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Sonntag, 14. Juli 2024

Einst in Argeles sur Mer

 


Sachte bricht die Sonne den Horizont

des noch schläfrigen Meeres auf

und zeichnet auf die ruhende Oberfläche eine Straße aus Licht

direkt zu mir und den Sand, am Strand.

Meine Gedanken wandern hinaus auf dem gleißenden Band

und ich schwimme ihnen nach …,

bald schon beim Blick zurück

erhebt sich hinter der Düne weit

das majestätische Massif de Canigou,

der seit jeher heilige Berg dieses Landes,

und ich spüre es deutlich,

wie er, geadelt durch das Sonnenlicht, zu mir spricht.

Er schaut mir zu

aus dem unvergleichlichen Blau im Hintergrund,

mit dem Schneeweiß am Gipfel.

Unser Tag beginnt und wird verrinnen

für ein Leben lang aber ins Gedächtnis graviert.





Samstag, 19. August 2023

Weicheier-Mentalität

 


Weichei-Hirnen in den Weichei-Birnen

wird erklärlich, was gefährlich:

Wie Erbsen im Nasenloch beim Atmen stören,

so die Bohnen in den Ohren auch beim Hören.

Batterien schmecken nicht,

sind, gealtert, nicht ganz dicht.

Plus und Minus nicht vertauschen,

sonst gibt’s weder Ton noch Rauschen,

aber Feuer gar oder Vergiftungsgefahr!

Zäpfchen sind nicht zum Verzehr,

jedoch zu rückwärtigem Verkehr.

Plastiktüten führen zum Ersticken,

willst du, mit Birne drinnen, froh nach außen blicken.

Ein Verlängerungskabel dient der Stromversorgung einerseits,

um den Hals geschlungen, schafft's dich eventuell ab – ins Jenseits.

Auf vereister Brücke mag man unversehens ausgleiten,

wenn Warnhinweise (gar nicht) darauf vorbereiten.

So lauert überall Gefahr für's Weichei,

ganz besonders fatal und typisch mit verzagtem Konterfei.

Wetterfrösche müssen immerzu „Extremwetter und Starkregen“ sagen,

denn bei versäumter Warnung geht es ihnen ideologisch an den Kragen.


Weichei im Schädel, das sind Schmerzen!

Und so erobert es wehmütig all die Herzen,

vorsorglich auch im Kindesalter schon,

wird zur Religion,

hingebungstoll, aber anspruchsvoll!




Mittwoch, 16. August 2023

Mach's kurz

 


Mach's kurz!

Volk folgt.

Wachstum schrumpft.

Opportunismus rankt.

Dummheit sprießt.

Kleingeist wächst.

Wahrheit welkt.

Lüge blüht.

Intelligenz fehlt.

Angst brennt.

Feuer frei.

Blut fließt.


Wissen stört.

Meinung ruht.

Glauben täuscht.

Dogmatismus droht.

Despotismus thront.

Royalismus krönt.

Diktatur zwingt.

Kapitalismus raubt.

Kommunismus klaut.

Imperialismus protzt.

Nationalismus hetzt.


Denunziation schwillt.

Zensor prüft.

Verleumdung gilt.

Armut quillt.

Gewalt sticht.

Vertrauen bricht.


Demokratie stirbt.


Frage nach!

Denke lang,

schürfe tief!


Wache auf!




Dienstag, 24. Januar 2023

Traumhaft

 


In wachen Träumen

fliegen weiße Tauben

über endlos weiten Räumen

in flatterhaftem Glauben

an Freiheit und Frieden,

die sie farbecht lieben,

hoch droben wie hienieden,

doch man hat sie fortgetrieben,

denn Weiß repräsentiert nicht Farben,

sondern Licht.

Das will man nicht,

es leuchtet auf die Narben

im Gesicht,

im ideologisch gefärbten Denken,

in militärischem Hassen,

beim politischen Verrenken

wie beim Wehrerfassen.


Der Lüge treu!

Die Reihen fest geschlossen!

Das Ritual nicht neu,

ab heute wird zurückgeschossen!


Hass-Experten propagieren die Lage,

Panzer-Weiber schreien nach Waffen,

Haubitzen-Heinis an ihrer Seite, ohne Frage!

Werte-Entwertung auf dem „Planeten der Affen“.



Und du, „Kind Gottes“ oder „Denkfabrikant“,

du wokes Schaf ohne Sinn und Verstand,

zweifelst sogar an deinem Geschlecht,

ob überhaupt oder welches du hättest.

Keiner Kultur wirst du gerecht,

wie du dich an modellierte Scheinwahrheit kettest.

Spielball bist du,

blinde Kuh“.


Wie hoch ist dein Interesse

an konkreter Friedensstrategie,

und, dass ich es nicht vergesse,

was hältst du wirklich von Aufklärung, Demokratie und Empathie

jeweils in des Wortes Bedeutungskern?

Ich ahne es, du stehst fern.

So gesehen, magst du stehen, das steht dir zu,

gerade auch wenn du dich ahnungs- und ausbildungslos,

aber gewählt im Parlament ergehst,

offenbar in einem freiheitlichen Raum, den du kaum verstehst.


Frieden ist erste Regierungspflicht

wie die jedes einzelnen Intelligenten und Kultivierten.

Daraus erwächst alles weitere Humane im Angesicht

von Menschenleben auf allen Seiten der Aufmarschierten,

der zum Morden und Sterben Gezwungenen,

aber sogar zweifelhaft freiwillig Verdungenen.


Die beste Verteidigung

meint Kriegsvermeidung!

In friedlicher Koexistenz,

in Partnerschaft

und in besonderer Konsequenz

auch Freundschaft,

sogar Vereinigung.



Dafür lasst uns debattieren,

dafür eintreten, arbeiten, forschen und gewaltig investieren,

für ein ehrliches, eher seltenes, aber verdientes Glück …

und die Tauben, die weisen und weißen,

finden zu Menschen zurück,

die sich in freiheitlicher, emanzipierter Berechtigung so heißen.


Traumhaft ?!




Freitag, 20. Januar 2023

Es macht so müde ...

 


Was soll ich in diesen Tagen … ,

muss ich was sagen,

da sich Nachrichten jagen

und sich so gar nicht mit all dem Lügen vertragen?

Wenn fortwährend geistlose Plagen

auf Gehirne schlagen und auf den Magen,

wenn freiheitliche Regeln und Kontrollen versagen,

sollte man das nicht hinterfragen?


Nein, nicht zaudern und vertagen!

Denn die Hetzer, die alles wagen,

rechnen mit bürgerlichem Verzagen,

um Kriegsgründe vorzutragen,

die an gesundem Bewusstsein nagen

und schließlich – wie gehabt – Zivilisationen zerschlagen.


Politik argumentiert im Vagen,

schürt entsetzlich Unbehagen,

und geht es dann dem Volke an den Kragen …,

na, dann salutiert man – in göttlicher Andacht – vor Sarkophagen.

Keinen Kriegsgewinnler hört man klagen,

Wiederaufbau verspricht sonnige Lagen.

Ein Hoch auf soldatisches Betragen,

um in Kadavergehorsam und Waffenwahn hervorzuragen!


Es sollte nicht sein:

Nie wieder …!“

Nun ist der Andere erneut „das Schwein“,

und wir sind so bieder,

auch seltsam prüde!


Es macht so müde ...

 

 

 

Mittwoch, 4. Januar 2023

Da lasst uns siegen

 


Wo das Leben Freiheit meint,

die Menschen in freiem Denken eint,

die Worte noch zählen, was sie sagen

und Lügen die Tage nicht vertagen,

wo Arbeit gerechten Lohn bezieht

und kein Mensch vor Götzen niederkniet,

da Kinder Eltern haben und natürlich spielen,

wo keine Denunzianten ins Private schielen,

die Alten geachtet und geborgen zur Ruhe kommen,

Recht und Individualität, intelligenterweise ernstgenommen,

keinem Dogma noch Ideologien erliegen,

da lasst uns siegen.


Gewinnen mit beharrlicher Weitsicht und Mitmenschlichkeit,

in ehrlichem Bemühen um saubere Wissenschaftlichkeit,

im pfleglichen Umgang mit Mensch und Natur:

Fairer Wettstreit in zivilisierter Kultur!


Frieden sei eine Bürgerpflicht,

nicht Wehrdienst und Waffengang,

aus kosmonomischer Sicht

ein sinnvoll und weltoffen beflügelnder Lebensdrang.

 

 

 

Mittwoch, 19. Oktober 2022

Von vielen Gipfeln rinnt Blut

 


Von vielen Gipfeln

rinnt Blut,

an allen Zipfeln

der Welt

tobt Wut,

stinkt Geld.

Medien stimmen die Massen ein:

Putin, du Schwein!“

Wahrheit ist einerlei,

glorreich die eigene Schweinerei!

 

 

 

Dienstag, 18. Januar 2022

Suche nach dem Ich

 


Wie schmeichelt nun,

nach buntem Tageslicht, die Dunkelheit meiner Müdigkeit

und begleitet wohlig mich in tiefen Schlaf,

geborgen, gesund, gewärmt, genährt, geliebt.


Das, o Mensch, ist keine Selbstverständlichkeit,

alle Eigenart kann enden jederzeit.

Aus dem Bewusstsein schält sich Verantwortung als Gefühl

gegenüber dem Sein, für das Selbst wie für die Andern,

in täglicher Pflicht wie im freien Spiel,

im gegenüber Stehen wie im miteinander Wandern.


Also erhebt sich ein neuer Tag, ohne zu fragen,

er ist da, du hoffentlich auch; so lasse dich erreichen!

Vielleicht gelingt es, etwas beizutragen,

dass heute Abend Andere auch dir in deinem Schlafe gleichen.


Wir brauchen uns, sie brauchen dich

auf unsrer gleichen Suche nach dem Ich.

 

 

 

 

Samstag, 4. Dezember 2021

Meine Zeit für Dich

 


Wenn man so ziemlich alles hat,

was man so braucht für ein schönes Leben,

ist man manchmal vielleicht zu satt,

es hilft auch kein „Sich-Mühe-Geben“,

ein Geschenk zu suchen

für einen Menschen, den man doch liebt.

Irgendetwas ließe sich immer buchen,

man mag sich wundern, was es so alles gibt!


Doch ob es gefällt, ist die bohrende Frage,

ob es so oder so passt oder überflüssig erscheint,

ob es nur ziert das Brauchtum der Feiertage

oder die Freude, vielleicht auch den Nutzen mit Dauer vereint.


Was denkt sich der Schenkende,

was schenkt wohl der Denkende?


Wie empfindet die nehmende Hand,

leuchten die Augen, lächelt der Mund?

Man mag es erahnen mit Herz und Verstand,

für Gewissheit gibt es kaum einen Grund.


Vertraut man der Werbung, der Mode, dem Zeitgeist

oder pfeift man auf Tipps und Zwänge von außen?

Hat man im Leben manches erfahren, ist etwa weit gereist,

so erweist sich als künstlich, als zu leicht so vieles da draußen,

das Profane verliert. Bedeutung gewinnt die Zeit,

die uns bleibt, zu zweit.

Da wird es besinnlich, von Materiellem hinreichend befreit,

es ist das Miteinander, dem der Dichter so blumige Sprache verleiht.

Nicht nur zum Feste verschenke man möglichst das Beste:

Persönliche Zeit

der Gemeinsamkeit, Verinnerlichung und Gelassenheit,

des Träumens, Besinnens, der Verlässlichkeit,

der Unerschütterlichkeit.

Meine Zeit für Dich.

 

 

 

Sonntag, 11. Juli 2021

Wieder wissen wollen

 


Wenn Wahn

weltweit waltet,

willkürlich wütet,

werden wir wund,

wortlos, willenlos, wehrlos,

wesensfremd,

Werte wie Wäsche wechselnd, wegwerfend.

Wendehälse, Wortverdreher!


Wohin wenden?

Wertewandel, Waffenhandel, Wachstumswut, Wucherwirtschaft,

Weltuntergang?


Wer wagt was, wer weiß was,

wenn Wissen wabernd welkt?

Was will wer,

wer was werden?

Wie wählen?

Woanders wohnen?

Wo?!


Wer wiegt Wahrheit wirklich,

wegetreu, würdig, wasserklar wie willensfroh?

Wenige werden wissend werken, wissenschaftlich wahrhaft wirken

wider Weltreligionen, Wunderglauben, Wahnvorstellungen,

Waffengewalt.


Wie, wenn wir wieder, wahrlich wachsam, wissen wollten?

Wir wollen wohlwissende Welten weidlich weiten.

Weisheit währe! 

 

 

 

Donnerstag, 27. Mai 2021

Ihnen ging eine Sonne auf

 


Es ward Morgen und es ward Abend,

der Tag war um,

und so immer wieder.

Die Tage füllten die Jahreszeiten,

und die Jahre verstrichen

wie immer schon.

Nun war Frühling,

aber er kam nicht.

Wolken zogen unentwegt am Himmel,

Winde fegten übers Land,

es war kalt und nass.


Ging kein Frühling voran,

folgte auch kein Sommer,

die Sonne kümmerte sich um andere Erdregionen,

nicht um Absurdistan,

wo man Klimakorrekturen unbeirrt ersann,

um das Weltklima obligatorisch zu „retten“,

es gemäß der eigenen Verworrenheit zu steuern,

kleinkariert, aber diktatorisch auftrumpfend.


Es musste noch kälter werden,

denn die Wetterlage war der „Klimaerwärmung“ geschuldet,

der als „vom Menschen gemachten“ erdachten.


Da brach die Gesellschaft entzwei,

denn man hatte ein zwischenmenschliches Klima gezaubert,

das dem Leben selbst ein Ende setzte.

Es blitzte und donnerte wieder Krieg

vom Himmel und aus der Tiefe.

Niemand mehr hatte „Sonne im Herzen“,

denn man hatte sie wieder einmal gründlich davongejagt.


Als das letzte Pulver verschossen,

die sich lichtenden Rauchschwaden die Trümmer freilegten,

spottete ein traumatisierter grün Uniformierter:

Brüder, zur Sonne zur Freiheit“.

Und den wenigen Verbliebenen ging eine Sonne auf.

 

 

 

Mittwoch, 14. April 2021

Klage an traurigen Tagen

 


Häufig schwindet das Leben langsam leidend, lange bevor es endgültig erlischt. Als „Menschheit“ überzieht es gleichsam einem ungezügelten Dornengestrüpp den Globus, kaum fähig, sich angesichts seiner verworrenen Stacheligkeit zu kultivieren, eher stattdessen zu verholzen, ja gar in langer Historie zu versteinern.

Das Chaos begünstigt grassierendes Wachstum im Verlust der Bedeutung eines einzelnen Triebes, eines Blattes, einer Blüte wie der Frucht.

Insekten, Vögel und Ungeziefer nisten sich ein im ungastlichen Buschwerk, dem allenfalls ein Feuer zur Trockenzeit Einhalt gebietet.

Es gibt keine ordnende Hand, keinen Verstand, kein umfassendes Bewusstsein etwa für Zeit, Raum und Humanität, nur stupides Wachstum, in welchem einige Zweige bevorzugte Plätze an der Sonne behaupten.

O Menschheit, du Auswuchs der Sinnlosigkeit!

Deine Bestimmung liegt nicht in diesem, deinem in die Negation führenden Wachstum, doch die Evolution hat dich noch nicht darauf vorbereitet, dich selbst als würdigen Menschen zu erkennen und in gewaltfreier Vielfalt zu akzeptieren. Den zarten Beginn einer erhellenden Aufklärung geißelst du in und mit deinem Dornengeflecht, aber du bist nicht „die Welt“, sondern lediglich eine armselige Marionette am Faden deiner Dummheit, an dem allerdings längst nicht mehr alle Menschen strampeln und tanzen.

Mehr Licht!“ soll ein Dichterfürst auf seinem Sterbebett erbeten haben.

Schalten wir es ein, wann immer wir können!

Möglichst lange vor dem Sterben.

 

 

 

Dienstag, 9. März 2021

Sie wollen dich, bewahre dich

 

Glaube doch nicht alles,

was du nicht wissen kannst,

und erkenne, im Falle des Falles,

was du zu leichtfertig aus dem Kopf verbannst:

Sie wollen dich dumm,

sie wollen dich krank,

sie wollen dich erlösungsbedürftig von was auch immer,

sie wollen dich geduldig, gefügig,

du sollst Opfer bringen.

Sie stehen stolz, du aber krumm,

sie verdienen Geld an deinem Pillenschrank,

von ihrer Hinterhältigkeit hast du kaum einen Schimmer,

Strafen und Mahnungen treffen dich zügig,

so aber lässt du Freiheiten niederringen.


Die Verblödung ist skrupellos, allumfassend, grenzenlos,

dient dem Machterhalt und der Karriere – rigoros,

und erheben sich irgendwo Bedenken,

wird man sie effektiv in die Verleumdung lenken.


Mit Selbstachtung – allen Ernstes – ist das nicht zu ertragen,

du musst dich definitiv entscheiden,

leiden und verzagen, verzagen und leiden …

oder

aufstehen, aufrecht gehen, Realitäten sehen,

Zusammenhänge verstehen,

der Entmündigung begegnen,

ehe Weltuntergangsexperten die Gräber der Freiheiten segnen.


Lebst du aber bereits in etablierter Barbarei,

verschleiße dich nicht,

halte dich zurück,

pass auf dich auf:

Sei so frei,

behüte dein Licht,

als von freiem Sein ein Stück,

bewahre dich – vielleicht kosmonomisch auf.

 

 

 

Mittwoch, 24. Februar 2021

Homo sapiens

 


Homo sapiens genannt,

Lügner, selbst belogen,

Betrüger, ebenso betrogen,

kriegerischer Mörder, so oft auch ermordet,

doppelmoralisch eingenordet,

primitiv und hirnverbrannt.


Homo sapiens“ – vorwiegend verwirrt entrückt,

Geist und Körper stets gebückt

in Widersprüchlichkeit verstrickt.

Wahrheit? – Das ist sie!

Unerträglich.

Unverträglich.

Täglich.


Keine Hoffnung?

Doch. –

Noch!

Und dann immer wieder,

denn Leben strebt –

nicht rückwärts … nieder.

So ist Wahrheit:

Leben lebt.

In unmissverständlicher Würde und Klarheit.


Glück auf, Alter Ego!

 

 

 

Dienstag, 20. Oktober 2020

Gefragt zu sein

 


Manche Person wird erst nach ihrem Tode zu einer „gefragten“.

Dann erzählt sie, was sie zuvor schon gesagt,

was aber kaum jemand zur Kenntnis genommen,

in der routinierten Eile des Alltags höchstens verschwommen.

Da die Lippen nun schweigen,

beginnt sich ein Leben zu zeigen,

neben dem man einhergegangen in ziemlicher Verkennung;

war es Achtlosigkeit oder eigene Interessen- und Ansichtentrennung?


Man hätte …, denkt man im Nachhinein,

doch zu solchem Versäumen fällt kaum etwas Entlastendes ein.


Der Tod bleibt davon unberührt,

das Weiterleben aber vielleicht anvisiert

im Bewusstsein eigener Oberflächlichkeit

mit dem Vorsatz zu offenerer und tieferer Tatsächlichkeit.

 

 

 

Montag, 19. Oktober 2020

Eins zu sein

 

Fühlst du dein Herz schlagen

wie ich meines?

Ich höre auch deines.

Und du? – Gelegentlich meins?

Dann könnten wir vorsichtig vertrauensvoll sagen:

Wir sind eins.“


Für andere mag das süßlich klingen

im vielleicht vergeblichen Ringen

um Freundschaft, nach Liebe.

Im Bewusstsein unseres Seins

aber bliebe

Herzlichkeit

die Verwirklichung eigener, unverfälschter Menschlichkeit.

 

 

 

Sonntag, 11. Oktober 2020

Pandemische Idiotien

 


Ich will gestehen,

die Pandemie der Idiotie nicht zu verstehen,

doch konnte ich solches nie

je in Philosophie und Ideologie,

in Politik und Historie,

in Religion und Gottheiten-Glorie.


So scheint alles beim Alten,

die Wucht aber weltweiter Gleichschaltungen

im chaotischen Propagieren und Walten

entfesselt Energien nun der Umgestaltungen:

der Mensch endgültig als systemischer Depp

im Kreislauf von Profitgier und Nepp,

meinungslos, willenlos, gewissenlos und transparent,

steuerbar, folgsam, gefügig, gefühllos, indifferent,

entmenschlicht, entpersönlicht,

der Willkür unterworfen, versklavt, medial desinformiert,

der Angst ausgesetzt, der Bestrafung zugeführt,

falls er noch denkt – der Mensch.


Also, Mensch, denk mal! –

Mutig, vor allem logisch, kausal,

ehe man „gendergemäß“ bald von dir faselt:

Es war das Mensch … einmal“. 

 

 

 

Sonntag, 28. Juni 2020

Heimat sei uns das Leben


Auf freiem Land,
in sauberer frischer Luft,
auf klaren Wassern,
unter offenem weitem Himmel,
abgeklärt gegen Modisches,
in Distanz zu Fachidiotischem,
fern aller Religion,
jede Ideologie verwerfend,

so baute ich Heimat,

die Natur bewundernd,
Menschlichkeit schätzend,
den Künsten zugewandt,
Frieden und Empathie untermauernd,
Partei ergreifend gegen Krieg,
Feindbilder zerreißend,
emanzipierten Individualismus pflegend,
aufrechtes Rückgrat beweisend,
Liebe ersehnend und zeigend
und selbst im Schweigen nicht schweigend.

Nicht schwärmende Tümelei,
sondern Realisierung,
Manifestierung
im täglichen Allerlei
wie zum festtäglichen Zelebrieren:

Heimat sei uns das Leben. 


 

Samstag, 13. Juni 2020

Nach(t)gedacht



Bedenke, Mensch, bei allem Streben,
es ist die Nacht als Tageszeit,
die mitbestimmt fürs ganze Leben,
was Traum ist und was Wirklichkeit.

Du willst, oh Mensch, gern selbst entscheiden,
wie du Tag und Nacht verbringst,
verirrst dich leicht in beiden,
fraglich bleibt, was du erringst.

Es fehlt dir, Mensch, ein ehrliches Besinnen,
wie Zeit bewusst und wertvoll bleibt,
die Jahre eilen dir von hinnen,
bis dich dereinst der Tod entleibt.

Die Nacht, oh Mensch, will Freund dir sein,
Replik und Ruhe reichlich schenken
und schläfst du zögerlich nur ein,
mag sie dich zuversichtlich lenken.

Zwischen Traum, oh Mensch, und wachen Sachen
rollt dir die Nacht den Teppich aus,
manches einfach so zum Lachen, nachzumachen,
andres sieht bedrohlich aus.

Achte, Mensch, die Zweisamkeit der Nacht mit dir,
ungeahnte Freiheit stellt sie dar,
in Verbundenheit und Treue ganz und gar:
Jede Nacht, auf ihre Weise leise, sei dir Lebenselixier.