Die
Himmel rühmen nicht;
sie
verzaubern und stellen Rätsel,
und
der schwerwiegendsten eines hinterfragt den Menschen,
jenen
Schwärmer von Ewigkeit,
mit
deren Wahn er das sowieso kurze Leben leidvoll anreichert
und
vorzeitig auslöscht.
Man
sucht vergeblich den menschlichen Geist,
denn
es gibt keine Geister.
Was
wäre denn „menschlich“?
Der
Irrtum? Die Gedankenlosigkeit?
Eitelkeit
vielleicht, Egoismus, Mitleid,
Profitsucht
und Machtstreben,
Gewalt
und mordender Krieg?
Die
Übervorteilung schlechthin – sogar und letztendlich
in
karitativer Hinwendung!
Tierische
Automatismen beherrschen den Menschen; für Nahrung und Ansehen frisst er jedem
Dompteur aus der Hand, sei es ein Pope, Diktator, Kapitalist, Scharlatan oder
die öffentliche Meinung.
So
unterliegt ausnahmslos jede technische und wissenschaftliche Errungenschaft
sogleich auch dem Missbrauch – nicht aus sich heraus, sondern in der
Verblendung des Menschen, in seiner egoistischen Unersättlichkeit, die in ihrer
vorgegebenen Dummheit zu keiner überregionalen Konzeptentwicklung fähig ist:
Patriotismus
gilt etwas.
Patriotismus
in seiner religiösen Entgeistigung wie in der ideologischen Zudröhnung, beide
bis in die tödliche Konsequenz für Einzelne und für ganze Völker.
Dieser
Mensch als auch evolutionäres Produkt kann kurzfristig keine Änderungen
vollziehen.
Sein
verschleiertes, beschnittenes, tabuisiertes, doppelmoralisches und
ausbeuterisches Sexualverhalten basiert auf Jahrtausende alten Zwängen und
Neurosen, die in Verbindung mit jenseitigen
Belohnungen und Strafen den menschlichen Verstand mehrheitlich noch für
viele Generationen blockieren.
Damit
kehren wir zurück zum Begriff „menschlich“, zunächst reduziert auf die
Abgrenzung gegenüber der anderen belebten Natur.
Im
kosmonomischen Sinne erfährt „menschlich“ eine ethische und moralische
Aufwertung als freiheitliche, emanzipierte Achtung des menschlichen Individuums
innerhalb einer Menschheit, die sich Dank verstandesmäßiger Einsichten auf eine
Gesellschaftsordnung der Leidmilderung, Leidverhinderung, solidarischer
Lebenssicherung und individueller Lebenslust verständigt.
Dementsprechend bezeichnet die Kosmonomie die bisherige
Menschheit als Interimsmenschen, die sich noch nicht zum Menschen im
eigentlichen Sinne entwickeln konnten.
Eine
so deutliche Beurteilung setzt voraus, dass es bereits Menschen gibt, die
unabhängig von Region und Religion die Menschheit als wahre Humanitas
verinnerlichen.
Das
heißt auch, dass die kosmonomische Philosophie einen Weg und keinesfalls den einzigen
Weg zu solchem Menschenbild darstellt.
Angesichts
der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen in Europa und darüber hinaus
weltweit stellt man fest, dass sich der Interimsmensch unverändert weiterhin
manifestiert: Separationstendenzen zur Kleinstaaterei, erstarkende
Nationalismen, aufklaffende Unterschiede zwischen Arm und Reich, militärische
Verstrickungen, Rückwendungen zu prüdem, spießigem Konservatismus, Hinwendung
zu Klima- und anderen Irrlehren, ideologisch ausgerichtete Bildungssysteme und
eine breite Medienlandschaft mit gleichgepoltem, objektiv ansteigendem
Verblödungsfaktor erschweren zunehmend klare Regierungsverhältnisse.
Die
Konzeptionslosigkeit verwaltet sich selbst und ergeht sich aktualisierend in
fatalen Aktionismen der opportunen Inkompetenz und in Unwilligkeit wie
Unfähigkeit zu wirklichem Fortschritt.
Alles
geschieht weitab entfernt von kosmonomischem Verständnis, ist durch ein solches
auch nicht zu beeinflussen, denn es gibt viel zu wenige konsequent denkende,
freiheitliche Menschen, und die vereinzelt aufkommenden Protagonisten verfügen
über keine effektiven Vernetzungen.
Auch
diverse „freigeistige“ Gruppierungen und Atheisten-Vereinigungen erlangen kaum
gesellschaftliche Bedeutung, unterliegen sie doch einer mitunter eigentümlichen
Vereinsmeierei, die einem eher engen Denkschema folgt.
Kosmonomie
in ihrer gemäß dem Kosmonomischen Manifest breit angelegten Vision eines
gereiften Menschen stellt auch für die zumeist nur auf Antireligiosität fixierten Abweichler eine Überforderung dar.
Die
Zeit ist lange noch nicht reif, Kosmonomie lediglich eine Philosophie zur
Selbstfindung und zur Abgrenzung im Meer des täglichen und opportunen
Wahnsinns.