Donnerstag, 2. Oktober 2014

Avaaz-Netzwerk, Klimawahn und exemplarische Inkompetenz von „Basis-Demokratie“


Es ist hinlänglich bekannt, dass ich Avaaz bei vielen Aktionen durch meine Unterschrift unterstützte. Zumeist handelte es sich um demokratisch-freiheitliche, humanistische und emanzipatorische Probleme, und ich freue mich über jeden Erfolg, der vermeldet werden konnte.

Schon einmal habe ich mich von Avaaz distanzieren (hier) müssen, blieb aber in Abwägung der humanitären Aspekte weltweit dabei.

Nun hat offensichtlich der Klimawahn das Avaaz-Netzwerk völlig überspült.
Was da an unwissenschaftlichem Unsinn, offenbar aus den so gleichgeschalteten und von Avaaz oft zu Recht kritisierten Medien völlig inkompetenterweise übernommen wird, verdeutlicht das ungelöste Problem von Basisdemokratie an sich:
Unwissen und Unfähigkeit von gutmeinenden Bürgern trifft auf inkompetente, weil ideologische Politik.

Ehe man Massen mobilisiert, sollte man erst selbst einmal sorgfältig lernen (Wissen sammeln) und vor allem erkennen, dass wissenschaftliche Fakten sich zwar politisch verbiegen lassen, dennoch ihre Gültigkeit objektiv behalten.
Man glaube es oder nicht: Kohlendioxid ist nicht giftig! Und auch nicht im immer wieder gezeigten Wasserdampf von Kühltürmen enthalten!

Im ideologischen Verwirrspiel sich aufzukröpfen, das Klima „retten“ zu wollen, ist zwar Kanzlerin-Bonus, aber dennoch blanke Irrung,
der ich mich entschieden verweigere. 

Ich empfehle allgemein keine weitere Unterstützung einer immer mehr aus der Bahn geratenden Pseudodemokratie.


Ergänzend dazu: Basisdemokratie besitzt keine Basis 
                              Grass-Roots Democracy Has No Base


Mittwoch, 1. Oktober 2014

Sequenzen von Skepsis (187)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2345
Eine offizielle Suche nach Intelligenz auf der Erde gibt es nicht, denn man weiß nicht, was das sein soll.

2346
Windspargel sind das wuchernde Unkraut des Klimawahns. Es entstehen ganze Spargelfelder, verschandeln die Natur, dringen in Wohngebiete ein, rotieren im Unverstand der Welt und setzen sich über demokratische Regeln hinweg: Kurzlebige Denkmale des sektiererischen Glaubens an subventionierte, windige Gewinne, geistlose Statuen, deren Höhen allein den tiefen Fall garantieren.

2347
Das menschliche Sein spielt sich ab als biologischer Vorgang, aus dem ein moralischer Anspruch heranreift. Im weitesten Sinne gilt der Herzschlag als Maß der Zeit und Güte.

2348
Beruft sich Moral lediglich auf eigene Diktatur, ruft sie zur eigenen Zersetzung auf; bei jeder Gelegenheit wird sie gebrochen, denn sie selbst ist zutiefst unmoralisch.

2349
Mythologie offenbart dem aufgeklärten Individuum entwicklungspsychologische Kriterien der Menschheit im Kontext der Kulturhistorie – und nichts darüber hinaus.

2350
Selten schaden dem Star seine Allüren und privaten Fehltritte, denn das Publikum berauscht sich in erster Linie am Verdrängen seiner eigenen tristen Mittelmäßigkeiten.

2351
Prüderie weiß nichts über sich, aber jagt andere.

2352
Plakative parlamentarische Demokratie klebt an steilen Wänden im Kopf und wird mit ständig neuen Angstszenarien übertüncht.

2353
Glauben schließt Selbstbestimmung aus, verlangt stattdessen nach Fremdenführung.

2354
Stimmungen befähigen Manchen zu Manchem und sind dennoch keine Fähigkeit.

2355
Wendet sich der Wind, folgen ihm Fahnen und Wendehälse.

2356
Wo Nachricht und Moderation ineinander verlaufen, präsentieren sich ungenierte Demontage der Demokratie und Publikumsverachtung.

2357
Der UN-Sicherheitsrat mit seinen Veto-Rechten ist das schäbige Aushängeschild der Menschheit gegen die Demokratie. Sie soll sich erst gar nicht „bilden“.

2358
Wo immer sich Freiheit erhebt, vollzieht sich das edelste Menschsein, steht die Würde auf gegen verordnete und geglaubte Beschränktheit. 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de 


Dienstag, 23. September 2014

Sequenzen von Skepsis (186)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2335
Auf einer Anhöhe halte ich inne, schaue hinunter und erkenne in allem meine dahineilende Vergänglichkeit, ahne das rasante Vergessen, das meine Spuren tilgt.

2336
Da fragt ein systemtreuer Moderator in einer Fernsehdiskussion, ausgestrahlt von einem systemisch gleichgeschalteten Kanal, eine linientreue Krisenreporterin nach dem Erkennen von Wahrheiten, worauf die Dame beispiels- und richtigerweise russische Medien der Unwahrheit bezichtigt. Kein Wort über westliche Mediensynchronisation, und zwar über stringente Zensur, über definitive Wahrheitsverzerrung und Verhinderung objektiver Pressearbeit.
Die Krankheit trifft die Unwissenden zuerst.

2337
Da ich vorwiegend in deutscher Sprache denke, spreche und schreibe, erreiche ich Deutschland eher auf Umwegen. Ein Land, dessen eingelullte Bevölkerung sich eine freie Verfassung versagen lässt, befindet sich nicht auf demokratischer Augenhöhe, spricht nicht meine Sprache.

2338
Während andere erfolgreich am Recycling atomaren Mülls forschen, baut man in Deutschland Windmühlen.

2339
Chronische „Tablet-User“ haben mir durch ihr Verhalten längst eine Message gesendet und natürlicherweise ihr kommunikationsunfähiges Profil.

2340
Es ist die Angst vor dem Sterben, die den Menschen derart demütigt, dass er opportun abstumpft oder sich um jeden Preis selbst verwirklicht als Arschkriecher, als Habgieriger, als Intrigant und Betrüger, als Ausbeuter, Folterknecht und Mörder.
Zum Kleinmut des Herzens gesellt sich die Verbohrtheit des Kopfes.

2341
Wer mich in der Werbung duzt, überschätzt sich maßlos.

2342
Föderale Bildungspolitik garantiert die kleinkarierte Ganzheitlichkeit der Ideologie.

2343
Je mehr Einser-Abiturienten und je mehr Studenten ideologisch verflachter Bildung, desto höher die Vielfalt akademischen Schwachsinns.

2344
Ich schaue auf zu den Bäumen,
ein Hauch von Freiheit säuselt in den Wipfeln,
ein fester Stamm steht unverrückbar,
und kräftige Äste bilden die Silhouette des Standpunkts,
sorgen dafür, dass das Glück nicht zum Himmel stürmt
oder zu Boden fällt.
Bäume beflügeln das Denken, Wissen und Träumen, 
sie spenden Leben. 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de



Montag, 22. September 2014

Saisonschluss 2014


Der Wind schläft noch, als der See erwacht, glatt noch das Wasser, der Morgenschrei schwimmender Vögel schallt herüber und findet lebendiges Echo aus den Bäumen am Ufer.
Die Sonne legt alles in warmes Gelb, lässt die feuchten Wiesen glitzern und ermuntert Kaninchen zum Morgenspaziergang. Ein Specht klopft an, mit gemächlichem Flügelschlag krächzt ein Reiher hoch über dem See, in dem sich ein viel ferneres Flugzeug spiegelt, langgezogene Kondensstreifen, und verzögert erst hört man die leisen Triebwerke. Weit geht die Reise, während die verschiedenen Nationalfarben an der Zufahrt zum Strand müde noch, locker im Morgenhauch die Fahnenmasten umschmeicheln.
Irgendwo jenseits der Felder ein langsam verstummendes Auto, Gesprächsfetzen enden jäh, ein Fisch platscht am Schilfrand.
Es durftet nach frischen Brötchen und Kaffee, nicht alle Menschen hier schlafen noch.
Entspannt und urlaubsfriedlich beginnt mein neuer Tag, diesmal am Ratzeburger See, in der kleinen Bucht für Camper und Segler, die zum Örtchen Buchholz zählt.
Ein Flecken Frieden in einer sonst zunehmend ausgespähten und aufgehetzten Menschheit, der man ein falsches Zeugnis von dem aufstempelt, was die Natur und die Rolle des Menschen in ihr sei.

Krieg ist wieder salonfähig in Deutschland, unmodern war er nie, schon gar nicht, als hier vor Jahren ganz in der Nähe die Stacheldrahtgrenze zum kommunistischen Unsinn verlief.
Christen, Juden , Muslime und andere an Schweres Glaubenden werfen wieder ihre scheinheiligen Werte in die Waagschalen wie schon seit jeher.
Nebel legt sich nicht nur über den See, verschleiert die Uferkonturen, Krähen kreuzen kreischend durch die Schwaden, die der aufkommenden Kälte voranwabern.

Noch einmal feiern: Abbaufest, Saisonschluss. 
Mit heiterer Leichtigkeit überwintern dann die Hoffnungen auf den nächsten Saisonbeginn da, wo die Natur authentisch das Leben inspiriert, die Menschen freundlich stimmt.

Samstag, 13. September 2014

Sequenzen von Skepsis (185)



Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2323
Die zweifelhaftesten Komödien und Tragödien inszeniert das parlamentarische Marionetten-Theater.

2324
Mit dem Taufwasser beginnt die redundante Gehirnwäsche.

2325
Präsidiale Feindbilder werden mit Blut gemalt.

2326
Jede aufgeklärte Argumentation in der Öffentlichkeit steht wie ein Rettungspfahl im religiösen Sumpf. Je mehr standfeste Pfeiler sich verteilen, desto größer die Chancen  für Rettungssuchende, dem morastigen Untergrund zu entkommen. Herausziehen muss man sich aber selbst.

2327
Kleine Kinder haben manchmal einen allgegenwärtigen imaginären Freund.
So ist das mit Erwachsenen aber viel häufiger.

2328
Im Gegensatz zu Vulkanausbrüchen ließen sich Kriege vermeiden, triebe es der Mensch nicht immer wieder bis zum Gipfel.

2329
Ein gerüttelt Maß an Dummheit wird künstlich aufgeprägt.

2330
Glückliche Augen strahlen selbst, sind Lichtquellen erster Ordnung.

2331
Schuf „Gott“ den Menschen nach seinem Bilde, ist das Ergebnis denkbar mangelhaft. Wahrscheinlich war die Vorlage ungeeignet.

2332
Wo kein „Gott“, herrsche Chaos, und wo ein „Gott“, nicht minder.
Also ist er ohnmächtig überflüssig, wahrscheinlicher aber, gar nicht da.

2333
Da basteln sich die Menschen alle möglichen Gottheiten zurecht, doch regelmäßig funktionieren lediglich die Kriegsgötter, wenngleich immer verlustreich.

2334
Indem Wissenschaft die Theologie als ihresgleichen duldet, kommt Objektivität abhanden, Zweifel an der Wissenschaft bestätigen sich. 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de


Montag, 8. September 2014

"The Fruity Sun"


Everything on earth is of solar origin, is influenced by the sun, the earth was generated almost by default during the emergence of the sun.
A campsite in the French Provence, surrounded by wide orchards, is called “Le Soleil Fruité” (The Fruity Sun). Landscape and humans are competing in cultivating fruity freshness, colour and French lifestyle.

Travellers come and go, stay for a night, for some days, they are steering unerringly their mobile homes, breathing freely under shady trees, they look at brief cloud formations at dark blue skies, are refreshing themselves in the swimming pool, let themselves carress by a warm southerly breeze and enjoy the fruits of an eventful life. Modern age is on tour as well: TV, internet, high-tech vehicles.
And the visitors are bearing the burdens of their lives, the sweetness and the bitterness, the youth and the old age, health and frailty. Labour enforced by conventions but also of independent pleasure, double standards of greed, Spießigkeit and prudishness, religious childhood and esoteric night of denial the intellect, inhibition of feelings and uncontrolled egocentricity are overflowing as lively crop rotation, delightful and sour elexiers of encouragement, excitement, threat and bloody destruction. The sun lets germinate, bloom and ripen, it scorches and burns mercilessly. It is the incentive for life aiming to the dying, the sun itself is going this way by following material reactions. 

"The Fruity Sun" of the Provence is shining on just one side of life - the comfortable one, of course. The thrives of the fruit in charming climate - and as a result of this, enthusiastic guests who become part of the entire scenario.


German version


Sonntag, 7. September 2014

Friedenssong-Wettbewerb 2015



Brief-Aufkleber (5x5cm) und Banner




von Dieter Riebe


Deutschland wurde als internationale Friedensmacht zu einer weltweit agierenden Militärmacht umgebaut. Seit der Wiedervereinigung können wir BürgerInnen beobachten, dass alle Gesetze und Regeln die der Politik auferlegt wurden, um sie daran zu hindern Kriegen führen zu können, peu a peu, missachtet und „neu ausgelegt“ werden. Das Grundgesetz wird einfach um-interpretiert. Die militärische Zurückhaltung wird aufgehoben.  Landesverteidigung erfolgt weltweit. Die Waffenexporte kennen keine Grenzen mehr. Wir sind zum dritt größten Waffenexporteure der Welt aufgestiegen. Krieg bedeutet: Gewalt, Zerstörung, Verbrechen, Flucht, Angst und Tod. Jeder Krieg ist daher ein Verbrechen an der Menschheit. Gerade die Jugend wurde in den Weltkriegen missbraucht.
Frieden bedeutet: Zusammenarbeit, Sicherheit, Gerechtigkeit, Freiheit und Leben. Die Friedensbewegung zeigt die Fehlentwicklung durch die wieder zurück gekehrte Militarisierung der Politik auf. Wir haben aus der Geschichte gelernt und treten für eine friedliche Welt ein. Wir streben eine kooperative, echte demokratische Weltordnung an. Massenvernichtungswaffen wie z.B. Atom- und Wasserstoffbomben müssen abgeschafft werden, bevor sie die Menschheit ausrotten. Die Friedensbewegung trägt zur Aufklärung der Bevölkerung bei.

Mit Musik und guten Texten wollen wir viele Menschen motivieren für den Frieden einzustehen. Der Deutsche Friedenssong-Wettbewerb fördert daher aktiv den kritischen, politischen Song.

Wir möchten, dass alle MusikerInnen, jung oder alt, von dem Deutschen Friedenssong Wettbewerb 2015 erfahren. Wir bitten Euch, unterstützt den Wettbewerb. Jeder kann mithelfen den Wettbewerb bekannter zu machen.


Montag, 1. September 2014

Kosmonomischer Friedensaufruf


Ausgehend vom Kausalitätsprinzip, also von Ursache und Wirkung, rückt besonders auch der Mensch in das Feld der Betrachtungen. Sein Denken und Handeln erfolgen als Antworten auf Ursachen und können ihrerseits ursächlich für weitere Abfolgen wirken. Solche Zusammenhänge existieren generell und bestimmen das Geschehen auch dann, wenn sie sich jenseits der Erkenntnisebene des Menschen abspielen.

Tragischerweise neigt die Mehrzahl des „Homo sapiens“ bei fehlender Erkenntnis zum Wunderglauben und erhebt in ihrer Verunsicherung das irrationale Bild quasi zur eigenen Bestätigung über die Realität und damit über sich selbst: Der Mensch erfindet „Gott“.
Diese Absolutheit löst Kausalität und Logik ab und bildet die Grundlage für regionalen Dogmatismus, der sich gegen alles nicht Konforme zur Wehr setzt und darüber hinaus sich aggressiver Gewalt bedient, um seinen Einfluss auszuweiten.

Zum Krieg gehören immer zwei Voraussetzungen: die Menschenverachtung allgemein wie im Besonderen und der Wille zum Mord.
Daraus erst erwachsen die Anstrengungen zur Bewaffnung und Aufrüstung. „Gott“ als höchste Verkörperung des Guten kann nur gegen das Böse ins Leben eingebunden werden, gegen den Satan, der in jedem angeblich erlösungsbedürftigen Menschen steckt. Die spezielle Schlechtigkeit des zu ermordenden Gegners erfährt man durch Propagandalügen, die zur Konflikteskalation auf die Spitze zu treiben sind, um auch den Aufwand für die militärische Rüstung zu rechtfertigen, Waffenhandel und Schiebereien als moralische Notwendigkeiten gegen die Bosheit der anderen zu sanktionieren. Terror organisiert so den Antiterror und sorgt für globale Waffen-Profite und für die „Pflicht des Einschreitens“ der stets „guten“ Wächter der Welt.
Die Kriege vor allem der neueren Zeit kochen hoch in diesem Kausalzirkel der Desinformationen, der patriotischen Aufhetzung und in der Pervertierung eigener Glaubensmärchen angeblicher Nichttötungs-Gebote zu militärischer Tötungspflicht im Einvernehmen höchst aggressiver sogenannter Verteidigungsbündnisse.

Es gehört zur taktischen Raffinesse der bewussten oder auch nicht besser wissenden Kriegstreiber, den Pazifismus als romantisierende Weltfremdheit zu diskreditieren, denn weder Friedfertigkeit noch Friedensfähigkeit passen in die Machtstrategien dummer unfertiger Menschen, die sich wegen ihrer Unfähigkeit zur Selbstreflexion gewaltig überschätzen.

Pazifismus in der konkreten kosmonomischen Definition von kausaler Friedenszielsetzung mag man irgendwo im Bombenhagel auslöschen, als Idee hat der Pazifismus in der Welt aber eine Heimat, eine Basis aufgrund von Bildung, von denkenden Menschen, die nicht Zeitgeistern folgen, sondern Demokratie und Freiheit ernstnehmen.

Es gibt keinen „heiligen Krieg“ und keinen „gerechten Krieg“, weil jeder Waffengang Menschen schändet und vernichtet, weil jeder Krieg eine verbrecherische Vorgeschichte aufweist, ein Versagen in der Regel aller beteiligten Verantwortlichen und eine unentschuldbare Gleichgültigkeit abgestumpfter Massen.

Kosmonomischer Pazifismus heißt keinesfalls Wehrlosigkeit gegenüber destruktiven Desperados, meint eindeutige Bereitschaft zur Verteidigung und ebenso unmissverständliche Ablehnung jedes Angriffskrieges. Kosmonomisches Selbstverständnis zielt auf die Ausnutzung der Naturgesetze zur Linderung von Not und Leid, zur Verhinderung von Unmenschlichkeit, zur Förderung humanen würdigen Lebens.
Dazu sind Waffen völlig kontraproduktiv: Jeder Waffenhersteller erzeugt Leid. Und das gilt für den profitgierigen Boss wie für den unnachdenklichen Fließbandmenschen.
Künftige Kriege werden durch überlegene Digitaltechniken entschieden, die dafür sorgen, dass gegnerische Waffen ihren Dienst versagen. Alle bisher weiterhin verübten Abschlachtungen entsprechen den anachronistischen Ideologiestrukturen und einem verblödeten Militarismus.

Ein Schlüssel zum Pazifismus liegt in einer logisch-kausalen Außenpolitik, die sich am Abbau sozialer Gefälle in der Welt orientiert, das heißt an Bildung, an Entwicklungshilfe zur Selbsthilfe, an Einstellung jeglicher Ausbeutungsmentalität gegenüber sogenannten „Billiglohn-Ländern“. Darüber hinaus ist der blühende Handel mit menschenverachtenden Staaten einzustellen, denn der Nutzen liegt lediglich in einem verzichtbaren sinnlosen Wachstum der Konsumgesellschaften und vor allem in der Stabilisierung der Diktaturen und Despotien.

Erweiterungen von Militärbündnissen haben noch nie zum Frieden geführt, sondern berufen sich auf die hirnrissige Verpflichtung zum Krieg. Der kalte Krieg war kein Frieden, zog zahllose Stellvertreterkriege nach sich. Hinzu kommt, dass die NATO als mächtigste Militär-Allianz von dem weltweit kriegslüsternsten, die Demokratie völlig ruinierenden Staat dominiert wird.

Die zivile Gesellschaft muss ferner vor allem erkennen, dass die unter dem perfiden Deckmantel der Religionsfreiheit angestrebte Integration menschenzerstörender Offenbarungsweisheiten tatsächlich das unausweichliche Ende eben der Zivilisation verfolgt.

Angesichts der verworrenen Weltlage in diesem unseren Sommer/Herbst 2014 rufe ich die Friedliebenden, alle Intellektuellen besonders auf:
Schweigen Sie nicht länger! Artikulieren Sie Ihre Friedenssicht, wo, wie und wann immer Sie können, gegen völlig überforderte, Werte vorschützende, aber verratende Politiker.
Werden Sie nicht müde! Leben Sie Frieden vor. Bemühen Sie Ihren freiheitlichen Geist, denn nur ein solcher kann langfristig den Waffenwahnsinn überwinden.



Montag, 25. August 2014

Sequenzen von Skepsis (184)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2311
Der Sternenhimmel fasziniert durch Abstand.

2312
Das Innenleben äußert sich nachhaltig in der Körpersprache.

2313
Mit Waffen setzt sich der wehrlose Mensch gewaltige Hörner auf.

2314
Im Blick zu den Sternen strahlt der Mensch das Universum an.

2315
Durch Gitterstäbe hindurch sah ich in die Augen eines erwachsenen Affenmannes, der meinen nachdenklichen Blick erwiderte, und ich erkannte in der tristen Gefangenschaft die Welt des Menschen.

2316
Mystifizierung, wo Realitätssinn nötig ist; so bezwingt sich der Mensch und folgt unbeirrt der Täuschung.

2317
Ist etwas erst Vergangenheit, bezieht es daraus seinen spezifischen Wert.

2318
Wo kein Mensch, da kein Gott.
Gelegenheit des Menschwerdens.

2319
Götter sind nicht nur Rauschgift, vielmehr Waffen des Blutrausches.

2320
Meine Worte unterspülen jeden Dom, und das weiß der Pfaffe, verschließt vor mir Augen und Ohren, singt und betet umso lauter.

2321
Manche Bildung ist doch nur blendend eingebildet.

2322
Stimmungsbarometer messen die Vertrottelung des Volkes. 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de


Freitag, 22. August 2014

Ich sag's euch ins Gesicht


Terroristen kämpfen mit den Waffen, die ihnen zuvor eine werteverwirrte Scheinzivilisation unter Berufung auf ihre eigenen fragwürdigsten Interessen geliefert hat.
Eine Wurzel des Terrorismus liegt damit genau in dieser Dekadenz.
Ist sie schuldfähig?
Wohl kaum, denn sie kreißt gefesselt in den Ketten des Waffenwahns, der Idiotie und der Denkunfähigkeit.
O Mensch, werde endlich denk- und menschenwürdig!


Freitag, 15. August 2014

Sequenzen von Skepsis (183)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2304
Mensch werden:
Leben lernen.
Liebe leben.
Leid lindern.
Mensch bleiben.

2305
Nur das Leben kann schlafen, sich in lautloser Nacht erneuern und im Tagestrubel so manches verschlafen.

2306
Die Welt gerate aus den Fugen? So ein Irrtum! Sie war nie gefugt, sondern ist seit jeher durch religiöse Klemmschrauben, ideologische Nieten und politische Schraubzwingen gefügt. Spannungen brechen sich immer wieder Bahn, denn die Konstrukteure dieser Welt beherrschen weder sich noch ihr Handwerk.

2307
Sie klicken an; immer weniger das Gehirn.

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DENK MAL  Nr. 34

Irak verdankt gegenwärtig die grausamsten Entgleisungen jeglicher Menschlichkeit einem Garanten der Freiheit, der frei herumläuft und angeblich wieder Sympathien sammelt. Und Deutschland schickt sich in dem Gefolge an, wieder „wer“ zu sein.

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2308
Aus entfesseltem Gotteswahn entsteht das ganz reale, um sich wütende und mordende Religionsbiest. Es agiert aber auch als Strippenzieher in diplomatischem Gewande.

2309
Ihr versklavt die Menschen, weil ihr selbst Leibeigene und geistig Gefesselte seid.

2310
Die tägliche Seichtigkeit des Denkens und Fühlens senkt sich wie Tau und Nebel auf die Menschheit; Schuldfähigkeit tropft ab und verdunstet. Zwar schlagen Ursache und Wirkung abgründig tief um sich, doch Verantwortlichkeit entschwebt. 


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Montag, 11. August 2014

Sequenzen von Skepsis (182)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2291
Es zeugt von wenig Freiheitssinn, Narrenfreiheiten zu tolerieren, deren Erstarkungen zur Freiheitsvernichtung führen.

2292
Die geheuchelte Wertegemeinschaft besteht im Unwert: für Leidverursacher wertvoll, für die Leidenden wertlos.

2293
Was ist denn unter „menschlich“ zu verstehen?
Der Zustand der Menschheit oder die Hoffnung auf Verstand?

2294
Gutes scheitert im Großen symptomatisch, weil es im Kleinen vernachlässigt wird.

2295
Es gibt Menschen und Politiker. Dass ich so unterscheide, liegt wirklich an den Letzteren.

2296
Frieden ist Gegenwart, die im Schielen auf gestern und im Spekulieren auf morgen unbegreiflich entgleitet. Der Mensch erkennt schwerlich das Jetzt.

2297
Niemand ruht im Grab, lediglich die Gedanken der Lebenden.

2298
Die Propaganda zeitigt die nachhaltigste Wirkung, die, gleichgeschaltet und redundant wiederholend, weder vom Adressaten noch von den im Auftrag handelnden Verkündern bemerkt wird, ja sogar als aufgeklärte Meinungsvielfalt und freiheitliche Staatsräson verkauft wird.

2299
Vom ersten Kindermärchen bis zum Auferstehungsgerücht des letzten Tages besteht das Leben des naiven Interimsmenschen aus einer Flucht vor der Wirklichkeit; die Flucht ist seine Wirklichkeit, die er nicht erkennen, wohl aber verdrängen will.

2300
Mit Märchen wird man nie erwachsen, sondern bleibt verwachsen.

2301
Auch Selbstgespräche erzeugen ein Echo.

2302
Die Masse erfasst nicht, sie wird erfasst.

2303 
Natur will durch den Menschen veredelt und nicht geschunden werden.  


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de

Mittwoch, 6. August 2014

Das Gebrechen


Patriotismus,
Auserwähltheit,
Rassismus,
Volksverhetzung,
Lüge und Feindbild,
Rekrutierung,
Bewaffnung,
Waffenproduktion,
Waffengeschäfte,
Aufrüstung,
Waffengang,
Unterwerfung, Ausbeutung, Zerschlagung, Folter, Terrorismus und Tod,
Siegerjustiz,
Sieger-Geschichtsschreibung,
Umorientierung,
Wiederbewaffnung:
Patriotismus,
...,
...,
da capo
al fine.
Die Grenze der Dummheit allerdings ist nicht in Sicht,
während Götter segnen,
Fahnen wehen,
der Mensch sich selbst 
und alle Friedenseide bricht.




Freitag, 1. August 2014

Sequenzen von Skepsis (181)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2275
Pure Lustfeindlichkeit indoktriniert die Sexualität und kreiert Werte des Wahnsinns der Welt.

2276
Das immer Triviale und Konventionelle zersetzt die Wissenschaft, wenn sie ihre Ansprüche vernachlässigt.

2277
Marionetten drängen ins Rampenlicht, die Drahtzieher bevorzugen dezenten Bekanntheitsgrad.

2278
Bricht der Sturm erst los und der Kampf ist entfacht, kommt Philosophie zu spät.

2279
Gerede ist keine Sprache, sondern eine zweifelhafte Absonderung.

2280
Die christliche Dreistigkeit des frühen Glockenschlags erlaubt es sich ganz selbstverständlich, allen noch schlafenden Menschen ins Unterbewusstsein zu säuseln, der erwachenden Natur in den besinnlichen Morgen zu platzen, um doch an aller Wirklichkeit zu verklingen.

2281
Dasselbe Plätschern und Sprudeln des Baches ermuntert den Tag und beruhigt die Nacht.

2282
Aus Raffgier und Rache lügt und tötet der missratene Mensch.

2283
Denkgewohnheiten trüben die klare Analyse.

2284
Kein Tier ist dumm.

2285
Tabus regieren. Wer aber will das merken?

2286
Jeder Freiheitliche, der im Kampf verblutet, fehlt im geistigen Ringen um die Menschheit. So denket klug und handelt umsichtig!

2287
Viele ahnen nicht, wie sie Mördern zur Hand gehen (müssen).

2289
Wer den Staat ruft, hat vielleicht eigenes Versagen zu beklagen.

2290
Der Herzschlag und der Atemzug takten die eigentliche Zeit des Menschen.


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de


 

Montag, 28. Juli 2014

Die Verleumdung des Humanen


Humanität beschreibt den wesentlichen Unterschied zwischen Mensch und Tier, basierend aber auf einer unzureichenden Intelligenz des Menschen, die einen Sinn des Lebens nicht erkennt und deshalb Zuflucht in geistlichem Unsinn sucht.
Die geistliche Finsternis organisiert sich als Glauben gegenüber dem Wissen, als Religion und Ideologie gegen Aufklärung und Vernunft, trotz Verstandes und gegebenenfalls ausgeprägter Intelligenz.
Irrsinnig Erdachtes, von psychopatischen Propheten „Offenbartes“ wird über objektiv Faktisches und dogmatisch auch über Rätselhaftes erhoben und gipfelt in der Verteufelung des Nichtgläubigen und in der Vernichtung des Unfolgsamen.

Auserwähltheits- und Besitzansprüche werden so gerechtfertigt, Ungerechtigkeiten durch Ausbeutungen und Kriege durchgesetzt, Terror und Rache mit Folter und Mord skrupellos, das heißt, im Namen von „höheren Mächten“ und Idealen sogar zum Ruhme ausgeführt.
Das idiotischste Weltgeschehen findet statt im Angesicht von geheuchelten Menschenrechten, von der Verleumdung des Humanen, da die jeweilige Demagogie und Doktrin „Wehrhaftigkeit“, also Mord und Totschlag zur Pflicht erklären und die erfolgreichsten Lebensvernichter und ihre Helfershelfer mit verblödendem Ruhm überschütten.

Scheinbar humane Gesellschaftsrichtlinien dienen in der geistlichen Finsternis zur Konformierung des Einzelnen, zu seiner opportunen Demut gegenüber dem „heiligen Ganzen“ unter Ausnutzung der Aufrichtigkeit und ehrlichen treuen Hilfsbereitschaft des wohlmeinenden und auch arglosen Durchschnittsmenschen.
Pausenlos trommeln die Prediger, die Propagandisten, die Dogmatiker und indoktrinären Wächter, um Scheinwahrheiten und Lügen traditionell zu vermählen mit dem Ziel einer zahlreichen Nachkommenschaft.
„Es war immer so, so muss es bleiben!“
Für diese Freiheit ist das Menschenleben nur zur Erzeugung von Masse wichtig.

Diplomatisches Geschwätz beherrscht die Politik. Philosophische Analyse jedoch darf sich dem nicht beugen, sie soll aber auch nicht zur Konflikt-Eskalation beitragen, denn nach kosmonomischem Verständnis stehen Analyse und Erkenntnisgewinn im Dienste von Friedfertigkeit und Gewaltlosigkeit.
Um überhaupt dem fortwährenden Zirkel von Armut und Krieg eine Chance der Unterbrechung zu geben, müssen Probleme tabufrei definiert werden. – Eine bisher nicht vorhandene Voraussetzung zur Problembewältigung, die durch geistliche Unweisheit systematisch verhindert wird.

Philosophie kann keine Politik ersetzen, durch ihre Direktheit mag sie lediglich Grundorientierungen anregen, und zwar nicht in patriotisch-nationalistischer Beschränktheit, sondern mit Relevanz für die gesamte Menschheit.
Ein solcher philosophischer Ansatz bietet für den aufgeklärten Menschen Optionen zum humanen Denken und Handeln, die „ewig Gestrigen“ werden damit nicht erreicht, denn ihr fortwährender Geschäftssinn und ihre ungebremste ideologische und waffentechnische Aufrüstung versiegeln ihren Verstand und ihr Gefühl.

Weltbürgertum und pazifistische Verhaltensweisen stören ihre nicht zu hinterfragende Selbstherrlichkeit in ihren blutigen Scheinweltkonstruktionen, blinder Gehorsam erschießt standrechtlich die Befehlsverweigerung.
Und das Volk steht traditionell dahinter.

Die Menschheit schläft und stirbt traditionell.

Nach und trotz all der Kriegskatastrophen kristallisiert sich der vordergründig überlegene „American Way of Life“ als letztendliche Gedankenlosigkeit, als Sackgasse eines Wachstums der Entmündigung, der totalen Entpersönlichung und Rücksichtslosigkeit heraus. Viel mehr noch, er ist, auch in seinen kommunistischen, asiatischen und arabischen Abwandlungen der Grund für Armut und Krieg.

Der Bedarf an einem neuen Weltbild gemäß dem „Kosmonomischen Manifest“ beschleunigt sich in der Dringlichkeit einer wahrhaften Humanität. Sie steht gegen die übliche Verlogenheitsdiplomatie. 
Nicht "Erhebet die Herzen!" (christl. Gebet), sondern: Stabilisiert den Verstand in der Erfassung von Ursache und Wirkung und zieht die Konsequenzen für eine Globale Menschheit, gegen den sektiererischen, Zwist erzeugenden Patriotismus!




Mittwoch, 23. Juli 2014

Sequenzen von Skepsis (180)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2261
Frei zu sein von Religion, sei auch ein religiöses Gebaren, meinen besonders spitzfindig im Glauben Verankerte. Sie können nicht begreifen, dass die Notwendigkeit von ethischen Werten auf intelligenter  Erkenntnis beruht und nicht auf dem Glauben unterliegenden Diktaten. Der Aspekt der Ewigkeit bedeutet religiöse Absurdität angesichts eines keineswegs unendlichen Universums, das einerseits faszinieren mag, andererseits ebenso völlig moralbefreite Destruktionsszenarien  verkörpert. Eine Supernova diffundiert letztlich im All und löst sich in Spuren des Nichts auf so wie jeder geballte Intellekt nach seinem Ableben. Dieser grandiose menschliche Trost existiert als Faktum und Alternative zum gewaltsam propagierten „Glaubensjoch ad infinitum“.

2262
„Atheismus“ ist eine religiöse Wortschöpfung ohne Sinn und Verstand gegenüber dem Freisein von jedweder Religion.

2263
Nur der Freie bemerkt die Fallstricke, könnte sie kappen. Doch wer ist so frei? Wer will die Freiheit auf sich nehmen?

2264
Als Kind ahnte ich im Verhalten der Erwachsenen das, was sich mir im Laufe der Jahre zunehmend als psychische und physische Verklemmtheit bestätigte: Eine seltsame Unfähigkeit zur Körperlichkeit, ein sexuelles Versagen in Zucht wie Unzucht schon von Lebensbeginn an, lebenslang.

2265
Interesse am Unwesentlichen tarnt im Wesentlichen die Ahnungslosigkeit.

2266
Dem Schönreden ist keine Hässlichkeit gewachsen.

2267
Das Rufen nach Geistern gleicht dem langgezogenen Todesschrei des menschlichen Geistes.

2268
Die objektive Welt trotzt dem subjektiven Ich, das sich vorzugsweise in Scheinwelten orientiert.

2269
Orthodoxe Glaubensentfesselung schändet alles Menschsein, vernichtet alles, was der Welt Würde verleiht.

2270
Im Abschied vollendet sich der Sinn des Lebens.

2271
Vernetzung nennt sich die berechnende Scheinfreundschaft.

2272
Das Meer, es ruht in sich, spiegelt sich und das Universum in sanfter Dünung, es nippt am flachen Sand und leckt am schroffen Felsen, es wühlt sich auf, schäumt über und verwischt Spuren menschlicher Dreistigkeit. Das Meer hat Kraft, ist Macht, es hat viel Zeit und grenzenlosen Platz für Einsamkeit.

2273
In der Resignation liegt keine Kraft, vielleicht aber die Erkenntnis einer Neuorientierung.

2274
Echte Philosophie verkauft sich nicht an die Politik. 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de


Dienstag, 22. Juli 2014

"Die Fruchtige Sonne"


Alles auf der Erde ist von solarer Herkunft, ist von der Sonne beeinflusst; die Erde wurde im solaren Entstehen quasi nebenbei erzeugt.
Ein Campingplatz in der französischen Provence,  inmitten weiter Obstplantagen, nennt sich „Le Soleil Fruité“ (Die fruchtige Sonne). Landschaft und Menschen wetteifern in der Kultivierung fruchtiger Frische, Farbe und französischer Lebensart.

Reisende kommen und gehen, bleiben eine Nacht, ein paar Tage, steuern zielsicher ihre mobilen Heime, atmen sich frei unter schattigen Bäumen, folgen flüchtigen Wolkenformationen am tiefblauen Himmel, erfrischen sich im Swimmingpool, lassen sich vom warmen Südwind umschmeicheln und genießen die Früchte eines wechselvollen Lebens. Die Moderne reist mit: Fernsehen, Internet, Hightech-Fahrzeuge.
Und die Besucher tragen an den Lasten ihrer Lebensfrüchte, die Süße und die Bitterkeiten, die Jugend und das Alter, die Gesundheit und die Gebrechlichkeit.
Arbeit, erzwungen durch Konventionen, aber auch in freier Freude, doppelmoralische Gier, Spießigkeit und Prüderie, religiöse Kindschaft und esoterische Umnachtung der Verstandesleugnung, Verklemmung der Gefühle und hemmungslose Egozentrik quellen über als lebendige Fruchtfolgen, liebliche und saure Elixiere von Aufmunterung, Begeisterung, Bedrohung und blutiger Vernichtung. 
Die Sonne lässt es keimen, blühen und reifen, sie sengt und brennt erbarmungslos. Sie ist der Antrieb zum Leben mit dem Ziel des Sterbens; sie selbst geht diesen Weg in materieller Abfolge von Reaktionen. 

"Die fruchtige Sonne" der Provence bescheint nur eine Seite des Lebens - die angenehmste freilich: Das Gedeihen der Früchte in bezauberndem Klima - und im Gefolge begeisterte Gäste als Teil des Gesamtszenarios.