März
1997
Physikunterricht,
5. Schuljahr. Ein an sich nettes Mädchen schreibt während der
Stunde einen großen „Liebesbrief“ und „sendet“ ihn
auffälligst an ihren Auserwählten, der ihn voller Stolz seinem
Umfeld präsentiert: „Wenn Du mit mir gehen willst, musst Du mich
bumsen.“ Die Jungen johlen, der Lehrer nimmt den Zettel ab; das
Mädchen wettert empört: „Das geht Sie gar nichts an, das ist
meine Privatsache!“
Eine
Sportlehrerin kommt am selben Tag aus dem Schwimmbad und zitiert
einen Schüler, der im Bereich der Umkleidekabinen einen Mitschüler
laut auffordert: „Schau Dir Frau N. (die Lehrerin) an und wichs Dir
einen ab.“
Frau
N. fragt später eine Schülerin, die sich gerne vor dem Schwimmen
drückt, warum sie nicht im Badeanzug erscheine. Darauf ein Schüler:
„Die blutet aus der Fotze.“ Die Pädagogin versucht das zu
ignorieren; der Ansager wiederholt seinen Satz mit Nachdruck.
Und
so könnten viele Lehrer aus ihrem Alltag umfangreich berichten. –
Zumutung? Keineswegs; es handelt sich um die Auswirkungen einer
doppelmoralischen Szene, die sich selbst nichts, anderen aber alles
zumutet. Und wer versagt denn hier? Nicht die Kinder und
Jugendlichen, sondern jene Apostel, welche unter dem Prinzip einer
integrationsunfähigen und ausfransenden Multikultur die Demokratie
aushöhlen. Die Schule stellt auf diese Weise der Gesellschaft immer
haarsträubendere Zeugnisse aus!
©
Raymond Walden
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