüber der religiösen Stagnation, einem Stillstand, der den Massen gewohnte Heimat bedeutet, sei das Leben in dieser Vertrautheit auch noch so entbehrungsreich. Den Religiösen bleibt allemal die Hoffnung auf ein erlösendes Jenseits.
     Diese Ebene allerdings soll hier nicht untersucht, wohl aber als Voraussetzung für alle weiteren Überlegungen angesehen werden, denn Aufklärung kann selbstredend nur stattfinden innerhalb der Unaufgeklärtheit. Für den unabhängig Denkenden entstehen geradezu universale Probleme, weil kaum ein Lebensbereich ausgespart bleibt. Der Aufklärer muss davon ausgehen, dass er rasch als Sonderling betrachtet wird und auf vielfaches Unverständnis stößt.
Ich schreibe dieses Buch als jemand, der auch in sehr außergewöhnlichen Situationen Erfahrungen gesammelt hat, und zwar im Hinblick auf einen Abstand zu allem, was sich als Leben definiert. Es entsteht so eine differenzierende Sicht der Lebenskomplexität sowohl innerhalb des Lebensraumes als auch ganz besonders bezüglich der Lebenszeit in einem unfassbaren Universum. Und das wiederum begründet die noch entschiedenere Abgrenzung gegenüber Religion und Esoterik.
     Spätestens jetzt mag strenggläubigen Lesern der Gedanke kommen, die Respektierung religiöser Gefühle einzufordern, denn „Gott“ spielt für mich höchstens die Rolle eines Unterdrückers, eines von Menschen erfundenen Fabelwesens, an dem man sich nicht einmal durch Opposition unmittelbar reiben kann, weil es nicht vorhanden ist. Gottes Helfershelfer gebärden sich allerdings traditionell päpstlicher als der Papst, wodurch oft gerade die edelsten Menschen auf die Gaukeleien hereinfallen, womit sie aber nicht nur für Freidenker Probleme schaffen. Angesichts des durch Religionen verursachten weltweiten Leidens können religiöse Gefühle nicht als Tabu gelten; sie selbst sind ein Übel, weil sie mit der Ehre des Menschen verknüpft, ja verwechselt werden, was natürlich in keiner Weise gerechtfertigt ist.
     Schauen wir auf die Kulturen beliebiger Naturvölker abseits der Zivilisation, zeigt sich der Hang zum Mystischen, zum Zauber, zum Irrationalen, denn natürlich können diese Völker schon gar nicht die Frage nach ihrem eigenen Ursprung und dem zu erwartenden Zustand nach dem Tode erklären. Sie glauben einfach und in ihrem subjektiven Verständnis funktioniert das Wirken des Medizinmannes genauso wie der Zauber aller möglichen Rituale. Verfolgt man mit naturwissenschaftlichen Augen die Mischung so manches Liebestranks oder Heiltropfens, mag Ekel aufkommen.
     Was aber ist der christliche Glaube anderes? Er beruht auf der absurden Vorstellung, ein Gottvater hätte die Welt geschaffen – damit auch das Böse – und dann des Opfers seines eigenen mit einem seiner Geschöpfe gezeugten Sohnes bedurft, zur Erlösung der Menschen, deren Aufgabe es nun sei, zum Zwecke ihrer Läuterung die Kommunion mit dem Leib und dem Blut des „Gottessohnes“ zu praktizieren. – Indiskutabel für jeden denkenden Menschen. Aber von diesen gibt es weit weniger, als man angesichts der vielen Akademiker und angeblich nicht mehr so Kirchentreuen meinen möchte. Unsere westlich-abendländischen Gesellschaften sind bis in kleinste Details diesem aberwitzigen Weltbild in oft verdeckter Rigorosität verbunden. War in früheren Jahrhunderten Rom das Zentrum dieser Religion, erfolgte der Wildwuchs von Abspaltungen und Sekten dennoch unter der Berufung auf ein und dasselbe Bibelwort. Durch technische Mittel haben heute alle Gruppierungen viele Möglichkeiten der Einflussnahme, um Humanismus und Frieden zu verhindern.
     Was bleibt aber dem Menschen, der sich angewidert abwendet? Vorpreschend mag mancher ironisch einwerfen: die Selbsttötung; Religiöse sagen ihrem Lebensverständnis gemäß „Selbstmord“! Der Gottfreie steht auf verlorenem Posten. Aber welchen Posten muss er eigentlich halten, welchen esoterischen Wahn verinnerlichen, wenn er sich konsequent besinnt? Kein Gott befiehlt ihm – und Menschen nur bedingt, auch wenn im Alltag (Un-)Menschen durchaus Machtbefugnisse haben. Mit wachen und entscheidungsfreudigen Sinnen – das ist vielleicht ein Weg – kann man sich durch einen wahren „Zauber“, der „Gelassenheit“ heißt, befreien. Übrigens leicht auszusprechen, aber nur schwer umzusetzen. Denn Gelassenheit verlangt, Abstand zu gewinnen und zu bewahren gegenüber allen schon angesprochenen Ausgrenzungsversuchen, von denen es gerechtfertigte gibt, aber zumeist einfältige und ungerechte. Ebenso bedeutet Gelassenheit Freiheit von Modediktaten, von Massengefolgschaften bis hin zur intellektuellen Freiheit des Hinterfragens von Tabus. Innere Stärke ist dazu notwendig, die nicht jeder aufzubringen vermag, die aber ihrerseits gedeihen kann, hat sie erst einmal ein Minimum an Gelassenheit erzeugt. Weil diese Art zu leben auf Engagement und Neugierde basiert, ist sie keinesfalls mit Desinteresse oder gar Ignoranz zu verwechseln. Auch sympathisiert sie nicht mit Opportunismus.
     Woher lässt sich Gelassenheit nun schöpfen? Wäre das so leicht zu beantworten, besäßen vielleicht die meisten Menschen dieses Gut, dann wäre „Gelassenheit“ ein Unterrichtsfach, wie ja sogar Religion eines darstellt. Von religiöser Seite aus erzwingt man Ethik allerdings unter der Fuchtel eines göttlichen Strafgerichts und nähert sich ihr nicht etwa mit Einsicht, denn die widerspräche ja auch jeglicher Sinngebung von „heiligen“ Kriegen gegen Menschen, die anderen Glaubens sind.
     Gelassenheit wurzelt in der ungeschönten Kenntnisnahme des allgegenwärtigen Todes, der mich und mir liebe Menschen jederzeit ereilen oder langsam und qualvoll dahinsiechen lassen kann. Dieses Prinzip zeigt sich überall in der Natur und jeder, der die Schönheiten der Natur besingt, ist gut beraten hinzuschauen, wie einer den anderen frisst, ganz besonders auch in der sogenannten menschlichen Zivilisation. Das Ende oder eine drastische Veränderung des Lebens sind immer möglich, sodass alle anstehenden Probleme im intimen wie im öffentlichen Bereich demgegenüber zweitrangig sind.
     Die Masse flüchtet sich aus Angst in die Religion und bettet sich häufig in die Geborgenheit von Gemeinden, die das Individuum bis ins Schlafzimmer, ja bis in die urpersönliche Gedankenwelt hinein kontrollieren, denn nur so kann in gegenseitigem Hochschaukeln neben dem „Gottvertrauen“ gleichermaßen die Panik vor der Hölle entstehen, das heißt, ein Feindbild gepflegt werden.
     Gelassenheit kennt solche seelischen Verschnörkelungen nicht; sie muss nicht Gott noch Teufel fürchten. Ein Unsicherheitsfaktor besteht aus zwei Komponenten, der eigenen menschlichen Verzagtheit und der Gewaltbereitschaft des jeweiligen Gegenübers. Man kann davon ausgehen, dass echte Gelassenheit vom Gegenspieler häufig irritiert wahrgenommen wird, denn er ist es gewohnt, im Rahmen bestehender ideologischer Gepflogenheiten und Ehrbegriffe zu verhandeln oder zu streiten. Dadurch wird Gelassenheit für ihren Eigner nicht nur ein angenehmes Polster des Selbstverständnisses, sondern nach außen, gar gepaart mit Scharfsinn und Redegewandtheit, eine wirksame Waffe.
     Ausgrenzungen zum Wohle einer humanistischeren Welt scheinen gerechtfertigt, denkt man etwa an Menschen mit zerstörerischem, vielleicht widernatürlichem Charakter. Religiös orientierte Kritiker mögen einwenden, dass der Humanismus auch nur eine Glaubensrichtung unter vielen anderen darstelle. Dem lässt sich leicht entgegenhalten, dass Humanismus nie und nimmer das Töten auch nur eines Menschen befürwortet noch fordert, es sei denn, ein Mensch möchte aufgrund einer hoffnungslosen medizinischen Indikation selbst aus dem Leben scheiden und sich wie seinen Angehörigen sinnloses Leiden ersparen. Es wäre eine abwegige Gefühlsduselei, Leistungsverweigerer, Betrüger und andere asoziale Mitglieder der Gesellschaft bedingungslos aufzufangen, denn in der Masse nagen sie am Gemeinwohl. Eine berechtigte Ausgrenzung sollte jedoch das therapeutische Angebot der Resozialisierung offenhalten.
     Die Integration unterschiedlicher religiöser Anhänger bedeutet seit jeher, die Vorherrschaft einer Religion in dem entsprechenden Staat anzuerkennen. In keinem Land der Erde gibt es eine Multi-Kulti-Gesellschaft mit wirklicher Gleichberechtigung, denn sie ist unmöglich aufgrund der transzendentalen und durch „Offenbarungen“ beanspruchten sehr unterschiedlichen Wahrheiten. Nutznießer des tatsächlichen multikulturellen Chaos auf dem Globus sind diejenigen, die durch Globalisierung immer reicher werden und in religiöser Designermanier immer dekadenter prassen, während mehr und mehr Menschen existenzielle Not leiden. Es ist jedoch auch Not, die zum Glauben führt, die damit Menschen in einem fortwährenden Kreislauf zu unmündigen Opfern degradiert.
     Um die Massen still zu halten, bedarf es nicht allzu vieler Anstrengung; man denke an: Brot und Spiele! Wie anders lässt sich beispielsweise das Massenphänomen „Formel 1“ im Autorennsport erklären, wo Millionen immer wieder das stupide Befahren von Rundstrecken verfolgen und sich mit „Idolen“, an sich wildfremden Menschen, und kapitalkräftigen Autofirmen identifizieren, die sich vor Vergnügen die Hände reiben. Welcher Reiz beherrscht ein Massenpublikum, wenn nicht selten geistig Unterbelichtete als „Boxsportler“ aufeinander einschlagen, bis einer mit dem Risiko aller möglichen medizinischen Schäden zu Boden geht! Wie abartig sind viele Sparten des bezahlten Sports; es ist doch objektiv gesehen völlig bedeutungslos, ob beispielsweise Bayern München gegen Real Madrid verliert oder gewinnt, denn in keiner der beiden Mannschaften spielt auch nur ein Sportler der eigenen Stadt, ganz im Gegenteil, in beiden Teams finden sich Legionäre aus denselben fernen Ländern. Die Masse bewundert Luftblasen, die in Wahrheit allerdings durch puren geschäftlichen Egoismus finanziell aufgeblähte Ballons sind.
     Nicht anders verhält es sich mit dem Massentourismus: von Erkundungsdrang für das Gastland kaum eine Spur, es regiert die Schickeria; je exotischer der Sonnenstrand, desto vorteilhafter hebt man sich von den Daheimgebliebenen ab. Das Schicksal der Menschen vor Ort interessiert vielleicht als Staffage für das Urlaubsfoto.
     Die herrschende Massenmentalität einer vordergründigen, durch Konsum und Zeitvertreib erlangten Zufriedenheit entwirft eine Kultur, die eine solche Bezeichnung nicht verdient, denn es fehlt an der Grundvoraussetzung, an Kreativität. Ideenreichtum und Schaffenskraft sprudeln aus besonderen Quellen der Zielsetzung oder entstehen, wenn sich als wertvoll empfundene Anlässe ergeben. Wie sehr könnte sich die Menschheit aufwerten, besänne sie sich auf ihre eigenen Werte, beispielsweise die Würde jedes Einzelnen, und stellte sie über jeden der unsäglichen Götter und Abgötter.


© Raymond Walden




Mittwoch, 29. August 2018

Russland aber gehört zur europäischen Kultur

Russland systematisch zu verteufeln, fürwahr kein freiheitlich-demokratisches Land, fällt auf die westlichen NATO-Staaten zurück, die, entgegen ihrer vorgetäuschten reinen Verteidigungsabsichten, völkerrechtswidrige Angriffskriege führen, andere Länder strategisch und wirtschaftlich destabilisieren, Hass und Feindschaft säen, um die eigene Kriegstreiberei scheinmoralisch zu rechtfertigen, eigene Hegemonieansprüche mit Hilfe konstruierter und propagierter Feindbilder zu befeuern.

Der Westen rüstet gewaltig auf, stationiert seine Truppen immer näher an Russland heran und verkauft das öffentlich als Friedensabsicherung.
Amerika und seine Vasallen spalten Europa und die Welt, denn nur so steigert sich der verwerfliche Lohn der Kriegsprofiteure, in der Ausgrenzung Russlands aus Europa unter penetranter amerikanischer Bevormundung der nach wie vor durch den Zweiten Weltkrieg arg geschundenen europäischen Mentalitäten.
Europäische Interessen und wirkliche Friedensbemühungen könnten jedoch nur mit Russland zusammen Aussicht auf Erfolge erhoffen lassen.
Es bedarf einer konsequenten Abkehr von eskalierender amerikanischer Dekadenz!

Ein Blick auf Deutschland in diesem Zusammenhang?
Ernüchterung, gar Resignation.
Deutschland produziert, verkauft und liefert Waffen und treibt sich militärisch „zur Verteidigung seiner Freiheit“ in der Weltgeschichte herum.
Es unterliegt einer seltsamen Massenverdummung, die aktuell ein aufgeklärtes Aufstehen der Demokratie unterbindet.
Nicht anders verhält es sich in Russland, sodass im exemplarischen Endergebnis zu konstatieren ist: Weder die westliche Ukraine-Politik noch die russische Krim-Einverleibung entsprechen einem rechtlichen und menschenwürdigen Agieren.

Am Anfang aller Kriege steht die Lüge über die Gegenseite, und es spielt wie bei Kindern eine Rolle, wer zuerst lügt.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde der Beginn einer neuen europäischen Partnerschaft verhindert – durch vehemente, alt überkommene Lügen des Westens über und gegen Russland.
Deutschland verhält sich, gegen eigenes Friedensinteresse, in westlicher Vasallentreue de facto antirussisch.
Russland aber gehört zur europäischen Kultur und erfordert Einbindung zum Wohle einer verantwortungsvollen, weltweiten Friedensordnung.