Montag, 4. Februar 2019

Sequenzen von Skepsis (331)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4247
Die reine Wahrheit ist nicht (ver)käuflich, aber vielleicht ein Geschenk oder ein Zufall und manchmal die Frucht der Vernunft.

4248
So viele Denker und Künstler bevorzugten die Selbsttötung; sie waren mitunter „normaler“ als die Hammelherde.

4249
Mit reiner Wahrheit und entsprechend sauberer Wissenschaft ist der Mensch überfordert, sodass er aus der sich aufwerfenden Verunsicherung heraus beide, Wahrheit und Wissenschaft verfälscht, zur eigenen Benebelung benutzt, die er, dem Süchtigen gleich, als Erleuchtung glorifiziert und sendungsbewusst mit Strafverfolgung gegen jeden Zweifel durchzusetzen trachtet.

4250
Je mehr Einser-Abschlüsse, desto unberechenbarer die gesellschaftliche Zukunft à la longue. Der Beweis ist angetreten, wird aber von geschöntem Bildungsmangel nicht erkannt.

4251
Reale Hexen gab es nie, Hexenprozesse zuhauf und geistig wieder runderneuert.

4252
Der Screen vor dem Kopf mag behindern.

4253
Frieden und Freiheit muss man bewusst erleben, sonst verspielt man sie in sogar gutmeinender Ignoranz.

4254
Die Erde ist meine natürliche Biosphäre, Europa meine vertrautere Heimat, Deutschland, dem ich viel verdanke, mein beunruhigender Zweifel.

4255
Ein Zaun zum Schutz von Mastschweinen und ihren Produzenten gegen Wildschweine entlang der dänisch-deutschen Grenze.
Ein Schwein (!), das da über die (noch) freie Straße läuft.

4256
Lautlos sterben, schmerzfrei, angstfrei, bewusstlos, friedvoll. Traum des Lebens.

4257
Die Menschheit gleicht einem rasenden, aber kaum steuerbaren Riesenschiff.
Eisberg voraus! - Ein Koloss aus Ignoranz.

4258
Welch ein Niedergang, welche Niedertracht in Stagnation: Internet 5, industrielle Revolution 4, besonders in Diensten der Vorbereitung von Weltkrieg 3 im 2. Jahrtausend unserer Zeitrechnung, verhaftet im Glauben des 1. Jahrhunderts, mit der Mentalität der Steinzeit!


© Raymond Walden

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Freitag, 1. Februar 2019

Sequenzen von Skepsis (330)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4235
Wissenschaft beweist sich ausnahmslos durch objektivierbare Fakten und keinesfalls durch Mehrheitsbeschlüsse oder durch indoktrinierten ideologischen Dogmatismus.

4236
Mein grünes Gummibärchen heißt Annalena: weiß alles, fällt jedem ins Wort, redundant, süß unbeleckt, so fundamental die Umwelt erkrabbelnd, eine fröhliche Sonnenblume auf dem Plakat der schwadronierend verursachten Klimakrise der Menschen im indoktrinierenden und ideologisierenden Umgang miteinander.

4237
Ein offenbar durch welches „Klima“ auch immer geschädigtes Mädchen aus Schweden wünscht den in seinen Augen Zerstörern seiner persönlichen Zukunft Panik, damit endlich Maßnahmen zur "Klimarettung" erfolgen. Die kindliche Natur weiß nicht, wie verheerend Panik wirkt; nichts als Panik steuert anscheinend dieses hinters Licht geführte, zu bedauernde Kind. Die Presse weiß, was sie an ihm hat.

4238
Gibt es „Bio-Wasser“, dann auch mit ihm angemischten Beton in Köpfen grünbrauner Ideologie, einer Idiotie physischer und psychischer Entfremdung von realer Natur und logisch-kausaler Wissenschaft.

4239
Brain exit (Hirnverlust), inhaltlich wie methodisch, entspricht nicht nur dem britischen „Brexit“, sondern den internationalen Verirrungen von Nationalismus, von Anachronismus und letztlich von Rassismus.

4240
Der Klimawahn avancierte zur mächtigsten Weltreligion, faktenblind, aber zielsicher auf dem „Highway to Hell“.

4241
Religion und Inquisition bedingen einander.

4242
Wenn Kritik von vornherein als Ungehörigkeit, als Majestätsbeleidigung verteufelt wird, hat just der „Teufel“ seine Hand im Spiel.

4243
Bersten religiöse Dämme, folgt das Blutopfer.

4244
Der Holocaust geschah, weil die Deutschen mehrheitlich und die Welt bequem und feige wegsahen. Nie sollten wir das vergessen!
Nie dürfen wir vergessen hinzuschauen, nie dürfen wir opportun zuschauen!
Schaut hin, auch auf Israel und Palästina, wo, wie überall auf dem Globus, die Menschenrechte und das Völkerrecht gelten sollten, aber seit Jahrzehnten verletzt werden.
Und die Welt schaut zu, mischt sogar mit, lässt die Menschlichkeit im Stich!

4245
Den Krieg Liebende gibt es im höchsten Rang der unmenschlichen Sinnlosigkeit, als totale Negation des Lebens.

4246
Wo Krieg ist, hat die Dummheit bereits gesiegt.


© Raymond Walden

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Montag, 28. Januar 2019

Anlässlich der Mondfinsternis im Januar 2019

Romantisch ist es, im Mondschein zu schreiben,
Gedanken erhellend in friedlicher Nacht.
Utopisch jedoch, der Frieden könnt' bleiben,
es wird geraunt: Er hat wenig Macht.

Das Licht ist kein eignes und auch nicht konstant,
wechselt die Phasen, gelegentlich Finsternis auch,
es kommt von der Sonne, detailreich als Spektrum bekannt,
erzeugt dennoch Mondsucht und psychopathischen Brauch.

Blutmond!“ geistert im Medienwald.
Blut am Himmel – so wie auf Erden.
Sternfreunde“ sogar verkünden es bald.
Wie soll es da Frieden werden?
Sensation um jeden Preis,
da ein gelenktes Massenpublikum „Naturwunder“, als das, was sie wirklich sind,
kaum mehr zu würdigen weiß.




Freitag, 25. Januar 2019

Intelligenz könnte entwaffnen

Intelligenz könnte entwaffnen, Dummheit aber rüstet auf und erschlägt Intelligenz schon im Ansatz.
Alles bleibt, wie es schon immer war. Es sei denn, Intelligenz säkularisiert sich konsequent und erkennt umfassend die Wurzeln der Dummheit, um sie auszutrocknen.
Man unterscheidet verwandte Wurzelwerke: Egoismus, Rassismus, Religion, Nationalismus und sozial widersprüchliche Ideologien.

Die einzige wirkungsvolle, aber bisher fatal vernachlässigte Sanierungsmethode heißt Bildung und nicht etwa systemkonforme Unterweisung beziehungsweise Indoktrination. Denn das Fundament der Intelligenz ist nicht die Perfektion der Destruktion, sondern die Lebenszugewandtheit auf humanistischer Basis unter vitaler, nicht vernichtender(!) Anwendung von objektivierbaren Naturgesetzen zur Reifung und Emanzipierung jedes menschlichen Individuums.

Ganz zweifellos entspricht das dem Kosmonomischen Manifest, dessen dringliche Zukunftsweisung sich im globalen Chaos täglich steigert – bei, wie nicht anders zu erwarten, geflissentlichem Verschweigen dieser für die bestehenden friedensunfähigen Machtzentralen unwillkommenen Philosophie.

Man wird vielleicht viel von und über Kosmonomie hören im rasanter eskalierenden Zwang von Menschenverachtung, von Menschenausbeutung, von Menschenvernichtung und von dekadenten Machtansprüchen unglaublich hofierter und doppelmoralisch unterstützter, ja erst aufgebauter Psychopathen, „Realpolitiker“ und Propheten, die sich im Kampf „gegen den Terror“ moralische Rechtfertigung in Cliquentreue zusprechen, sich in konstruierten Feindbildern verschwören oder sich gegenseitig in Vernichtungsorgien abschlachten.

Ja, Kosmonomie ist ein gänzlich anderer, friedfertiger und freiheitlicher Denkansatz!
Man nenne ihn durchaus utopisch. Er bildet aber eine menschenfreundliche Perspektive.
Die gegenwärtige Weltordnung verfügt nur über das Gegenteil mit allen Konsequenzen.




Sonntag, 20. Januar 2019

Russia Today (RT) gehört dazu

Der mündige Bürger weiß, dass es keine absolute Freiheit gibt, also auch keine makellose Pressefreiheit.
Man ist gut beraten, keinem einzigen Nachrichtenüberbringer unbedingtes Vertrauen zu schenken, sondern den eigenen Nachrichtenbedarf durch ein möglichst reichhaltiges Spektrum wirklich voneinander unabhängiger Medien unterschiedlicher Weltbetrachtungen zu decken.
Konkret bedeutet das, die Verquickungen von Medien zu erkennen und sich der Wahrheit zu nähern, indem man gerade gegensätzliche Darstellungen und Meinungen vergleicht und besonders auch darauf achtet, was jeweils verschwiegen wird.

Damit steht außer Frage, dass auch der russische multimediale Nachrichtenkanal RT nützlich und wichtig ist, dass niemand mit wachem Interesse am Weltgeschehen RT ignorieren oder gar verhindern darf.
Wenn „Pressefreiheit“, dann bitteschön auf Augenhöhe und nicht in einseitiger Blindheit.
Nur mit beiden Augen sieht man, mit beiden Ohren hört man deutlich und klar.



Freitag, 18. Januar 2019

Sequenzen von Skepsis (329)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4222
Europäischer nationalistischer Kleingeist setzt sich durch auf dem Weg in die globale Bedeutungslosigkeit.

4223
Der Unterschied zwischen Kapitalismus, Kommunismus und faschistischem Nationalismus nivelliert sich angesichts der jeweils verursachten Abermillionen Todesopfer.
Wir brauchen intelligentere Lösungen.

4224
Die „frohe Botschaft“ empfängt den Kirchgänger ganz plastisch: Ein gemarterter, geschundener Leichnam am Kreuz! Nicht etwa ein „zum Himmel auffahrender Jesus“, denn der lässt sich nur schwerlich darstellen, geschweige denn glauben.

4225
Religion gleich Ideologie gleich Indoktrination gleich Verirrung und Verlogenheit gleich Intoleranz = Gewalt = Krieg.

4226
Überbevölkerung des Planeten: Zu viele Menschen erzeugen zu viel Unmenschlichkeit.

4227
Aphorismen zielen nicht auf ausgedehnte Flächen, sondern treffen möglichst den Punkt.

4228
Die Rückseite des geostationären Mondes liegt nicht „hinter dem Mond“, wo sich Psychopathen und Esoteriker scharen. Romantiker verlieben sich in das sichtbare Antlitz, in das von der Sonne geborgte Licht und die Schattierungen. Der sich bewegende Mond ist Quelle aufgeklärter Inspiration, wirft Fragen auf und gibt Antworten denen, die erkennen wollen und können.

4229
Absichtliches, bewusstes Träumen übt sich im Wunschdenken, Träume im Unterbewusstsein beugen sich weder Wunsch noch Befehl, aber diktieren die Nacht.

4230
Traum ist entrückte Wirklichkeit, allein die Entrücktheit besteht real.

4231
Nur noch markanter: Dummheit baut hoch, macht Menschen immer kleiner und unterwürfig.

4232
Das wird nun epochal, wenn sich Dummheit auf „künstliche Intelligenz“ beruft.

4233
Man reibt sich oberflächlich an der Kirche als Organisation und Institution und ist zu feige oder intellektuell zu unreif, die viel entscheidendere, jegliche Intelligenz unterlaufende Lehre infrage zu stellen.

4234
Jede Zeit schlägt ihre Wunden und heilt sie kaum, da es sich dabei zu oft um willkürlichen Mord handelt.


© Raymond Walden

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Mittwoch, 16. Januar 2019

Wars that have proven to be useless

By Cunha e Silva Filho (Brazil)

             The American  presence in Iraq, even  with the withdrawal of the majority  of military  force still  deployed in the country,  has not  prevented  the  continuous  intolerance  among  rival factions, i.e., among  Xiitas and Sunitas.
             The extremists   go on with  their attacks, without truce, with neither side  wishing a dialog, word which, as it seems,  is not to be found in the dictionary  of civil war tragedies   that leave behind  more  dead bodies, car-bombs,  bloodshed and losses  of lives and destruction in  cities and  towns. It all   points at a lack of control on the part of  country living  in fratricidal  conflicts, whether in Egypt, in Syria,  in  Iraq or other regions. It even looks as if  we do not  possess any more  international  peace organisms that would   have the  main  purpose  to  reduce  conflicts among nations  which destroy  one  another  in order to take power  by means  of  bloody  religiosity  and  by other unknown   arguments. I wonder if we have come to a degree in which  struggling nations are doomed to  destruction  without having  anyone  to  help them  concretely solve their problems and lead them  towards  achieving  peace.
               Governments have been   ravaged,   their leaders dead.  New  leaders  have  been  taken over by elections or by coups who, in turn,  have not got to maintain   the  integrity  of their  people or their unity  as a nation.  This is  a stage  of Mankind History which is not at all  the best  one  to please  nations  and  peoples. Far otherwise.

             At this gloomy moment for the human being universally  taken,  it would be  necessary to  draw water out of stone, never say die, never fall into   lassitude and call together all good hearted-men of the Planet so that they may have their voices  heard and taken into account by those who  are daily killing one another led by  extremisms,  partisanship, intolerance, fanaticism -- these great evil human  creature is sometimes  unfortunately  endowed with.
         The History of the peoples do not have so far been serviceable   as a lesson to all nations in   conflict,   inasmuch   as the atrocities of civil wars go on among several  peoples. How can one  build a city, a state, a country in a solid ground and with  lasting  peace if  guerillas, wars, battles, terrorism – this  last one the most  inhuman  tool of cowardice  that  in our days   human kind  has ever give as an   example!
        To be quite frank,   international security organisms, like UN, NATO and others,   little success   have actually  obtained in the dialogs and negotiations  made with   countries’ delegations in  warfare. I can only see a way signaling some hope: a spiritual dimension without fanaticism: a balance with  transcendental force that may turn fanaticism, intolerance and terrorism into attitudes taken by man   which, without forgetting the logical limits of human condition, manage to  lead peoples towards  a frank dialog, open-minded  to mutual  concessions, by recognizing differences  and  diversified world views. I understand that, by  compromising  a part of  their opposing views, there shall be a way which may be opened to a universal understanding. If man, for example,  is able to learn a foreign  language,   like English,  Spanish or other widely  spoken language, and get his meaning across other  peoples,  why couldn’t he do so as far as peace  goals are concerned among nations and children of the  same country?
               There exists a kind of Babel Tower that is still very active in our contemporary time: the diversity  of voices and political, ideological and religious views. However, this confusion of  languages, here metaphorically  considered,   that troubles the coming of peace  could well be a sort of solution, the  decisive tool of  a  universal human language, i.e., the use of  a dialog, as I suggested some lines  behind, but an unbiased use of communication, without subterfuges, without an attempt to  hide  unwanted  intentions, a dialog in which would be no  room for  one  of the biggest evils of life: hypocrisy.  Indeed, this dialog would be a way out  towards sharing understanding others without hegemonic connotations of whatever nature,  without submissions and  opportunism. That would not  be a Utopian ideal  of a young man, because this columnist is no longer a youngtster, but  just someone whose greatest aspiration is to see the world, the nations, the Planet in a time ruled by lasting  peace.


Francisco da Cunha e Silva Filho (pen-name: Cunha e Silva Filho) was  born in Amarante,  state of Piauí, December 7,  1945. Brazilian writer, literay critic,  essayst,  translator,  former Professor  of  English and  Brazilian Literature (Universidade Castelo Branco, Rio de Janeiro  RJ.  Brazil; Retired Full  English  Teacher  from  Colégio Militar do Rio de Janeiro (CMRJ) Post-Doctor in Comparative Literature(Federal University fo Rio de Janeiro,UFRJ); Doctor in Brazilian Literature(Federal University of Rio de Janeiro; Master in Brazilian  Literature(Federal University of Rio de Janeiro); Graduate teacher in  Portuguese and English  (Federal University of Rio de Janeiro,  UFRJ);  Contributor  of a lot of newspapers, d journalsl  and academic  journals from  the state of Piauí and other Brazilian states. Among other books, he wrote Da Costa e Silva : uma leitura da saudade (Teresina, PI: Editorada UFPI/Academia Piauiense de Letras;  1996); “Da Costa e Silva: do cânone ao Modernismo”. In: SANTOS. Geografias - literárias.  Francisco Venceslau dos.; Confronto : o local e o  nacional. Rio de Janeiro:  Editora Caetés,  2003; p. 113-124; Breve introdução ao curso de Letras: um orientação. Rio de Janeiro: Editora Quártica, 20009; As ideias no tempo. Teresina. PI: APL/Senado Federal, 2010. Apenas memórias. Rio de Janeiro: Editora Quártica, 2016; Com tos selecionados de José Ribamar Garcia (Org.) Rio de Janeiro: Editora Litteris Editora, 2017; Paisagem, vida e linguagem em Enéas Athanázio: uma leitura de O campo no coração.” Balneário Camboriú – Santa Catarina, Brasil: Editora Minarete, 2018. Effective Member  of  Brazilian Academy of Philology(ABRAFIL). Member of Brazilian Union  of Writers (UBE, Section  Piauí) Currently, Cunha e Silva Filho  has been writing for  his Blog  “As ideias no tempo”  since 1983. He belongs to the Editing Staff Council of the Site Entretextos of which he is a literary  and cultural columnist (“Letra Viva.”) Quite a good number  of his major  publications are to be found in the site www. Academia.adu. – Francisco da Cunha  e Silva Filho.At present,   he is been writing for the Romanian  Journal  Orizon Literar Contemporan.




This article was published first on July 30, 2013 in the Blog: "As ideas no tempo".


Things did not change, did not improve since then!  (Raymond Walden)



Donnerstag, 10. Januar 2019

Tief zu denken

Tief zu denken, welch ein Komfort,
die Zeit zu haben, sie sich zu nehmen,
bei entspannt ruhigen Herzschlägen,
fühlbar, hörbar,
die Gedanken fliegen zu lassen
in freiheitliche Höhen von Details und Universalität,
Kausalität und Logik nicht verlierend,
Gefühle nicht vergessend, Emotionen zu erlauben,
nach solchen Gelegenheiten auszuschauen,
sie wahrzunehmen und zu pflegen,
im günstigen Falle auch zu teilen
mit Wissenden, denken wollenden und könnenden, mit empathischen Mitmenschen,
dann darf das Herz getrost auch lauter, schneller, euphorisch werden,
um alsdann zurückzukehren in befriedigte, friedfertig sichere Gelassenheit.

So, ganz anders als in alltäglich irrenden Gepflogenheiten, geht Denken auch
und mag sogar Heilung und Gesundung zeitigen.




Dienstag, 8. Januar 2019

Kastrierte Tage


Kastrierte Tage kennen keine Sinnlichkeit
und finden auch keinen Sinn in impotenter Gier nach Geld,
nicht in frigider Reputation im Klatsch und Tratsch:
enteit und quotengerecht entzweit,
prüde wie unfruchtbar,
von Liebe und Geist befreit,
totemanzipiert,
statt gleichwertig berechtigt,
unmittelbar,
intelligent und aufgeschlossen animiert,
sensibilisiert,
aufgeklärt zum verantwortungsvollen Miteinander ermächtigt,
in gegenseitiger Wertschätzung spielend, inspiriert, kreativ
im Spannungsfeld unverdrängter, bejahter und kultivierter Faszination. 

Gender“ verfügt da lediglich über den Charme einer zerstäubenden Sprechblase.



Montag, 7. Januar 2019

Sequenzen von Skepsis (328)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4212
Auch mit Philosophen gehen gelegentlich die Gäule durch, wenn zügelloses Schwafeln sie um der Schwafelei willen davonpreschen lässt.

4213
Von „Deutschen Eichen“ als Sinnbildern gesunder Standfestigkeit und manchen Errungenschaften wie Selbstbestimmungen sägen grüne Weibchen und Männchen einen Ast nach dem anderen ab, um ihr Verständnis von Artenvielfalt dadaistisch auszumalen.

4214
Diese Welt der Tatsachen trennt mich bereichernd, erhellend und beglückend von Religionen, die ich andererseits alle fürchte, wenn ich einst nicht mehr stark sein kann.

4215
Hinter all den großen Namen wie hinter den zahllos Namenlosen verbergen sich je Menschen, will sagen, ein Schicksal: ein Los, eine gezogene Karte, eine gewürfelte Zahl, ein nicht weit vom Stamm gefallener Apfel. Und den haben viele Mäuler zum Fressen gern. So ein Zufall! Bedeutungslos?

4216
Gehst du ins Internet, bist du vor nichts sicher, rechne mit allem: Deine Stärke aber liegt im Ausschalten, nicht wahr?

4217
Im ausufernden Schwachsinn, in expandierender ideologischer Gleichschaltung und indoktrinierender Bevormundung mutieren die Medien für den wachen Geist zu einer quälenden Folter. Noch kann man ihr zwar freiheitlich entkommen, aber längst nicht mehr in aller Welt.

4218
Man verbietet und bestraft Sex scheinheilig, um ihn kommerziell nicht nur auszubeuten, zu versklaven, sondern ihn totalitär auszuschlachten.

4219
Unabhängig vom jeweiligen Inhalt der Religion oder Ideologie offenbart sich ihre Unmenschlichkeit in der Unterdrückung, in der Verfolgung und in der Erschlagung von Kritik.

4220
Lesen und verstehen zu können erweist sich oft schon am kurzen Aphorismus als überfordernder Hürdenlauf.

4221
Es verwundert keineswegs: Bei „zwitschernden“ Politikern piept es.


© Raymond Walden

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Samstag, 5. Januar 2019

Sequenzen von Skepsis (327)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4201
Wer nicht wirbt, der stirbt, wer nicht missioniert, wird ignoriert. Ehrbare Wahrheit jedoch hat mehr Tiefgang als propagierter Konsum- und Glaubenszwang.

4202
Kommt ein konsequent Verrückter an die Macht, wird er ausführen, wozu Menschen fähig sind.

4203
Gesetze beschließt das Parlament oder ein anderer Regent. Der loyale Richter hinterfragt nicht, sondern wendet an.

4204
Loyal? Schau, „wem oder was“ gegenüber!

4205
Im Reichstag wird täglich reichlich dem Volke eingeschenkt.

4206
Spiegel-Bildliche Berichterstattung in Welt und Zeit ist nicht nur seitenverkehrt, sondern steht auch kopf im unscharfen Focus des Bunten, gelogen wie gedruckt, so digitalisiert im Stream von Lautsprecher und Screen. Natürlich falsch ausgezeichnet, aber angeblich preiswürdig!

4207
Die alten Holzköpfe beherbergten Stroh oder Sägespäne, das Herz war aus Stein. Modern durchsichtige Glasbirnen horten Stacheldraht, das Herz ist aus Plastik.

4208
Ein Blick in die Biografien von sogenannten Gelehrten und ihren praktischen Alltag leert manche Illusion und zieht den einen oder anderen Zahn.

4209
Man traut sich nicht, Kritik zu lesen, zu hören, noch mit Urhebern zu reden, denn man könnte dadurch auffallen.

4210
Was der christlich vorgetäuschten Werte-Republik und ihrer gängigen veröffentlichten Meinung nicht folgt, wird kurzer Hand diskreditiert: als Populismus, als Verschwörung, als Antisemitismus, Nationalismus, Rassismus, Russlandfreundlichkeit, Amerikafeindlichkeit oder es wird totgeschwiegen im medialen Synchrondienst sensationeller Farbgebung.

4211
Seit tausenden Jahren hat die Menschheit nicht hinzugelernt, sie glaubt unverändert dieselben Märchen und „handelt“ relativ nur noch beschränkter.


© Raymond Walden



Mittwoch, 2. Januar 2019

Nimmer satt

Auf großer Kreuzfahrt zum Wahnsinn,
auf Pauschalflug ebenso um die Welt,
im Stau der Straßen nicht minder,
zum Konsumtempel ungebremst,
allergisch im Gesundheitswahn,
dennoch zu fett,
süchtig nach allem,
was Verstand und Recht verdreht,
nichts wissend, Wissenschaft verleumdend,
aber gläubig glaubend,
auf nachbetender Wallfahrt zum Gipfel des Mülls,
zur Rettung der Welt!
Hoch gerüstet natürlich
im feindlichen Klima:
Es braucht Zwei zum Raufen,
jeder Gott kreiert seinen Widersacher,
und der Zeitgeist spielt, je nach Gusto,
beide Rollen zugleich, „Gott“ und „Teufel“.
All inclusive“!



Dienstag, 1. Januar 2019

Cosmopolitan, Pacifist, European – Daydreamer?

Another question: Nationalist, militarist?

Additional question: Which indoctrinated ideology is compatible with the principles of emancipation and democracy, with the logic of humanity and non-violence?

Insistence: Which nationalism is getting on without deceitfully constructed hate figures, without callous racism? Which army does not lead any human intelligence ad absurdum by blind obedience?

Inexorability: Which delusion of being chosen by any “God” is getting on without slavery, torture and murder?

Conclusion:
The history of the world, up to the very present day, is, because of immaturity and the lack of education and because of manifold indoctrination, a document of mankind in the error of violence.
Humanity and emancipated human rights are out of government because of totalitarian ideologies and religions.
By far, most people of mankind live in intellectual distress and, arising from this, in physical suffering.
Accordingly to this, the philosophical enlightenment, as a possible alternative, appears modest and powerless, and apart from this doesn't have any official and social recognition in any state of the globe, let alone a ruling position. There are only few regions on Earth where enlightened opinions can be expressed without danger for heart and soul of the enlightened authors!
Facing rapid technological achievements mankind has to give answer very frankly: Continuing as before, with open eyes right into the abyss or perhaps better, reflection on new orientation?
For the latter option only enlightenment is coming into question, maybe similar to the Cosmonomic Manifesto.
But first we have to clear up fundamentally a misunderstanding: “Religious freedom” as, for example, guaranteed by UN Human Rights, cannot mean “arbitrary religious despotism” within the state publicity. Religion exclusively has to be limited to the private sphere, considering the private sphere of others. Consistent religious neutrality or rather independence of state from religion appears as a mandatory reorientation for a peaceful human togetherness. This applies likewise to ideologies similar to religion and to pervasive esoteric pseudo-sciences.

The mental reorientation never can succeed by warlike aggressiveness. For example, a Cosmonomic social system does not need any arsenal of offensive weapons, because of the self-understanding, any aggressive war maintains forbidden. But pacifism doesn't intend to watch an aggressor's disgraceful work of destruction and remain uninvolved, instead it means actually to be prepared for superior defense. This explicitly includes proactive, consistently honest politics of deescalation and further more, a most modern arms technology that doesn't have anything in common with foolish and traditional militarism but could as well serve as a general and common civil protection. In future, for instance, there is no need of nuclear rockets, of submarines and tanks to paralyze the complete energy supply and infrastructure of an aggressor and to blight his attack.

Any liberal value society is obliged to resist inner as well as outer destruction, if it will not, from the start, open the door for its own extermination: It has to defend itself undeniably, but it doesn't need to be able to attack or even conquer. Pacifism still doesn't represent patient defenselessness but intellectual superiority and material preventive measures for a preferably unbeatable self-determination, in other words, defense and nothing else.

European Perspective?
Before speaking of a European perspective Europe first has to define itself to identify with itself.
The European Union, as a blown up and flighty loose alliance, can exist rather badly so far only because there is much more devastating hullabaloo on the big international stage as mankind is remaining mentally in the primitive middle ages, despite scientific and technological innovations.
The small European single states don't have the lowest prospect of a cultural and economical success against the mass populations of China and India or against the power centers of the USA and Russia.
The European alliance of the EU, consisting of partly small-minded nationalistic and unworldly strangers and of some slightly more potential medium-power states which are spoiling their possibilities by historical retrogression, has to recognize at last that there is only one way to bring security, wealth, self-confidence and international competitiveness to the people of this continent: The consistent founding of a new European state as “The United States of Europe” with a liberal, democratic and federal constitution.
There is no lost of culture and identity of the member states by federalism but definitely the contrary: Bundling the rich heritage and the power of all facets while knowing about peace among each other and trusting in the international force to the outside world.

From the diversity within such a state open mindedness is derived , cosmopolitan self-consciousness is justified as well under the awareness of being part of the whole globe. This participation encourages to preserve and develop cultural and scientific acquis and, for the benefit of the total globe, not to misplay them in a provincial manner but to assert them internationally and work with them forward-looking against any attempts of destruction in favor of peace, non-violence and the fulfillment of the Human Rights.

Daydreams?
Maybe – for just a sleepy and religious and ideologically constrained society with egoistic demands.

As a cosmopolitan, as pacifist and German European I do see this different, that is to say: We have the consistent option of becoming more humane in the name of humanity.
The Cosmonomic Manifesto is my contribution in this sense.




Montag, 31. Dezember 2018

KOSMONOMISCH ZU LEBEN

Kosmonomisch zu leben, setzt ein umfassend verändertes Selbstverständnis voraus, zu welchem die Menschheit realistischerweise noch nicht bereit erscheint, vielleicht auch nie fähig sein wird, wie sie ihr Sein nach wie vor anfeindet.
Das primitive Selbst überhöht sich gerne, spricht vorzugsweise in Superlativen und eliminiert „standesmäßig“ Fragezeichen, Farben und Perspektiven durch Verneinung einer reichen Universalität und einer jeweils einmaligen Individualität.
Jede weitere Religion bedeutet zusätzlichen Rückschritt.
Gehst du in dich? Hältst du inne?
Oder was fährt in dich?
Intuition mag eine Inspiration vertiefen, Kreativität anstoßen, sogar zu strahlender Kunst erheben – und dem Leben einen Sinn geben.
Erst wenn ein wacher und heller Verstand physisch und psychisch auf (s)ein Herz hört, respektvoll und wissbegierig, wird er zum Menschen werden, ehrfürchtig und mit Liebe zum Leben.




Samstag, 29. Dezember 2018

Neujahrsgruß

Wenn möglich,
bitte wenden!

Die bekannte Aufforderung der Navigationshilfe signalisiert keine Rückkehr zum Reisebeginn, sondern eine Abkehr vom Irrweg, regt Neuorientierung und Kurskorrektur an.

Allen aufrechten Wanderern, vorausschauenden Fahrzeuglenkern, Piloten und Kapitänen stets interessante Routen und glückliche, zielsichere Ankunft wie Heimkehr im Jahre 2019!

So geht Zivilisation,
wenn denn Heimat und Ziel auch klar und aufgeklärt existieren.

Glück auf!“ uns allen.

Ihr/Euer
Raymond Walden



Montag, 24. Dezember 2018

Heilige Freiheit

Das Licht in der Stille des Tages hat es mir angetan,
es erhellt mir wohlig und deutlich die ganze Welt,
zündet, in heiliger Freiheit, mein Denken an,
das sich engagiert, gestärkt und gelassen daran hält,
was es erkennt, zu erlernen und zu wissen vermag.
So bin ich sicher:
Das ist mein Leben, das ist mein Tag.


Donnerstag, 20. Dezember 2018

Ich glaube nicht

Auch mir brachte man einst in bester Absicht das sogenannte Apostolische Glaubensbekenntnis bei:
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, / und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, / empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, / gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, / hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, / aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; / von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. / Ich glaube an den Heiligen Geist, / die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, / Vergebung der Sünden, / Auferstehung der Toten / und das ewige Leben. / Amen.“

Ich weiß, dass es keinen so widersprüchlichen Gott geben kann, er spräche jeglicher Intelligenz Hohn, setzte sich damit selbst außer Kraft.
Nein, nicht im Konjunktiv, sondern umfassend real präsentiert sich die Welt in ihrer inhumanen Schändlichkeit von Not, Armut und Kriegstreiberei besonders auch durch die objektive Gültigkeit und Abfolge der wertfreien Naturgesetze als ein Universum ohne jede erkennbare „Göttlichkeit“. „Gott“ hätte eine sinnlose Fehlentwicklung produziert!

Alle weiteren Ausführungen des „Glaubensbekenntnisses“ bedürfen damit keiner weiteren Diskussion, es sei denn als Märchen- und Fabelinterpretationen zur Einschüchterung der Menschen einerseits und zum Vorgaukeln von irrationalen Hoffnungen andererseits, beide bestens geeignet, die Völker gefügig und lenkbar zu erziehen, ihre Gehirne von frühester Kindheit bis zum hohen Alter und Sterben ideologisch im Sinne der Reinheitsgebote von selbsternannten Herrschern, sogar von „Gottes Gnaden“, zu waschen und dem logischen und freiheitlichen Denken zu entziehen.
Religiöser Jahrmarkt und Budenzauber, Kitsch und Krempel sind probate Mittel der Propaganda im Interesse einer Bewusstseinserweiterung, die Wunderbares bezeugt, indem sie sich gerne und aufrichtig und in ständiger Wiederkehr selbst täuscht und belügt.


Es fällt schwer, sich von traditionellen Wunderwelten zu lösen.
In meiner Überzeugung stellen Kausalität und Logik, gefühlte und praktizierte Humanität, Gewaltfreiheit, Friedfertigkeit, Menschen- und Naturachtung, Gleichberechtigung, Bildung und Erkenntnisgewinn – global und nicht regional konfessionell eingeschränkt – faszinierende Alternativen dar; konkret zu verwirklichen, im Gegensatz zu all den herbeigebeteten „Gotteskindschaften“ und Auserwähltheiten, die in endloser Regelmäßigkeit zu Diskriminierungen, Ausgrenzungen, Feindschaften und Vernichtungen führen.
Ich denke kosmonomisch


 

Montag, 17. Dezember 2018

Sequenzen von Skepsis (326)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4184
Je entfernter real verbindliches Glück, desto heißer drängen Freudentränen bei ergriffener Gelegenheit.

4185
Um sich berührender Musik wirklich öffnen zu können, bedarf es wohl zeitlicher Einsamkeit oder einer innigen menschlichen Harmonie im Miteinander.

4186
Alles ist gefährlich, giftig, gesundheitsschädlich, krebserregend, verkalkend, ansteckend, verfettend, risikobehaftet und letztlich tödlich wie die Verblödung selbiger selbsternannter Experten mit prallen Konten und pseudowissenschaftlich-politischem Diktat.

4187
Die Schule des Lebens läuft parallel zur verordneten Schulpflicht. Das erfahren manche Schüler viel intensiver als ihre Konform-Lehrer.

4188
Sekten sind krümelige Kirchen, aber genauso turmhoch enthoben und tief im offenbarten Morast verbleit.

4189
Und kommst du heim, vergewissere dich deines Seins.

4190
Der Antimensch schlechthin ist der Sadist in seinem zerstörerischen Hass, gesteigert noch im Dienste einer Ideologie.

4191
Vor dem Tod kommt das Ende, und das belastet irrsinniger Glaube.

4192
Lange vor dem Tod stirbt so manches ab.

4193
Gerne umarmte ich dich, doch kann ich ahnen, wie unkomfortabel das für dich wäre? Meine Nähe, mein Denken, mein Atem, meine Haut? – Und so bleibt es dabei, bei anständigem Nichts.

4194
Hinter Stiftungen und Instituten vermutet man zumeist nicht die mitunter ideologische Absicht, die stringente Agitation.

4195
Think-Tanks“ sind wie überdimensionale Güllefässer, die über den strapazierten und ausgebeuteten Böden der Menschheit Anrüchiges verteilen.

4196
Das „C“ in Politik gibt es nicht, es sei denn als Rechtschreibfehler.

4197
Klimawissenschaft hat nichts mit Ideologie, gar mit „rechts“ oder „links“ gemein, auch nicht mit „Gott“ oder grüner Pseudoreligion.

4198
Ein grüner Jesus hätte Wein zu Wasser gewandelt.

4199
Im Glauben an „Gott“ und „Wachstum“ denkt der Mensch vor allem an sich. Es schwant ihm aber, dass da Unstimmigkeiten seine Naivität ausnutzen.

4200
Kriege beginnen medial, für kosmopolitische Pazifisten, für den aufgeklärten Menschen durchschaubar. Besonders jetzt!


© Raymond Walden




Mittwoch, 12. Dezember 2018

Kosmopolit, Pazifist, Europäer – Tagträumer?

Gegenfrage: Nationalist, Militarist?

Nachfrage: Wann führten wo Nationalismus und Militarismus zu realem Frieden, auch ohne Stellvertreterkriege?

Zusatzfrage: Welche indoktrinierte Ideologie verträgt sich mit den Prinzipien von Emanzipation und Demokratie, mit der Logik von Humanität und Gewaltfreiheit?

Insistenz: Welcher Nationalismus kommt ohne verlogen konstruierte Feindbilder, ohne Menschen verachtenden Rassismus aus? Welches Militär führt nicht durch Kadavergehorsam jegliche menschliche Intelligenz ad absurdum?

Unerbittlichkeit: Welcher Auserwähltheitswahn kommt ohne Sklaverei, Folter und Mord aus?

Fazit:
Die Weltgeschichte bis zum heutigen Datum dokumentiert eine sich aufgrund von Unreife, von Bildungsmangel und aufgrund von vielfältigster Indoktrination permanent in Gewalt verirrende Menschheit.
Nicht Humanität und emanzipiertes Menschenrecht regieren, sondern totalitäre Ideologien und Religionen.
Der weitaus größte Teil der Menschheit lebt in geistiger und daraus erwachsender physischer Zwangslage.
Entsprechend bescheiden und ohnmächtig stellt sich als Alternative die philosophische Aufklärung dar, die darüber hinaus in keinem Staat der Erde über offizielle gesellschaftliche Anerkennung, geschweige denn Regentschaft verfügt. Nur in wenigen Landstrichen auf dem Globus lassen sich öffentlich aufklärerische Meinungen ohne Gefahr für Leib und Leben der erhellend Argumentierenden vertreten!
Angesichts rasanter technologischer Fortentwicklungen mit immer bedrohlicheren Szenarien der Fehlanwendungen der Errungenschaften steht die Menschheit ganz schonungslos vor der Frage: Sehenden Auges weiter so in den Abgrund oder vielleicht doch Besinnung und Neuorientierung?

Für letztere Option kommt nur Aufklärung in Frage, vielleicht ähnlich dem Kosmonomischen Manifest.
Dazu bedarf es einer grundlegenden Auflösung eines Missverständnisses vorab: „Religionsfreiheit“, wie sie beispielsweise in den UN Menschenrechten untermauert wird, kann nicht heißen „beliebige religiöse Willkür“ in der staatlichen Öffentlichkeit. Religion muss ausschließlich auf die Privatsphäre mit Rücksicht auf die Privatsphäre anderer beschränkt bleiben. Die konsequente religiöse Neutralität, beziehungsweise religiöse Unabhängigkeit des Staates erscheint als zwingende Neuorientierung für ein friedliches menschliches Miteinander. Das gilt ebenso für alle religionsähnlichen Ideologien und um sich greifenden esoterischen Parawissenschaften.

Die geistige Umorientierung kann niemals in kriegerischer Aggressivität erfolgen, eine beispielsweise kosmonomische Gesellschaftsordnung benötigt kein Arsenal von Angriffswaffen, denn aus ihrem Selbstverständnis verbietet sich jeder Angriffskrieg.
Pazifismus bedeutet jedoch nicht, einem Angreifer tatenlos bei seinem schändlichen Vernichtungswerk zuzuschauen, sondern sehr wohl verteidigungsüberlegen vorbereitet zu sein. Das betrifft zunächst eine vorausschauend konsequent ehrliche Deeskalationspolitik, aber darüber hinaus eine höchst moderne Waffentechnik, die mit herkömmlich albernem und traditionellem Militarismus nichts im Sinn hat, sondern zugleich und generell einem allgemeinen Katastrophenschutz dient. Es erfordert künftig beispielsweise keine Atomraketen, keine U-Boote und Panzer, um die gesamte Energieversorgung und Infrastruktur eines Aggressors lahmzulegen und seinen Angriff schon im Keim zu ersticken.

Jede freiheitliche Wertegesellschaft muss sich innerer wie äußerer Destruktion widersetzen, will sie nicht von vornherein ihrer eigenen Vernichtung Tür und Tor öffnen; sie muss sich unbezweifelbar verteidigen, aber nicht angreifen, gar erobern können.
Pazifismus meint eben nicht geduldige Wehrlosigkeit, sondern geistige Überlegenheit in einer auch materiellen Vorsorge zu möglichst unschlagbarer Selbstbehauptung, sprich Verteidigung und nichts sonst.

Europäische Perspektive?
Um von einer nennenswerten europäischen Perspektive zu reden, muss sich Europa erst einmal selbst definieren und sich mit sich selbst identifizieren.
Die Europäische Union als aufgeblasener und flatterhafter Staatenbund kann bisher nur mehr schlecht als recht bestehen, weil es in der großen Internationalität noch verheerender drunter und drüber geht, weil die Menschheit, trotz wissenschaftlich-technischer Innovationen, mental im primitiven Mittelalter verharrt.
Die kleinen europäischen Einzelstaaten besitzen nicht die geringste Aussicht, künftig in einem kulturellen und wirtschaftlichen Wettbewerb mit den Bevölkerungsmassen Chinas und Indiens oder mit den Machtzentren der USA und Russlands zu bestehen.
Der europäische Staatenbund der EU aus zum Teil kleinkariert nationalistischen Weltfremdlingen und einigen etwas potenteren, ihre Möglichkeiten in historischer Rückwärtsgewandtheit verplempernden „Mittelmächten“, muss endlich erkennen, dass nur ein in allen Konsequenzen zu gründender europäischer Staat als „Vereinigte Staaten von Europa“ in freiheitlich demokratischer und föderaler Grundordnung den Menschen dieses Kontinents Sicherheit, Wohlstand, Selbstwert und internationale Konkurrenzfähigkeit ermöglichen kann.
In der föderalen Struktur geht es keineswegs um Kultur- und Identitätsverluste der Mitglieder im Bundesstaat, sondern um das definitive Gegenteil: um die Bündelung des reichhaltigen Erbes und seiner Macht in all seinen Facetten, in der Gewissheit eines sicheren Friedens untereinander und im Vertrauen der Stärke nach außen.

Aus der Vielfalt innerhalb eines solchen Staates leitet sich seine Weltoffenheit ab, begründet sich auch sein kosmopolitisches Selbstbewusstsein, aus der Vergegenwärtigung, Teil des ganzen Globus zu sein. Diese Teilhabe spornt an, die kulturellen und wissenschaftlichen Besitzstände zu bewahren und weiterzuentwickeln, sie zum Segen des gesamten Erdballs nicht provinziell zu verspielen, sondern international zu behaupten und mit ihnen gegen alle möglichen Destruktionsversuche vorausschauend auf Frieden, Gewaltfreiheit und Einhaltung der Menschenrechte hinzuarbeiten.

Tagträume?
Mag sein – für eine verschlafene und religiös-ideologisch eingeengte, verunsicherte, aber egoistische Ansprüche pflegende Konsum-Gesellschaft.

Als Kosmopolit, Pazifist und deutscher Europäer sehe ich das anders, das heißt: Wir haben konkret die Option, im Namen der Humanität menschlicher zu werden.
Das Kosmonomische Manifest (hier and here)  ist mein Beitrag in diesem Sinne.



Donnerstag, 6. Dezember 2018

Napoleonische Moral

Zitat: „Keine Gesellschaft kann ohne Moral bestehen; es gibt keine gute Moral ohne Religion; also kann nur die Religion dem Staat einen sicheren und dauerhaften Halt geben. Eine Gesellschaft ohne Religion ist wie ein Schiff ohne Kompass: ein solches Schiff kann sich weder über seinen Weg vergewissern, noch kann es hoffen, in den Hafen einzufahren. Eine Gesellschaft ohne Religion muss immer von dem Ansturm der heftigen Leidenschaften hin und her geworfen und erschüttert werden.“

Erschütternd, dass solches Moralverständnis immer noch ganz aktuell besteht, in der „Gesellschaft“ wie bei den jeweiligen Bonapartes mit „heftigen Leidenschaften“.


Quelle des Zitats: Skupy, Hans-Horst, „Das große Handbuch der Zitate von A-Z“, Bertelsmann Lexikon Verlag GmbH, S. 363, Gütersloh 1993