Die
kosmonomische Nische
Wer
das Kosmonomische Manifest (Archiv Mai 2008) wirklich aufmerksam
liest, erkennt unmissverständlich, dass sich die Kosmonomie von
einer Welt distanziert, die der Kabarettist gern mit einem
Augenzwinkern als „Irrenhaus“ bezeichnet. Die Philosophie belässt
es aber nicht bei einem Belächeln oder vorübergehendem Aufbrausen,
sondern bietet Alternativen an, die allerdings bisher so ungewöhnlich
erscheinen, dass sie leichtfertigerweise mitunter als weltfremd
empfunden werden.
Darüber
hinaus stehen sie im Gegensatz zu traditionellen und längst als
untauglich erwiesenen Gesellschaftsmodellen, sodass neben der
Akzeptanzunfähigkeit für viele Zeitgenossen auch eine eigene
politische Bedrohung erwächst, sollten sie kosmonomischen
Gedankengängen öffentlich zustimmen.
In
keinem gelebten Gesellschaftsentwurf auf dem gesamten Globus
existiert eine ähnlich konsequent eingehaltene
freiheitlich-demokratische und gewaltfreie Grundordnung, welche die
Menschenwürde und nicht irgendeine Ideologie oder Religion als
höchstes Gut der Humanität fordert. Aus diesem einfachen Grunde
wird die Kosmonomie auch in den sogenannten Mainstream-Medien
weitgehend ausgeklammert.
Es
steht keineswegs der von Nietzsche erdachte Übermensch zur
Diskussion, sondern die Unantastbarkeit der individuellen
Menschenwürde, die jedoch seit jeher nach Belieben unter
vorgeschobenen Götter- oder Staatsprinzipien verletzt wird. Diesen
Opportunismus bezeichnet die Kosmonomie als Charakteristikum des
Interimsmenschen, der sich erst noch in der Entwicklung zum
eigentlichen Menschen befindet, zu einem humanen Wesen, das seinen
Sinn in der Erleichterung der Lebensumstände durch sinnvolle Nutzung
der Naturgesetze für alle Menschen, das heißt, besonders auch in
der emanzipierten, humanen Hinwendung zum Mitmenschen empfindet.
Keine
einzige Religion und keine politische Partei kann mit dieser
umfassenden Ethik konkurrieren. So erklärt sich auch, warum die
Kosmonomie nicht anstrebt, Volksmassen hinter sich zu versammeln.
Denn kosmonomische Erkenntnisse werden nicht propagiert oder
indoktriniert, sondern müssen sich bei entsprechender
ideologiefreier Bildung durch eigenes Denken einstellen. Denken zu
lernen, ist also der entscheidende Bildungsauftrag!
Die
Kosmonomie kann nur allmählich Freunde gewinnen, denn sie passt in
keine Parteienschemata, weder links noch rechts, nicht irgendwelche
Farbkombinationen von Koalitionen, nicht neoliberal, weder
kommunistisch noch kapitalistisch.
Und
sie verträgt sich nicht mit Übersinnlichem, wenngleich sie jedem
Menschen das Recht dazu einräumt, allerdings beschränkt auf seine
freie Entscheidung in seinem privaten Leben.
Es
wird immer vorkommen, dass beispielsweise ein Atheist manche
kosmonome Sichtweise teilt, aber vielleicht nicht dem Pazifismus
zustimmen kann. Der Naturschützer mag sich angesprochen fühlen,
jedoch nicht die exakte naturwissenschaftliche Sicht nachvollziehen.
Menschenrechtler sehen sicher Gemeinsamkeiten, folgen aber nicht der
durchgängigen Kritik an der Doppelmoral.
So
spiegelt auch dieses kosmonomische Blog die Verhältnisse: Zwar im
Internet präsent, aber das Echo überaus vorsichtig (oder anonym).
Ich
erwarte kaum Änderungen, denn es kommt hinzu, dass ich als
Blogbetreiber auf keinerlei unbedarfte oder missionierende
Diskussionen eingehe.
Immerhin
ist das Kosmonomische Manifest (auch in englischer Version) Tausenden
von Menschen in vielen Ländern der Erde begegnet. Aus „Sentenzen
von Freiheit“ (Angelika Lenz Verlag) findet man hin und wieder im
Alltag Zitate, ebenso aus den „Sequenzen von Skepsis“ dieses
Blogs.
Es
gelingt also nicht, die kosmonome Philosophie totzuschweigen,
obgleich mein Buch „Menschliches Glauben“ (Novumverlag 2008)
immer noch der Nichtbeachtung unterliegt.
Die
Menschheit ging immer „schweren Zeiten entgegen“; durch die sich
rasant entwickelnden Technologien verändert sich nun aber dramatisch
die Geschwindigkeit, mit der Herrscherkonzepte gemäß ihrer
wahnsinnig gestrigen, glaubensmäßigen Prinzipien bei zunehmender
Weltbevölkerung zuschlagen.
Nur
noch wenige Nischen öffnen sich für Menschlichkeit abseits vom
Wachstumswahn und Geschwätz über menschenverachtend eingefädelte
Bedrohungsszenarien.
Bleiben
wir ehrlich in der Denkart gegenüber uns, gegenüber allen
Individuen und der Natur!
Verweigern
wir uns dem Destruktiven, dem Götterpalaver – und Personenkult!
Langjährige
Leser dieses Blogs werden es bemerkt haben: Der Text stammt vom
November 2009.
Nichts
hat sich an der Gültigkeit geändert, lediglich die Dringlichkeit
einer Besinnung hat sich noch drastisch gesteigert!
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