Aphorismen
zum Nachdenken und Zitieren:
1939
Eine
Regierung, die ohne Menschenopfer auskommt, wäre wählbar.
1940
Wer
sich in hohen Türmen verwaltet, im edlen Nachthemd oder feinsten Zwirn, wer
sinnlos Städte im Meer aufschwemmt, U-Bahnen mit nach Geschlechtern getrennten
Waggons in die Wüste konstruiert und auch sonst nach Irrwitz selektiert, hat
den Status Mensch nie erlangt, vollendet lediglich die Koalition von barem Geld
und imaginärem Gott. Es geht um Aufschneidung, beschnitten gemäß gestriger
Gesellschaftsordnungen.
1941
Nicht
wählbare inkompetente Politiker verfügen darüber hinaus über die Potenz der
Zeugung von Nichtwählern.
1942
Auch
freiheitliche Medien unterliegen einem System, vertreten tendenzielle
Wahrheiten, die nur der nicht systemische Leser als solche wahrnimmt.
1943
Prüderie
und Spießigkeit diskreditieren die Nacktheit, denn sie projizieren ihre eigenen
Hässlichkeiten hinein.
1944
Sinnhaftes
Entspannen begünstigt das erneuernde Aufladen.
1945
Vor
der Wahl gelogen und nach der Wahl ganz ungeniert, und zwar selbstlos im
Dienste der Staatsräson, die man höchstpersönlich bestimmt.
1946
Der
Lärm im und um den Massentourismus ist schon eine Erholung wert.
1947
Werbung
ist zeitraubend mit der Energie der Nötigung. Im Kapitalismus nicht nur
straffrei, sondern steuerlich absetzbar.
1948
Schönheit
formt nicht nur Äußeres; die menschliche Schönheit erfüllt sich in einer
diskreten Gefühlstiefe, die der Vergänglichkeit des Glamours widersteht.
1949
Geschehenes
bleibt geschehen, dokumentiert im kosmischen Lustspiel und Drama der Zeit:
Jeder Mensch lebt vergänglich zwar, aber niemals unwiderruflich.
1950
Selbstbewusst erhebt sich der neue Tag auf dem Fundament einer stillen Nacht.
1950
Selbstbewusst erhebt sich der neue Tag auf dem Fundament einer stillen Nacht.
Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
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