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Donnerstag, 5. März 2020

Ein Rundblick, der zu denken geben soll


Man treibt die Sau durchs Dorf,
Panik und Chaos durch die Straßen in immer kürzeren Intervallen. Reporterscharen fallen ein, „Experten“ lallen,
dem skeptisch wachen Beobachter alleine
sind die wohlmeinenden, besorgten Treiber sichtbar:
selbst Getriebene, irgendwie auch arme Schweine.

Was die Krankheit nicht schafft, bewerkstelligt die Massenhysterie – und die wütet kopflos.

An einer „Von-der-Leyen-Wahl“ nimmt man erst gar nicht teil, um ins Amt gehievt zu werden.

Eine „Merkel-Wende“ nennt man einen fundamentalen Gesinnungswandel mit sofortiger „alternativloser“ Beschlussfassung ohne jede Debatte.

Für die alles bestimmenden "christlichen Werte" des Abendlandes gilt: Abhängig machen, ausbeuten, aber Almosen gewähren – auch diskrete Waffenlieferungen.

America first! America firster! America the firstest!
Aber: First is fake.
Auf Deutsch: Die Ersten sind die "Letzten".

Eine „Bibi-Wahl“ kommt aus dem Israelischen: äußerst rechts-nationalistisch, konservativ, religionslastig, auf geraubtem Eigentum siedelnd, auch wegen Korruption im Visier.

Das royale Imperiumsinselchen in der Nordsee macht jetzt wieder sein eigenes politisches Seepferdchen: „Rule Britannia“.

Erdogan-Türken stehen, als „Waffenbrüder“, erpressend vor einem Europa, dessen geistige Leere und Orientierungslosigkeit keine Grenzen kennt.

Westliche „Diplomatie“ foltert in der Person des Julian Assange die Pressefreiheit zu Tode, um Kriegsverbrechen zu decken. Und dann: nichts als Schweigen zum fortwährenden militärischen Schänden und Morden.

Wozu noch anstrengen, wenn die Welt sowieso untergeht? Greta macht das Licht aus. She dares!

Der „lupenreine“ Despot Putin fand die Krim so unwiderstehlich, dass er sie einfach nahm, einnahm. Da guckt der nicht minder intrigante Westen!

Chinesen kontrollieren alles! Der Westen – naiv und verfettet – fällt schon darunter, detailreich bis in seine „künstliche Intelligenz“, die er auf Dekadenz errichtet.

Ob der „ewige und allwissende Gott“ seine Meinung über den Zölibat und die Geschlechteremanzipation ändert?

Öl und Scheichs schmieren die materielle Welt gleichermaßen wie die „göttliche“.

Nationalismus in seinen faschistischen, religiösen, kapitalistischen und kommunistischen Ausprägungen stellt die eigentliche Pandemie der Menschheit dar, keine modische Psychose, keine Hysterie, sondern ansteckende tödliche Grausamkeit.

Rassismus begründet sich im Auserwähltheitsglauben ideologischer Umnachtungen auf großer Bühne wie auch in kleinkarierter Eitelkeit von bösartiger Dummheit im privaten Puppentheater.


Dem Denken ein Denkmal.


Nachwort:
Ich gebe gerne einige Zeit zum Innehalten, zum gedanklichen Sortieren und halte mich währenddessen einfach einmal schweigend zurück.
Natürlich dürfen Sie kommentieren – in menschlich angemessenem Benimm.
In kosmonomischem Selbstverständnis
Ihr/Euer
Raymond Walden

***
Redaktioneller Hinweis:
Im Archiv März 2020 fehlen die ersten fünf Spots, sie lassen sich aber wie folgt aufrufen:
           incl. "Trauersüchtig und kultverrückt"



 




Freitag, 26. Mai 2017

Einladung zum Denken



„Denken heißt der Unsicherheit nachlaufen, sich wegen großartiger Kleinigkeiten aufregen, sich mit der Begierde eines Märtyrers in Abstraktionen einschließen, auf Komplikationen aus sein wie andere auf Verlust oder Gewinn. Der Denker ist per definitionem qualsüchtig.“
Quelle: Cioran, E.M.: Gevierteilt, suhrkamp taschenbuch 1838, Frankfurt am Main, 1982, S. 147

Dächte ich ähnlich wie E.M. Cioran über das Denken, gäbe es jetzt nicht meine Entgegnung, ja ich glaube, ich hätte nie etwas veröffentlicht.
Mir bereitet das Denken Vergnügen und Trost – also Lebenserleichterung und keineswegs ein „Nachlaufen der Unsicherheit“, wenngleich ich mir der Unsicherheit in Form von möglichen Irrtümern bewusst bin. Sie entmutigen mich nicht, spornen im Gegenteil sogar an.
Ein gedankliches Engagement betrachte ich weniger als „aufregend“, eher als erhellend, wobei doch die Einstufung „großartiger Kleinigkeiten“ ziemlich eindeutig meiner Freiwilligkeit unterliegt.
Natürlich lassen sich viele Dinge schon gar nicht durch mein Denken beeinflussen, dass ich mich dennoch damit befasse, hat nichts mit einem „Märtyrertum“ in eingeschlossenen „Abstraktionen“ zu tun, sondern mit der Befriedigung des Herleitens und Durchschauens von selbst komplizierten Angelegenheiten, auch mit der heiteren Gewissheit, sich nicht so leicht von sogenannten Vordenkern und „think tanks“ hinters Licht führen zu lassen.
Bei der manchmal sogar schmerzhaften Verwunderung über die Lobby des blanken Unsinns bedeuten mir Erkenntnisse im analytischen Denken derartig freiatmigen Gewinn, dass mir die Definition „qualsüchtig“ geradezu albern erscheint, nachvollziehbar lediglich für den Fall einer totalen Resignation, für die freilich viele Schicksale zweifelsfrei auch plausible Gründe liefern.

Die Alternativen zum Denken wären Denkunfähigkeit und Gedankenlosigkeit, erstere eher unbewusst, letztere vielleicht mit einiger nicht schuldfreien Bequemlichkeit behaftet.

Ich bezeichne mich für mich selbst als Denker, weitestgehend frei innerhalb des mir natürlich vorgegebenen Milieus. Diese Freiheit in einer häufig widerwärtigen engeren und weiteren Umgebung zu hegen und zu pflegen, um sie dann gelegentlich zumindest in Portionen mit anderen Menschen auch global zu teilen, generiert Entspannung, Gelassenheit und Friedfertigkeit als Voraussetzung für anhaltende Neugier und Interessiertheit an der Welt, aus der die Kraft kommt, den schrillsten Missdeutungen und Glaubenspostulaten in fundierter Selbsteinschätzung zu begegnen.

Zum Denken möchte ich herzlich einladen und vergegenwärtige mir durchaus die Einschränkungen: Wer will überhaupt denken, und wer kann es gar nicht? 



Dienstag, 1. September 2015

Sequenzen von Skepsis (210)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2655
Krieg hat Tradition, Krieg ist Tradition.
Zum Frieden mangelt es an Verstand, es fehlt an intelligenter Ethik.

2656
Zweifellos leidet die Insel traditionell unter vereinigter königlicher Düsternis.

2657
Analytisches Denken spürt Fehler in ihrer systemischen Verflechtung auf, dennoch denken nur wenige Menschen entsprechend. Regierende orientieren sich seit jeher an Dimensionen des Geldes, der Macht, der Amtszeiten, den Massen verschließen Religionen, Esoterik und Personenkult den Weg zur analytischen Befreiung.

2658
Gesellschaften, die vorgeben, ein „Gott“ stehe auf ihrer Seite gegen andere Länder und Völker, deprimieren die Welt mit ihrer aggressiven Einfalt.

2659
Wer die Tragödie überlebte und wieder zu Kräften kam, muss Lehren ziehen. Für intelligente Menschen besteht die moralische Pflicht, einer Wiederholung des Desasters entgegenzuwirken. Doch Intelligenz scheint nicht überlebt zu haben.

2660
Wissen wandelt mit Lust durch blühende Kulturlandschaft.
Glauben irrt durch den Dschungel des Zerfleischens,
verdurstet in der Fata Morgana der Wüste,
ertrinkt im Meer des Fabulösen.

Wissen weiß, was die Glocke geschlagen hat.
Glauben gängelt, geißelt,
gräbt gigantische Gräber, gottgefällig,
gnadenlos gehirngewaschen.

„Wisse, wem du folgst“, sprach ich
und das Echo brach sich brüllend:
„Wir wissen, was wir glauben!“
Da ergriff ich die Flucht.

2661
Heizt man mit getrockneten Tierexkrementen, muss eine Windmühlen-Republik paradiesisch erscheinen.

2662
Allein durch die Menschheit kam die Dummheit in die Welt, um jetzt durch Wachstum das Klima zu retten!

2663
Wo das Bier ehrlich schäumt, der Wein in Echtheit funkelt und das Brot nach ehrbarer Handwerksgüte duftet, wird Wohlbefinden großgeschrieben und Genuss nicht übertrieben.

2664
Nein, ich habe nichts zu sagen, niemandem etwas vorzuschreiben und immer Zahlreicheren nichts mitzuteilen. Ich nehme mir diese Freiheit.

2665
Geschlechtslos und emsig gestaltet die Arbeitsbiene ihre Tage und bestäubt prüde und fleißig die Pracht von Blüten. 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de