Gegenfrage:
Nationalist, Militarist?
Nachfrage:
Wann führten wo Nationalismus und Militarismus zu realem Frieden,
auch ohne Stellvertreterkriege?
Zusatzfrage:
Welche indoktrinierte Ideologie verträgt sich mit den Prinzipien von
Emanzipation und Demokratie, mit der Logik von Humanität und
Gewaltfreiheit?
Insistenz:
Welcher Nationalismus kommt ohne verlogen konstruierte Feindbilder,
ohne Menschen verachtenden Rassismus aus? Welches Militär führt
nicht durch Kadavergehorsam jegliche menschliche Intelligenz ad
absurdum?
Unerbittlichkeit:
Welcher Auserwähltheitswahn kommt ohne Sklaverei, Folter und Mord
aus?
Fazit:
Die
Weltgeschichte bis zum heutigen Datum dokumentiert eine sich aufgrund
von Unreife, von Bildungsmangel und aufgrund von vielfältigster
Indoktrination permanent in Gewalt verirrende Menschheit.
Nicht
Humanität und emanzipiertes Menschenrecht regieren, sondern
totalitäre Ideologien und Religionen.
Der
weitaus größte Teil der Menschheit lebt in geistiger und daraus
erwachsender physischer Zwangslage.
Entsprechend
bescheiden und ohnmächtig stellt sich als Alternative die
philosophische Aufklärung dar, die darüber hinaus in keinem Staat
der Erde über offizielle gesellschaftliche Anerkennung, geschweige
denn Regentschaft verfügt. Nur in wenigen Landstrichen auf dem
Globus lassen sich öffentlich aufklärerische Meinungen ohne Gefahr
für Leib und Leben der erhellend Argumentierenden vertreten!
Angesichts
rasanter technologischer Fortentwicklungen mit immer bedrohlicheren
Szenarien der Fehlanwendungen der Errungenschaften steht die
Menschheit ganz schonungslos vor der Frage: Sehenden Auges weiter so
in den Abgrund oder vielleicht doch Besinnung und Neuorientierung?
Für
letztere Option kommt nur Aufklärung in Frage, vielleicht ähnlich
dem Kosmonomischen Manifest.
Dazu
bedarf es einer grundlegenden Auflösung eines Missverständnisses
vorab: „Religionsfreiheit“, wie sie beispielsweise in den UN
Menschenrechten untermauert wird, kann nicht heißen „beliebige
religiöse Willkür“ in der staatlichen Öffentlichkeit. Religion
muss ausschließlich auf die Privatsphäre mit Rücksicht auf die
Privatsphäre anderer beschränkt bleiben. Die konsequente religiöse
Neutralität, beziehungsweise religiöse Unabhängigkeit des Staates
erscheint als zwingende Neuorientierung für ein friedliches
menschliches Miteinander. Das gilt ebenso für alle
religionsähnlichen Ideologien und um sich greifenden esoterischen
Parawissenschaften.
Die
geistige Umorientierung kann niemals in kriegerischer Aggressivität
erfolgen, eine beispielsweise kosmonomische Gesellschaftsordnung
benötigt kein Arsenal von Angriffswaffen, denn aus ihrem
Selbstverständnis verbietet sich jeder Angriffskrieg.
Pazifismus
bedeutet jedoch nicht, einem Angreifer tatenlos bei seinem
schändlichen Vernichtungswerk zuzuschauen, sondern sehr wohl
verteidigungsüberlegen vorbereitet zu sein. Das betrifft zunächst
eine vorausschauend konsequent ehrliche Deeskalationspolitik, aber
darüber hinaus eine höchst moderne Waffentechnik, die mit
herkömmlich albernem und traditionellem Militarismus nichts im Sinn
hat, sondern zugleich und generell einem allgemeinen
Katastrophenschutz dient. Es erfordert künftig beispielsweise keine
Atomraketen, keine U-Boote und Panzer, um die gesamte
Energieversorgung und Infrastruktur eines Aggressors lahmzulegen und
seinen Angriff schon im Keim zu ersticken.
Jede
freiheitliche Wertegesellschaft muss sich innerer wie äußerer
Destruktion widersetzen, will sie nicht von vornherein ihrer eigenen
Vernichtung Tür und Tor öffnen; sie muss sich unbezweifelbar
verteidigen, aber nicht angreifen, gar erobern können.
Pazifismus
meint eben nicht geduldige Wehrlosigkeit, sondern geistige
Überlegenheit in einer auch materiellen Vorsorge zu möglichst
unschlagbarer Selbstbehauptung, sprich Verteidigung
und nichts sonst.
Europäische
Perspektive?
Um von einer nennenswerten
europäischen Perspektive zu reden, muss sich Europa erst einmal
selbst definieren und sich mit sich selbst identifizieren.
Die Europäische Union als
aufgeblasener und flatterhafter Staatenbund kann bisher nur mehr
schlecht als recht bestehen, weil es in der großen Internationalität
noch verheerender drunter und drüber geht, weil die Menschheit,
trotz wissenschaftlich-technischer Innovationen, mental im primitiven
Mittelalter verharrt.
Die kleinen europäischen
Einzelstaaten besitzen nicht die geringste Aussicht, künftig in
einem kulturellen und wirtschaftlichen Wettbewerb mit den
Bevölkerungsmassen Chinas und Indiens oder mit den Machtzentren der
USA und Russlands zu bestehen.
Der europäische Staatenbund der EU
aus zum Teil kleinkariert nationalistischen Weltfremdlingen und
einigen etwas potenteren, ihre Möglichkeiten in historischer
Rückwärtsgewandtheit verplempernden „Mittelmächten“, muss
endlich erkennen, dass nur ein in allen Konsequenzen zu gründender
europäischer Staat als „Vereinigte Staaten von Europa“ in
freiheitlich demokratischer und föderaler Grundordnung den Menschen
dieses Kontinents Sicherheit, Wohlstand, Selbstwert und
internationale Konkurrenzfähigkeit ermöglichen kann.
In der föderalen Struktur geht es
keineswegs um Kultur- und Identitätsverluste der Mitglieder im
Bundesstaat, sondern um das definitive Gegenteil: um die Bündelung
des reichhaltigen Erbes und seiner Macht in all seinen Facetten, in
der Gewissheit eines sicheren Friedens untereinander und im Vertrauen
der Stärke nach außen.
Aus der Vielfalt innerhalb eines
solchen Staates leitet sich seine Weltoffenheit ab, begründet sich
auch sein kosmopolitisches Selbstbewusstsein, aus der
Vergegenwärtigung, Teil des ganzen Globus zu sein. Diese Teilhabe
spornt an, die kulturellen und wissenschaftlichen Besitzstände zu
bewahren und weiterzuentwickeln, sie zum Segen des gesamten Erdballs
nicht provinziell zu verspielen, sondern international zu behaupten
und mit ihnen gegen alle möglichen Destruktionsversuche
vorausschauend auf Frieden, Gewaltfreiheit und Einhaltung der
Menschenrechte hinzuarbeiten.
Tagträume?
Mag sein – für eine verschlafene
und religiös-ideologisch eingeengte, verunsicherte, aber egoistische
Ansprüche pflegende Konsum-Gesellschaft.
Als Kosmopolit, Pazifist und deutscher
Europäer sehe ich das anders, das heißt: Wir haben konkret die
Option, im Namen der Humanität menschlicher zu werden.
Das Kosmonomische Manifest (hier and here) ist mein
Beitrag in diesem Sinne.