Denke ich an Auschwitz,
blicke ich auf Gaza,
und alle die Vernichtungslager,
Schlacht- und Trümmerfelder der Welt drohen,
mich in Mitleid und innerer Aufruhr zu erschlagen.
Ich stehe vor einem Wahltag auf einem „Monte Scherbelino“,
einer dereinst aus Kriegstrümmern aufgetürmten Anhöhe,
die
heute der
geschäftigen Großstadt Paderborn
als ansprechendes Freizeitgelände dient.
Mir zu Füßen die großen Lettern aus Beton:
„Vergiss mein nicht“.
Weit, ganz weit reicht der Blick
über die Stadt, über das Land,
begrenzt nur durch den fernen Teutoburger Wald
und den endlosen Horizont von Nord bis West.
Bald ist Wahltag im „Brandmauer“-Staat,
und die Konstrukteure dieser Wiederausgrenzung
wenden die Gesellschaft und das Land in drohende Unregierbarkeit,
laut propagierend, sehenden Auges, ideologisch erblindet.
Man mischt wieder mit, kriegsertüchtigend, aufrüstend, aufhetzend
und dabei innerlich wie äußerlich verwahrlosend.
Angrenzend zum verschönten Trümmerberg öffnet sich
ein gigantischer Steinbruch,
dessen Tiefe und Weite die Größe der Menschen
und die ihrer Maschinen zur Winzigkeit vor den Hintergründen
gewaltiger Gesteinsschichtungen und -ablagerungen relativieren.
Dokumente der Zeit beide:
Der Steinbruch und der Trümmerberg,
beeindruckend schön und auch irgendwie bekümmernd.
In wenigen Tagen ist Bundestagswahl.
„Na und?“ fragt die untergehende Sonne
in klarer frostiger Luft
und lässt den „Abendstern“ Venus schon im dämmrigen Himmelsblau
glanzvoll erstrahlen;
im Februar 2025 über Paderborn, über Deutschland, über Europa
und überhaupt.