Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:
8460
Die Massen skandieren USA USA USA und feiern de facto in nationalistischer Verblendung eine unkontrollierte Staatsagonie: Uncontrolled State Agony.
8461
Kriegsbegeisterung durchbricht das naiv sorglose, auch opportune Schweigen der Friedfertigen, schwillt an zum Hurra-Gebrüll, ehe die Waffen sprechen, ihre Todesurteile vollstrecken.
8462
Im Sterben erlischt jedes Hoffen, denn das Leben meint zu hoffen.
8463
Verklemmt hält kein Miteinander, es verkümmert zum Nebeneinanderher, verliert sich bald im Gegeneinander und endet im Auseinander; das spricht vielleicht noch über einander, und das hat man dann voneinander in dieser Reihenfolge hintereinander.
8464
Gelangen Spaltpilze der Öffentlichkeit in die Partnerschaft, droht Vergiftung.
8465
„Fünf vor zwölf“, was heißt das schon, da der Tag vierundzwanzig Stunden hat.
8466
Viel Leichtsinn erdrückt jegliche Sinnsuche, verhindert eine Sinnfindung.
8467
Das „Ende vor Augen“ mag nur halluziniert sein. In der Überprüfung schwingt noch Hoffen, also Leben.
8468
Man muss lernen zu warten – und ebenso, wann das Warten sinnlos, ja schädlich und zerstörerisch ist, um aufstehen zu können.
8469
Bewusstes Verinnerlichen überzeugt den Akteur wie seine Kundschaft, sein Publikum.
8470
Der Mensch als „Steppenwolf“, Herr Hesse, und dann die vielen Blindschleichen!
© Raymond Walden