Alles
auf der Erde ist von solarer Herkunft, ist von der Sonne beeinflusst; die Erde
wurde im solaren Entstehen quasi nebenbei erzeugt.
Ein
Campingplatz in der französischen Provence,
inmitten weiter Obstplantagen, nennt sich „Le Soleil Fruité“ (Die
fruchtige Sonne). Landschaft und Menschen wetteifern in der Kultivierung
fruchtiger Frische, Farbe und französischer Lebensart.
Reisende
kommen und gehen, bleiben eine Nacht, ein paar Tage, steuern zielsicher ihre
mobilen Heime, atmen sich frei unter schattigen Bäumen, folgen flüchtigen
Wolkenformationen am tiefblauen Himmel, erfrischen sich im Swimmingpool, lassen
sich vom warmen Südwind umschmeicheln und genießen die Früchte eines
wechselvollen Lebens. Die Moderne reist mit: Fernsehen, Internet,
Hightech-Fahrzeuge.
Und
die Besucher tragen an den Lasten ihrer Lebensfrüchte, die Süße und die
Bitterkeiten, die Jugend und das Alter, die Gesundheit und die Gebrechlichkeit.
Arbeit,
erzwungen durch Konventionen, aber auch in freier Freude, doppelmoralische
Gier, Spießigkeit und Prüderie, religiöse Kindschaft und esoterische Umnachtung
der Verstandesleugnung, Verklemmung der Gefühle und hemmungslose Egozentrik
quellen über als lebendige Fruchtfolgen, liebliche und saure Elixiere von
Aufmunterung, Begeisterung, Bedrohung und blutiger Vernichtung.
Die
Sonne lässt es keimen, blühen und reifen, sie sengt und brennt erbarmungslos.
Sie ist der Antrieb zum Leben mit dem Ziel des Sterbens; sie selbst geht diesen
Weg in materieller Abfolge von Reaktionen.
"Die fruchtige Sonne" der Provence bescheint nur eine Seite des Lebens - die angenehmste freilich: Das Gedeihen der Früchte in bezauberndem Klima - und im Gefolge begeisterte Gäste als Teil des Gesamtszenarios.
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