Aphorismen
zum Nachdenken und Zitieren:
2261
Frei
zu sein von Religion, sei auch ein religiöses Gebaren, meinen besonders
spitzfindig im Glauben Verankerte. Sie können nicht begreifen, dass die
Notwendigkeit von ethischen Werten auf intelligenter Erkenntnis beruht und nicht auf dem Glauben unterliegenden
Diktaten. Der Aspekt der Ewigkeit bedeutet religiöse Absurdität angesichts
eines keineswegs unendlichen Universums, das einerseits faszinieren mag,
andererseits ebenso völlig moralbefreite Destruktionsszenarien verkörpert. Eine Supernova diffundiert
letztlich im All und löst sich in Spuren des Nichts auf so wie jeder geballte
Intellekt nach seinem Ableben. Dieser grandiose menschliche Trost existiert als
Faktum und Alternative zum gewaltsam propagierten „Glaubensjoch ad infinitum“.
2262
„Atheismus“
ist eine religiöse Wortschöpfung ohne Sinn und Verstand gegenüber dem Freisein
von jedweder Religion.
2263
Nur
der Freie bemerkt die Fallstricke, könnte sie kappen. Doch wer ist so frei? Wer
will die Freiheit auf sich nehmen?
2264
Als
Kind ahnte ich im Verhalten der Erwachsenen das, was sich mir im Laufe der
Jahre zunehmend als psychische und physische Verklemmtheit bestätigte: Eine
seltsame Unfähigkeit zur Körperlichkeit, ein sexuelles Versagen in Zucht wie
Unzucht schon von Lebensbeginn an, lebenslang.
2265
Interesse
am Unwesentlichen tarnt im Wesentlichen die Ahnungslosigkeit.
2266
Dem
Schönreden ist keine Hässlichkeit gewachsen.
2267
Das
Rufen nach Geistern gleicht dem langgezogenen Todesschrei des menschlichen
Geistes.
2268
Die
objektive Welt trotzt dem subjektiven Ich, das sich vorzugsweise in
Scheinwelten orientiert.
2269
Orthodoxe
Glaubensentfesselung schändet alles Menschsein, vernichtet alles, was der Welt
Würde verleiht.
2270
Im
Abschied vollendet sich der Sinn des Lebens.
2271
Vernetzung
nennt sich die berechnende Scheinfreundschaft.
2272
Das
Meer, es ruht in sich, spiegelt sich und das Universum in sanfter Dünung, es
nippt am flachen Sand und leckt am schroffen Felsen, es wühlt sich auf, schäumt
über und verwischt Spuren menschlicher Dreistigkeit. Das Meer hat Kraft, ist
Macht, es hat viel Zeit und grenzenlosen Platz für Einsamkeit.
2273
In
der Resignation liegt keine Kraft, vielleicht aber die Erkenntnis einer Neuorientierung.
2274
Echte
Philosophie verkauft sich nicht an die Politik.
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