Samstag, 7. März 2015

TTIP – Demokratie wird abgeschafft!


 
„Städte und Gemeinderäte dürfen sich nicht mit dem geplanten europäisch-amerikanischen Handelsabkommen TTIP beschäftigen. Tun sie es dennoch, verhalten sie sich „rechtswidrig“. Zu diesem Ergebnis kommt der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages in einem Gutachten.“ .... „Deswegen dürften Gemeinderäte „weder Beschlüsse fassen noch sich überhaupt in politischer Hinsicht mit dem Abkommen befassen“. Quelle: Die Zeit Nr.10,  5. März 2015

Seit wann definiert man eigentlich Demokratie über Redeverbote?
Sind wir schon wieder so weit, trotz oder gerade wegen all der üblichen Sonntagsreden?


TTIP – Transatlantische Totalitäre Initiative zur Parlamentsentmachtung

Mittwoch, 4. März 2015

Sequenzen von Skepsis (199)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2501
Seit deinen Kindertagen, Rom, bist du mit ewiger Gestrigkeit geschlagen.
Der Papst meint redlich, das sei nicht schädlich.

2502
Uniformiert entmenschlicht, Geist und Körper getötet, um frei zu feuern!

2503
Brot für die Welt backt man nicht in Waffenschmieden.

2504
Ganz einfach: Von Frieden fabulieren, Krieg exportieren.

2505
Im technologischen Fortschritt werden die Strudel der geistigen Rückwärtsentwicklung immer reißender. Renaissance der Barbarei.

2506
Die höchste Bewusstseinsstufe ist der Einklang mit der Realität; Kenntnis über sich selbst und die Welt, eingedenk der Unvollkommenheiten.

2507
Je weiter der Horizont, desto verstreuter die Häfen des Verstandes.

2508
Die Kommunikation mit Religiösen muss kindgerecht erfolgen.

2509
Die Menschheit ist sich selbst die vernichtendste Naturkatastrophe, göttlich befeuert, blutig ausgebadet, tödlich verrannt. Sie gestaltet „Hölle“, um „Gott“ durchzusetzen.

2510
Wer sich mit Schurken einlässt, heuchelt und offenbart sich.

2511
Machos und Feministinnen; alles eine Ausgeburt der Kleingeisterei.

2512
Leben sehnt sich nach Berührung. Das wissen die geistigen Totengräber und erlassen Gebote und Verbote.

2513
Der Aphorismus, sagt man, bringe es auf den Punkt. Vielfalt der Stand- und Gesichtspunkte inspiriert mich zu einem Mosaik aus Tausenden Sentenzen von Freiheit und Sequenzen von Skepsis.

2514
In die Ehe regieren viel zu viele hinein.

2515
Individualität setzt die Bereitschaft auch zu Einsamkeit voraus. 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden@blogspot.de


Dienstag, 3. März 2015

Ein Freiheitsgruß nach Moskau


In Memoriam Boris Nemzow

1959 –2015

Ein weltoffener Mensch,
dem Hier und Jetzt mit weitem Horizont verbunden,
ist nicht mehr.

Er war ja Wirklichkeit,
bleibt also
uns als Kleinod der Menschheitsgeschichte.
                                                                          (Raymond Walden)

Englisch:
In Memory of Boris Nemtsov
1959-2015

A liberal-minded human,
connected by wide horizons with the Here and Now,
is not any longer.

For he was reality,
he remains
with us as a little gem of human history.
                                                                          (Raymond Walden)


Spanisch:

In memoriam Boris Nemtsov

1959 – 2015

Un hombre abierto al mundo
de Aquí y Ahora con un largo horizonte
ya no está.

Fue una Realidad,
por eso se queda
para nosotros un diamante
de la Historia Humana.


                      Traducere de Daniel Dragomirescu, Bukarest


Portugiesisch:
Em memória de Boris Nemtsov
1959-2015

Boris Nemtsov
Um homem aberto ao mundo
A sua prematura perda, foi um duro golpe  em todos nós.

Contudo, ele nos deixa um  brilhante exemplo a seguir
Um exemplo de luta em prol da paz no mundo
A paz: este é seu maior legado para a história humana.

                       Translated by Gilvaldo WQuinzeiro (Brazil)


Rumänisch:
În memoria lui Boris Nemţov
1959 – 2015

Un Om deschis spre lume
de Aici şi Acum cu un larg Orizont
nu mai este.

A fost o Realitate,
astfel rămâne
pentru noi o nestemată
a Istoriei Omeneşti.  
                            
                      Traducere de Daniel Dragomirescu, Bukarest


     Heute findet die Beisetzung des ermordeten Boris Nemzow statt.


Nachtrag am 05.03.2015 auf 
Russisch:


Космополитический человек,
здесь и сейчас связан с далеко,
является больше не

Он был реальностью,
поэтому остается
с нами, как драгоценный камень человеческой истории.

                             Sonja Kilvington, Zypern


Sonntag, 1. März 2015

"Lupenreine" Demokratie!



Seit dem Ende der Sowjetunion konzentrierte sich der Westen arrogant-kapitalistisch auf die Nato- und EU-Erweiterungen unter systematischer Kommunikationsvernachlässigung mit Russland.
So entstand im Osten eine „lupenreine“ Demokratie, die wie selbstverständlich Oppositionelle wegsperrt oder erschießt.
Gemäß westlicher Ignoranz gibt ein russischer Konzern Gas in deutschen Fußballstadien.
Lauter Eigentore.

In Memoriam Boris Nemzow

1959 –2015

Ein weltoffener Mensch,
dem Hier und Jetzt mit weitem Horizont verbunden,
ist nicht mehr.

Er war ja Wirklichkeit,
bleibt also
uns als Kleinod der Menschheitsgeschichte.






Samstag, 28. Februar 2015

Nichts Neues von der östlichen Front


von Daniel Dragomirescu, Bukarest


   Nichts ist für Experten und für die interessierte Öffentlichkeit aufschlussreicher als die Geschichte des großen Staates im Osten. Obwohl er sich selbst als humanistisch und pazifistisch erklärte, war die UdSSR – wie heute in zahlreichen Dokumenten ersichtlich – direkt verantwortlich für den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, aber da das totalitäre Nazi-Regime das Spiel verlor, erklärt sie Deutschland allein für schuldig.
Auf ähnliche Weise war in der Vergangenheit, bedingt durch das System der Allianzen, das Zaristische Reich zusammen mit Österreich-Ungarn und dem Deutschen Reich gleichermaßen für den Ausbruch des Ersten Weltkrieges verantwortlich.

   In Wirklichkeit war und ist Russland das große Paradox der modernen Welt, beginnend mit der Ära des illustren Gründers, Zar Peter dem Großen. Es ist ein Land mit ernsten wirtschaftlichen und sozialen Problemen, ein Land, das unfähig ist, sich selbst mit Verstand und Effektivität zu organisieren und das irgendwie eine Lösung fand, seine fortdauernde innere Krise durch territoriale Ausweitung in den immensen eurasischen Raum, wo es auf keinen unbesiegbaren Widerstand traf, während ungefähr zwei Jahrhunderten zu bewältigen, es gelang ihm, sich westwärts bis zur Weichsel, zum Prut-Fluss und zum Schwarzen Meer auszudehnen und am anderen Ende des Landes das Eismeer zu erreichen und sogar über die Behring-Straße hinweg, in Nordamerika, Alaska für einige Zeit zu annektieren. Aber diese enorme imperialistische Struktur war wackelig im Innern und wurde zermalmt durch gewaltige Widersprüche, die sehr eindringlich in der großartigen russischen Literatur erfasst wurde: „Warum, junger Mann, bleiben Sie im Widerstand?“ fragte angeblich ein Vertreter des zaristischen Regimes indem er den jungen Lenin tadelte. „Es ist eine
unstabile Wand“, antwortete angeblich der bolschewistische Führer, „es reicht, sie anzustoßen, um sie zum Einsturz zu bringen“. Er hatte Recht.

   Aber, abgesehen von Trugbildern, Propagandafilmen und Büchern, schaffte es das sowjetische Russland auch nicht, Russland in einen wirklich modernen funktionierenden Staat umzuformen, so suchte die UdSSR weiterhin Lösungen für all ihre internen Krisen durch Expansion und Aggression, genau wie das alte zaristische Reich. Hätte der Zweite Weltkrieg nicht stattgefunden, wäre das sowjetische Reich implodiert und wegen seiner sozialen, wirtschaftlichen wie politischen Lebensunfähigkeit (unter anderem litt es unter Mangelwirtschaft und erstickender Bürokratie) zusammengebrochen. So war die UdSSR, unbedroht durch einen Zerfall in Nationalstaaten, in der Lage, ihre Existenz für zwei weitere Generationen zu verlängern. Die Aufspaltung wäre geschehen, hätte die UdSSR die Deutschen nicht bei Moskau, Stalingrad und Kursk geschlagen. Die Fortdauer war begründet in gigantischen Reparationen, welche die UdSSR von den besiegten Ländern wie Deutschland, Finnland, Ungarn und Rumänien erhielt, und durch die wirtschaftliche Ausbeutung aller Länder unter dem „sozialistischen Schirm“ (man erinnere sich an die rumänischen SovRoms (sowj./rum. Unternehmen unter russischer Federführung)
und die übertragbare vom Rubel dominierte CMEA (Council for Mutual Economic Assistance, 1949-1991; siehe auch Comecon. Erkl. in Klammern, der Übersetzer)

   Schließlich verschwand 1991 die geschwächte UdSSR, aber erhielt eine enorme monetäre Belohnung (in D-Mark) von Helmut Kohl für den Abzug der Besatzungstruppen aus der früheren DDR. Aber statt die Gunst der Situation zu nutzen und das Geld in die Modernisierung und die sozial-ökonomische Effektivität zu investieren, um den russischen Bürgern westeuropäische Lebensstandards zu ermöglichen, steckten russische Oligarchen alles in ihre Taschen.

   Es ist wahr, dass die alten Übel und Widersprüche des großen östlichen Staates wieder alarmierende Proportionen erreicht haben, sodass Vladimir Putin genötigt ist: a) entweder den Staat radikal zu reformieren und durch eine gute Regierung einen Lösungsweg für all die Probleme Russlands zu finden oder b) das alte moskowitische Politsystem zu beleben – mit der Bedeutung, dass er all die anstehenden Probleme seines Staates durch Wiederherstellung und Ausbeutung der verlorenen Territorien zu lösen sucht und möglicherweise weitere prosperierende Territorien außerhalb der ehemaligen UdSSR zu annektieren trachtet, sogar weiter westlich und südlich. Natürlich würde das mit Sicherheit in den Dritten Weltkrieg führen.

   Wer immer Russland als einen Riesen auf tönernen Füßen beschrieb, lag nicht falsch. Es hat eine große staatliche Struktur, die, im Gegensatz zu ihren Vorteilen, Lebensunfähigkeit, Unzuverlässigkeit, innere Instabilität aufweist und es schafft zu existieren, indem sie eine riesige Militärmacht unterhält, ihre scheinbar unversiegbaren natürlichen Ressourcen exportiert und beständig Länder mit Waffen versorgt, um Bevölkerungen und Nationen zu beeinflussen, wo langfristige Konfliktsituationen herbeigeführt werden, die bis heute Millionen von Toten zur Folge hatten.

Übersetzung: Raymond Walden


Donnerstag, 26. Februar 2015

NOTHING NEW ON THE EASTERN FRONT


by Daniel Dragomirescu, Bucharest

    
   Nothing is more instructive for experts and for the interested public than the history of the great state from the East. Although it proclaimed itself to be humanist and pacifist, the USSR was – as shown in many documents today – directly responsible for the outbreak of World War II, but since the Nazi totalitarian regime lost the game, it blames it all on Germany. Similarly, in the past, the Tsarist Empire, along with Austria-Hungary and the German Empire, was equally culpable, because of the system of alliances, for the outbreak of the First World War.

   In reality, Russia was and is the great paradox of the modern world, starting with the era of its illustrious founder, Tsar Peter the Great. It is a country that has serious economic and social problems, a country that is unable to organize itself through reason and effectiveness and that somehow found a solution to its perpetual internal crisis through territorial extension in the immensity of the Eurasian space, where it didn’t face any invincible resistance, therefore, in about two centuries, it managed to extent itself westward to the Vistula, Prut and the Black Sea, and, on the other side of the country, to reach the Frozen Ocean and even go beyond the Bering Strait, in North America, annexing Alaska as well for a period of time. But this entire formidable imperial structure was shaky inside and crushed by the huge contradictions that were captured very well by the great Russian literature: “Why do you keep trying to resist, young man?” allegedly said an exponent of the tsarist regime, rebunking young Lenin. “It’s a flimsy wall”, allegedly replied the Bolshevik leader, “it’s enough to push it as to collapse”. It was true.

   But Soviet Russia also failed, beyond appearances and propaganda films and books, to truly make Russia a modern, functioning state, so USSR continued to seek solutions to all its internal crisis through expansion and aggression, just like the old tsarist empire did. If the Second World War had not occurred, Soviet empire would have imploded and would have collapsed due to its lack of socio-economic and political viability (among other things, it had an underperforming economy and stifling bureaucracy). So USSR, sheltered from the threat of its division into national states, a division that would have occurred, if it had not defeated the Germans in Moscow, Stalingrad and Kursk, was able to prolong its existence for two more generations, due to the huge reparations that it received from the defeated countries like Germany, Finland, Hungary and Romania and the economic exploitation of all the countries in the “socialist camp” (do you remember the Romanian SovRoms and the transferable ruble-dominated CMEA?).

   In 1991, at last, the weakened USSR passed away, but received a huge monetary reward (in Marks) from Helmut Kohl in order to withdraw its occupation troops from the former GDR. But instead of taking advantage of the situation and investing the money in modernization and socio-economic efficiency, to provide Western European living standards for the Russian citizens, Russian oligarchs pocketed everything.

   It is true that now the old evils and contradictions of the great Eastern state have reached, once again, alarming proportions, so Vladimir Putin is obliged: a) either to reform the state in a radical manner, or b) to employ the old Muscovite political system – meaning that he should try to solve the problems his state faces by recovering and exploiting the lost territories and possibly by gaining more prosperous territories outside the former USSR, and even farther west or south. Sure, that would certainly lead to the Third World War.

   Whoever described Russia as a giant with feet of clay was not wrong. It has a large state structure which, in spite of its advantages, lacks viability, reliability, internal consistency, but still manages to exist, maintaining a huge military force, exporting its seemingly inexhaustible natural resources and constantly arming countries, developing populations and nations, where there’s a long-lasting perpetuation of conflict situations that have caused, so far, the death of millions.


Sonntag, 22. Februar 2015

Sequenzen von Skepsis (198)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2486
Was nicht im öffentlichen Medienraum erscheine, existiere auch nicht?
Höchstwahrscheinlich aber doch – in der realen Welt!

2487
Aus Zerrbildern ernähren sich alle Propheten und ihre missionierenden Propagandisten.

2488
Geistlosigkeit programmiert sich selbst zum exaltierten medialen Programm!

2489
Frieden überfordert die Konferenzteilnehmer so hoffnungslos, dass sie lieber über militärische Sicherheit debattieren.

2490
Immer erklärt sich Krieg gegen die Intelligenz, verwirft in allen Kalkulationen den Menschen.

2491
Religion ist alles, was sich dem Unwirklichen verschreibt, wirklich ist dann nur der Irrtum.

2492
Jede Diplomatie, die zum Frieden führt und ihn erhält, ist ein „Weltkulturerbe“, das erst noch geschaffen werden muss. Am besten sofort.

2493
„Realpolitiker“ gehen strategisch über Leichen, das heißt, in der Entrücktheit des Machtstrebens töten sie wirklich.

2494
Wie oft werden die Schandtaten der Nazis benutzt, um von gegenwärtigen Mörderbanden in Regierungsämtern abzulenken.

2495
Im Schatten des Doms wird’s nicht hell.

2496
Toleranz gegenüber der Destruktion erledigt sich selbst.

2497
In einer zivilisierten Kultur sind Weisungsbefugnisse unerlässlich, Befehle aber aufgrund des anachronistischen Zerrbildes vom Menschen zu verweigern.

2498
Das sternenfunkelnde Firmament verdeutlicht unsere Kleinheit, führt zur Demut, und erst dadurch werden wir zu klaren Gedanken befähigt, die auch trübe Tage erhellen.

2499
Was Götterglaube eigentlich lindern und verhindern soll, das bringt er ganz im Gegenteil hervor, verschärft die Gegensätze, tötet in Apathie und in hasserfüllter Jenseits-Ekstase.

2500
Die BLÖD-Presse steht in Wechselbeziehungen; sie liefert der indifferenten Masse deren eigene Spiegelungen, Focussierungen und verdeckt zeitgemäß den immer seltener anzutreffenden klugen Kopf, der sich unabhängig ein eigenes Bild macht. 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de


Dienstag, 17. Februar 2015

Leben ist nicht verhandelbar


Das Leid, das wir weltweit durch Gleichgültigkeit erzeugen
und in eben solchem Gleichmut dulden,
wird unseren Hochmut beugen,
unser ideologisches Verschulden
nicht verzeihen,
uns entzweien,
entgeistigen vor der Entleibung.

Es ist Zeit, höchste Zeit,
nicht glaubend zu vertrauen,
vielmehr befreit und bereit
auf Wissen zu bauen.
Wissen über diese Welt,
von Menschen.
Leben ist!
Leben ist nicht verhandelbar.
Unmenschlicher Glaube verwirft das Sein.
Also ...?

Erhebe dich,
sag’ etwas!
Tu’ etwas!
Lass' dich nicht länger verblöden
von Leuten, die, in ihrer Kindheit geschlagen,
heute bekloppt sind,
von Nachkriegs-Generationen, die verblendet und ahnungslos,
wieder mit Waffen Unheil schaffen,
in medial inszenierten Visionen
ihr Versagen, ihre Unmenschlichkeit rechtfertigen.
Mensch, ärgere dich!
Solange du es noch kannst.
Der getarnte Feind verbirgt sich als
Waffenproduzent, Waffenhändler, Kriegsminister, Soldat, Geheimdienst
und Politiker, der den Vorgenannten in die Hände spielt.
Saubere Gedanken morden nicht,
an sauberen Händen klebt kein Blut.
Das wäre Realpolitik, abseits von patriotischen und ideologischen Hirngespinsten, die Feindbilder konstruieren,
um ein falsches Zeugnis vom Menschen abzulegen.
Der Mensch ist nicht sein Feind.
Leben vernichtend dekoriert sich die Dummheit
im Glauben an eigene Heiligkeit, Auserwähltheit und Überlegenheit,
in der strategischen Verhinderung, aber auch naiven Zerstörung von Partnerschaft.


                                
Cartoon: Velayudhan Bhuvanan, Indien

                   

Freitag, 13. Februar 2015

Ukraine: Es zeichnete sich ab


Im August 2008 beschrieb ich unter der Überschrift Der Westen bekommt seinen „Kalten Krieg“ keine Vorausschau, sondern die logische Abfolge einer abenteuerlichen Politik, die in ihrer Ahnungslosigkeit und auch Boshaftigkeit unweigerlich zu kriegerischen Auseinandersetzungen führen muss:

„Al Qaida-Chef Osama bin Laden nicht gefunden, Irak ins Chaos gebombt, in Afghanistan hoffnungslos verstrickt; das sind wenig griffige Feindbilder!
Jetzt haben zumindest die westlichen Medien wieder eines in Russland, das, bei aller menschenverachtenden Struktur im Innern, irgendwann auch einen Selbstbehauptungswillen gegenüber der systematischen waffentechnischen Einkreisung durch den Westen demonstrieren muss.
Vor allem die amerikanische Administration kann nur mit Feindbildern leben (so wie ein Gott nur im Gegensatz zu einem Teufel).
Europa wäre bestens beraten, dieses Spiel abzubrechen, das heißt konkret: Die NATO ist längst kein Verteidigungsbündnis mehr! Sie ist deshalb sorgfältig zu hinterfragen. Amerika erscheint in seiner selbstherrlichen Überschätzung dazu intellektuell nicht in der Lage.“

Nun haben wir in der Ukraine wieder einst überwunden geglaubte Verhältnisse „Ost gegen West“, herbeigeführt durch Kriegstreiber auf beiden Seiten.
Diese Strategen wollen und können in ihrer interimsmenschlichen Beschränkung nicht aus der Geschichte lernen. Sie verkörpern die Urgewalt des Interimsmenschen.
Direkt analysiert: Putin als Kaukasus-Mörder und Despot im eigenen Land.
Obama als internationaler Drohnen-Mörder und Präsident einer dekadenten Kriegswirtschaft, die völkerrechtswidrige Kriege führt, Folter praktiziert und freiheitliche Demokratie offensichtlich zur Tarnung der eigenen Expansionsbestrebungen vorschiebt.

Die nächsten Opfergänge sind vorgezeichnet.

Und Europa, speziell Deutschland, verharrt machtlos; statt sich aus solchen Vernetzungen zu lösen, strebt es erhöhte Einflussnahmen in genau dem System der waffentechnischen und strategischen Aufblähungen der Krisenszenarien an.

„Kalter Krieg“ ist jedoch nichts Geringeres als eine diplomatisch „verniedlichende“ Floskel für das Stellvertreter-Sterben in allen möglichen Winkeln der Welt.
Solange wir Politiker haben, die Putin als „lupenreinen Demokraten“ und Freund umarmen und die Obama nicht zur Rede stellen bezüglich amerikanischer Verbrechen, sollte niemand in der Welt zu große Hoffnungen hegen.
Auch Deutschland hat aus der Geschichte nicht gelernt.



Donnerstag, 12. Februar 2015

Die Urgewalt des Interimsmenschen


Dem gesamten Universum entsprechend, unterliegt erst recht der Mensch der Evolution.
Er hat sich entwickelt aus Vorstufen des Lebens und einfacheren Organismen.
Zweifellos stellt die Intelligenz bisher den Höhepunkt einer Entwicklung dar, die geprägt ist vom Überleben des Stärkeren und des am besten Angepassten – ein aus humanem Blickwinkel betrachtetes System der Gnaden- und Kompromisslosigkeit.

Humanität ist ein Imperativ, der sich aus einem Intelligenten Wissen und Fühlen ergibt; der Mensch erfährt die Möglichkeit, die Unerbittlichkeit der Naturgesetze zu lindern, ja mehr noch, die Naturparameter zum humanen Vorteil, zum menschenwürdigen Miteinander anzuwenden und auszunutzen.

Es liegt auf der Hand, dass die Menschheit lediglich in den allerersten Kinderschuhen des Humanen steht, auch das Laufen gleicht eher einem Stolpern und Stürzen.
Einzelne Mitglieder der Spezies sind ganz deutlich um Schritte voraus, die Masse strunkelt noch hilflos, orientiert sich an Täuschungen und Unverständnis, negiert dadurch die Realität.
Runden wir das Bild ab auf kindliche Naivität, Unerfahrenheit, auch Dummheit und vor allem Angst.

Die Angst aber, begründet in der eigenen Sterblichkeit, ist des Lebens schlechtester Berater, unter dessen Fuchtel Intelligenz, in die Idiotie getrieben,  durch Lebensverachtung und Zerstörung das Leben optimieren möchte. Ein Wahnwitz, der sich im sprichwörtlichen „Chaos der Welt“ manifestiert.

Die stets latent vorhandene Gewalt des Menschen gegen seinesgleichen ist die Urgewalt des Interimsmenschen, die eskalierende Zerstörungswut des unfertigen Menschen, der in der Masse noch nicht begriffen hat, dass Gewalt seine Probleme nicht nur nicht löst, sondern sie weiter auftürmt.
Diese destruktive Urgewalt speist sich vor allem aus vier Quellen:
  1. aus Mystik und Religion
  2. aus nationalistischer, patriotischer Ideologie
  3. aus doppelmoralisch versklavter Sexualität
  4. aus eklatantem Bildungs- und Informationsmangel .

Dass Religion nichts anderes darstellt als Volksverdummung, leitet sich allein aus der Tatsache ab, dass es ungezählte, sich erheblich widersprechende und sich bekämpfende Religionen gibt, die sich sogar innerhalb der einzelnen Glaubensgemeinschaften mannigfaltig und unverträglich aufspalten.
Ein Hohn auf jede Intelligenz und einen „allwissenden Gott“!

Nationalistischer Patriotismus bedeutet im weitesten Sinne Rassismus in eigener Überschätzung und Abwertung anderer Kulturen. Die Systematik dieses Spaltpilzes der Völker begründet Ideologien des Schwachsinns, üblicherweise, und nicht überraschend, vereint mit religiösem Habitus.

Sexualität als der Motor biologischen Lebens überhaupt wird durch ein im Sinne des Wortes „ungeistiges“ Leben derart verkorkst und mit blödsinnigsten Dogmen belegt, dass auch hier an dieser Stelle mit detaillierterer Kritik Zurückhaltung geboten erscheint. Ein wesentlicher Aspekt sei aber genannt: Niemand ist je irgendjemandes Eigentum.
So unterliegt  aufgeklärte humane Sexualität einzig und allein der freiwilligen Verantwortung der beteiligten Partner in ihrem ureigenen Willen und  in ihrer freien Entscheidung.

Bildung ist ein Menschenrecht, und dazu bedarf es unter anderem objektiver Information in Unabhängigkeit von Weltanschauungen, aber in Einbettung der Würde des Menschen bei der Entwicklung seiner Individualität in einer ebenso zu achtenden Gemeinschaft.

Bisher versagen alle Gesellschaftsordnungen, weltweit, weil alle Machthaber letztlich auf Gewaltanwendung vertrauen und im Profitstreben bis hin zu Waffengeschäften sogar auf und mit Gewalt spekulieren.

Der Interimsmensch weist sich aus als Sackgasse der Evolution. Er lässt sich über viele weitere Generationen nicht korrigieren.
Deshalb ist die kosmonomische Philosophie, ist das Kosmonomische Manifest kein aktuelles, gar politisches Kehrtwendeprogramm.
Das kann Kosmonomie nicht leisten.

Kosmonomie ist aber eine Initialzündung für jeden wachen Geist, unabhängig von geografischen Koordinaten.
Sie ist ein Beitrag so – oder in ähnlicher Form – zum einstigen Abzweig aus einem evolutionären Irrweg des Massenmenschen. 





Montag, 9. Februar 2015

Sequenzen von Skepsis (197)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2474
Hinter jedem Baum ein Heuchler; so verkommt der Blätterwald zur Monokultur.

2475
Sie erklären ihre Dummheit zur Wissenschaft und begründen damit ihre Religion.

2476
O Schönheit, du bist subjektiv, also wirst du überall gefunden.
O Klugheit, objektiv bist du an Persönlichkeit gebunden.
O freier Geist, ganz exklusiv, kannst Wesentliches erkunden.
O Menschlichkeit, so sensitiv!
Dich will ich bestärken in Gedanken, Worten und Werken.

2477
Allein das Licht der Klarheit und Wahrheit weist den Weg zu rücksichtsvollem Miteinander und dem Bewusstsein, dass immer vorkommende Irrtümer ehrlich transparent und gewaltfrei zu bereinigen sind.

2478
Gehirnwäsche bezeichnet das Gegenteil; nämlich Verdreckung und Infizierung bis zur Zerstörung.

2479
Indoktrinierte Medien können nicht lügen, denn sie erkennen durch die unipolare Einheitsbrille nicht einmal sich selbst.

2480
Was christlich-jüdische Werte tatsächlich sind, erfährt man im guten Geschichtsbuch umfassend und sieht es allenthalben wachen Geistes im heutigen Weltgeschehen.

2481
Wo keine Waffenschmieden Wissenschaft und Technik demütigen und keine Kirchenglocken lärmen, da wäre ich daheim.

2482
Arglos erkennt der Gutmensch das Übel nicht, leistet ihm sogar Vorschub.

2483
Militärdienst schließt das Morden wie den eigenen Tod ein – eine schneidige Angelegenheit! Jetzt auch „familienfreundlich“.

2484
Entscheidungen bedeuten Übernahme von Verantwortung, welche der Interimsmensch in seiner ganzen Unreife nur zu gerne anderen überlässt.

2485
Glauben Sie doch nicht, die Welt werde nur von Vollidioten regiert, nahezu alle so Verdächtigten sind sehr zielgerichtet in eigener Sache unterwegs. Das Chaos der Welt basiert auf Egoismus, auf skrupelloser Verderbtheit, die aus akutem Bildungsmangel resultiert, der sich freilich nicht selbst analysieren kann. 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de


Freitag, 6. Februar 2015

Wie die religiösen Missstände sich gleichen!


Die kosmonomische Philosophie scheint auf „verlorenem Posten“, nicht zuletzt in Anbetracht gegenwärtiger Kriege und Kriegsgefahren, angesichts der friedensunfähigen Aufrüster weltweit.

Und dennoch erweist sich die Annahme als richtig, dass es überall auf dem Globus noch klar denkende, gewaltfreie Menschen gibt, die dankbar sind für jedes kosmopolitische und pazifistische Signal, mehr noch, die auch bereit sind, aktiv mitzuwirken bei der Etablierung eines realen aufgeklärten Humanismus, losgelöst von religiöser Bevormundung, Unterwerfung und Gewaltherrschaft.

Aktuell erleben wir in Europa deprimierend das antiquierte Spannungsfeld zwischen den hier „gängigen“ Religionen.
Nicht anders stellt sich die Problematik in den Gegensätzen anderer religiös indoktrinierter Gesellschaften wie zum Beispiel auf dem indischen Subkontinent mit mehr als einer Milliarde Menschen dar.

Freiheitliche, demokratische Kultur des Menschen ist mit Religion nicht zu erreichen.
Religion ist zutiefst demokratiefeindlich und lediglich durch eine selbstgebastelte Laschheit gegenüber den gelehrten Dogmen zu Scheinkompromissen fähig.

Diese Verwässerung von Religion bedeutet bei Weitem keine Aufklärung, sondern eher das allenthalben zu beobachtende Abgleiten in esoterische Albernheiten, aber auch in ideologische
Pseudowissenschaften mit dogmatischem Sendungsbewusstsein und unverhohlenem politischen Diktat.


Cartoon: Velayudhin Bhuvanan, Indien

Donnerstag, 5. Februar 2015

Kritische Präsenzen (13)


Anmerkungen zu aktuellen Vorgängen,
zum Nachdenken und Zitieren:

97
Der katholische Mensch solle sich nicht wie die Kaninchen vermehren, meint der Papst.
Sein Name ist Hase, er weiß von nix.
Die Bevölkerungsexplosion ist auch ein Ergebnis verbotener Empfängnisverhütung.

98
„Konsequenz“ ist der Religion ein Dorn im Auge, der Splitter unter dem Nagel, der Knebel im Mund, der Fäulnisgestank in der Nase, das Pfeifen im Ohr, die Brennnessel auf der Haut, das Brett vor dem Kopf.
In diesen Qualen schreit der Glaube „Allah u akbar“, jubelt „halleluja“ und singt „Großer Gott, wir loben dich“.
Dann schlagen Religionen aufeinander ein und den Menschen tot.




 Cartoon: Velayudhan Bhuvanan, Indien


99
Ein Lehrbuch, das der Auslegung bedarf, offenbart deutliche Sprachmängel und, viel entscheidender, blanken Unsinn, der auch mit devotester Einfalt und Naivität nicht zu beschönigen ist und in seiner herrschenden, demokratiefeindlichen Inhumanität nicht gemildert werden kann.
Als wäre das nicht schon Trübsal genug, gibt es mehrere solcher Unschriften gleicher Totalitätsansprüche, die sich wegen ihres Unwahrheitsgehalts gegenseitig widersprechen. Logischerweise!

100 (Aktuelle griechische Auftritte)
Die Krawatte schnürt den Hals und lässt den Menschen an der Leine gesellschaftlicher Normen tanzen.
Gelegentlich handelt es sich aber lediglich um ein Lätzchen kindischer oder seniler Unbeholfenheit.

101
Angemessene Kleidung ziert ebenso die gepflegte Vermessenheit. 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de



Montag, 2. Februar 2015

Freiheit – unverzüglich – für Raif Badawi


Das vom Kapitalismus aus purem Eigeninteresse gestützte saudi-arabische Gesellschaftssystem widerspricht jeglicher Intelligenz, jeglicher Aufklärung, jeglicher Menschenwürde und Humanität.

Westliche Doppelmoral ist ein wesentlicher Grund für das Fortbestehen, ja für die Blüte dieser Menschen verachtenden Herrschaftsstruktur mit einer religiös verblendeten, mittelalterlichen grausamen Rechtsprechung.

Zehn Jahre Haft und 1000 Peitschenhiebe – welch ein Hohn! – für Raif Badawi wegen ausgeübter freier Meinungsäußerung!

Und da spazieren westliche Politiker scheinheilig im Pariser Protestmarsch anlässlich der Morde an den Redakteuren von Charlie Hebdo Seite an Seite mit solchen und ähnlichen Meinungsvernichtern.

Raif Badawis Freiheit ist auch die Freiheit aller Menschen. 
Jetzt – unverzüglich!



Cartoon Copyright:


Sonntag, 1. Februar 2015

Sequenzen von Skepsis (196)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2457
Bildung befreit, Kompetenz unterliegt den Zwängen von Wirtschaft, Karriere, Konsum und Eitelkeit.

2458
Niemand nimmt sich das Leben, es sei denn, das Leben nimmt einen.

2459
Jenseitiges Leben. Welch eine Ablenkung, der Mord am Jetzt!

2460
Durch indoktrinierte Prüderie verschmort die intensive Lebenslust zu klebriger Doppelmoral, die fundamentale Probleme auftürmt, existenzielle Risiken birgt und Enttäuschungen vorprogrammiert.

2461
Jeder Mensch lebt in seinem Getto. Wenigen gelingt die eigene Befreiung. Denn wo ist kein Getto, wenn nicht im eigenen Kopf?

2462
Verarscht von Anfang an und machtlos. Sollte ich nach Macht streben, müsste ich mich sogar selbst verarschen. So wurde ich kritischer Beobachter mit deutlicher Aussprache, doch es gibt wenig offene Ohren und kaum „open minds“ in einer Zeit des Verrats an der Aufklärung.

2463
Flüchtiges Lesen verhindert Vergessen dessen, was sowieso nicht erfasst wurde.

2464
Ein Gedeck der anspruchsvollen Tafelrunde ist dem guten Gespräch reserviert.

2465
Mit jedem zusätzlichen Erdenbürger wächst die Umweltbelastung, steigert sich das Konfliktpotenzial.

2466
Die Sehnsucht nach Wärme und Geborgenheit sollte logischer Ansporn sein, adäquate Realitäten zu schaffen, und zwar mit ausschließlich adäquaten Mitteln.

2467
Dummheit ist eine Naturgewalt, eindämmbar zwar, aber auch unkalkulierbar und katastrophal vernichtend, vor allem, wenn sie in Unbedarftheit gleichberechtigte Duldung, gar Förderung erfährt.

2468
Wahrheit ist edel, doch das Leben beschäftigt sich vorwiegend mit dem Schönreden.

2469
Die Ideologie und das Glauben lassen kein analytisches Denken aufkommen.

2470
Für Schwarzseher wird es selten hell.

2471
Traumstrände? – Hoffentlich real!

2472
Die Inseln der Freiheit liegen am jeweiligen Horizont des Menschen.

2473
Botschaften, die nicht ankommen, sind nicht unbedingt verloren, sondern warten geduldig auf die Öffnung durch Unabhängigkeit. Es mag lange dauern.


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de