Mittwoch, 18. Dezember 2019

Menschliches Glauben: Angesichts des „Walk of Fame“ (S. 16)


Dezember 1996

Liegt es daran, dass ich keine Vorbilder habe, dass ich kein Kinogänger bin, dass ich keine getünchten Idealcharaktere mag, oder fehlt es mir schlicht nicht nur an Religion, sondern auch an Phantasie, die man braucht, um Menschen vergöttern zu können, dass ich bei direkten Begegnungen mit Prominenten oder in Gesprächen über sie so ziemlich unberührt bleibe? Mich beeindrucken Leistungen der unterschiedlichsten Art, doch interessiert mich immer sogleich des Pudels Kern, das heißt, welche eigentliche Persönlichkeit sich dahinter verbirgt. Und da fällt jedes Idol sofort auf den Boden der Tatsachen zurück; keiner der durch Suggestion Überhöhten verfügt für mich über ein ausreichendes Maß an Größe, um mich zur Verehrung hinreißen zu können. Achtung, Respekt, in meinem privaten Umfeld freundschaftliche Verbundenheit, im Familiären Liebe der unterschiedlichsten Qualitäten sind meine Eckpfeiler der menschlichen Bezugnahme; darüber hinaus bleibe ich stur.
    Wie affig benehmen sich die Reichen auf ihren millionenschweren Jachten alljährlich zu Ostern in St. Tropez, wenn sie sich auf den Luxusdecks vor dem am Kai defilierenden Publikum ihre Drinks servieren lassen – ausgerechnet in dieser göttlichen (!) Gegend so viel Dekadenz! Die touristisch wohl organisierte Bootsfahrt durch die Buchten um St. Tropez, vorbei an den Villen des Jetsets, übertrifft nur noch eine dem käuflich zu erwerbenden Lageplan der Prominentenbehausungen folgende Fahrt durch das kalifornische Beverly Hills. In Hollywood auf dem „Walk of Fame“ spaziert man dann über das Pflaster mit den eingelassenen Sternen der zahllosen Sternchen: Jeder Name ein menschliches Schicksal – so oder so – und nicht selten verbergen sich hinter den so geehrten seelischen Wracks, reiche arme Teufel. Die Straße in ihrer ganzen Länge ist inzwischen ziemlich heruntergekommen; es gibt Jeansläden und Souvenirschuppen mit eintönig nostalgischem Glimmerangebot. Ich stehe auf dem Boden von Traumfabriken, die die Welt nach wie vor via TV beherrschen. Ich blicke hinauf in die „kalifornische Sonne“, lasse mich blenden, es hilft nichts: Auch das Tagesgestirn trägt hier den Dunstschleier von dümmlich profaner Eitelkeit.


© Raymond Walden



Am Problem vorbei


Als sich der Mensch milliardenfach vermehrt hatte und weiterem Gebären unreflektiert seinen Lauf ließ, kam die Erde ans Ende ihrer Kapazitäten und signalisierte auf drastische Weisen die dramatische Dringlichkeit von Umwelt- und Naturschutz.
Statt sich aber konkreten Maßnahmen des Aufräumens zuzuwenden und für sauberes Terrain zu sorgen, statt physische wie psychische Hygiene in lebensfreundliche und förderliche Gesundheit umzusetzen, versteigt sich der Mensch in der Masse zu einem Kampf gegen Kohlendioxid und andere Spurengase in der Atmosphäre, um die Festschreibung deren Anteile in ppm (parts per million) als „Klimarettung“ zu propagieren.
Dabei maßt er sich an, bis ins Detail und über längere Zeiträume die einzig gültigen Parameter des Klimas nicht nur zu kennen, sondern auch noch willkürlich bestimmte Richtwerte zu diktieren. Abweichende Meinungen, seriöse wissenschaftliche Einwände und Diskussionen werden nicht geduldet.

Kopf- und konzeptionslos werden gravierende neue Umweltbelastungen erzeugt, ohne auch nur im Geringsten Entsorgungs- und Recyclingmöglichkeiten zu kalkulieren, alles in dem Durchsetzungszwang einer niemals sauber demokratisch diskutierten und beschlossenen „Energiewende“.
So kann es nicht überraschen, dass auch die gerade beendete „UN- Klimakonferenz“ in Madrid zu keinem nennenswerten Ergebnis führte. Zu welchem denn auch, da sich die überaus größte Teilnehmerzahl aus allen möglichen Fakultäten zusammensetzte und kaum aus naturwissenschaftlich kompetenten Fachleuten.
Ich bezeichne die unqualifizierten dogmatischen „Klimaretter“, wegen ihrer wilden Fantasien, als Chaosklimaten und Grünschwachmaten, denen es vor allem darum geht, politische Gehirnwäsche zu betreiben, statt sich naturgesetzmäßig mit wirklichem Umweltschutz zu befassen.

Die Menschheit steht aber vor dem gigantischen Problem des fortgesetzt angestrebten und verfolgten „Wachstums“ in seiner zerstörerischen Auswirkung auf die Natur und damit auch und besonders auf den Menschen.
Die Herausforderung trägt in höchstem Maße soziale und soziokulturelle Bedeutung in der Anwendung immer effektiverer Technologien und Innovationen.

In ihren Panik-Szenarien mit Einschränkungsdiktaten und Verbotsdurchsetzungen agieren die „Klimaretter“ an dem eigentlichen, essenziell bedrohlichen Problem vorbei. Mehr noch, sie führen in die Irre.




Dienstag, 17. Dezember 2019

Menschliches Glauben: Ungarn vor 40 Jahren (S. 14)


November 1996

1956 lebte ich als Elfjähriger in Lindow (Mark), dem kleinen Nest im märkischen Sand, knapp 70 km nördlich von Berlin. Die Kindertage in der Seen- und Waldlandschaft hatten etwas Abenteuerliches, schön wie beängstigend, denn überall in den Kiefern- und Birkenidyllen gab es noch Spuren des Krieges. Hier das heimlich geschmückte Grab eines gefallenen Soldaten, dort im Sägewerk ein plötzliches Krachen der Sägeblätter, wenn sie wieder einmal auf ein im Baumstamm verborgenes Geschoss trafen; und allgegenwärtig die „siegreiche Rote Armee“. Ihre Panzer rollten vorzugsweise nachts die Rheinsberger Straße entlang, endlos, bis die so entstandenen Furchen die Anwohner über Jahre hinweg von der „Reichslochstraße“ sprechen ließen. Die Luft dröhnte und die Mauern zitterten stundenlang unter dem Gewicht der Stahlkolosse, die wir eigentlich fürchteten. Fuhren sie aber tagsüber, winkten wir den zumeist schwarz bekappten Panzerführern zu. Eine auch für Kinder groteske Gefühlslage, besonders wenn abends im RIAS Berlin, den die Eltern verbotenerweise abhörten, die Russen wie alle Kommunisten als die personifizierten Teufel dargestellt wurden.
    Gegen diese Satane erhob sich in Ungarn ein aufbegehrendes Volk, dem im Freundeskreis meiner Eltern alle Sympathien galten. Begierig wurden die neuesten Meldungen am störanfälligen Radio verfolgt, und auch wir Kinder hätten den „schwarzen Mongolen“, die wir quasi aus nächster Nähe kannten, eine Niederlage gegönnt. Doch was anfangs auf einen Sieg hoffen ließ, das Herausschneiden der roten Sterne aus den ungarischen Flaggen, wurde, wie allgemein bekannt ist, durch eben die uns vertrauten russischen Panzer plattgewalzt.
    In dieser Zeit weinte ich und hatte Angstträume, die sich oft mit skurrilen Gefährdungen meiner Eltern und Freunde durch die Russen beschäftigten. Ich hörte damals die Reportagen der Westsender und den übersetzten Appell des untergehenden ungarischen Freiheitssenders: „Völker der Welten! Auf den Wachttürmen des tausendjährigen Ungarn beginnen die letzten Flammen zu erlöschen. Die Sowjetarmee will uns zerschlagen. Ihre Tanks und ihre Geschütze rollen über Ungarn hinweg. ... Rettet unsere Seelen! SOS-SOS! ...“* – Und es geschah nichts von freiheitlicher Seite aus, die Barbaren zu stoppen.
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses Erlebnis, per Funk aus Berlin in die hinterste Provinz übermittelt, mich geprägt hat: Freiheit hatte Gestalt gewonnen!
    Dass im heutigen Ungarn der 40. Jahrestag des Volksaufstands die Gesellschaft spaltet und bei jungen Menschen auf geringes Interesse stößt, hat viele Gründe; zwei davon sind:
  1. Es war ein Tag der Niederlage.
  1. Die damaligen westlichen Sachwalter der Freiheit hatten die Freiheit verraten. Und dieselben opportunen Freiheitsbürokraten verwalten nun die Interessen der Überreste des zusammengebrochenen kommunistischen Imperiums, „verwalten“ ihren ungeschminkten Kapitalinteressen entsprechend.
Wer mag da schon feiern?

* Janko Musulin, Hrsg., Proklamationen der Freiheit, Fischer Bücherei, 1965


© Raymond Walden 


 

Montag, 16. Dezember 2019

Menschliches Glauben: Walhalla (S. 14)


Februar 1996

Da stand ich im Herbst 1995 vor äußerlich imposanten Tempeln nationalistischer Größe und angeblicher Verehrungswürdigkeit, vor der Walhalla bei Regensburg und vor der Befreiungshalle in Kelheim. Beide Monumente in beeindruckend exponierter Lage wirkten auf mich dennoch tourismusträchtig abgegriffen. Nichts berührte mich innerlich, eher als unangenehm empfand ich das Bodenmosaik im Zentrum der Befreiungshalle: „MOECHTEN DIE TEUTSCHEN NIE VERGESSEN WAS DEN BEFREIUNGSKAMPF NOTHWENDIG MACHTE UND WODURCH SIE GESIEGT“.
    Siegesgöttinnen, nicht etwa Friedensgöttinnen, bestimmen das gewaltige Rund. Wie viel Blut und Leid wird hier wie durch alle „Siegesdenkmale“ in Ruhm verkehrt? Die Siege waren ausnahmslos Niederlagen der Menschlichkeit. Das ist weltweit typisch für alle „Sieges“darstellungen. Triumphiert haben stets die Machtbesessenen, diejenigen, welche aus eigener Raffgier überhaupt erst für Ideologien und Religionen sorgen, welche die Menschen aufeinander einschlagen lassen.
    Walhalla und die Befreiungshalle atmen nichts aus, es sei denn das Wehen nationalistischer, toter Hohlräume.


© Raymond Walden





Sonntag, 15. Dezember 2019

Menschliches Glauben: Noch einmal: der Tod (S. 13)


Oktober 1995

Braucht man nicht doch den Glauben an irgendetwas Irrationales, um im Leben den Gedanken an den eigenen Tod zu verkraften?
    Indem ich die Natur als Abfolge von Kausalität und Logik und auch des Zufalls einigermaßen begriffen habe, die Faszination unserer Umwelt in der Sequenz von Werden und Vergehen erkenne, Menschlichkeit als höhere Stufe derselben Sequenz und damit den letztlich unerbittlichen Naturgesetzen unterworfen empfinde, habe ich keine Angst vor dem eigenen Ende. Mehr noch, ich möchte keinen Tag meines Daseins noch einmal erleben, sondern stets voranstreben, sogar wenn ich innehalte.
    In dem kosmischen Entwicklungsprozess spielt die Erde, spiele gar ich, eine so unbedeutende, aber von mir vor mir selbst zu verantwortende Rolle, dass ich mich geborgen fühle in einer Welt ohne kleinkariert aufrechnende Götter. Ich ängstige mich nur vor Schmerzen, die mir Menschen, auch aus falscher, sendungsbewusster Gesinnung heraus, gefühlsmäßig und körperlich – beim Sterben etwa durch Leidensverlängerung – zufügen könnten.


© Raymond Walden


 


Samstag, 14. Dezember 2019

Menschliches Glauben: „Das Christentum ermöglicht dir deinen freiheitlichen Standpunkt“ (S. 12)



Oktober 1995


Ich habe Glück gehabt und fühle mich eingebettet in einen großen Bekannten- und Freundeskreis, den ich neben dem familiären Umfeld als wesentlichen Pfeiler meines Selbstverständnisses schätze. Aber ich reibe mich an diesem Block der faszinierendsten gesellschaftlichen Kristallisationen als eine sonderbare Granule innerhalb einer gleichmäßig religiös köchelnden Sphäre.
    Jeden dieser Menschen habe ich auf bestimmte Art zu würdigen, ja manchen zu lieben gelernt. Und sie, die Geschätzten und Geliebten, wie sehen sie mich? – Ich glaube, viele von ihnen mögen mich eher wie die Spritze vor dem Zähneziehen: Eigentlich wäre es schöner, bliebe einem die religiöse Extraktion erspart, deren Notwendigkeit man aber schon irgendwie einsieht. Im globalen Vergleich ist dann im Großen und Ganzen richtig, was mir wohlmeinende Freunde vorhielten: „Das Christentum ermöglicht dir deinen freiheitlichen Standpunkt.“ In anderen Kulturkreisen hätte man tatsächlich längst einen Kopfpreis ausgesetzt.
    Aber warum kann ich all dieses nur sehr vorsichtig in privaten Rundschreiben formulieren? – Die Antwort ist eindeutig: Weil das Christentum, durchaus anerkennenswert, private Freiräume akzeptiert, öffentliche Freiräume aber noch vor dem Entstehen verschüttet. Wägt man die Religionen gegeneinander ab, bietet das Christentum einigen Liberalismus, der Buddhismus wahrscheinlich mehr. Allein, alle Religionen widersprechen der Freiheit durch irrationale Bevormundung.
    So bleibe ich, getauft, erstkommuniziert und gefirmt, ein Religionsfreier, respektiere vorzugsweise jene Andersdenkenden, die mir keine weltanschaulichen Vorschriften aufdrängen.


© Raymond Walden





Freitag, 13. Dezember 2019

Europas Grüne Mondlandung!


Von der Zivilisation direkt in die lunare Ödnis!
Oder daran vorbei, „hinter den Mond“!

Wie „demokratisch“ und „klimatisch“ kompetent
kam eigentlich die verantwortliche Propagandistin ans Steuer?

Europa, mehr noch:
Du zerfällst, ehe du irgendwo landest.
Größenwahnsinnig willst du die Welt retten und scheiterst schon an deiner eigenen Uneinigkeit, weil du Irrlehren aufsitzt. 
Wo Geisteswissenschaftler und Pseudowissenschaftler Naturgesetze deuten, wird die Umwelt, wird die Natur, werden Menschen zerstört, ganz gleich, in welchem Namen, in welcher Ideologie solche Frevel geschehen.

Freiheitliche Demokratie, Europa, freiheitliche Wissenschaft, Europa, sind weder unter grünen Vorschriften und Schuldzuweisungen noch in kapitalistischen Wachstumsauswüchsen zu bewahren.
Das, Europa, zu erkennen und entsprechend zu handeln, das, Europa, wäre deine Chance!


Das schreibe ich als überzeugter Europäer in nüchterner Analyse
und mit tiefer Sorge, ja, um die Menschheit.




Menschliches Glauben: Der Umgang mit dem Tod (S. 11)


Oktober 1995

Nicht nur für den Sterbenden, sondern auch für die lebendige Gesellschaft bleibt der Tod ein einschneidendes Faktum. Man sollte sich daher zurückhalten mit Ratschlägen oder gar Forderungen, die den Tod von Mitmenschen berühren. Es muss aber erlaubt sein, laut über den eigenen Tod nachzudenken. Angesichts religiöser Totenkulte und damit verbundener Geschäfte möchte ich ohne Tabus über meinen eigenen Tod plaudern.
    Zunächst denke ich an meine Familie, die meine Bestattung nach ihren Vorstellungen gestalten sollte, denn für den Toten ist sie ohne Belang. In meinem Sinne aber wäre es, nicht auf einem christlichen Friedhof mit seinem höchst zweifelhaften „Rotlichtmilieu“ und saftigen Preisen zu landen, sondern mich als Asche im Wind oder Meer zu verflüchtigen. Ich möchte damit unterstreichen, dass ich nach dem Tode eben nicht mehr da bin, dass es daher keinen Sinn ergibt, dann an meinem Grab zu stehen und sich vor meinen Gebeinen – zu welchem Zweck? – zu verneigen. Wer sich meiner erinnern möchte, sollte Bilder aus meinem Leben betrachten, Fotos, Fernseh- und Rundfunkaufzeichnungen sehen und hören, lesen, was ich irgendwann geschrieben habe – und Nachsicht mit mir üben, dass nicht alles so gelungen war. Vom heutigen Standpunkt aus könnte ich mir mein Grab auf einem der herkömmlichen Friedhöfe nur als ein anonymes vorstellen.
    Vorausgehend, konsequent sind meine Vorstellungen vom eigenen Sterben: Bei eindeutig unheilbarer Krankheit lehne ich jede Leidensverlängerung ab und bitte darüber hinaus um aktive humane Sterbehilfe. Ich betone noch einmal, dies sind meine persönlichen Wünsche, die nur für mich gelten. Selbstverständlich respektiere ich andere Überzeugungen – für andere Personen. Wegen der gängigen Praxis möchte ich aber noch einmal unterstreichen, dass ich mir andererseits keine fremden Meinungen bezüglich meines eigenen Sterbens aufdrängen lassen möchte, auch nicht von Herrn Wojtyla, wie gerade wieder auf seinem USA-Kreuzzug versucht.
    Im übrigen, ich wurde gerade 50 Jahre alt und habe noch viele Pläne!


© Raymond Walden





Donnerstag, 12. Dezember 2019

Sequenzen von Skepsis (361)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4641
Die unbewusste materielle Welt folgt den Naturgesetzen, erst bewusstes Erdreisten verstößt, sogar „göttlich“, dagegen.

4642
Milliarden Menschen! Und so viele zweifeln, ob sie dazu gehören.

4643
Es lässt sich nicht beschönigen, nützliche Idioten sind Schädlinge.

4644
Hege Zweifel an beruflichen Sprechern; sie formulieren im Auftrag, an Wahrheit sind sie kaum gebunden.

4645
Mit welchem Recht sitzen Kriegsschacherer komfortabel an Verhandlungstischen, während Menschen unter ihrem jeweiligen Kommando sterben müssen?
Es ist das Unrecht der Mörder und ihrer geistigen wie handgreiflichen Helfershelfer.

4646
Physikfreie Grünspinner sandte Gott Mammon als Plage auf den Globus des forcierten Wachstums, die Umnachtungsfalter schwirrten wie Motten um das Licht, und es wurde dunkel für die Menschen, in ihren Köpfen und Herzen. Man schwor sich ein auf Abgesang und kindisches Hüpfen, verteufelte exakte Wissenschaft, verleumdete Kausalität und Logik, verbündete sich mit Esoterik und begründete das die Demokratie vernichtende Diktat mit apokalyptischem Wahn.
Das gefiel Gott Mammon in der Anrüchigkeit seines großen Geschäfts.

4647
Auf vier Pfeiler stützt sich die Quadratur natürlicher Kreisläufe und Gesetzmäßigkeiten: Propaganda, Missionierung, Werbung und Selbsttäuschung. Diesem Konglomerat der Desinformationen entspringt ein unmenschliches Gewaltpotenzial.


© Raymond Walden 

 

Mittwoch, 11. Dezember 2019

Menschliches Glauben: Italien – einmal ganz unerwartet (S. 10)



September 1995


Seit nunmehr 25 Jahren bereise ich Italien mehr oder weniger intensiv. Von den vielfältigsten Erfahrungen möchte ich eine etwas überraschende skizzieren. Großraum Grosseto, weitläufiger Campingplatz am Meer. Organisation trotz Computers nach dem Zufallsprinzip, in sanitärer Hinsicht spitze; Umgebung und Hinterland tiefe Provinz; Meerwasserqualität: vormittags optisch sauber, später Spuren von Fäkalien. Malerische Orte der Umgebung „stinken zum Himmel“, weil man hier noch immer ins Meer macht. Das ist das kleinere Übel, denn niemand zwingt mich, in der Jauche zu baden.
    Auf dem Campingplatz sind die Italiener nahezu unter sich: Großfamilien mit aller Ausstattung.
    Zum ersten Male erlebe ich, dass niemand bereit ist, beim Einparken des Wohnwagens behilflich zu sein. Hernach beobachte ich, wie sogar Italiener untereinander sich kaum grüßen. Ich gewinne den Eindruck, dass schon ein freundliches Lächeln als Eindringen in die Familie empfunden wird.
    Fremden- oder gar Ausländerfeindlichkeit? Wahrscheinlich nicht, sondern eher familiäre Zwangsneurosen.
    Auswirkungen der familiären Überbetonung auf die Kinder konnte ich bei vielen Gelegenheiten beobachten. Die Verhaltensauffälligkeiten ähneln paradoxerweise jenen deutscher Kinder, die mehrheitlich unter Familienauflösungserscheinungen leiden.


© Raymond Walden





Dienstag, 10. Dezember 2019

Sequenzen von Skepsis (360)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4628
Lächerlich, aber effektiv indoktriniert so manches Kabarett seine Claqueure. Fernsehreif und dem Mainstream gerecht.

4629
In Tempeln des Verbrechens wird die Welt regiert.

4630
Freund ist, wer denkt. Denkunfähigkeit schließt sich selbst aus, zumeist als Größenwahn oder Egomanie von Auserwähltheit.

4631
Nicht alle Wunden heilt die Zeit, sie schlägt sogar neue, besonders im Alter.

4632
Die Welt betet, betet vor und nach, statt zu denken, Urgründe zu ermessen.

4633
Einsame Refugien gleichen mentalen Residenzen.

4634
Aus der Leidensverehrung schöpft das Christentum „christliche Heiterkeit“.
So ein Zynismus!

4635
Glaubt man der Dekadenz der Fernsehprogramme, ist das gesamte Leben ein einziger perfider Kriminalfilm.

4636
Der bisweilen erdrückende Zuwachs an Tabus im Alter wurde in jüngeren Jahren angelegt.

4637
Auch Sprachgewandte ereilt spontane Sprachlosigkeit angesichts bis ins Detail geplanter ideologischer Dummschwätzigkeit.

4638
Aufrechtes Lügen wird zur Religion.

4639
Im gierigen Streben nach vordergründigem Glück beraubt sich der Mensch der Echtheit und Wahrheit, letztlich seiner Würde.

4640
Die Vereinten Nationen verkommen zur monoklimatischen Diktatur, zum einflussreichen Erbe der Indoktrination, des Dogmatismus und hochstilisierter Dummheit, denn fundierter Umweltschutz ist etwas ganz anderes als von der Dringlichkeit ablenkende Klimahysterie.


© Raymond Walden 

 

Montag, 9. Dezember 2019

Klimafragen


Wie rational und seriös ist die deutsche und darüber hinaus die internationale Klimapolitik?

Sehen Sie dazu den Fragen-Katalog von "Klimafragen" an die Politiker.

Machen Sie mit und
unterzeichnen Sie die Initiative!

Warten wir gespannt auf die Antworten der Volksvertreter!


Menschliches Glauben: Angesichts des Schlosses Sanssouci (S. 10)


September 1995

Diese Prachtentfaltung, diese Großzügigkeit lassen Bewunderung, bei Deutschen vielleicht Identifikation mit der Leistungsfähigkeit preußischer Kultur aufkommen.
    Im Gästebuch der dem Schloss angrenzenden Friedenskirche fand sich 1993 in wohlmeinender Verehrung die Widmung eines Besuchers: „Gott segne das deutsche Vaterland.“ – Vaterländer haben unzählige Soldatenheere gefressen, andere Vaterländer vernichtet, gierig verschlungen und sie einverleiben heute unverändert. Stets „segneten die Götter die Vaterländer“.
    „Ohne Sorge“ in Potsdam! Wie viele Menschen wurden für dieses königliche Motto bis in den Tod ausgebeutet, geknechtet?
    Sanssouci – Ich sorge mich.


© Raymond Walden





Sonntag, 8. Dezember 2019

Geschliffene Sichtweisen


So manches schleift sich gegenseitig ab, weil es sich einschleift. Und dann feiert man vielleicht irgendwann geschliffen „Goldene Hochzeit", während der Sensenmann schon mal dezent und gelangweilt mit dem Schleifstein fuchtelt.

Die Kinder, jedes für sich, waren goldig, sind heute erwachsen gereiftes Glück, und jetzt die Enkel, vielleicht schon Urenkel!
Es waren eherne Zeiten von Ausbildung und Beruf, des Nestbaus, des Umsorgens, besiegter Krankheiten, überwundener Schicksalsschläge, gemeinsamer Stärke und Schönheit belebenden Erlebens.

Irgendwann vielleicht also „Goldene Hochzeit“: In der Summe war es Gold, das keinen Glanz einbüßt, wenn inzwischen die Sehkraft, die Sichtweise allmählich szintilliert und bald diffundiert.



Samstag, 7. Dezember 2019

Menschliches Glauben: 1. Natur, Persönliches (S. 9)


Dimensionen im Kindesalter
August 1995

Nach 34 Jahren fahre ich 1993 auf einer Straße zurück; an den Ort verklärter Kindheit, überzeichnet, weil politisches Irrspiel mich über Jahrzehnte ausgrenzte. Noch einen Kilometer vor dem Ortsschild könnte ich mich irgendwo im typisch märkischen Gelände aufhalten: Keine Einzelheiten sind mir vertraut.
    Die Alleebäume öffnen sich; links der Bahnhof, jetzt muss die Brücke über den Kanal kommen. Sie ist nicht mehr aus Holz. Der flüchtige Blick aus dem Auto erfasst den „viel zu kleinen“ Kanal, ein paar Häuser und dann schon die Kirche. So kurz die Strecke, auch zum Marktplatz, und schon biegt die Straße aus dem Ortskern zur Abzweigung nach Gransee. Links der alte Kindergarten: Anfang meiner Schullaufbahn, weil die damalige „Zentralschule Lindow (Mark)“ unmittelbar vor meiner Einschulung 1952 abgebrannt ist. – Die Tankstelle nach wie vor am Ort, Rheinsberger Straße, einige Linden, dann das Haus, in dem wir wohnten. Alles so klein.
    Als ich den Kindertraum dieser herben Seen- und Sandlandschaft verlassen habe, war ich mit 13 Jahren wenig älter als jetzt mein jüngster Sohn. „Die Dimensionen im Kinderalter sind höher, weiter, tiefer“, diese Gedanken kommen mir als erste, während ich nach 34 Jahren auf längst vergangenem Pflaster gerüttelt werde. Zweifel entstehen, ob ich meinen eigenen Kindern ihre „großen“ Dimensionen überhaupt nachempfinden konnte. Waren meine Ansprüche an sie bisweilen zu hoch?
    Das Wiedersehen mit der eigenen Vergangenheit erfolgt Dekaden zu spät, emotionslos, es gibt vorwiegend kritische Distanz. Wäre für mich ohne die politische Verworrenheiten, ohne die verschiedenen Flüchtlingslager die Welt vielleicht nicht klein geworden? Profitieren meine Kinder heute davon? Vielleicht haben sie es leichter, Dimensionen zutreffender zu „erfahren – in des Wortes Doppeldeutigkeit.


© Raymond Walden



Freitag, 6. Dezember 2019

Das Buch "Menschliches Glauben" von Raymond Walden


Jahrelang wurde „Menschliches Glauben“ – ein Buch für freies Denken – (erschienen im novum Verlag, Neckenmarkt, Wien, München, 2008) in den Medien weitestgehend verschwiegen, entsprechend unbeachtet blieb es auf dem Büchermarkt.
Nachdem ich als Autor wieder über alle Rechte verfüge, erfolgt die Veröffentlichung hier auf meinem Blog.
Damit möchte ich im Besonderen auch verdeutlichen, wie sich die gegenwärtigen politischen und gesellschaftlichen Wirren aus Jahre zurückliegenden, damals schon deutlich erkennbaren Fehlern herleiten.

Gemäß der Inhaltsangabe im Buch werden die Texte hier sukzessive erscheinen.
Die jeweiligen Blogspots tragen immer den Buchtitel als Überschrift und nach einem Doppelpunkt die Überschrift des betreffenden Artikels mit der Seitenzahl aus dem Originalbuch.

Hier gleich das erste Beispiel:

Menschliches Glauben: Hinführung (S. 5)

So seien sie nun einmal die Menschen, sagt man, so wie die täglichen Nachrichten sie dokumentieren: Gewalttätig, hilflos, dumm, selten erbauend. Und weil das so ist, verteidigen wir die traditionellen Werte und reiten uns mit fortschreitender Technologie in immer gewaltigere Desaster. Feierliche Beschwörungen von Frieden und Freiheit, der Menschenrechte nehmen sich im Munde manches Präsidenten aus wie die ungenierte Ankündigung des Gegenteils, das dann unter Berufung auf irgendeinen Gott auch nicht lange auf sich warten lässt.
    Nichts an diesem Zustand ist göttlich, denn dieser Gott wäre nichts anderes als zustandsgemäß. Götter produzieren sich im Entwicklungsverlauf der menschlichen Gesellschaften und werden, vorausgesetzt, sie blockieren nicht die Gesamtentwicklung als Sackgasse der Evolution, dereinst an Bedeutung verlieren. Dies ist freilich ein herber Trost für die Gegenwart und nähere Zukunft, aber ein Hoffnungsschimmer für die Menschheit überhaupt.
    „Menschliches Glauben“ kann heißen, dass es menschlich sei zu glauben. Es kann aber auch meinen, an das Menschliche zu glauben. Beide Aspekte sollen berücksichtigt werden, denn allzu oft steht hinter der Glaubensbereitschaft eine gute Absicht, verbirgt sich Tragik durch die ideologische Ausnutzung und Unterwerfung der Gutgläubigen. Andererseits erscheint es geradezu logisch zu glauben, wenn sich klare Erkenntnisse und eindeutiges Wissen nicht ergeben.
    Entwicklungen beginnen zögerlich und betreffen zunächst nur Teile des Ganzen. Da aber bereits gottfreie Menschen moralisch verantwortlich und keineswegs chaotisch unter uns leben, deutet das auf einen zaghaften Neuanfang hin. Die Menschheit braucht keine Menschwerdung eines Gottes(sohnes), sondern hat die Qualität der Menschwerdung des Menschen, der sich erst dann wirklich vom Tier abhebt, wenn er die humane Ethik aus sich heraus erkennt, akzeptiert und danach lebt.
    Die edlen Ansprüche einer humanen Ethik mögen sehr futuristisch anmuten und stellen heutige Individuen durchaus vor schwere Proben. Denn mehrheitlich lehnen die aktuellen Gesellschaftsordnungen eine nicht offenbarte oder nicht indoktrinierte Ethik ab, stehen ihr feindlich bis gewalttätig gegenüber. In einer solchen Umgebung als bekennender Ungläubiger den Mitmenschen zu begegnen, erfordert Mut, Ausdauer, Menschenkenntnis, abwägendes, nachsichtiges Verhalten. Verwandte, Freunde und Bekannte sind üblicherweise in Traditionen verwurzelt und bringen wenig Verständnis für eine humane Ethik auf. Wie schnell wird man da zum Außenseiter – von der Überzeugung her ist man ja auch einer. Diese Rolle sucht man sich nicht aus; die eigene Entwicklung führt zu Erkenntnissen, zu einer Sensibilisierung gegenüber den tatsächlichen Ursachen offensichtlicher Fehlentwicklungen.
    Glaubensfreiheit ist Teil einer humanistischen Ethik, Glaubensaufzwingung hingegen charakterisieren gängige Religionen. Auserwähltheit Einzelner oder gar eines Volkes bedeutet nicht nur Unreife, sondern einen Affront gegen die Menschheit an sich.
    Die Menschheitsgeschichte legt Zeugnis vom Leiden und Quälen ab, meist von Menschen verursacht, weil sie vieles glauben, weniges wissen, sich aber als Ebenbilder eines angeblichen Gottes zu Beherrschern aufschwingen. Im Namen der Götter zählt das Individuum wenig. Der Mensch beweist mit der permanenten Auslöschung seines „göttlichen Ebenbildes“, dass seine Götter unmenschlich sind.
    Ich unternehme den Versuch, humane Ethik anhand von alltäglichen und besonderen Lebenssituationen und Kommentierungen zu skizzieren. Über einen Zeitraum von vielen Jahren habe ich immer wieder daran gearbeitet, beobachtet, nachgedacht, formuliert, verworfen, verbessert, geschrieben, auch sogenannte „Kosmonomische Kommentare“, und weiter gesammelt. Die Datierungen einzelner Beiträge verdeutlichen zumindest für unsere Epoche den exemplarisch zeitlosen Charakter der Ausführungen.
    Die Menschwerdung des Menschen geschieht durch das reflektierte Erleben von Indoktrinationsfreiheit, von Eigenverantwortung, von der Hingabe an die Verstandes- wie die Gefühlsebene im Bewusstsein der Zeitlichkeit aller Vorgänge. Dazu bedarf es eines wachen kritischen Interesses und besonders auch der Courage, offensichtliche Fehlentwicklungen beim Namen zu nennen, sind doch Wahrheitsvertuschungen und demagogische Politinszenierungen medieneffektiver denn je und verhindern gerade durch die perfide Berufung auf Freiheit die Verwirklichung humanistischer Ideale.
    Häufig nehme ich Bezug auf das „Kosmonomischen Manifest“, das ich 2005, übrigens nicht zum ersten Mal, in „Sentenzen von Freiheit“ vorgestellt habe und dessen Grundgedanken ich hier anhand zahlreicher Aspekte verdeutliche.
    „Kosmonomie (Kosmos – Universum, Nomos – Gesetz, Adjektiv: kosmonomisch oder kosmonom) verlangt ohne diplomatische Sprachdrechselei eine weiterentwickelte faktische Demokratie, selbstredend durch Gedankenfreiheit und somit vorurteilsfrei, religionsfrei und gewaltfrei. Die Menschwerdung des Menschen wird durch die bewusste Einordnung des Provinziellen in globale und sogar kosmische Zusammenhänge angestrebt.
    Jeder Staat, jede Religion, jede Philosophie muss sich entsprechend hinterfragen lassen. – Das ist die Herausforderung des Menschen, denn alle drei Adressaten verweigern sich und drohen darüber hinaus jedem Aufklärer mit Gewalt.
    Während eine globale Minderheit der Menschen immer reicher, satter und skrupelloser in der Machtausübung wird, wächst der Leidensdruck der Unterprivilegierten. Gelegentliche Mitleidsbekundungen, etwa durch vergleichsweise dürftige Spendenaktionen oder zweifelhafte Entwicklungshilfe, beruhigen die industrialisierten Gesellschaften, die in abstumpfender Opportunität zunehmend an ihren eigenen Problemen gnadenlosen Konkurrenzverhaltens und modischer Gleichschaltung kranken.
Beide jedoch, Ausbeuter wie Ausgebeutete, halten unverändert an ihren gemeinsamen Gottheiten und Ehrbegriffen fest, die im Zuge technischer Errungenschaften nur verheerender wirken, da wie eh und je Götter, Religionen und Heiligtümer höher eingeschätzt werden als die Würde des Menschen.
    Derzeit ist der Überlebenskampf aufgeklärter Individuen überall auf der Erde noch sehr schwer, wird häufig in Anonymität geführt und auch verloren. Eine intellektuelle Aufgabe eröffnet sich, die dem intelligenten, nicht fachspezifisch eingeengten Wesen „Mensch“, die dem Leben an sich Sinn geben mag.

So sollen die folgenden Ausführungen in ihrer Themenvielfalt den Leser zu eigenem Gedankenreichtum anregen und vor allem das, wie ich meine, Wesentliche an humaner Menschlichkeit vermitteln: Wachsamkeit im Hinblick auf die Freiheit, Achtung, Gleichberechtigung und Selbstbestimmung in Gewaltlosigkeit.


© Raymond Walden


 

Donnerstag, 5. Dezember 2019

Triviales


Besinge die Schönheit der Frauen, und hässliche Suffragetten werden auf dich schauen.
Gewähre Vortritt an der Tür, dein Vorsprung besteht in feinem Gespür.
Den dekolletierten Busen nie betrachte ungeniert, denn die Aufmachung wird in Doppelmoral generiert.
Zwinkere nie einem lächelnden Kinde zurück, es trifft dich der verunsicherten Mutter vorwurfsvoller Blick.
Irgendeine Frau zu freundlich gegrüßt? Dass dich ja nicht der prüde Eigner erschießt!
Schau' dem Fahrgast gegenüber nicht direkt ins Gesicht, dann grämt, schämt oder ereifert er sich nicht.
Du trinkst gern Wein? So schenke ein. Genieße respektvoll ein Kunstwerk von Mensch und Sonnenschein.
Fleisch ist natürliche Nahrung und gesund, zum totalen Verzicht gibt es keinen Grund. Bezüglich der Nahrungsproduktion aber schon, und Völlerei ist sowieso ein Hohn.
Körnerbeißer. Das sind vielleicht Vögel!
Antiaging“ – eine althergebrachte Täuschung zu überreifen Preisen.
Heiler“ setzen auf Einbildung, auf ihre eigene wie auf die ihrer Patienten.
Mann, verhalte dich … in selbstsicherer Emanzipation und erkenne, wenn im Gegenüber sich die Nase rümpft, die Mundwinkel hängen und die kurzsichtige Augenhöhe auch noch schielt.
Arschbacken zusammen und „Still gestanden!“ So steigt der Furz ins Hirn.



Montag, 2. Dezember 2019

Sequenzen von Skepsis (359)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4618
Wenn nur Schwerstreiche Präsident werden können, gibt es keine Demokratie und schon gar nicht im Schwur auf Religion.

4619
Kinder wollen weniger gefragt werden, vielmehr liebende, einfühlsame Antworten und gegenseitiges Vertrauen.

4620
Religiöse Ekstase täuscht den Himmel vor, den es nicht gibt, und bestätigt die Hölle im Erwachen.

4621
Seriöses verliert an Präsenz und gewinnt zunehmend an Seltenheitswert.

4622
Was man in jungen Jahren „um des lieben Friedens Willen“ aus der Hand gab, wird später erst nachdrücklich bewusst, da der Frieden schwindet.

4623
Wo kein Hirn, da auch kein Irrtum!
Anders formuliert: Ideologie hat immer Recht.

4624
In kosmopolitischem Verständnis lässt sich die vorwiegend ökologische Globalisierung nicht rechtfertigen, bedeutet sie doch eine hemmungslose Übervorteilung der Armen und eine zügellose Schädigung der Natur.

4625
Naturschutz wird zu einer der dringlichsten Lebensvoraussetzungen, „Klimarettung“ wie „Umwelthilfe“ indes bezeichnen kontraproduktive ideologische Verblendung und Naturbelastung.

4626
Wer andere fadenscheinig zum Feind erklärt, will selbst Feind sein.

4627
Politik und Kirche oder umgekehrt – keine göttliche Komödie, sondern Endlos-Drama von Indoktrination, Verlogenheit, von Intrige und Mord im Namen von „Offenbarungen“ des Irrsinns, in Diensten von Psychopathen und Egomanen.
Frieden ist nicht „göttlich“, sondern menschlich konkret im Hier und Jetzt, basierend auf Realität, Objektivität und Ehrlichkeit, alle drei im missionierten Glauben in schaurig blumigen Moralansprüchen verworfen und eliminiert.


© Raymond Walden


Freitag, 29. November 2019

Der letzte Schrei


Europäischer „Klima-Notstand“!

Nun hat es offiziell auch Europa erwischt:

Intelligenz und Aufrichtigkeit
und aufgeklärte Naturwissenschaft
verfügen über keine parlamentarische Mehrheit.

Ein fundamental gravierender Notstand, der das Zeug hat, Europa in die Apokalypse zu führen, die von grünen Panik-Kindern und grünen (unreifen) Abstinenzlern der Naturwissenschaft und ihren opportunistischen Gefolgschaften täglich dramatischer an die Wand gemalt wird.

Europa, erwache!
Stehe auf, wenn du es noch kannst!


Ich glaube, Europa, du kannst es besser.

Raymond Walden





Donnerstag, 28. November 2019

Deutschlands grünes Delirium


Grüne Windigkeit zaust das Land,
kohlensaure Dünste beuteln die Genderinnen und Genderer,
auch Diverser und Diverserinnen, Homos und Lesben
und die ganz üblichen Väter, Mütter und Kinder.
Seit Tschernobyls Reaktor-Gau und Fukushimas Tsunami
ist Deutschlands Schicksal – ganz undemokratisch – entschieden;
es gab keine Meinungsbildungsprozesse, keine Diskussionen, nur
abenteuerliche Beschlüsse.
Die grünweise Kanzlerin programmierte ihr physik-promoviertes
und fraktioniertes Denkstübchen um,
und fast über Nacht war es schon vollbracht.
Energiewende“, „Atomausstieg“!

Politisch „Grün“ auf sämtlichen Kanälen,
bildungsarm, also „grün“ in Studierzimmern und Hörsälen.
Wer das nicht hofiert, wird ausgegrenzt, verschwiegen,
verleumdet, denunziert – gründemokraturisch eliminiert.

Das, liebe Menschen in aller Welt,
die ihr von Deutschland schwärmt,
habt ihr euch nicht träumen lassen,
dass man in einem „christlichen Abendlande“
Demokratie wieder ans Holz nagelt.
Grünes Holz der unreifen Ahnungslosigkeit,
die der Verirrung die Stiefel putzt
zum Marsch durch alle Instanzen,
zum Zertreten aller Meinungs- und Redefreiheit
und der Freiheit von Forschung und Lehre.

Dabei wären wissenschaftlich qualifizierte Korrekturen
einer verfettenden Wachstumsideologie so dringlich!
Doch diese Kuh des heiligen Konsumzwangs
will man ja weiterhin füttern mit blähendem Grün
zur einfach subventionierten Kapitalumschichtung
nach bewährten Mechanismen:
Wasser für andere predigen, sich selbst am Wein berauschen.

Und dann: „Sprung auf, marsch, marsch!
Mit erhöhten Rüstungskosten in den Kampf
gegen Feindbilder im Wahn: „Deutschland muss in der Welt
mehr Verantwortung übernehmen.“
Umweltschutz, ganz „durch den Wind“, sonnenverbrannt,
abgekocht!

Wer wagt es noch,
im Kant'schen Sinne seinen Verstand zu benutzen?
Sapere aude! 


 

Mittwoch, 27. November 2019

Sterbensangst



Sterbensängste, wie sie täglich uns umgeben,
prägen uns und unser Leben.
Sie kommen von innen aus Unsicherheit,
sie kommen von außen als rohe Bedrohlichkeit,
sie werden geschürt, denn man will uns lenken,
Angstpakete werden geschnürt, wir sollen nicht denken.
Und fürchtet jemand von Intelligenz nicht den Tod,
erzeugt man mit Folter und Qualen vernichtende Not.

Wer ist „man“, müsste man fragen,
doch aus Furcht schweigt das Verzagen.
Von Kindheit an erzählt man uns Märchen
von Schurken und verliebten Pärchen,
es geht immer gut aus für das Gute,
dem Bösen die Rute!
Ein Märchen eben.
Ganz anders das Leben!

Es geht um Lüge und Desinformation
zur Unterwerfung, zur Konfirmation,
dem Herrschaftssystem scheinmoralisch verpflichtet
sogar zum Blutzoll, es wird auch hingerichtet,
sei es nun realiter oder mental:
Die Angst ist die Qual.

Und so werden die Massen deformiert,
uniformiert.
Schaut auf sie und ihren Imperialismus,
den Nationalismus, Faschismus, den Kommunismus, Kapitalismus, den Katholizismus, den Protestantismus, den Zionismus, Islamismus, Buddhismus, Hinduismus, den x-ten Ismus.
Und allen gemeinsam ist der Militarismus!

Ich wähle Freiheit von ihnen,
Gedankenfreiheit, Meinungsfreiheit, Freiheit von Doktrinen.
Denn Frieden allein kann Freiheit begründen
und im Umkehrschluss lässt sich Freiheit nur in Frieden finden.
Dazu braucht es Bildung; der gängige Schwachsinn fürchtet sie,
genauso wie saubere Wissenschaft und menschliche Empathie!

Wer mich annähernd kennt, weiß längst,
ich rede von Kosmonomie.
Und je nach Möglichkeit lebe ich sie.






Montag, 25. November 2019

Sequenzen von Skepsis (358)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4604
Prominente unterliegen gern der Versuchung, sich neben ihrer angestammten Spur zu blamieren, was sie allerdings in ihrer selbstherrlichen Überschätzung nicht einmal bemerken. Nicht selten stellen sie sich damit in den Dienst opportunistischen Zeitgeistes, der sich mit solchen Blüten schmückt.

4605
Wer sich in stürmischer Liebe verbiegt, wird absehbar bald gebeugt.

4606
Das Orwell'sche Schwein grunzt: „Ich bin Gott!“

4607
Folgungswahn ist uralt und keine Erfindung des Internets.

4608
Ideologische Ausgrenzung kennzeichnet die versteckte Verneinung der Demokratie.

4609
Die DDR sei kein Unrechtsstaat gewesen, spintisieren rote Bonzen, die jetzt angeblich in der politischen Mitte angekommen und koalitionsfähig sind. Wenn sich das so fortsetzt, befindet sich nunmehr Gesamt-Deutschland auf der Abschiedstour vom Rechtsstaat.

4610
In der Betrachtung der Werbebranche und der von ihr zu verantwortenden Szenerie lässt sich unmittelbar die Primitivität weiter Gesellschaftskreise nachweisen.

4611
Die Kraft der Natur für den Menschen liegt im objektiven Erkennen und Nutzen ihrer Ambivalenz. Im einengenden subjektiven Glauben eskaliert die Schwäche – nichts anderes ist Glauben – bis zur eigenen Zerstörung.

4612
Der Glaube betet: „Von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“
Die Wirklichkeit findet statt: „Vom Nichts ins Leere. Basta.“
Kosmonomische Inspiration: „Von der Barbarei zur Menschenwürde. Sofort!“
Unverzüglich!

4613
Wer sich selbst in politische Schubladen von rechts, Mitte, links einordnet oder auch religiös verortet, einsperren lässt, ist niemals frei, denn das freiheitliche Leben ist komplex, im wahrhaftigen Sinne fächerübergreifend und nicht „fachidiotisch“ schmalspurig, ideologisch beschränkt und begrenzt.

4614
Militär ins Weltall, aber komplett!

4615
Energiewende“ und „Atomausstieg“ bleiben als das Erbe einer offensichtlich angeschlagenen und einsamen Frau, die sich trotz eines Studiums der Physik selbst in die Überforderung und wankende Unaufrichtigkeit promovierte – bis zur „mächtigsten Frau der Welt“, denn die Welt ist so krank.

4616
In einem der freiheitlichsten Staaten der Welt, in Deutschland, nimmt logischerweise auch die Dummheit intensiv ihre Rechte wahr und zwingt darüber hinaus sogar die Intelligenz zur „Prostitution“ im Tollhaus der Religionen und Ideologien.

4617
Parteitage feiern ihre Unabhängigkeit vom Tageslicht und von Erleuchtung im stürmischen Blitzlichtgewitter.


© Raymond Walden