Mittwoch, 18. März 2020

A Thesis Of Recent Human History

 
 
“East is East and West is West and never
the twain shall meet.” Kipling
Oriental and Occidental civilizations developed
independent of each other, under very different 
circumstances and with very different results.
In the East, starting with the Buddha in 2500 
B.C., a series of teachers and teaching paths 
arose simultaneously and suddenly, nurtured
by a thousand or more years of yogic discipline.
Buddhism, Taoism, Confucianism, Jainism, 
Zoroastrianism, all developed. These are/were
paths to the awakening of human 
consciousness that pervaded Eastern countries
for hundreds of years and were the basis for their
cultures. China and Japan had periods of social
stability that lasted hundreds of years because
the societies were based on principles of human
value. Sure, some people still killed each other, 
but, not in the name of religion.
The West also had a period of blossoming of 
intellect and understanding. The Greek 
Philosophers of around 500 B.C. had great 
wisdom. In the West, this knowledge was lost
for hundreds of years. The library of Alexandria
was burned. The ransacking of Europe by 
barbarians, the Black Plague, the division of 
Europe into small nation states constantly at 
war with each other all set the stage for the
progress of Western development, attitudes
and guiding principles. By the time the West
rediscovered the Greeks, the stage had been 
set. The Renaissance was a flourishing of arts 
and the beginning of science. But the nature
of the West was not so interested in awakening
human experience. The West continued with 
the momentum of values it had accrued over
hundreds of years of warfare and struggle. 
Whereas, in the East, there was a direction 
towards cultivating the human spirit, the main
motivating factors in the West have been greed, 
control and power. The epitome of this truth is
exposed by the fact that Western militaries try
to see if any new discoveries can be used as a
weapon. Even science has developed not as a
means to understand the nature of reality, but 
always it intends to control nature. Science is
the religion of control. 
East and West did meet. What happened then?
Japan kicked out all Westerners for two 
hundred years because they didn’t like the 
influence on their culture. When Perry forced 
Japan to open to trade, (greed, power, control)
Japan realized that to survive, It had to become
“Westernized” which it did, remarkably, in a 
hundred years. Since it had more power, it 
developed the taste for Imperialism (greed, 
control) and fell victim to that insanity, invading
China and committing atrocity. The West was
more used to war, however, and dropped the
A bomb on Japan, which essentially, destroyed
their psyche.
China, which had been used to Western control
and occupation, gained a totalitarian outlook, 
and only now is exhibiting the primitive disease
of first class Imperialism it caught from the West.
In summary, over the last couple of thousand 
years, the East was busy being born while the 
West was busy dying. Power, greed, and control,
those self destructive tendencies, governed the
events in the West, leading to the logical goal
of New World Order Totalitarianism.  A 
Psychological World War is taking place now, in 
real time, to determine whether the barbarians 
finally rule the world, or whether sanity and 
human goodness can stop them.
What is reality? If one speculates that humans
are an experiment by aliens who altered our 
DNA, it would make sense that they would pay 
more attention after the A bomb, when it was
known that humans had the capability to
destroy themselves and the planet. Whether it
is from compassion, an interest in their 
investment, or just the curiosity of insects, if 
the premise is true, it would explain the UFO 
phenomenon. If we can’t handle our own 
problems, will the aliens get involved? Aren’t
they already?


Addendum...POTUS tweet 3/17/2020

 'The world is at war with a hidden enemy WE WILL WIN!" 
 
 
 
 

Dienstag, 17. März 2020

Menschliches Glauben: Angesichts .... (S.74)


September 1997

der Illustrierten BUNTE komme ich mir vor wie in einem Spiegelsaal der Gesellschaft mit einer prallen Porträt-Galerie. Das Spiegelglas ist altersfleckig eingetrübt und hier und da gesprungen. Gesichter allenthalben, glasig, aufgedunsen, aufgemotzt mit dem betuchten Lächeln oder gar Grinsen von Reichen, "Schönen" und Mächtigen. Hinter den Fassaden verbirgt sich die geballte Leere gläserner Schädel, sind eingeweckte Gehirne, die ihren ewigen Schwachsinn via Glasaugen projizieren. Allein, ein Heer von Fotografen und Reportern ist mit den „Stilaugenäußerungen“ nicht befriedigt. Das Innere muss doch irgendwie zu outen sein! Da kommt Bewegung in das Kristall-Szenario. Gesichter verwandeln sich in Ärsche, worauf sich eine Kriechorgie auf Lackpapier dokumentiert.
     Selbstverständlich sind alle Mitarbeiter der „BUNTEN“ ehrbare Leute, die ich keineswegs verunglimpfen möchte. Doch was kann ich dafür, wenn ich beim Blättern so abstrus bunte Gedankenbilder entwickle? Das Heft wird mir noch einige Zeit ins Haus flattern (Gewinn in irgendeinem Preisausschreiben).
     Ausgabe 41/97 weidet sich an SPD-Schröders Scheidung, parallel zu einer Scheidung im Adelsmilieu – ein wahrlich genialer Vielleicht-Kanzler, der so ein Theater aufführt! Auch die Nachfolgemodelle von Claudia Schiffer werden die Welt nicht bewegen, höchstens kapitalistische Konten. Ach, und dann hat Frau Wepper die Promi-Droge Kokain genommen? "Was Diana trug, wurde Mode". Donnerwetter - das wird "Deutschlands buntestem Vogel", Rudolph Moshammer kaum Einbußen bescheren, denn der weiß sogar etwas über Ödipuskomplexe und hat aus "Gewissenhaftigkeit" keine Kinder. "Die Berge rufen" – und Reinhold Messner spinnt schon wieder vom Yeti, Promis haben "Visionen für das nächste Jahrtausend", "der seltsame Reichtum von Dodis Vater", "Hochzeit in Spanien, Hochadel im Festrausch", … Auch das noch: "Focus-Zauber mit der Macht"; Herbert Burda und Chefredakteur Markwort hatten geladen und die Politprominenz gesellte sich, anhand einer Fotoserie selbstverständlich dokumentiert, zu allen möglichen anderen, auch sehr "wichtigen" Leuten, die in Wahlperioden oder Meisterschaftszyklen denken. Gar noch nicht erwähnt, die durchweg aufrichtige Reklame, überhaupt die vielschichtigen Blabla-Lebenshilfen.
     Tonnenweise Sondermüll! Unsere Zeit leidet an folgendem Fakt: Hochglanzpapier, wie es bei Illustrierten verwendet wird, ist griffiger als jede Rolle Toilettenpapier.


© Raymond Walden




Montag, 16. März 2020

Nun ist Opfergang


Was, bitteschön,
versteht denn der routinemäßig vegetierende Mensch?
Er versteht nicht das Nichts, nicht das All,
nicht Zeit und Raum,
nicht Reichtum noch Macht,
nicht sich selbst.
Also vermehrt er sich hysterisch als Pandemie
und verliert sich und die Welt.

Ein Tsunami der Dummheit
kündigte sich schon lange an,
nun ist Opfergang
für alle:
Panik für die Kopflosen,
Besonnenheit und Klugheit der Ehrlichkeit
und Ehrbarkeit
für die im Chaos noch Denkfähigen.



Sonntag, 15. März 2020

Hygienischer und moralischer Abstand


Die globale Pandemie-Hysterie bringt das übliche politische Chaos aller einzelnen Gesellschaftsordnungen gleichzeitig auf die Bühne, und dieses Horrorstück des durchgängig praktizierten Werteverlusts, Werteverrats, der Degradierung des Menschen und seiner permanenten Demütigungen löst nun die eskalierende Panik aus – bei den mächtig dilettantischen und auch verbrecherischen Regierungen wie deren gutgläubigen und hinters Licht geführten Bevölkerungen.

In derartiger Unzurechnungsfähigkeit und Unberechenbarkeit entsteht viel Unrecht: Entdemokratisierung, Entmündigung, Überwachung, Enteignung, Militarisierung, Insolvenz, Versorgungsmangel, kurz: grassierend übergreifender Notstand.
Kühle Besinnung in hygienischem und moralischem Abstand mag ein ehrlicheres Bewusstsein einleiten, vielleicht sogar ein kosmonomisches.



Samstag, 14. März 2020

Pandemie II


Die eigentliche Pandemie besteht im Massenwahn,
den auch noch jeder sich profilierende Gut-Esel meint,
öffentlich kommentieren zu müssen,
ohne freilich Panik schüren zu wollen:
I-A!“


Donnerstag, 12. März 2020

„Pandemie“ !



Der Mond mag einst zur Erde sprechen: „Du wirkst erholt, eigentlich viel jünger.“
Errötet die Erde: „Ich fühle mich auch so, sieh nur meine menschenleere Haut.“
Ja“, sagt dann der Mond, „du wirst mir immer ähnlicher.“


Aus: Walden, R. „Sentenzen von Freiheit“, ALV-Schriftenreihe Band 16, Angelika Lenz Verlag, Neustadt am Rübenberge, 2005
ISBN 3-933037-49-2



Mittwoch, 11. März 2020

Frei im Bewusstsein – heißt was?


Kann man das Bewusstsein frei wählen, sich vielleicht erarbeiten oder fällt es gar zu?
Hat man, ausgeprägtes Bewusstsein vorausgesetzt, das Wissen und das Gefühl, frei zu sein?
Wenn dem so ist, könnte es auch eine Selbsttäuschung sein, aus welchem Grund immer?
Ist man sich klar über Bewusstsein allgemein und über sein eigenes, über das persönliche Selbstbewusstsein?
Wie unabhängig klingt das Bekenntnis, frei zu sein, aus einem ideologisch verschleierten Mund?
Wem gegenüber sprechen die so gebundenen Lippen – gegenüber dem sich bestätigenden Selbstgespräch oder in Verteidigungsabsicht zu skeptischer Nachfrage?

Ehrlichkeit und Gründlichkeit werden stets beide Begriffe „Freiheit“ und „Bewusstsein“ mit Fragezeichen versehen, denn ohne umsorgte Hinterfragung fallen sie leicht dogmatischen Ideologien anheim, die diametral entgegengesetzte Werte realisieren wollen, nötigenfalls mit üblicher Gewalt, subtil wie blutig.
Die Realität belegt, dass es keine vollkommene Freiheit in einer unvollkommenen Welt geben kann, wie auch das Bewusstsein vielfältigen Störungen unterliegt. Vor solchem Hintergrund öffnet sich eine Bühne für bewusste Freiheit „auf den Brettern“ von demütiger Standfestigkeit und toleranter Empathie für freiheitliche Emanzipation. Frieden und Gewaltfreiheit, nicht Kampf, sondern vorausschauende Deeskalation bilden die Strategie auf der Weltbühne wie im familiären Kammerkonzert oder Kaspertheater, im täglichen, weniger spektakulären Miteinander - mit Platz für Achtung, Respekt, Zuneigung, Liebe.
Freiheit bedeutet nicht Loslösung, sondern ist ein menschlicher Modus vivendi des Miteinanders. – Klingt geradezu kitschig, angesichts der realen Welt.

Da kaum jemand „die Welt“ ändert, muss Freiheit unsere Privatheit „erobern“.
So ergibt sich der individuelle Charakter der Freiheit wie ihres Bewusstseins, stets die erforderliche Intelligenz voraussetzend, denn der dumme, ungebildete, auch naive Mensch wird, wie in der globalen Historie durchgängig geschehen, einfach versklavt – bis zum heutigen Tag.
Alle praktizierten Schwächungen, Überwachungen des Individuums bis hin zum Eindringen in die privatesten Sphären sind nichts Geringeres als Freiheitsberaubungen unter fadenscheiniger Begründung zugunsten eines angeblich humanen gesellschaftlichen Miteinanders: eine Lüge desaströsen Ausmaßes!

Wie lange noch wird es mir überhaupt möglich sein, auf meinen „Tausend Quadratmetern kleine Freiheit“ frei und bewusst zu leben, Signale in die ganze Welt zu senden, freiheitliche Zeugnisse abzulegen?

Ich wage keinerlei Prognose, ermuntere aber zu bewusster, individueller Freiheit. Nur freie Individuen sind in der Lage, eine freie Gesellschaft zu „entbinden“, zur Welt zu bringen.

All jene freiheitsfeindlichen Weltbilder greifen zunächst das Bewusstsein an, indem man Schuld- und Angstgefühle suggeriert und bis zur Hysterie aufpeitscht. So vollzieht man Systemveränderungen, gewaltsame Umstürze durch Massen-Disziplinierungen bei gleichzeitiger psychotischer Enthemmung in letztendlicher Bewusstseinseintrübung. Dass dabei die Einpeitscher oft ihre eigenen Opfer werden und selbst jeglichen Überblick verlieren, sich im Aktionismus den Rest geben, kennzeichnet die Eskalation der totalen Dummheit. Denn sie kann in ihrem existenzsichernden Pferch weder Bewusstsein noch Freiheit kreieren, geschweige denn ertragen.

Let's rambo“,tönt es vor dem Boxkampf der johlenden Masse entgegen. Doch die aktuelle Situation ist (um im Bild zu bleiben) schon vor dem Kampf gegen das Unmenschliche schwer angezählt.
Derartig in Not, erschafft sich der Mensch seit jeher Götter, aber es gibt keinen Gott, das ahnt er in geheimer Verunsicherung. Entsprechend führt er sich auf wie der Teufel, der ja auch „von Gott“ sein soll, also nicht existiert.
Der Mensch gibt sich den Teufel in dieser Unfreiheit, im Zorn des Nichtbewusstseins. Auschwitz, Verdun, Gulag, Guantanamo, Gaza, Hiroshima und Nagasaki sind nur wenige Zeugnisse des in Unfreiheit begründeten Wütens durch den Interimsmenschen von (noch nicht) vollzogener evolutionärer Entwicklung, von fehlendem Bewusstsein zum freiheitlich reifen Individuum.

Religion und Ideologie, Dogmatik und Indoktrination sind die hohen Hürden, die ein freies Bewusstsein zu nehmen hat. Es gibt wenige „Trainer“ für diese Disziplin, aber immer wieder erfolgreiche Autodidakten. Auf ihnen ruhen bisher die Hoffnungen wahrer Menschwerdung.



Dienstag, 10. März 2020

Menschliches Glauben: Recht und Ordnung (S. 73)


September 1997

Die Zeit ist nicht so lang her, da galten die Worte "Recht und Ordnung" als politisch rechtslastig; wer die entsprechenden Inhalte einforderte, war ein unbelehrbar Gestriger. Heute sollten wir es besser wissen: Die Demokratie nimmt auf allen Ebenen Schaden, weil sie offensichtlich "Recht und Ordnung" so weit verkommen lässt, dass die freiheitlichen Fundamente bürgerlichen Zusammenlebens untergraben werden. Woran liegt das?
     Man könnte tiefenpsychologische Seminare veranstalten, endlos debattieren, nichts beschließen und von den „Nichtbeschlüssen“ auch nicht einen zur Durchsetzung bringen. Damit hätte man wenigstens das Problem umschrieben, keineswegs aber erfasst.
     Dabei ist Demokratie manchmal weit einfacher als uns Berufsdemokraten verkünden. Man wende die bestehenden Gesetze konsequent an und verfalle nicht in den Fehler anzunehmen, Konsequenz sei Intoleranz. Könnte sich eine demokratische Staatsordnung mit eben jener Konsequenz in allen Belangen zum „Nichttötungsgrundsatz“ aufschwingen, wäre dies vielleicht sogar ein Signal für manchen Ganoven.
     Nein, Demokratie ist nicht nur eine Regierungsform, sie ist das Selbstverständnis des menschlichen Miteinanderumgehens. All den Vertretern der Todesstrafe halte ich entgegen, dass Menschenwürde nicht teilbar sein kann. Auch der Schwerstkriminelle ist ein Mensch; er muss konsequent bestraft, darf nicht vorzeitig entlassen werden. Er sollte für seinen Aufenthalt im Vollzug hart arbeiten müssen.
     Viel wichtiger aber: Die Gesellschaft muss hart arbeiten an ihrem Selbstverständnis. Eine Millionen von Menschen umfassende Fernsehgemeinde, die regelmäßig ihren Sonntagskrimi mit Mord und Niedertracht braucht, ist selbst nicht ganz bei Troste, so wie die Verantwortlichen für den stilisierten Nervenkitzel: Aufsichtsräte in den Mediengremien, Teilhaber der privaten Medienkonzerne, fast alle mit Partei- und Gesangbuch. Diese Demokratie geht nicht an rechten Wählern - wie jetzt angeblich (beinahe) in Hamburg zugrunde, sie scheitert an ihren Pharisäern, die sich auch im Parlament mästen.


© Raymond Walden



Donnerstag, 5. März 2020

Ein Rundblick, der zu denken geben soll


Man treibt die Sau durchs Dorf,
Panik und Chaos durch die Straßen in immer kürzeren Intervallen. Reporterscharen fallen ein, „Experten“ lallen,
dem skeptisch wachen Beobachter alleine
sind die wohlmeinenden, besorgten Treiber sichtbar:
selbst Getriebene, irgendwie auch arme Schweine.

Was die Krankheit nicht schafft, bewerkstelligt die Massenhysterie – und die wütet kopflos.

An einer „Von-der-Leyen-Wahl“ nimmt man erst gar nicht teil, um ins Amt gehievt zu werden.

Eine „Merkel-Wende“ nennt man einen fundamentalen Gesinnungswandel mit sofortiger „alternativloser“ Beschlussfassung ohne jede Debatte.

Für die alles bestimmenden "christlichen Werte" des Abendlandes gilt: Abhängig machen, ausbeuten, aber Almosen gewähren – auch diskrete Waffenlieferungen.

America first! America firster! America the firstest!
Aber: First is fake.
Auf Deutsch: Die Ersten sind die "Letzten".

Eine „Bibi-Wahl“ kommt aus dem Israelischen: äußerst rechts-nationalistisch, konservativ, religionslastig, auf geraubtem Eigentum siedelnd, auch wegen Korruption im Visier.

Das royale Imperiumsinselchen in der Nordsee macht jetzt wieder sein eigenes politisches Seepferdchen: „Rule Britannia“.

Erdogan-Türken stehen, als „Waffenbrüder“, erpressend vor einem Europa, dessen geistige Leere und Orientierungslosigkeit keine Grenzen kennt.

Westliche „Diplomatie“ foltert in der Person des Julian Assange die Pressefreiheit zu Tode, um Kriegsverbrechen zu decken. Und dann: nichts als Schweigen zum fortwährenden militärischen Schänden und Morden.

Wozu noch anstrengen, wenn die Welt sowieso untergeht? Greta macht das Licht aus. She dares!

Der „lupenreine“ Despot Putin fand die Krim so unwiderstehlich, dass er sie einfach nahm, einnahm. Da guckt der nicht minder intrigante Westen!

Chinesen kontrollieren alles! Der Westen – naiv und verfettet – fällt schon darunter, detailreich bis in seine „künstliche Intelligenz“, die er auf Dekadenz errichtet.

Ob der „ewige und allwissende Gott“ seine Meinung über den Zölibat und die Geschlechteremanzipation ändert?

Öl und Scheichs schmieren die materielle Welt gleichermaßen wie die „göttliche“.

Nationalismus in seinen faschistischen, religiösen, kapitalistischen und kommunistischen Ausprägungen stellt die eigentliche Pandemie der Menschheit dar, keine modische Psychose, keine Hysterie, sondern ansteckende tödliche Grausamkeit.

Rassismus begründet sich im Auserwähltheitsglauben ideologischer Umnachtungen auf großer Bühne wie auch in kleinkarierter Eitelkeit von bösartiger Dummheit im privaten Puppentheater.


Dem Denken ein Denkmal.


Nachwort:
Ich gebe gerne einige Zeit zum Innehalten, zum gedanklichen Sortieren und halte mich währenddessen einfach einmal schweigend zurück.
Natürlich dürfen Sie kommentieren – in menschlich angemessenem Benimm.
In kosmonomischem Selbstverständnis
Ihr/Euer
Raymond Walden

***
Redaktioneller Hinweis:
Im Archiv März 2020 fehlen die ersten fünf Spots, sie lassen sich aber wie folgt aufrufen:
           incl. "Trauersüchtig und kultverrückt"



 




Mittwoch, 4. März 2020

Menschliches Glauben: Heilig's Blechle! (S. 72)


September 1997

Alfons Kifmann, Chefredakteur der ADAC motorwelt, „äußert sich in der Ausgabe 10/97 zur Sache: "Was uns mit den Kirchen verbindet." Da wird vom "Auftrag auch der Kirchen, sich für die Verkehrssicherheit einzusetzen", erzählt, auch von der "Lebenshilfe zu sensiblen Problemen wie Gewalt im Straßenverkehr und zur Gestaltung von Gottesdiensten für Motorradfahrer..."
     Der seinerzeit auf einem Esel reitende Gottessohn hat allwissend, wie er nun einmal war, sicher schon das "Vaterunser für Auto- und Motorradfahrer" entworfen. … sondern erlöse uns von dem Bösen: "vom Rausch der Geschwindigkeit, von Rücksichtslosigkeit und Sturheit ..., damit wir deine Schöpfung nicht aufs Spiel setzen."
     Von Toleranz nach biblischem Vorbild ist die Rede und von Christophorus, dem ADAC- Rettungshubschrauber, beziehungsweise dem "Schutzpatron aller, die unterwegs sind". Vergessen werden allerdings die mancherorts üblichen Segnungen des mehr oder weniger wohlgeformten Blechs und auch eine andere Tatsache findet keine Erwähnung, dass wir nämlich neben den Autobahnkapellen fairerweise Moscheen und Tempel einrichten müssten – der Toleranz wegen. Und um ihretwillen sollten bitte auch die Kosten der gesamten Motor-Seelsorge ausschließlich von Gläubigen getragen werden. Denn wenn der Helikopter Christophorus zum Einsatz kommt, hat ja der heilige Schutzpatron offenbar zuvor versagt!
     Der ADAC wäre gut beraten, sich nicht bei den ans Übersinnliche Glaubenden anzubiedern. Wirkliche Toleranz wäre es, wenn die Gläubigen welcher Richtung auch immer, es endlich ertragen könnten, dass religionsfreie Menschen im öffentlichen Bereich nicht mit vergeistigtem Sendungsbewusstsein konfrontiert werden möchten und dennoch bemüht sind, humane, also menschenfreundliche Verkehrsteilnehmer zu sein.


© Raymond Walden



Dienstag, 3. März 2020

Menschliches Glauben: "Naturheiler" auf dem Vormarsch (S. 70)


August 1997

Während aufgeklärte Stimmen mahnen, dass im medizinischen Bereich immer mehr Esoteriker (darunter auch ausgebildete Ärzte) ihr Unwesen treiben und die Krankenkassen genauer ihre diesbezüglichen Kostenerstattungen prüfen sollten, kommt ausgerechnet von den Grünen des Bundestags Einspruch: Eine intensivere Kontrolle könnte das Recht auf Glaubens- und Meinungsfreiheit einschränken!
     Demokratie wird zunehmend zum Spielball vorgetäuschter Wahrheiten! Stimmig in solchem Sinne ist denn auch das Vorhaben, in Lage-Hörste eine homöopathische Klinik für 30 Mio. DM zu bauen. Die Kassen sollen davon überzeugt werden, die Patientenaufenthalte zu bezahlen. Die Bezirksregierung Detmold hat jedenfalls schon grünes Licht gegeben. Ich bin sicher, den Verantwortlichen könnte auch ein Aufenthalt in der „Para-Klinik“ nicht helfen.




Trauersüchtig und kultverrückt (S. 70)

September 1997

Der plötzliche Tod der Lady Diana entbehrt sicherlich nicht einer gewissen Tragik; Betroffenheit und Mitgefühl sind persönliche Angelegenheiten, die zu respektieren und nicht zu kritisieren sind. Dennoch ist der Trauerfall auch ein extensives Beispiel für Massenpsychose, dekadente Geschäftssucht und Bewusstseinsspaltung, für ein gestörtes Verhältnis zum Tod, zur Realität schlechthin. Das Besondere: Nicht nur die Klientel der Boulevardpresse verlor den Kopf, sondern höchste Staatsrepräsentanten reihten sich in das Gestammel von Dümmlichkeiten ein.
     Alles, was Diana öffentlich darstellte, verdankte sie ihrem permanenten Kokettieren mit der Klatsch-Presse, der sie Einblicke offerierte in ein Leben in Saus und Braus. Dass auch diese Lebensart mitunter krank macht und Sorgen birgt, mag Trost sein für viele, die in erbärmlichen Umständen leben. Jedenfalls haben Frauen und Männer auf der üblichen Lebensbühne häufig viel quälendere Schicksale zu ertragen in der Sorge um Partner oder Familie, bei Krankheit, Not und Gewalt. Niemand setzt diesen oft wirklichen Heroen der Lebensbewältigung ein Monument.
     Aber nicht zuletzt aus diesen Kreisen ist das nun so öffentlich zelebrierte Phänomen erwachsen, denn im hoffnungslosen Selbstmitleid identifizieren sich viele mit jedem Kitsch, intensiver gar, wenn er königlicher Herkunft ist. Das Leid von Königlichen ist königlich, ist göttlich, verlangt nach heiligsprechender Mystik, der sich aber auch Wohlstandsbürger – in ihrer saturierten Langweile oder aber in ihrem strapazierenden permanenten Statuswettbewerb – mit Pathos anschließen. Ganz nebenbei lässt sich vielleicht die eigene Doppelmoral zudecken, zog doch "England's Rose" schlicht und ergreifend mit einem Playboy herum, freilich nachdem ihre Ehe zuvor gescheitert war.
     Feierlich mahnende Worte des Bruders der so Vergöttlichten ertönten im Tempel aller Tempel Englands; nur wenige Tage später erfuhr die Öffentlichkeit, dass auch seine privaten Verhältnisse zerrüttet sind. Blender und Schwätzer sind es, die sich tagelang in all ihrer Trivialität feiern ließen, nicht zuletzt von einer medienverwirrten Gesellschaft, die in Ermangelung wirklicher Götter ihre Sucht nach einer kindischen Trauer und Kultischem in einer makabren Hysterie auslebte.
     Und dennoch gestehe ich meine Betroffenheit, ja Ergriffenheit im Hinblick auf den Menschen Diana und ihre engsten Verwandten, weil mich jeder Mensch anrührt, wenn er, aus welchem Grund auch immer, tieftraurig ist. Ich bin überzeugt, dass sich durch Aufklärung und Entmystifizierung das Leid der Welt leichter ertragen ließe. Aufklärung bedeutet auch im weitesten Sinne Lebenserleichterung.


© Raymond Walden



Montag, 2. März 2020

Menschliches Glauben: Spatzengehirn? (S. 69)


Juni 1997

27.5.1997: Es läuft nicht so recht für Tennisspielerin Anke Huber bei den French Open gegen die Amerikanerin Kimberley Po. Huber verzweifelt schier, verdreht die Augen, schneidet Grimassen und beugt sich schließlich resignierend vorwärts. Anlass genug für den Kameramann von Eurosport Live, für längere Zeit Ankes miniberocktes Hinterteil, in gemustertem Höschen, aus nächster Nähe zu präsentieren. Sexismus? – Von wem?
     Frühjahr 1997: Fernsehankündigung einer Sendung über den Alltag von Spatzen. Flattern, baden, sich paaren, Aufzucht der Jungen, Futtersuche allenthalben und wieder sich paaren.
     Frühjahr 1997; Fernsehen, die 3. Szene: Pferdezucht, herrliche Tiere, Geduld der Züchter, Pferde für (Geld-)Adel. Der Hengst beschält die Stute groß im Bild, am Brennpunkt des Bildes hält sich zufällig der Züchter auf und verdeckt das Eindringliche.
     Frühjahr 1997: Nachrichten über Präsident Clinton; muss wahrscheinlich vor Zivilgericht; war angeblich als Gouverneur von Arkansas in Laune: Hose runter, dadurch eine Frau gedemütigt, ungeheuerlich, Schadensersatzforderungen von 700.000 Dollar.
     Nachrichten, die 2. Szene: Eine amerikanische Pilotin der Airforce spreizte ihren eigenen militärischen Ehrenkodex für einen ihr untergeordneten Soldaten, der vorgab, in Scheidung zu leben. Der Feurige ist indes nach wie vor verheiratet. Man hört wenig über ihn, die Soldatin wird vorgeführt und unehrenhaft entlassen. – Recht so?
     Nachrichten, die 3. Szene: Im Iran gewinnt ein angeblich Liberaler, in Wahrheit selbstverständlich von der Religion Abhängiger, die Präsidentschaftswahl. Er kann sich dem Vernehmen nach tatsächlich vorstellen, Frauen in politischen Funktionen zuzulassen, ihnen den Schleier nicht vorzuschreiben.
     Moral des Szenarios in toto: glückliche Spatzen!


© Raymond Walden



Sonntag, 1. März 2020

Menschliches Glauben: Auflösung des "politischen Altenheims"? (S. 68)


Mai 1997

Der natürliche Prozess des Älterwerdens trägt zwei gegensätzliche Merkmale: Reifung und Stagnation. Glücklicherweise sind diese individuell unterschiedlich ausgeprägt, sodass die geistige Leistungsfähigkeit eines Betagten in Erfahrung und Beweglichkeit der eines Jüngeren weit überlegen sein kann. Fast immer werden geistige Aktivitäten im Alter bestimmt durch wesentliche Grundhaltungen, die sich in jungen Jahren eingefahren haben. Religiöse Denkmuster, vorzugsweise in der Jugend eingeimpft, im besten Alter kaum hinterfragt, werden im fortschreitenden Alter so gut wie nie geändert, das heißt, trotz lebendiger Intelligenz besteht die Gefahr des Erstarrens, was angesichts des allgemeinen Fortschritts sogar zum Rückschritt entarten kann. Damit ist nicht der geistige Verfall gemeint, der sowieso bei den meisten Menschen im Alter irgendwann einsetzt.
     Der weise Alte ist also eher eine Ausnahme oder umgekehrt: Es ist offensichtlich, dass das Alter nicht automatisch Klugheit herbeizaubert. Dies ist bei aller Achtung vor dem Alter zu berücksichtigen, und zwar besonders bei der öffentlichen Ämterbesetzung.
     Man darf nun gespannt sein, ob die frisch an die Macht gelangten britischen Labour-Sozialisten Ernst machen mit der Weiterverfolgung der im Wahlkampf aufgekochten Diskussion über das House of Lords, das zu zwei Dritteln aus Mitgliedern mir ererbtem Mandat besteht und zu einem Drittel aus Geadelten mit auf Lebenszeit verliehenem Stimmrecht. Wenn man sich das vor Augen führt, erkennt man die geballte konservative Absicherung des britischen Staatssystems.
     Aber die Alterseinfalt dümpelt weltweit; denken wir nur an das Papsttum, an die religiösen Führer des Islams, an Mobutu in Zaire und so weiter. Jugend, Fortschritt und Aufklärung leiden unter dieser Art der Vergreisung.


© Raymond Walden




Menschliches Glauben: Reform (S. 67)


Mai 1997

Oft durchaus im Verborgenen wirken jene Mechanismen, die den Massenmenschen steuern, während die winzige Minorität der nicht "Vermassten" ohnmächtig den Kopf schüttelt.
     Da schafft die gegenwärtige deutsche Regierung eine Rekordverschuldung des Staates, einen drastischen Sozialabbau, einen Höchststand an Arbeitslosigkeit, eine Bildungsverflachung und ermöglicht einen ungeahnten Kriminalitätszuwachs, und nichts geschieht in dieser verschlafenen Demokratie, um etwas zu ändern. Die Rufe des konservativen Bundespräsidenten Herzog nach Reformen bewirken zwar Zustimmung von allen Seiten, die ursächliche Schuld wird aber von allen ausschließlich beim jeweiligen politischen Gegner gesucht. In der Konzeptionsunfähigkeit sind sich Bundestag, Bundesrat und Länderparlamente fatal ebenbürtig. Der eigene Machterhalt, weniger der Sachverstand, taktiert das Geschehen und bei diesem Verwirrspiel kommen religiös-fundamentalistische, konservativ-prüde und esoterische Rhetoriker äußerst gelegen. Wie im Dritten Reich folgt sogar die Intelligenzschicht dem Irrationalen, lässt sich bereits in seinem Sinne instrumentalisieren. Wie anders ist zu erklären, dass „Das Schwarzbuch Anthroposophie“ der Brüder Grandt in Österreich erst hoch in der Bestsellerliste rangierte, um es hernach wie in Deutschland und in der Schweiz zu verbieten? Die Antwort liegt exemplarisch im aberwitzigen Einfluss der Anthroposophen, so wie ihn alle möglichen gut organisierten Irrationalisten in diesem zunehmend gestrigen Staat etabliert haben.
     Reform bedeutet Erneuerung. - Ein unmögliches Unterfangen für Köpfe, die dem Übersinnlichen anhängen, die einfach nicht logisch denken können und es auch nicht wollen. Die Offenbarungen dieser Philosophien münden jetzt immer deutlicher in den Offenbarungseid nicht nur ihrer Fähigkeiten, sondern ihrer Menschlichkeit. Da tagen die Politiker in sogenannten "Gipfeltreffen" und "Elefantenrunden". Es ist der Gipfel!


© Raymond Walden



Samstag, 29. Februar 2020

Menschliches Glauben: Zumutungen (S. 66)



März 1997


Physikunterricht, 5. Schuljahr. Ein an sich nettes Mädchen schreibt während der Stunde einen großen „Liebesbrief“ und „sendet“ ihn auffälligst an ihren Auserwählten, der ihn voller Stolz seinem Umfeld präsentiert: „Wenn Du mit mir gehen willst, musst Du mich bumsen.“ Die Jungen johlen, der Lehrer nimmt den Zettel ab; das Mädchen wettert empört: „Das geht Sie gar nichts an, das ist meine Privatsache!“
     Eine Sportlehrerin kommt am selben Tag aus dem Schwimmbad und zitiert einen Schüler, der im Bereich der Umkleidekabinen einen Mitschüler laut auffordert: „Schau Dir Frau N. (die Lehrerin) an und wichs Dir einen ab.“
Frau N. fragt später eine Schülerin, die sich gerne vor dem Schwimmen drückt, warum sie nicht im Badeanzug erscheine. Darauf ein Schüler: „Die blutet aus der Fotze.“ Die Pädagogin versucht das zu ignorieren; der Ansager wiederholt seinen Satz mit Nachdruck.
     Und so könnten viele Lehrer aus ihrem Alltag umfangreich berichten. – Zumutung? Keineswegs; es handelt sich um die Auswirkungen einer doppelmoralischen Szene, die sich selbst nichts, anderen aber alles zumutet. Und wer versagt denn hier? Nicht die Kinder und Jugendlichen, sondern jene Apostel, welche unter dem Prinzip einer integrationsunfähigen und ausfransenden Multikultur die Demokratie aushöhlen. Die Schule stellt auf diese Weise der Gesellschaft immer haarsträubendere Zeugnisse aus!


© Raymond Walden




Freitag, 28. Februar 2020

Auf inquisitorischem Niveau


In meinen jüngeren Jahren konnte ich mir nicht vorstellen, mein späteres Leben in einer derart prüden, spießigen und orientierungslos überempfindlichen Mimosengesellschaft fristen zu müssen.
 
Gleichwohl hatte ich eine Vorahnung, als ich damals über mehrere Jahre eine öffentlich breit angelegte Kampagne gegen Astrologie, Esoterik und Pseudowissenschaften führte.
Wo kommen wir hin,“ fragte ich unter Anderem, „wenn Richter, Ärzte, Lehrer ihre Urteile, Therapien und Zeugnisse in Wissenschaftsferne, in Wissenschafts- und Technologiefeindlichkeit, am ideologisierten Aberglauben ausrichten?“

Nun, wir sind da angekommen!
Ganz parallel zu allen wissenschaftlichen Fortschritten, die jedoch die Gesellschaft in ihrem allgemeinen Bildungsmangel, in ihrem Glauben an Narrenfreiheit ganz offensichtlich verunsichern und überfordern!

Wenn Gerichte über Gültigkeiten naturwissenschaftlicher Sachverhalte, Naturgesetze und zum Beispiel über politisch willkürlich festgesetzte physikalische und chemische Grenzwerte entscheiden, sind wir bereits zurückgefallen auf das Niveau, da „die Kirche“ bestimmte, die Sonne drehe sich um die Erde – mit drastischen Konsequenzen für jeden öffentlichen Zweifler und Kritiker.
Inquisition herrschte über das Menschsein, ähnlich wie heute „Einheitsfronten“ von Glauben und Idiotie schon jede Freiheitlichkeit, emanzipierte Bürgermündigkeit und Demokratie zerfleddern. 


 

Donnerstag, 27. Februar 2020

Sequenzen von Skepsis (368)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4710
Antifaschistische Einheitsfront“ hier, Nationalisten und Rassisten da;
perfide Demokratiezersetzung hier wie da!

4711
Die „Naturschutz-Diktatur“ wird noch ganz andere Bäume fällen, denn es weht jetzt ein anderer Wind, nämlich der der demokratischen Entwurzelung.

4712
Zur Demokratie unfähige Ideologen bauen Feindbilder auf, um vom eigenen Versagen abzulenken.

4713
Unverzichtbar konsequenter Naturschutz zeitigt Erfolg ausschließlich auf naturwissenschaftlicher Erkenntnis und nicht auf ideologischer Basis, nicht mit Konsumfetisch und Profitgier und schon gar nicht bei politischer Indoktrination.

4714
Immer wenn es zu ehrlich wird, mindert sich die Aufmerksamkeit, schlägt sogar um in Ablehnung, ja Verachtung.

4715
Sich mit Geschichte zu befassen, beweist noch keine Fähigkeit oder Bereitschaft, aus ihr zu lernen.

4716
Der Interimsmensch sieht sich nicht als solchen, unter dem er immens zu leiden hat.

4717
Beim Erwachen aus generellem und fundamentalem Fehlverhalten der Gesellschaft stürzt sich eben diese euphorisch entschlossen und bis zum Äußersten kampfbereit in die nächste innovative Illusion.

4718
Der Interimsmensch schuf Götter und Teufel, und im Gottesnamen schwingt er sich seit jeher zu teuflischer Gewalt auf.

4719
Die „große weite Welt“ ist, die Menschheit betreffend, geradezu mikroskopisch klein, atemberaubend beklemmend und beschränkt. Was aber ist dann „Weltoffenheit“? - Ich sag' es dir: Aus- und Aufbruch – ganz unspektakulär, aber entschieden.

4720
Kaum ein Unrechts- noch Verblödungssystem gerät in Verlegenheit, genügend dienstbeflissene, ja begeisterte Umsetzer des Unrechts und der Verblödung zu rekrutieren.


© Raymond Walden




Mittwoch, 26. Februar 2020

Nötiger denn je


Die kosmonomische Nische

Wer das Kosmonomische Manifest (Archiv Mai 2008) wirklich aufmerksam liest, erkennt unmissverständlich, dass sich die Kosmonomie von einer Welt distanziert, die der Kabarettist gern mit einem Augenzwinkern als „Irrenhaus“ bezeichnet. Die Philosophie belässt es aber nicht bei einem Belächeln oder vorübergehendem Aufbrausen, sondern bietet Alternativen an, die allerdings bisher so ungewöhnlich erscheinen, dass sie leichtfertigerweise mitunter als weltfremd empfunden werden.
Darüber hinaus stehen sie im Gegensatz zu traditionellen und längst als untauglich erwiesenen Gesellschaftsmodellen, sodass neben der Akzeptanzunfähigkeit für viele Zeitgenossen auch eine eigene politische Bedrohung erwächst, sollten sie kosmonomischen Gedankengängen öffentlich zustimmen.

In keinem gelebten Gesellschaftsentwurf auf dem gesamten Globus existiert eine ähnlich konsequent eingehaltene freiheitlich-demokratische und gewaltfreie Grundordnung, welche die Menschenwürde und nicht irgendeine Ideologie oder Religion als höchstes Gut der Humanität fordert. Aus diesem einfachen Grunde wird die Kosmonomie auch in den sogenannten Mainstream-Medien weitgehend ausgeklammert.

Es steht keineswegs der von Nietzsche erdachte Übermensch zur Diskussion, sondern die Unantastbarkeit der individuellen Menschenwürde, die jedoch seit jeher nach Belieben unter vorgeschobenen Götter- oder Staatsprinzipien verletzt wird. Diesen Opportunismus bezeichnet die Kosmonomie als Charakteristikum des Interimsmenschen, der sich erst noch in der Entwicklung zum eigentlichen Menschen befindet, zu einem humanen Wesen, das seinen Sinn in der Erleichterung der Lebensumstände durch sinnvolle Nutzung der Naturgesetze für alle Menschen, das heißt, besonders auch in der emanzipierten, humanen Hinwendung zum Mitmenschen empfindet.
Keine einzige Religion und keine politische Partei kann mit dieser umfassenden Ethik konkurrieren. So erklärt sich auch, warum die Kosmonomie nicht anstrebt, Volksmassen hinter sich zu versammeln. Denn kosmonomische Erkenntnisse werden nicht propagiert oder indoktriniert, sondern müssen sich bei entsprechender ideologiefreier Bildung durch eigenes Denken einstellen. Denken zu lernen, ist also der entscheidende Bildungsauftrag!

Die Kosmonomie kann nur allmählich Freunde gewinnen, denn sie passt in keine Parteienschemata, weder links noch rechts, nicht irgendwelche Farbkombinationen von Koalitionen, nicht neoliberal, weder kommunistisch noch kapitalistisch.
Und sie verträgt sich nicht mit Übersinnlichem, wenngleich sie jedem Menschen das Recht dazu einräumt, allerdings beschränkt auf seine freie Entscheidung in seinem privaten Leben.

Es wird immer vorkommen, dass beispielsweise ein Atheist manche kosmonome Sichtweise teilt, aber vielleicht nicht dem Pazifismus zustimmen kann. Der Naturschützer mag sich angesprochen fühlen, jedoch nicht die exakte naturwissenschaftliche Sicht nachvollziehen. Menschenrechtler sehen sicher Gemeinsamkeiten, folgen aber nicht der durchgängigen Kritik an der Doppelmoral.

So spiegelt auch dieses kosmonomische Blog die Verhältnisse: Zwar im Internet präsent, aber das Echo überaus vorsichtig (oder anonym).
Ich erwarte kaum Änderungen, denn es kommt hinzu, dass ich als Blogbetreiber auf keinerlei unbedarfte oder missionierende Diskussionen eingehe.

Immerhin ist das Kosmonomische Manifest (auch in englischer Version) Tausenden von Menschen in vielen Ländern der Erde begegnet. Aus „Sentenzen von Freiheit“ (Angelika Lenz Verlag) findet man hin und wieder im Alltag Zitate, ebenso aus den „Sequenzen von Skepsis“ dieses Blogs.
Es gelingt also nicht, die kosmonome Philosophie totzuschweigen, obgleich mein Buch „Menschliches Glauben“ (Novumverlag 2008) immer noch der Nichtbeachtung unterliegt.

Die Menschheit ging immer „schweren Zeiten entgegen“; durch die sich rasant entwickelnden Technologien verändert sich nun aber dramatisch die Geschwindigkeit, mit der Herrscherkonzepte gemäß ihrer wahnsinnig gestrigen, glaubensmäßigen Prinzipien bei zunehmender Weltbevölkerung zuschlagen.
Nur noch wenige Nischen öffnen sich für Menschlichkeit abseits vom Wachstumswahn und Geschwätz über menschenverachtend eingefädelte Bedrohungsszenarien.
Bleiben wir ehrlich in der Denkart gegenüber uns, gegenüber allen Individuen und der Natur!
Verweigern wir uns dem Destruktiven, dem Götterpalaver – und Personenkult!


Langjährige Leser dieses Blogs werden es bemerkt haben: Der Text stammt vom November 2009.
Nichts hat sich an der Gültigkeit geändert, lediglich die Dringlichkeit einer Besinnung hat sich noch drastisch gesteigert!




Dienstag, 25. Februar 2020

Zarathustra irrte


Als Zarathustra also sprach,
da irrte er,
denn „Gott“ ist nicht tot,
da er nie lebte.
Den Übermenschen wird es nie geben,
den unfertigen Interimsmenschen aber milliardenfach,
Untermenschen immer mehr.
Viele haben nicht einmal Brot,
keine Bleibe, weil die Erde immer wieder bebte
von Gewalt und Profitgier, die mehr zählen als das Leben.

Humane, wirkliche Menschen sind selten,
Zarathustra wusste genau, was ihm fehlte,
als er – wie jeder Prophet – seine Märchen erzählte.
Kann man, muss man ihn dafür schelten?

Ein kosmonomisch neuer Mensch, wenn überhaupt,
kann und darf nicht als „Übermensch“ gelten!



Menschliches Glauben: Insulare Sprachgepflogenheit (S. 65)


November 1996

Order, Order!“, ruft Mrs. Speaker in die brodelnde Versammlung des Britischen Unterhauses, wo die Regierung ihr Programm verteidigt, das zuvor die Queen aus einer albernen Tradition heraus mit kronenschwerem Kopfschmuck verlesen hat. Man haut sich verbissen die höheren und niederen Argumente um die Ohren, ist sich aber darin einig, dass jeder der Anwesenden ein „Honourable Gentleman“ ist, was dann penetrant und permanent wiederholt wird, schließlich bewegt man sich doch in einem geschlossenen Klub von Demokraten. Und solche Orgelpfeifen des sich gegenseitig hofierenden und protegierenden „Politadels“ gelten heute noch weltweit als Paradebeispiel von Demokratie! – Order!



© Raymond Walden


Links zum Buchanfang:
06.12.2019
www.raymond-walden.blogspot.com/2019/12/das-buch-menschliches-glauben-von.html

07.12.2019
Menschliches Glauben: 1. Natur, Persönliches (S. 9) (Dimensionen im Kindesalter)
www.raymond-walden.blogspot.com/2019/12/menschliches-glauben-1-natur.html


Rezension
Kurze Version: 03.02.2010

www.gavagai.de/Buch/HHDB40.htm



Montag, 24. Februar 2020

Menschliches Glauben: Welt-Kindertag (S. 64)


Oktober 1996

Hochzeitszeremonien am Strand von Monterey (Brautpaar, Eltern auf Klappstühlen, ein paar herausgeputzte Kinder, Trauzeugen, vielleicht zwei, drei Freunde und der alles moralisch absegnende Prediger), ein paar hundert Meilen weiter in Las Vegas Schnellhochzeiten in einer kitschigen Wedding-Chapel, nebenan ein kaum getarntes Bordell mit den gleichen roten Neonherzen oder das Büro „Scheidungen in einem Tag“.
     Wer im Wohlstand derartig mit dem Leben spielt, ist für Kinder mit Sicherheit ungeeignet, denn solche Paare setzen ihren Nachwuchs lediglich den Launen ihrer Persönlichkeitsspaltung aus. Doch auch im vergleichsweise biederen Europa werden Ehen geschlossen, um sie in Selbstverwirklichung der Beteiligten alsbald in großer Zahl wieder zu lösen. Auf der Strecke bleiben meistens Kinder, doch die säumen ja auch die Bürgersteige der Bildungssackgassen; sie werden religiös und kommerziell-werbestrategisch von Geburt an indoktriniert, sie arbeiten in vielen Teilen der Erde gezwungenermaßen für niedrigen oder keinen Lohn, sie werden in unseren Breiten gesetzlich „geschützt“ – zum Wohle der über sie Gebietenden.
     Die Doppelmoral bezüglich des Kinderschutzes geht einher mit der sexuellen Bewusstseinsspaltung. Und so überschreibt ein erzkonservatives Blatt seine erste Seite zum Kinder-Tag mit der Aussage, Pornografie sei die Droge Nummer eins. Diesem Surfer auf der gerade aktuellen Welle der „sexuelle Kinderausbeutung“ wäre mitzuteilen, dass es von Parteien, Kirchen und Gewerkschaften beeinflusste und „kontrollierte“ Medien sind, die den Kindern zeigen, „was ein Pariser ist“. Beim Geburtstag der „BRAVO“ ließen sich denn auch die Heuchler keineswegs lumpen, lobten und zeichneten aus - eine der destruktivsten (Jugend-)Gazetten.
     Haben Sie spätestens jetzt einen Eindruck von meinem grenzenlosen, knöchernen Konservativismus? Ich bin dafür, dass man die Sexualität, sobald sie sich beim Individuum meldet (und das ist oft sehr früh!), nicht unterdrückt. „BRAVO“-Sexualität allerdings halte ich für provozierte, weltfremde Geilheit, gleichermaßen genährt vom hochgeknöpften Dekolleté der Süßmuths oder Noltes wie von den Vertretern des „Titten-Sozialismus“ („Copyright“: Fahrtmann, NRW-Minister). Die GEW hat Recht: Der Kindertag kann aufgrund der erwachsenen Verlogenheit nur abgeschafft werden.


© Raymond Walden




Sonntag, 23. Februar 2020

Menschliches Glauben: Zwei einengende Weiten (S. 63)


Oktober 1996

Noch nie habe ich so viele wirklich dicke, direkt unförmige Menschen gesehen; noch nie habe ich die Medien so ausschließlich auf das eigene Land fokussiert erlebt; nirgends haben sich mir Kirchen- und Sektenzentren so massiert aufgedrängt, während unmittelbar nebenan die Götter Menschen in unsäglichem Elend dahinsterben lassen.
     Unmissverständlich und gravierend vermitteln Kanada und die USA das Prinzip der potemkinschen Oberflächlichkeit oder, anders gesagt, das Hohlmaß des clintonschen „Cheese“-Lächelns über sämtliche Probleme hinweg. Kanada habe ich vor 25 Jahren erstmalig bereist; damals registrierte ich jedenfalls kein auffälliges Zu-fett-Sein der Menschen, heute sagen mir Einheimische, die wirklich zahlreichen deformierten Körper seinen auch ein Ausdruck der allenthalben in Kanada zu erlebenden Verschwendungssucht. Aber in den USA ist man mit diesen unappetitlichen Anblicke noch häufiger konfrontiert! Jeder einigermaßen zum Denken veranlagte Mensch erkennt die Ursachen sofort. Die Weite des Landes mit entsprechend dünner Besiedelung erzeugt einen für global empfindende Menschen geradezu unerträglich kleinkarierten Provinzialismus, der sich natürlich auch in den Medien dokumentiert. Teilweise bestehen die Hauptnachrichten aus halbstündigen Berichten über lokale Kriminalität, dann folgen einige recht patriotisch eingefärbte Inlandsmeldungen und das Wetter, danach vielleicht noch zwei Nachrichten, die weltweit von Interesse sind. Katastrophen, wo auch immer geschehen, werden allerdings gleich als Schlagzeilen geliefert.
     Auf den Menschen vor Ort färbt das gleichermaßen ab, ob er in den Ghettos von Los Angeles („wo auch bei Tageslicht kein Tourist etwas zu suchen hat“) oder am Highway durch die Mojave-Wüste verhungert – oder ob er Riesengewinne einstreicht: Die Masse lebt in des Wortes doppelter Bedeutung in wüsten Verhältnissen. Der Reichtum der Wolkenkratzereigner sagt: „Life is short. – Spend it shopping.“ (TV-Spot). Und die Herde der Kopflosen geht einkaufen; täglich Fastfood, Cola und Chips. Regelmäßig zu kochen stellt für viele Amerikaner bereits eine Überforderung dar. Und so werden viele übermäßig dick durch ungesunde Ernährung, aber auch aus Kummer über ein Leben in grenzenloser Weite, das durch die religiöse Doppelmoral, die nicht zuletzt zu einer Sektenüberflutung geführt hat, Schuldbewusstsein erzeugt, das ein durch das mangelhafte amerikanische Bildungssystem Geschädigter kaum je überwinden kann. Ganz im Gegenteil; der Sumpf macht selbst vor der Wüste nicht halt.


© Raymond Walden